Adalberokirche

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Luftbild der Adalberokirche
Blick vom Käppele auf die Adalberokirche
Sonnenuntergang hinter der Adalberokirche
Triumphbogenkreuz von Heinz Schiestl in der Adalberokirche (1934)

Die Adalberokirche ist eine katholische Pfarrkirche im Würzburger Stadtbezirk Sanderau, der sich im Süden gleich an die Innenstadt anschließt, und benannt nach dem um das Jahr 1010 geborenen und 1883 in den Heiligenstand erhobenen Würzburger Bischof Adalbero. Sie ist die einzige Kirche in Deutschland, die dem Heiligen Adalbero geweiht ist. Wegen ihrer Größe wird die Adalberokirche auch „Sanderauer Dom“ genannt. Sie ist ein herausragendes Beispiel neuromanischer Architektur und in Formsprache und Ausstattung der bedeutendste neoromanische Sakralbau im Bistum Würzburg. Die kunstgeschichtliche Bedeutung für Würzburg besteht vor allen Dingen darin, dass zur Zeit der Erbauung alle in Würzburg ansässigen Bildhauer und Kunstmaler am Innenausbau mitgewirkt haben.

Die Sanderau ist das älteste der im Verlauf des 19. Jahrhunderts außerhalb des Ringparks angelegten Wohnviertel. Lange Zeit vermisste man dort jedoch eine angemessene Pfarrkirche für die wachsende Bevölkerung.

Geschichte

Die Vorgeschichte

Die Aufhebung der Festungseigenschaft für die Stadt Würzburg rechts des Mains durch die königliche Verfügung vom 26. September 1856 [1] ermöglichte die Ausdehnung und das Anwachsen der seit Jahrhunderten von Festungswällen eingeschlossenen Stadt und wurde demzufolge vom Magistrat und der Mehrheit der Einwohner als „die größte und folgenreichste Regentenhandlung seit Würzburgs Bestehen“ [1] gepriesen. Die Entfestigung der Stadt verzögerte sich allerdings, und erst nachdem durch den Vertrag vom 26. September 1868 [2] die Festungswerke rechts des Mains in das Eigentum der Stadt übergegangen waren, begann man im Jahre 1869 mit deren planmäßigen Abriss. [3]

Die planmäßige Entfestigung der Stadt hatte die Voraussetzung für deren Ausdehnung geschaffen, die in geografischer Hinsicht am einfachsten flussaufwärts, also im Süden der Stadt, auf dem Gebiet der Sanderau möglich war. Zwar standen schon vor der Entfestigung Häuser in der Sanderau, doch war deren Zahl gering. Der größte Teil des Geländes wurde für Garten- und Weinbau genutzt. Straßennamen wie Traubengasse oder Weingartenstraße erinnern heute noch daran.

Bescheinigung über die Beitragszahlung an den KBV aus dem Jahre 1896 (Quelle: Archiv Willi Dürrnagel)

Kirchenbauverein 1874-1885

Der neue Stadtteil Sanderau entwickelte sich schnell und in rascher Folge entstanden große Wohn- und Mietshäuser, deren Bewohner sich unter anderem aus Beamten und Gewerbetreibenden - also aus dem Mittelstand - zusammensetzten. Seelsorgerisch wurde die katholische Bevölkerung der Sanderau von der Pfarrei St. Peter und Paul betreut. Schon 1874, also genau fünf Jahre nach dem Beginn der Entfestigung der Stadt, wurde aufgrund der enormen Bevölkerungszunahme der Wunsch nach einer eigenen Kirche und Pfarrei laut. In einer Versammlung am 7. Januar 1875 im Huttenschen Garten erfolgte die Wahl eines Komitees, das für alle Fragen, die den Kirchenbau und die neue Pfarrei betrafen, zuständig sein sollte. Die erste Sitzung dieses Komitees wurde zur Gründungssitzung des „Katholischen Kirchenbau-Vereins Sanderau (KBV)“, in der die Statuten und Beiträge, aber auch schon die verschiedenen Möglichkeiten der Finanzierung des Unternehmens erörtert wurden. Als Patronin für die Kirche hatte man sich bereits für Maria entschieden. Das vollständige Patrozinium sollte lauten: Marienkirche zu Ehren Unserer Lieben Frau vom heiligsten Herzen Jesu und von der immerwährenden Hilfe[4] Der Alternativgedanke in der Gründungssitzung anstelle eines aufwendigen Neubaus die alte Kapelle des Ehehaltenhauses auszubauen wurde abgelehnt, nachdem man erfahren hatte, dass den Sanderauer Protestanten ein Mitbenutzungsrecht hätte zugestanden werden müssen, weil das Ehehaltenhaus samt Kapelle eine städtische Einrichtung war und somit beiden Konfessionen zugänglich sein musste.

Reklamemarke aus dem Jahre 1887 für die Katholische Kirchenbau Geld Lotterie

Der Mitgliederstand des KBV hatte sich bis zur Jahresversammlung am 8. Februar 1877 gegenüber dem Gründungsjahr 1875 bereits mehr als verzehnfacht. Am 7. Januar 1884 erwirkte man beim Landgericht Würzburg den Status eines anerkannten Vereins (a.V.). Da das Vereinsvermögen des KBV durch Spenden und Beiträge bis zum Jahr 1885 bereits auf 15.900 Mark [5] angewachsen war, gründete man einen Ausschuss, der sich konkret um Finanzierungsfragen und erstmals auch um Baupläne kümmern sollte. Noch im selben Jahr wurden dem KBV die ersten Entwürfe sowie Kostenvoranschläge für den Kirchenbau unterbreitet. Über das genaue Aussehen dieser Entwürfe dreier Würzburger Architekten ist nichts weiter bekannt, Jörg erwähnt nur deren Existenz. [6]

Kirchenbauverein 1886-1895

Das in der Jahresversammlung vom 22. Februar 1888 vorgestellte Vermögen belief sich auf 31.002,16 Mark. [7] Als staatliche Zuschüsse vom bayerischen Landtag kamen 5.000 Mark dazu. Aus Gründen der Arbeitsüberlastung legte der erste Vorsitzende des KBV, Stadtpfarrer Michael Beckert von St. Peter und Paul auf dieser Versammlung sein Amt nieder. Zu seinem Nachfolger wählte man den Universitätsprofessor Prälat Franz Adam Göpfert, der zum Hauptstifter und Wohltäter der Kirche werden sollte. Allein sein Beitrag zum Kirchenbau belief sich auf über 100.000 Goldmark. [8]

Durch eine öffentliche Sammlung im Jahre 1888 für den Kirchenbau sowie Zuwendungen von Magistrat und Stadverordneten, eine größere Hinterlassenschaft aus dem Besitz des Domkapitulars Joseph Kluespies und dessen Schwester Josepha und ein Geldgeschenk eines anonymen Stifters ergaben einen Vermögensstand des KBV zu Beginn des Jahres 1890 von 212.000 Mark. Eine weitere Schenkung, die den KBV von einem Großteil seiner Sorgen befreite, kam von KBV-Mitglied und Gärtnereibesitzer Joseph Urlaub, der sein Grundstück, begrenzt von Franz-Ludwig-Straße, Friedenstraße, Neubergstraße und Weingartenstraße, dem KBV zum Geschenk machte. [9] Nach einer Begutachtung des Grundstücks bestätigte Bischof Dr. Franz Joseph von Stein dasselbe am 5. Juni 1890 per Dekret als Bauplatz. [10] Ein gutes Jahr später, im Juli 1891, erwarb der KBV auch noch das große, westlich an den Bauplatz anschließende Urlaubsche Wohngebäude samt Grundstück [11], um welches es noch erheblichen Wirbel geben sollte.

Zu weiteren Finanzierung veranstaltete der KBV Lotterien. Die erste Ziehung vom 9. Februar 1897 erbrachte einen Reingewinn von ca. 100.000 Mark, die zweite im Jahre 1898 erbrachte nur noch 22.000 Mark [12], woraufhin man sich entschloss auf eine dritte Ziehung zu verzichten, zumal man zwischenzeitlich auch ein Darlehen [13] vom Bischöflichen Ordinariat [14] und von einer Versicherung erhielt.

