Katholisch-Theologische Fakultät
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Die Katholisch-Theologische Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg besteht seit der ersten Gründung der Universität im Jahre 1402.
Geschichte
Um 206 entsteht erstmals der Begriff „katholisch“ zur Bezeichnung der gesamten christlichen Gemeinde. Das Studienfach „Katholische Theologie“ gehört zum klassischen Fächerkanon einer Universität. Die Katholische Theologie ist seit der ersten Gründung der Hohen Schule im Jahre 1402 mit einer eigenen Fakultät an dieser Hochschule vertreten.
Im späten 18. Jahrhundert gehörte die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Würzburg zu den Zentren der katholischen Aufklärung. Dabei gewann für die Theologie zusammen mit einer historischen und praktischen Akzentuierung die Perspektive einer dialogisch-kritischen Auseinandersetzung mit der aus der Aufklärung erwachsenen modernen Ideenwelt an Gewicht. Im späten 19. Jahrhundert knüpfte die Fakultät an diese Tradition an. Im Zuge der sogenannten Modernismuskontroverse kämpfte sie entschieden gegen eine kirchliche Binnenorientierung der Theologie, bemühte sich um eine Integration der methodischen und inhaltlichen Fortschritte anderer Wissenschaftszweige (Historische Kritik, Sprach-, Literatur- und Kommunikationswissenschaften, Religionswissenschaft, Soziologie, Psychologie, Anthropologie, Biologie und Medizin) und den Dialog mit anderen Konfessionen, Religionen, Weltanschauungen und Kulturen. Gemeinsam mit der im Jahre 1472 gegründeten Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München ist sie somit eine der beiden Theologischen Fakultäten an staatlichen Universitäten im Freistaat Bayern, die bereits vor den im Zuge der Neuordnung der Lehrerbildung zwischen 1966 und 1978 errichteten Katholisch-Theologischen Fakultäten in Augsburg, Bamberg, Passau und Regensburg bestanden. Sie wird nach der Neuordnung der Katholisch-Theologischen Fakultäten im Sinne des Zusatzprotokolls zum Bayerischen Konkordat künftig die einzige Vollfakultät für Katholische Theologie in Nordbayern sein.
Lehrinhalte
Die Würzburger Theologie hat Schwerpunkte in Bezug auf ökumenische, interreligiöse und interkulturelle Aspekte entwickelt. Als Spezialfächer sind an der Fakultät die Missionswissenschaft und die Ostkirchengeschichte vertreten, besonders ausgebaut sind die Bereiche der Biblischen Theologie und der Historischen Theologie.
Bedeutung und Umfang
Die Katholisch-Theologische Fakultät gliedert sich in vier Institute mit insgesamt 17 Lehrstühlen.
Institute
- Institut für Biblische Theologie
- Institut für Historische Theologie
- Institut für Systematische Theologie
- Institut für Praktische Theologie
An-Institute
Professoren der Fakultät (Auswahl)
Ehrendoktoren der Fakultät
- Theodor Diem
- Julius Döpfner
- Franz Emmerich
- Konrad Eubel
- Clemens Fuhl
- Viktor Emil Freiherr von Gebsattel
- Klemens Valentin Heßdörfer
- Franz Xaver Himmelstein
- Peter Joseph Jörg
- Lorenz Kündinger
- Johann Joseph Jakob Kuhles
- Johann Michael Thomas Leinicker
- Kilian Josef Meisenzahl
- Franz Miltenberger
- Franz Moritz
- Carl Rutta
- Georg Joseph Saffenreuter
- Josef Stangl
- Burkard Utz
- Heinrich Weber
- Joseph Weidinger
Siehe auch
- Bistum Würzburg
- Fakultätsgrab der Katholisch-Theologischen Fakultät
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- Priesterseminar
- Religionspädagogisches Institut
- Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg
- Zentrum für Theologiestudierende und zukünftige PastoralreferentInnen
Quellen
- Christian Bönicke (Hrsg.): Grundriss einer Geschichte von der Universität zu Würzburg. Würzburg 1788, S. 55