In der am 18. Februar 1895 stattfindenden Jahresversammlung des KBV ergab der Kassenbericht einen Stand von 382.182,17 Mark [15], von denen 280.000 Mark sofort für den Kirchenbau verfügbar waren. Daraufhin wurde der Beschluss gefasst, noch im gleichen Jahr mit dem Kirchenbau zu beginnen.

Vorbereitungen zum Kirchenbau

Am 24. Dezember 1892 verpflichtete der KBV mit Franz Josef Ritter von Denzinger einen der namhaftesten bayerischen Architekten dieser Zeit, dessen Leistungen neben vielen Neubauten vor allem in der Vollendung des Regensburger Domes gipfeln. Laut Aussage Jörgs scheint Denzinger schon vor 1892 dem KBV unentgeltlich Pläne überlassen zu haben, über deren Aussehen bzw. Existenz er aber nicht weiter mitteilt. [16] Denzingers zeitweiliger Mitarbeiter und Ausarbeiter seiner Pläne war Joseph Schmitz. Denzinger und Schmitz arbeiteten im gleichen Jahr die Pläne für St. Josef in Grombühl aus.

Durch den überraschenden Tod von Denzinger am 14. Februar 1894 erlitten die Kirchenbauvereine von Sanderau und Grombühl einen schweren Rückschlag. Schon drei Monate nach Denzingers Tod, im Mai 1894, schloss der KBV einen Vertrag mit Joseph Schmitz, den Denzinger selbst als seinen Nachfolger ansah. Schmitz legte noch im gleichen Monat Ausarbeitungen der Entwürfe von Denzinger vor. Kenntnis über Anzahl und ungefähres Aussehen dieser Entwürfe verdanken wir dem Aufsatz Denzingers letzter Entwurf im Centralblatt der Bauverwaltung 1895. Der Autor des Aufsatzes, Julius Groeschel, schreibt hier:

„Der Entwurf für die Grombühler Kirche konnte von Denzinger nicht fertig gestellt werden, dagegen liegen für St. Adalbero in Würzburg-Sanderau fünf Entwürfe des Meisters vor, von denen einer noch zu seinen Lebzeiten und unter seinen Augenim Maßstabe 1:100 vollständig durchgearbeitet wurde. Die Wahl des Stils der Entwürfe wurde durch den Wunsch des Bischofs beeinflusst. Dieser wollte an der Stätte, die früher viele romanische Bauten besessen, welche theilweise später zu Grunde gegangen, für andere Zwecke benutzt oder verzopft worden sind, den romanischen Stil wiederbelebt sehen. Alle fünf Entwürfe stellen dreischiffige Basiliken mit Querhaus, letzteres über die Seitenschiffe des Langhauses vortretend, dar. Das Querhaus ist theils einschiffig, theils dreischiffig gedacht: außerdem unterscheiden sich diese Entwürfe, abgesehen von Verschiedenheiten im Ostabsschluss und in den Breiten- und Höhenverhältnissen, besonders durch die Stellung und Ausbildung der Thürme. Nach diesem letzten Gesichtspunkte betrachtet finden wir zwei Entwürfe mit zwei Thürmen im Westen und einem Vierungsthurm, einen Entwurf mit nur einem Thurm im Westen über dem ersten Joch des nördlichen Seitenschiffes, einen weiteren mit einem Thurm in der Mitte der Westseite und endlich eine Nebenlösung der ersten Anlage mit niedrigen Thurm und einem Dachreiter. Einer der beiden in dieser Aufzählung zuerst genannten Entwürfe wurde zur Ausführung bestimmt und ist in den Abb. 2 bis 5 mitgetheilt. Er lehnt sich an rheinische Vorbilder an und hat ein dreischiftiges Langhaus und gleiches Querhaus. Die Seitenschiffe des ersteren werden in ihrer Breite über das Querhaus hinausgeführt und gleich dem Mittelschiff mit Apsiden abgeschlossen. Ebenso zeigt das Mittelschiff des Querhauses beiderseitigen apsidenförmigen Abschluss. An der Westfront liegen zwei Treppenthürmchen, dazwischen eine Vorhalle. Die Seitenschiffe jenseits des Querhauses sind im Innern vom Kirchenraum abgeschlossen: der so an der Nordseite gewonnene Raum dient als Capelle, und ihr entspricht auf der Südseite eine zweistöckige Sacristei. Die Gesamtlänge derKirche beträgt 65m, die Breite am Querhaus gemessen 40m. Ecken und Gliederungen sollen aus Sandstein, das Zwischenmauerwerk aus Kalkbruchsteinen hergestellt werden. Die gediegene Einfachheit der äußeren Erscheinung wird nur in den Portalen durch reichere Ausbildung unterbrochen. Für den Innenraum ist Bemalung vorgesehen.
Als Bauplatz ist ein erhöht liegender Garten an der Ostseite des ausgedehnten Sanderrasens ausersehen. Hierdurch wird der Westseite des Kirchenbaues eine freie, beherrschende Stellung und großartige Wirkung gesichert. Ein Standpunkt im Nordosten oder Südosten der Kirche wird einen besonders günstigen Überblick über die Massen des Bauwerkes bieten, das den Bedürfnissen der Neuzeit in einer von feinem Gefühl für die Eigenart des innersten Wesens romanischer Bauweise durchdrungenen Formenharmonie Rechnung trägt. Die mächtige Wirkung der Westansicht wird durch eine Terrasse mit Freitreppe, wie sie die Bodenverhältnisse nahelegen, gehoben. Ein in Holz gearbeitetes Modell des Neubaues ist im Würzburger Dom aufgestellt.
Wenn wir die Entwicklung überblicken, die der Kirchenbau frühmittelalterlichen Stiles in unserm Jahrhundert genommen hat, so dürften wir diesem Werke eine hervorragende Stelle in derselben einräumen. Durch eine Reihe werthvoller Veröffentlichungen, wie diejenigen von Schnaase, Viollet le Due, Bock, Otte usw., durch das monumentale Werk von Dehio u. v. Bezold, dann durch vorzügliche Monographien und ein ungemein reiches photographisches Studienmaterial ist uns das Verständnis mittelalterlicher Baukunst erschlossen und ihr Studium immer mehr vertieft worden. Als Ergebniß solchen Studiums dürfen wir die neuen romanischen Kirchen in München mit ihrer reizvollen Materialauswahl und ihrer sorgfältigen Durchführung bezeichnen, und ihnen wird sich Denzingers Werk würdig zur Seite stellen. Es bedeutet mit jenen gegenüber den Leistungen früherer Jahrzehnte in früh-mittelalterlichen Stilformen einen Fortschritt und eine Abklärung, wie wir sie in keinem anderen Gebiet der Baukunst zu verzeichnen haben.
Die Ausführung des Entwurfes im Geiste des heimgegangenen Meisters erscheint durch die von ihm selbst für seine Nachfolge getroffene Wahl des jetzt mit der Wiederherstellung der Sebalduskirche in Nürnberg beschäftigten Architekten Josef Schmitz, welcher noch mit Denzinger die Durcharbeitung desselben besorgte, gesichert. [17]

Die nachfolgenden Abbildungen zeigen den zur Ausführung gebilligten und später auch mit geringen Veränderungen ausgeführten Plan:

Wie von Groeschel erwähnt, lagen bei Denzingers Tod die Pläne erst im Maßstab 1:100 vor. Die Detailausarbeitung für die auszuarbeitenden Pläne lag deshalb in der Hand von Schmitz. Dies erklärt die geringen Abweichungen des ausgeführten Baus gegenüber Denzingers Plan. Nach der Genehmigung der Pläne durch das bayerische Staatsministerium und Prinzregent Luitpold am 9. Mai 1894 [18] ließ Schmitz vom Bildhauer Rotermund in Nürnberg ein Holzmodell des Kirchenbaus anfertigen [19], das im Oktober 1894 in der Domsepultur gegen Eintritt zu besichtigen war. Ebenfalls im Oktober 1894 wurde bei der Königlichen Regierung für Unterfranken der Antrag auf Genehmigung des Baubeginns gestellt. Hierbei trat der KBV Sanderau selbst als Bauherr auf, da die Kirchenverwaltung der Mutterpfarrei St. Peter und Paul hinsichtlich der finanziellen Lage keine Garantien übernehmen wollte.

Nach der Genehmigung durch die Königliche Regierung informierte das Baukomitee auf der Jahresversammlung am 18. Februar 1895 die Generalversammlung des KBV, die daraufhin beschloss umgehend mit dem Bau zu beginnen.

Der Bau der Kirche und Patrozinium

Von Mai bis September 1895 wurden die Erdarbeiten ausgeführt und das Fundament gelegt. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit in der Sanderau besteht das Fundament aus großen Betonplatten, auf die sich der Druck der verschieden schweren Mauermassen gleichmäßig verteilt. Nach der Fertigstellung des Fundaments Mitte September 1895 konnte am 22. September 1895 [20], also genau zwanzig Jahre nach Gründung des KBV, die feierliche Grundsteinlegung durch Bischof Dr. Franz Joseph von Stein vorgenommen werden. Die Pfarrgemeinde und das Gotteshaus wurden hierbei dem Schutz des Heiligen Adalbero anvertraut. Die Entscheidung für den Heiligen Adalbero als Patron der Kirche darf als reines Politikum angesehen werden. 1884 wurde Adalbero durch Papst Leo XIII. Pecci [21] heiliggesprochen. Die Heiligsprechung des Würzburger Fürstbischofs Adalbero erfolgte nicht ohne Bedacht zu diesem Zeitpunkt, denn die Kirche bzw. der Katholizismus befand sich seit 1870 im Streit mit dem preußischen Staat, was als Kulturkampf [22] in die Geschichte einging. Mit der Erhebung Adalberos zum Patron der Kirche würdigten die Würzburger den Mann, der in der Zeit des Investiturstreits auf Seiten des Bischofs/Katholizismus gegen den Kaiser/Staat stand. Das Patrozinium der Kirche war somit ein politischer Schlag gegen Preußen und Bismarcks Politik. Die Wahl St. Adalberos zum Kirchenpatron erfolgte im Einklang von Bischof, den Bürgern sowie den zuständigen bayerischen Behörden, die hier geschlossen gegen Preußen Front machten. Gerade die Wahl des Patroziniums macht deutlich, wie stark die weltanschaulich-politischen Hintergründe auch auf die Kunst dieser Zeit einwirkten und diese mitbestimmten. Vom Marienpatrozinium nahm man somit Abstand. Außerdem besaß Würzburg ja schon zwei Marienkirchen (Marienkapelle auf dem Marktplatz und Marienkirche auf der Festung Marienberg).

Die Mauererarbeiten wurden am 11. Februar 1899 am Vierungsoktogon abgeschlossen und das Aufschlagen des Dachgerüstes begann. Mit dem Aufrichten des Kreuzes am 4. März 1899 waren die Arbeiten am Vierungsoktogon vollendet. [23] Der Südturm war am 15. September [23], der Nordturm am 14. Oktober 1899 [23] fertig. Im November 1899 war die gesamte Kirche unter Dach, zeitgleich wurde die Wölbung von Innenraum und Kuppel beendet. Anfang 1900 wurden die Fenster und die gemalten Chorfenster eingesetzt sowie der Bodenbelag aus rotem Sandstein gelegt. [24] Ebenso erfolgte die Anlage der Freitreppen, mit Ausnahme der vor dem Hauptportal, die erst im August/September 1934 errichtet wurde.

Die Fertigstellung der Adalberokirche verkündete Professor Franz Adam Göpfert am 20. Februar 1900 vor der Generalversammlung des KBV:

„So steht der Kirchenbau in seinen herrlichen Formen fertig da, ein würdiges Denkmal christlicher Kunst an der Grenzscheide zweier Jahrhunderte, welches in weiten Kreisen Aufsehen und Bewunderung erregt hat. [25]

Die Anschaffung der Innenausstattung zog sich aufgrund finanzieller Erschöpfung bis in die späten 1930er Jahre hin.

Die Filialkirche von St. Peter und Paul

Der Kirchenbau war nun zwar vollendet, konnte aber seiner Bestimmung nicht zugeführt werden. Der Weihe der Kirche stand das schon erwähnte Urlaubsche Wohnhaus ca. drei bis vier Meter vor dem Hauptportal im Wege. Nach dem Ritus der katholischen Kirche war somit die Weihe nicht vollziehbar. Das Grundstück, auf dem das Haus stand, gehörte zwar dem KBV, aber die Stadt widersetzte sich dem Abriss aus Gründen der Wohnungsnot. St. Adalbero war zunächst kanonisch rechtlich eine Filialkirche der Pfarrei St. Peter und Paul. Am 2. April 1900 genehmigte das Bischöfliche Ordinariat das Lesen einer heiligen Messe an Werktagen durch einen der Kapläne von St. Peter und Paul mit der Bemerkung: „Die Abhaltung eines förmlichen Gottesdienstes vor vollständiger Pfarreierrichtung erscheint uns nicht angezeigt.“ Jetzt begann das selbständige Leben in St. Adalbero zunächst als Filialbezirk von St. Peter und Paul.

Ein langersehnter Herzenswunsch der Sanderauer nach fast dreißigjähriger Arbeit und Opferbereitschaft ging dann am 7. Oktober 1901 in Erfüllung. An diesem genehmigte das Bischöfliche Ordinariat die Benediktion [26] der Kirche und ihre Benutzung zum Gottesdienst. Am 9. Oktober 1901 war ebenfalls vom Bischöflichen Ordinariat die Genehmigung für die Aufstellung des Tabernakels zur Aufbewahrung des Allerheiligsten auf dem Hochaltar erteilt worden. Die Faculatas benedicendi wurde Professor Göpfert erteilt. Die feierliche Benediktion der Kirche fand am Sonntag, den 13. Oktober 1901 statt. [27]

Der nächste Schritt auf dem Weg zur eigenständigen Pfarrei war die Errichtung der Expositur [28] St. Adalbero. Diese wurde am 28. Januar 1905 [29] vom bischöflichen Ordinariat genehmigt. Mittlerweile verhandelte man zwischen dem Bischöflichen Ordinariat und der Pfarrverwaltung von St. Peter und Paul über die territoriale Umgrenzung der Expositur, die dann so geregelt wurde, dass sie das Gebiet außerhalb der von der beiderseitigen Straßenbahnlinie Erthalstraße, Franz-Ludwig-Straße und Blumenstraße (heutige Eichendorffstraße) umfasste. Am 18. September 1905 wurde der bisherige Kaplan Christian Schmelz vom Bischof zum Expositus ernannt und ihm die Expositur St. Adalbero zum 1. Oktober 1905 offiziell übertragen.

Die Errichtung der selbständigen Pfarrei

Rein rechtlich war die Kirche St. Adalbero als solche noch Eigentum des Kirchenbauvereins, der damals 1013 Mitglieder zählte. Dieser beschloss daher auf seiner Generalversammlung vom 27. März 1911 einstimmig die Errichtung einer eigenen Kirchenstiftung St. Adalbero, der dann die Kirche mit ihrer gesamten Einrichtung als Eigentum zu überlassen sei. Die Zustimmung zur Errichtung der neuen Pfarrei St. Adalbero gab am 15. Juni 1913 [30] Prinz Ludwig von Bayern, der spätere Ludwig III. von Bayern, der am 15. Februar 1914 [30] die Errichtungsurkunde der Pfarrei unterzeichnete. Die bischöfliche Errichtungsgenehmigung wurde am 23. Februar 1914 [30] durch Bischof Ferdinand von Schlör unter Zustimmung des Domkapitels erteilt. Diese legte unter anderem auch die Grenzen der neuen Pfarrei fest. Somit war die Pfarrei kirchenrechtlich errichtet und die Kirche hatte den Rang einer eigenständigen Pfarrkirche, was das bischöfliche Ordinariat am 20. März 1914 bekanntgab. Am 6. Juni 1914 hatte auch der König seine Zustimmung dazu gegeben, so dass am 15. Juni 1914 die amtliche Bestellung von Christian Schmelz als ersten Pfarrer der Adalberokirche erfolgen konnte. Jetzt war die neue Pfarrei fertig.

Obwohl nun eigenständige Pfarrkirche, war der Sanderauer Dom immer noch nicht geweiht. Immer noch stand das Urlaubsche Wohnhaus quer vor dem Hauptportal und noch immer verweigerte die Stadt den Abriss. Es dauerte noch weitere fünf Jahre bis das Haus am 1. Juli 1934 [31] fiel. Nach dem erfolgten Abriss und dem Anlegen der Freitreppe konnte endlich am 25. November 1934] [32] die feierliche Konsekration [33] durch Bischof Matthias Ehrenfried vorgenommen werden.

Der 16. März 1945 und seine Folgen

Bereits elf Jahre nach der Weihe teilte St. Adalbero am 16. März 1945 das Schicksal der meisten Kirchen der Stadt. Spreng- und Brandbomben hatten Dächer und Gewölbe der Kirche vollständig vernichtet, einzig die Mutter-Gottes-Kapelle blieb unbeschädigt. Zu den Verlusten dieses Angriffs, der auch noch heute das Erscheinungsbild im Innern der Kirche bestimmt, zählen die Fenster, der eingelegte Fußboden sowie der Verlust sämtlicher Kreuzgewölbe von Haupt- und Seitenschiffen. Die Altäre, der Kreuzweg und andere wertvolle Kunstgegenstände sind erhalten geblieben. [34]

Pfarrer Christian Schmelz kam in der Bombennacht des 16. März 1945 ums Leben. Sein Nachfolger wurde Valentin Schober, der die Pfarrgemeinde bis 1972 leitete.

Die provisorische Restaurierung nach 1946 konnte erst in den Jahren von 1989 bis 1992 im Rahmen einer umfangreichen Restaurierung korrigiert werden. Besonders Pfarrer Adalbert Dolata, der 1977 Pfarrer von St. Adalbero wurde, setzte sich dafür ein, dass das Kirchengebäude im Innen- und Außenbereich vollständig renoviert und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt wurde, dies betraf vor allem auch den Vierungsturm mit seinen Dachgauben und seiner Laterne. Die provisorischen Flachdecken wurden beseitigt, neue Gewölbe, die dem ursprünglichen Zustand entsprachen, wurden eingezogen. Im Außenbereich konnten die Kriegsschäden an den Bruchsteinen beseitigt werden. Die Kirchenfassade wurde gereinigt. In den Jahren 1992 und 1993 wurden die vorhandenen schmucklosen Kirchenfenster durch neue, von Wladimir Olenburg künstlerisch gestaltete Fenster ersetzt. In den Fenstern spiegelt sich die Farbigkeit des Raumes, die reduziert ist auf das Rot des fränkischen Buntsandsteines und das Grau des fränkischen Sandsteines, wider. Ebenso entwarf und gestaltete er den neuen Orgelprospekt im nördlichen Seitenschiff, der mit der Wandarchitektur und dem Rosettenfenster eine architektonisch und künstlerische Einheit bildet.

Erscheinungsbild

Die Erscheinung der Adalberokirche wird betont durch ihre Lage auf einer breiten Terrasse, die von drei Straßenzügen (Neubergstraße, Weingartenstraße und Franz-Ludwig-Straße) umschlossen wird. Der Bau wird dadurch keinem Blick verstellt und seine mächtigen Mauermassen können somit wirksam in Erscheinung treten. Die große Freitreppe, die auf den Platz vor das Hauptportal führt, konnte erst nach dem Abriss des Urlaubschen Wohnhauses Ende 1934 angelegt werden. Weitere Zugänge zur Terrasse befinden sich auf der Nord- und Südseite in Höhe der Seitenportale. Der Platz hinter dem Chor wird durch den modernen Bau des „Haus der Kirche“ [35] heute abgeschlossen.

Der Kirchenbau wurde in strenger Anlehnung an die Formen der rheinischen Romanik des 13. Jahrhunderts errichtet. Als Baumaterial verwandte Schmitz fränkischen Muschelkalk für den Außenbau und roten Sandstein für das Innere. Die Kirche in Form eines lateinischen Kreuzes ist ausgebildet als dreischiffige Basilika mit ebenfalls dreischiffigem Querhaus. Die Länge des Baues beträgt 62 Meter, die Breite des Hauptschiffes 22,5 Meter, das Querschiff misst im Hochbau 38 Meter. Die überbaute Fläche ist 1620 m² groß. Das Flächenmaß der Schiffe beträgt nach Abzug der Pfeilerflächen 812 m². Die Kirche besitzt 650 Sitzplätze und 1200 Stehplätze.

Wenn man im ersten Jahrzehnt des Kirchbauvereins daran dachte, die Kirche in gotischem Stile zu erbauen, so war dies geistesgeschichtlich wohl verständlich. Noch wirkte die deutsche Romantik nach. Hinzu kam, dass damals der Kulturkampf tobte. Als aber dann 1884 Bischof Franz Joseph von Stein anregte, den romanischen Stil zu wählen, war das Verhältnis zwischen Staat und Kirche bereits wieder ein besseres geworden. Und als man, wieder zehn Jahre später, mit der Ausführung des Kirchenbaus begann, hatte sich der katholische Volksteil sieghaft behauptet.

Der dreischiffige Bau besitzt ein basikales Langhaus zu fünf Jochen. Das Querhaus besitzt nur ein Seitenschiff zum Westen hin. Die östlichen Seitenschiffräume hingegen sind baulich vom Querhaus abgetrennt. Der dadurch gewonnene Raum wird für die Sakristei, die Mutter-Gottes-Kapelle sowie deren Vorhallen genutzt. Das Querhaus ragt über die Seitenschiffe des Langhauses hinaus und schließt an beiden Stirnwänden mit einer halbrunden Apsis.

Hinter der Vierung beginnt der zweijochige Chor mit der Apsis. Die Chorpartie weist insgesamt drei Apsiden auf.

Hinter der Portalzone liegt eine kleine, von zwei runden Treppentürmen flankierte Vorhalle. Die Treppentürme bieten Zugang zu den Haupttürmen und der Orgelempore, die sich über dem ersten Langhausjoch erhebt. Das jeweils unterste Turmgeschoss der beiden Haupttürme bildet gleichzeitig das erste Seitenschiffjoch, das sich von den übrigen Seitenschiffjochen durch die Anlage einer kleinen Apsis hervorhebt.

Besondere Akzente erhält der mächtige Bau durch die Doppelturmanlage im Westen, den oktonalen Vierungsturm sowie durch die teilweise vorgelagerten Portale.

Portale

Das Hauptportal

Der Entwurf des Haupt- oder Westportals stammt von Joseph Schmitz (Nürnberg 1897), die Ausführung erfolgte durch Ludwig Sonnleitner in den Jahren 1934 bis 1939.

Reichtum und Wechsel in den Ornamenten und Details zeichnet das Westportal aus. Die Anregungen hierfür holte sich Joseph Schmitz aus dem reichhaltigen Fundus der europäischen Hochromanik. Das Portal ist als Säulenportal mit gestaffelten Säulen ausgebildet. Die Ornamentik in den Kapitellen, Basen und Säulenschäften zeigt vielfältige Variationen. Die Kapitelle zeigen reich geschmückte Kämpfer. Die äußeren Säulen sind dem Portal vorgelagert, auf ihren Kämpfern ruht je ein liegender Löwe. Der Fries über der Kämpferzone zeigt Szenen aus der Zeit der Missionierung Frankens: Auf der linken Seite die Darstellung des Martyriums des Heiligen Kilian, auf der rechten Seite den in Thüringen predigenden Heiligen Bonifatius. Der Türsturz zeigt in Reliefdarstellung Szenen aus dem Leben von Adam und Eva (Erschaffung Evas, Sündenfall, Vertreibung aus dem Paradies, Urbarmachung der Erde), der Tympanon gibt im Hochrelief eine Darstellung des Jüngsten Gerichts wieder. In der Mitte sitzt thronend Christus vor einem offenen Grab. Der Engel rechts von Christus führt die Menschen heran, der Engel an seiner linken Seite schickt sie weg in Richtung einer Schlange, die früher oft für das Böse dargestellt wurde.

Thronend im bischöflichen Gewand schmückt der Heilige Adalbero den mittleren Türpfeiler. Der linke Türpfeiler zeigt die heilige Lioba, der rechte die heilige Bilhildis, Heilige aus der ältesten Zeit des Christentums in Franken.

Unterhalb des Fries sehen wir links von der äußeren Säule den heiligen Michael, rechts die Apostelfürsten Petrus und Paulus als Verweis auf die ursprüngliche Mutterkirche.

Das Nordportal

Für das Nordportal der Adalberokirche standen die mittelalterlichen Baldachinportale der Lombardei und Venetiens, wie etwa San Zeno Maggiore in Verona [36], Pate. Die Krone des Portals bildet die Figur eines ruhenden Löwen. Ebenfalls zwei große Figuren liegender Löwen dienen als Sockel für die den Baldachin tragenden Säulen. Das Nordportal wird auch Löwenportal genannt. Ursprünglich waren sowohl das Nord- wie auch das Südportal für figürliche Ausarbeitungen vorgesehen. Dies musste aber aufgrund finanzieller Probleme nach Fertigstellung der Kirche unterbleiben.

Das Südportal

Das leicht hervortretende Südportal, zu dem fünf Stufen hinaufführen, ist ein Rundbogenportal mit je zwei eingestellten Säulen mit glatten Schäften im Gewände. Die Rundbögen oder Archivolten [37] sind in Form von ornamentierten Bänderfriesen ausgeführt. Das Giebelfeld ist gegliedert durch einen abgestuften Rundbogenfries mit darüber verlaufenden Diamantfries. Die steinerne Giebelkrönung erfolgte auch hier, wie an Westfassade und Querhausgiebeln, in Form eines irischen Kreuzes.

Ende des Jahres 2015 erfolgte die Fertigstellung der Transportrampe am Südportal. Aus Naturstein ausgeführt, mit Geländern versehen, führt sie auf ein vorgezogenes Podest vor die Kirchentüre.

Das Portal der Mutter-Gottes-Kapelle

Entwurf und Ausarbeitung dieses Portals stammen aus dem Jahre 1939 von Karl Schneider. In der Mitte des Tympanon ist die Verkündigung des Herrn [38] dargestellt. Das halbbogenförmige Relief zeigt links den Brennenden Dornenbusch [39], in der Mitte den Siebenarmigen Leuchter [40] und rechts die Opferung Isaaks [41]. Zwischen den Darstellungen finden sich stilisierte Weinstöcke. Über dem Portal in einer Nische die thronende Mutter Gottes mit dem Jesusknaben.

Westfassade

Die Westfassade wird durch ein Gurtgesims mit Rundbogenfries zweigeteilt. Das untere Fassadenfeld wird vom Hauptportal beherrscht, über dem sich ein rundbogiges Zackenfries spannt. Das darüberliegende Fassadenfeld wird bestimmt von der großen Fensterrossette. Den oberen Abschluss bildet ein Dreiecksgiebel, auf dem ein steinerndes irisches Kreuz thront. Der Giebel weist fünf abgestufte Blendarkaden auf. In den drei mittleren sind je eine hochrechteckige Öffnung zu sehen. Den Dachansatz markieren geflügelte Löwen als Dachfiguren. Seitlich wird die Fassade von je einem abgetreppten Strebepfeiler begrenzt, beide Fassadenfelder übergreifend.

Türme und Turmuhr

Das Turmpaar mit seinen steilen Rautendächern, das die Westfassade flankiert, ist gegenüber der Fassade etwas zurückversetzt. Die Achsschenkel geben somit Raum für je ein rundes Treppentürmchen mit steinernem Kegeldach. Die Haupttürme sind fünfgeschossig und die einzelnen Stockwerke durch Gurtgesimse voneinander getrennt. Die Gliederung der Geschosse erfolgt durch Ecklisene [42] und Rundbogenfriese. Im vierten und fünften Geschoss befinden sich die Schallöffnungen in Form eines Zwillingsfensters, das im vierten Geschoss von einem Rundbogen und im fünften von einem Kleeblattbogen überfangen wird. Die Höhe der Türme beträgt 62,6 Meter. [43]

Die Turmuhr ist im Südturm aufgestellt und hat außer dem Hauptzifferblatt an der Westseite des Nordturmes noch eines an der Nordseite dieses Turmes und an der Südseite des Südturmes. Sie wurde 1905 von der Hofturmuhrenfabrik von Johann Mannhardt in München hergestellt. Über der Turmuhr ist eine kleine Holzpforte, die zur Aufnahme eines Glockenspiels gedacht war [44], was aber damals an den Finanzen scheiterte. Die Holzpforte ist eingefasst von Säulen und wird von einem Bogen überspannt. Im Bogenfeld befinden sich zwei Engel, die die mit einem Kleeblattbogen abschliessende Öffnung flankieren und die Zinnen und Tore des himmlischen Jerusalem tragen, ein sinnvoller Hinweis darauf, dass die Zeit nur eine Vorbereitung auf die Ewigkeit ist.

Geläut

Die 1902 angeschafften sechs Glocken galten laut einem Gutachten der Diözese Würzburg vom 6. März 1931 als das „der Zahl und der Wirkung nach schönste Geläute der Stadt Würzburg“. Zwei Glocken wurden im Ersten Weltkrieg 1917 beschlagnahmt und eingeschmolzen, 1929 aber wieder vervollständigt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das komplette Geläute beschlagnahmt. Die kleinste Glocke entging dem Schmelzofen und hat heute wieder ihren Platz im Geläute der Adalberokirche. 1954 wurden drei Glocken angeschafft und 1992 eine weitere.

In den Türmen der Adalberokirche befinden sich fünf Glocken:

  1. Adalberoglocke mit Schlagton des'; Durchmesser 145 cm; 1.800 kg; Umschriften: „Heiliger Adalbero, schütze unsere Kirche und Pfarrei“; „Im Marianischen Jahr 1954, Glockengießerei F. Otto, Bremen“.
  2. Muttergottesglocke (Angelusglocke) mit Schlagton es'; Durchmesser 130 cm; 1.250 kg; Schmuck: Bildnis der heiligen Jungfrau Maria; Umschriften: „Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib“; „Im Marianischen Jahr 1954, Glockengießerei F. Otto, Bremen“.
  3. Josefsglocke mit Schlagton ges'; Durchmesser 109 cm; 780 kg; Umschriften: „Heiliger Josef, sei unser Fürsprecher im Leben und Sterben“; „Im Marianischen Jahr 1954, Glockengießerei F. Otto, Bremen“.
  4. Theresiaglocke mit Schlagton as'; 500 kg; Umschriften: „Getreu ist der Herr und gut ihm zu vertrauen“; „St. Adalbero Würzburg - deleta 16.3.1945 - renovata 22.11.1992“; gegossen 1992 von der Fa. Perner, Passau.
  5. Gertrudisglocke mit Schlagton b; 435 kg; Schmuck: Bildnis der heiligen Gertrud; Umschriften: „St. Gertrudis, ora pro nobis“; „Gebr. Claus in Heidingsfeld goß mich 1930“. [45]

Zur Ergänzung des ursprünglichen Geläutes fehlt noch die schwerste Glocke mit 2.900 kg und dem Schlagton b°.

Baudenkmal

Die katholische Pfarrkirche St. Adalbero findet sich in der Liste der Baudenkmäler in Würzburg (Stadt) des Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (Stand 1.11.2021):

 Objekt  Beschreibung  Denkmalnummer
 Weingartenstraße 25 Kath. Pfarrkirche St. Adalbero, kreuzförmige Pfeilerbasilika mit Vierungsturm und Doppelturmfassade mit Spitzhelmen über Giebeln, Rundapsiden und Figurenportale, unverputztes Kalksteinquadermauwerwerk mit reicher Gliederung, neuromanisch, Joseph Schmitz nach Planskizze von Franz Joseph von Denzinger, 1894-99. nachqualifiziert  D-6-63-000-615 [18]

Kunstwerke

Der Ziboriumshochaltar

Der Entwurf des Hochaltars im Chor der Adalberokirche stammt von Prof. Franz Brochier, Direktor der Königlichen Kunstgewerbeschule Nürnberg, aus dem Jahre 1911, die Entwürfe zu den Bildhauerarbeiten von Prof. Philippp Widmer, Nürnberg, und Prof. Jakob Bradl, ebenfalls von 1911.

Der Ziboriumshochaltar steht in seiner wunderbaren und geheimnisvollen Pracht mitten vor der Chorapsis. Er ist gebaut in der Form eines Baldachinaltars. Die vier Säulenschäfte sind aus geschliffenem Escalettes-Marmor, der Baldchin selbst ist aus weißem Tercé-Kalkstein mit verschiedenen Marmoreinlagen aus geschliffenem Blanc clair-Marmor und einer Marmorkugel, die ein Kreuz aus vergoldetem Schmiedeeisen trägt. Im vorderen Giebelfeld thront in der Mitte der Erlöser, umgeben von einer Mandorla [46], in der sich der Wahlspruch des heiligen Adalbero befindet: „Jesus Christus heri et hodie, ipse et in saecula“ (Christus gestern und heute, derselbe auch in Ewigkeit). Große Engelfiguren halten an den beiden Seiten der Vorderfront Wache. Im Inneren trägt die Kuppel des Baldachins vergoldete Cherubim in reichen Ornamenten. Die Bogen des Baldachins haben mit Ausnahme des rückwärtigen Inschriften und zwar vorne: „Vincenti dabo manna absconditum“ (Dem Sieger will ich geben von dem verborgenen Manna); auf der Evangelienseite „Quis det de carnibus eius, ut saturemur“ (Wer möchte von seinem Fleische geben, dass wir satt werden); auf der Epistelseite: „Cibavit illum dominus pane vitae et intellectus“ (Gespeist hat ihn der Herr mit dem Brote des Lebens und der Einsicht).

Der eigentliche Altar hat Stufen und eine herrliche Mensa aus Untersberger Marmor mit prachtvollen Säulen und bunten Marmorplatten. Darauf steht als wahres Schatzkästlein der stark vergoldete Altaraufsatz aus kunstvoll getriebenem Metall mit dem Tabernakel, der mit echten Steinen und feinster Filigran- und Emailarbeit geziert ist. Die beiden Tabernakeltüren zeigen innen einen Cherubim und Seraphim. Über dem Tabernakel befindet sich die Aussetzungsnische, die von einem großen Kruzifix bekrönt ist, das ein Prachtstück besonderer Art ist. Der Altaraufsatz trägt zu beiden Seiten des Tabernakels die ebenfalls getriebenen Bildnisse des heiligen Bruno, Bischof von Würzburg und Oheims des heiligen Adalbero, des heiligen Otto, Bischofs von Bamberg, der heiligen Helena und der heiligen Elisabeth. Über diesen vier Heiligen steht oben das Schriftwort: „Ecce tabernaculum Dei cum hominibus et habitabit cum eis“ (Seht das Gezelt Gottes bei den Menschen, er will bei ihnen wohnen), unten: „Venite, comedite, panem meum et bibite vinum, quod miscui vobis“ (Kommt und esset mein Brot und trinket den Wein, den ich euch gemischt habe).

Die Entwürfe zum Ziboriumshochaltar, denen ein eingehendes Studium und ein tiefes Versenken in die gewaltige, hier so glanzvoll zum Ausdruck gebrachte Idee vorausging, stammen von Professor Franz Brochier, die Modelle zu den Bildhauerarbeiten von Professor Philipp Widmer, die zu den vier Heiligen am Altaraufsatz von Professor Jakob Bradl. Der Altaraufsatz stammt aus den Marmorwerken Kiefersfelden, der Altaraufsatz sowie die beiden Ampeln des Ewigen Lichts, die zu den Kriegsverlusten zählen und 1991 nach alten Originalzeichnungen von Michael Amberg neu geschaffen wurden, von den kunstgewerblichen Werkstätten Steinnicken & Lohr (München), das Kruzifix über dem Tabernakel von der Kunstwerkstätte Amberg (Würzburg), die Ornamente in der Kuppel des Baldachins von Arthur Schleglmünig (Würzburg). Der Unterbau des Hochaltars ist ausgeführt von Nikolaus Höhl (Würzburg). [47]

Der Rosenkranzaltar

Der Rosenkranzaltar von Arthur Schleglmünig aus dem Jahre 1908 in der südlichen Apsis des Querschiffs ist ein reich geschnitzter, vergoldeter und gefasster Flügelaltar aus Lindenholz nach dem Vorbild des Rosenkranzbildes der Wallfahrtskirche in Valle di Pompei (Unsere Liebe Frau in Pompei). Im Zentrum des Altars steht die Rosenkranzmadonna mit dem Jesusknaben. Zu ihren Füßen kniet der heilige Dominikus, der aus der Hand des Jesusknaben den Rosenkranz entgegennimmt. Rechts kniet die heilige Katharina von Siena (Patronin Italiens), die den Rosenkranz von der thronenden Mutter Gottes empfängt. Die Umrahmung der Hauptgruppe und der Altarflügel besteht aus vergoldeten Emailleplatten. Auf der Innenseite der Altarflügel sind Malereien mit Darstellungen aus der Lauretanischen Litanei zu sehen:

  • (links von oben nach unten) Arche des Bundes, Spiegel der Gerechtigkeit und vortreffliches Gefäß dr Andacht, Turm Davids und die Geistliche Rose.
  • (rechts von oben nach unten) Elfenbeinerner Turm, Geistliches Gefäß und Pforte des Himmels, Goldenes Haus und Morgenstern.

Diese Temperamalerei stammt vom Münchner Kunstmaler Joseph Guntermann. Die Außenseiten der Flügel sind geschmückt mit ornamentalen Malereien des Würzburger Malers Eulogius Böhler. Der Rosenkranzaltar wurde, ebenso wie alle anderen Kunstwerke in der Adalberokirche, eigens für diesen Kirchenbau und für diese Nische gebaut. Architektur und Kunstwerke sind aufeinander abgestimmt und ergeben so ein Gesamtkunstwerk. [48]

Der Herz-Jesu-Altar

Ursprünglich stand der Herz-Jesu-Altar - aufgestellt im Jahre 1907 - in der nördlichen Apsis des Querschiffs. Nach der grundlegenden Restaurierung der Adalberokirche in den Jahren 1989 bis 1992 musste der Herz-Jesu-Altar durch den Einbau der Rensch-Orgel von seinem Platz entfernt werden und wurde nach links in das Seitenschiff verschoben. Die hoch oben thronend stehende Figur des heiligsten Herzens, die dem Altar seinen Namen gegeben hatte, musste aus baulichen Gründen entfernt werden. Angeblich hatte Wladimir Olenburg, der die in den Jahren 1992 und 1993 eingebauten Fenster entworfen hatte, kein Einsehen, dass das Fenster hinter dem Herz-Jesu-Altar durch die farbig gefasste Erlöserstatue, deren von einer Glorie umstrahltes Herz dem Altar seinen Namen gab, verdeckt werden sollte. [48] Die Figur stand bis zum 18. Juni 2016 hinter dem Ziboriumshochaltar. Nach der Restaurierung durch den Restaurierungs- und Konservierungsbetrieb Pracher soll sie wieder einen sichtbaren Platz in der Adalberokirche erhalten.

Auch der Herz-Jesu-Altar ist ein Werk von Heinz Schiestl. Ein großes Holzrelief zeigt das heilige Abendmahl. Hier sind einzelne Typen der Apostel besonders gut geraten. Der Boden des Abendmahlraumes nimmt Bezug auf den ursprünglichen Boden der Adalberokirche vor deren Zerstörung in der Nacht des 16. März 1945. [48] Der linke Altarflügel zeigt die Geburt Christi, gemalt von Matthäus Schiestl. Die ganze Komposition des Bildes, die herrliche Farbengebung und die Gestaltung der einzelnen Personen zeigen so ganz den diesem Künstler eigenen Typ. Die Spruchleisten besagen: „Apud Dominum misericordia et copiosa apud eum redemptio“ (Bei dem Herrn ist Barmherzigkeit und überreiche Erlösung). Der rechte Flügel zeigt den Heiland mit seinen drei Jüngern am Ölberg; im Hintergrund die sich nahenden Schergen. Dieses Bild ist ebenfalls von Matthäus Schiestl gemalt. Hier findet sich die Überschrift: „Percuties petram et exibit ex ea aqua, ut bibat polulus“ (Schlage auf den Felsen und es wird Wasser aus ihm fließen, damit das Volk trinke).

Der St. Josephsaltar

Der St. Josephsaltar ist ein Werk des Künstlers Professor Balthasar Schmitt in Solln bei München, eines gebürtigen Unterfranken aus Aschach bei Bad Kissingen. [49] Der heilige Joseph ist nicht als der sonst übliche ältere stehende Mann mit dem Kind auf dem Arm dargestellt, sondern er tritt uns in sitzender Gestalt als wackerer Handwerker in der Blüte seines Lebens entgegen. Neben ihm steht der zwölfjährige Jesusknabe. In der einen Hand hat er eine Schriftrolle, die weiter auf dem Schoß des Vaters ausgebreitet ist, mit der anderen Hand zeigt er darauf, als wolle er seinen Vater auf eine Stelle der Schrift aufmerksam machen. Der Blick des Knaben ist auf die Schriftrolle gerichtet und ein erhabener Ernst liegt auf seinen Zügen, während sein Vater liebevoll zu ihm blickt.

Oben in den beiden Ecken sind zwei kleine Reliefs zu sehen, die in sinnvoller Beziehung zu den beiden Gestalten des Jesusknaben und des heiligen Josephs stehen: ob links der Tempel zu Jerusalem und oben rechts der heilige Joseph bei der Arbeit am Zimmermannsbock.

Die Überschrift oben am Altar besagt: „St. Josephus Patronus ecclesiae. Anna Dni MCMIII.“ (Heiliger Joseph, Schutzherr der Kirche. Im Jahre des Herrn 1903.). Hoch oben befindet sich eine Reliefdarstellung des Lammes Gottes mit der Umschrift: „Pascha nostrum immolatus est Christus.“ (Als unser Osterlamm ist Christus geopfert worden.). Die Marmorsäulen und die übrige reiche Marmorbekleidung des Altars sind in Untersberger Marmor ausgeführt.

Der Altar ist in der Hauptsache ein Geschenk des Privatiers Joseph Urlaub und wurde 1903 aufgestellt. Als treffliches Gegenstück befindet sich auf der rechten Seite der Stirnwand des Querschiffes der St. Anna-Altar.

Der St. Anna-Altar

Mit dem St. Anna-Altar entstand ein Gemeinschaftswerk der drei Brüder Schiestl. Im Scheitel setzte Matthäus als Mosaikbild den segnenden Christus ein, die zu beiden Seiten anbetenden Engel sind Temperabilder von Rudolf, die in gelblich-weißem, französischem Kalkstein ausgeführte Figur der heiligen Anna mit dem Marienkind aber ist ein Werk von Heinz Schiestl. Er entwarf das Modell und der Bildhauer Matthias Kemmer arbeitete es heraus.

Im St. Anna-Altar treten die Figuren noch mehr aus der Fläche hervor wie beim St. Josephsaltar und gewinnen dadurch noch plastischere Gestaltung. Die Figur der heiligen Mutter Anna und die Gestalt der heiligen Jungfrau als Mädchen erscheinen uns als fränkische Frauen. Die markanten Gesichtszüge der sitzenden Mutter und ihr neben ihr stehendes Kind mit den Zöpfen, die als Kranz um den Kopf gewunden sind, voll inniger Liebe und Verehrung zur Mutter emporblickend. Dazu die reiche Ausgestaltung in der Gewandung und ihrem Faltenwurf.

Die Inschrift in dem ersten Bekrönungsbogen des Reliefs lautet: „Diffusa est gratia in labiis tuis. Ps. 44. V. 3.“ (Anmut ist auf deine Lippen gegossen). In der Querleiste steht: „Sancta Anna ora pro nobis“ (Heilige Anna, bitte für uns).

Man kann den Stil Heinz Schiestls wohl nirgends so gut wie in der Adalberokirche studieren, da an keinem anderen Ort so viele und so verschiedenartige Werke von ihm vereinigt sind wie in diesem Gotteshaus.

Der Altar ist ein Geschenk von Anna Horn und wurde 1904 aufgestellt. Die ornamentalen Bildhauerarbeiten am St. Anna-Altar sind ebenso wie am St. Josephsaltar von Arthur Schleglmünig ausgeführt. Die beiden Säulen und die zur Umrahmung des Altarreliefs sind wieder aus Untersberger Marmor gearbeitet.

Der Kreuzaltar, Ambo und Sedilien

Im Rahmen der umfangreichen Restaurierung in den Jahren von 1989 bis 1992 gestaltete Paul Brandenburg den Volksaltar (Kreuzaltar[50] neu. Der aus Kirchheimer Muschelkalk mit Bronzezierleisten geschaffene Altar lehnt sich an alte romanische Vorbilder an. Durchbrochene Steinplatten zeigen den im Innern verwahrten Schrein, der eine Reliquie des Hl. Adalbero birgt.

Ambo und Sedilien, ebenfalls Werke von Paul Brandenburg, bilden zusammen mit dem Altar eine künstlerische Einheit, die sich harmonisch in das Gesamtbild der Kirche einfügt.

Die Büste des heiligen Adalbero

Die Büste des heiligen Adalbero wurde im Jahre 1901 von dem Bildhauer Balthasar Schmitt geschaffen. Die aus gelbem und rotem Marmor bestehende Büste befindet sich in einer Wandnische. Darüber sehen wir eine Wandmalerei mit zwei Engeln, die ein Modell der Adalberokirche mit der Aufschrift tragen: „Im Jahre des Heils MDCCCC (1900) ward der Grundstein gelegt zu dieser Kirche St. Adalbero zu Ehren.“ Also ein Hinweis auf die Baugeschichte der Kirche. Eine Steintafel unter der Büste des Heiligen beschreibt kurz sein Leben in folgendem Wortlaut:

Die Pietà

In der Südwestecke des Hauptschiffs befindet sich eine Skulptur der schmerzhaften Gottesmutter mit dem Leichnam ihres Sohnes auf dem Schloße. Unter der Gruppe steht der Spruch: „Fac me tecum plangere“ (Gib mir Teil an deinem Schmerz). Die Gruppe stand ursprünglich auf einem alten großen Wegkreuz in der verlängerten Friedrich-Spee-Straße (ehemals Heidingsfelder Straße), dort, wo jetzt das Depot der Straßenbahn ist. Als das Kreuz entfernt wurde, schenkte sie die Witwe Eisenmann der Kirche. Die Pietà ist 1907 errichtet.

Der Taufstein

Der Taufstein aus Sandstein ist in altchristlicher Auffassung ausgeführt. Das Taufwasserbecken selbst zeigt oben ringsum schwimmende Fische, das Symbol Christi in der Zeit der ersten Christen in Rom. Die Umschrift lautet: „Ecce agnus Dei, qui tollit peccata mundi“ (Siehe das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt). Am wuchtigen säulenartigen Fuß, der das Wasserbecken trägt, sind in Relief die Symbole der vier Evangelisten dargestellt. Der Taufstein ist ein Werk von Balthasar Schmitt und wurde 1934 hier aufgestellt. Ursprünglich war die Apsis, in der sich jetzt die „Letzte Rast Christi“ befindet, als Taufkapelle gedacht.

Die letzte Rast Christi

Die letzte Rast Christi ist eine lebensgroße Marmorskulptur von Professor Maurus Kraus [51] (München). Geboren wurde er als Valentin Kraus (*1873 in Mühlhausen bei Würzburg; † 1941 in Würzburg). Seit seinem Eintritt in das Kloster Münsterschwarzach 1933 nannte der durch einen „pathetischen Naturalismus“ geprägte Schüler von Balthasar Schmitt sich Frater Maurus (OSB). [52] Das Kunstwerk, das mit dem großen Preis der Münchner Akademie ausgezeichnet wurde, gehört der Frühzeit des Schaffens von Professor Kraus als er noch nicht dem Benediktinerorden angehörte. Es war aufgrund seines hohen künstlerischen Wertes vom Freistaat Bayern angekauft worden und stand anschließend in der Schottenkirche. Nach deren Wiederweihe im Jahre 1904 fand Die letzte Rast Christi durch Verfügung des Prinzregenten Luipold vom 11. November 1908 ihren Platz in der Adalberokirche.

Dargestellt ist Jesus ein paar Stunden vor seinem Kreuzestod. Er sitzt in kauernder Haltung, der Kleider bereits beraubt, sich ausruhend, auf dem am Boden liegenden Kreuz.

Die Kanzel

Der Entwurf der Kanzel stammt, ebenso wie der Entwurf des Ziboriumhochaltars, von Professor Franz Brochier und verrät mit ihren neuromanischen Formen eine ganz großzügige Architektur. Sie wurde aus poliertem Untersberger Marmor von den Kiefersfeldener Marmorwerken hergestellt. Die einzelnen Teile, wie der aparte Löwe am Fuß der Treppe (siehe Bild „Aufgang zur Kanzel“), die wunderbaren Kapitelle des Säulenblocks, der den Predigtstuhl trägt, der Adlerpult der Kanzel, kurzum die ganze Ornamentierung, die an altlombardische und Südtiroler Vorbilder erinnern (so von St. Zeno in Verona und vom Dom in Trient), dabei aber ein durchaus eigenes Gepräge tragen, sind von erstklassiger Art und reifster Kunst. Die Modelle der Reliefs aus dunklerem Adneter Marmor am Predigtstuhl stammen von Heinz Schiestl, die technische Ausführung von Arthur Schleglmünig. Diese Tafeln stellen die vier großen Kirchenlehrer Hieronymus, Augustinus, Ambrosius und Gregor dar, begleitet von den vier apokalyptischen Figuren Engel, Löwe, Stier und Adler, den Symbolen der vier Evangelisten. [53]

Im September 1934 wurden die drei Öffnungen der Marmortreppe mit ölvergoldeten, in Metall getriebenen Symbolen der drei göttlichen Tugenden aufgefüllt. Aus drei in ihrer Einzelgestaltung verschiedenen und doch einheitlich wirkenden Vasen streben Ranken in die Höhe. Der Glaube ist dargestellt durch Dornenranken, die ein Kreuz umschlingen, die Hoffnung durch Lorbeerranken, die Liebe durch Rosenranken. Diese Darstellung ist ein Werk von Balthasar Schmitt. Ihm verdanken wir auch den kunstvollen sechseckigen Schalldeckel aus massivem Eichenholz. Er trägt oben einen wulstigen Kranz von Ornamenten und Arabesken, die jeweils von der Mitte jeden Stückes von allegorischen Darstellungen unterbrochen ist. Das Glanzstück ist aber die Bekrönung des Deckels mit dem guten Hirten, der in dem Augenblick dargestellt ist, wo er gerade das verlorene Schäflein vom Erdboden aufgehoben und sich um die Schulter gelegt hat. [48]

Die Kirchenbänke

Ein Großteil der Kirchenbänke ist in der Bombennacht des 16. März 1945 verbrannt. Glücklicherweise haben sich einige wenige geschnitzte Bankwangen (Gesicht der Bank zum Mittelgang), Arbeiten der Würzburger Bildhauer Arthur Schleglmünig, Hans Theobald und Philipp Merzbacher, noch erhalten. Jede Bank ist unterschiedlich ausformuliert. [48]

Das Chorgestühl

Das Chorgestühl wurde im Jahre 1934 von Adolf Bauer (Würzburg) aus Eichenholz geschaffen. Die darin eingelassenen zwölf Relieftafeln mit Darstellungen der Apostel wurden von Philipp Merzbacher (Würzburg) im selben Jahr aus Lindenholz geschnitzt. [48]

Der Kreuzweg

Der 14 Stationen umfassende Kreuzweg in der Adalberokirche wurde um 1905 von Heinz Schiestl gefertigt und ist noch in seiner Originalfassung erhalten.

Opferstock für Antoniusbrot

Der heilige Antonius mit dem Jesukind auf dem Opferstock ist eine Holzskulptur, die bis in die einzelnen Teile ganz wunderbar durchgeführt ist. Man betrachte sich das Jesukind, wie es liebe- und doch hoheitsvoll dasteht, dann die ganze Haltung des Heiligen, sein trefflicher Kopf, dann die ganze Haltung des Heiligen, seine Hände, sein Gewand, alles fein ausgeführt. Es ist wieder einmal ein echter Heinz Schiestl.

Triumphbogenkreuz

Das Triumphbogenkreuz schuf Heinz Schiestl in den Jahren 1933 und 1934 aus Eichenholz.

Die Mutter-Gottes-Kapelle

Grab von Professor Dr. Göpfert
Mutter-Gottes-Kapelle

Im nördlichen Flügel des Querschiffes, rechts von der Rensch-Orgel, kommt man durch einen Bogen hindurch zunächst in die Vorhalle. Hier befindet sich das Grab von Professor Dr. Göpfert, dessen Beisetzung in der Kirche gestattet worden ist in Hinsicht darauf, dass „der Ausnahmefall in den außerordentlich großen Verdiensten des Verstorbenen um die Adalbero-Kirche begründet ist“, wie es in der Ermächtigungsurkunde heisst. [54] Neben seinem Lehrberuf als Hochschulprofessor war es der Bau dieser Kirche in erster Linie, dem sein ganzes Sinnen und Denken und seine ganze Arbeitskraft galt. Wenn andere erlahmten, verstand er sie wieder anzufeuern. Keine Arbeit und kein Opfer waren ihm zu viel. Und als die Mittel knapp wurden, ließ er auf eigene Kosten den einen Turm bauen. Sein ganzes, nicht unbeträchtliches Vermögen, vermachte er darüber hinaus auch noch der Kirche.

Die Madonna

Wohl selten wird man eine gleich liebliche Madonnenfigur der neueren Zeit finden, wie diese ist, und Staunen und Bewunderung ergreift uns beim näheren Beschauen dieses Meisterwerkes, das auch echt karrarischem Marmor [55] herausgearbeitet ist. In Carrara selbst ist der Marmorblock gebrochen und bereits im Groben behauen worden und in Solln hat dann Balthasar Schmitt im Jahre 1902 dieses herrliche Kunstwerk aus dem spröden harten Stein geschaffen. Auf einem großen Block liegt ein Kissen, auf dem die erhabene Gestalt der Gottesmutter und Jungfrau sitzt, deren unvergleichliche Gesichtszüge Hoheit und unaussprechliche Milde zugleich sind. Der rechte Arm hängt ruhig herab und hält in der Hand ein kleines stilisiertes Zepter [56]. Der linke Arm umfängt den göttlichen Knaben, der neben ihr steht, den linken Fuß auf dem Kissen, den rechten auf den Schoß der Mutter gestellt. Die linke Hand greift mit den Fingern in die Finger der Mutter. Der rechte Arm ist in erhabener Hoheit nach vorne gehalten als ob er segnen wolle.

Will man das Kunstwerk in seiner ganzen Schönheit anschauen, dann muss man es morgens betrachten, wenn die Sonnenstrahlen durch die beiden hinteren Fenster hereindringen und den Marmor an seinen Rändern magisch durchleuchten.

Der Tabernakel ebenso wie der kostbare, kunstvolle Baldachin aus getriebenem Metall mit Emailleeinlagen, der sich mit reichem Zierrat über der Madonna erhebt, stammt aus der Würzburger Goldschmiede Josef Amberg und wurde 1930 geschaffen.

Das Bild des heiligen Adalbero

Das Bild des heiligen Adalbero, das sich an der Südwand der Mutter-Gottes-Kapelle befindet, ist ein Werk der Kunstmalerin Bertha Rottmann, die es 1908 der Kirche schenkte. Es stellt den Verzicht des Heiligen auf das Bistum Würzburg dar. Die markante Gestalt Adalberos mit seinem edlen Charakterkopf kniet in fränkischer Landschaft; im Hintergrund die Türme von Linz, in dessen Sprengel Lambach liegt. Aus den Wolken erscheint die heilige Gottesmutter und reicht ihm den Palmzweig des Sieges entgegen.

Hübsch gegliedert ist die Nordwand der Kapelle durch die hohen Säulennischen. Ebenso sind die Rippen des Kreuzgewölbes noch besonders start betont und der Kreuzungspunkt derselben noch besonders ornamental ausgearbeitet. Der rote Sandstein, in dem diese hervortretenden Teile ausgearbeitet sind, gibt der Kapelle einen noch wärmeren Ton.

Die Mutter-Gottes-Kapelle wurde in der Bombennacht des 16. März 1945 nicht zerstört, weshalb der herrliche eingelegte Fußboden noch im Original erhalten ist.

Kirchenmusik

Die Orgeln im Hauptschiff der Adalberokirche

Nachdem am 7. Oktober 1901 das Bischöfliche Ordinariat die Benediktion der Kirche und ihre Benutzung zum Gottesdienst genehmigt hatte, feierte die Gemeinde am 13. Oktober 1901 das erste heilige Messopfer in der Adalberokirche. „Mächtig klang am Schluss desselben das ,Te Deum laudamus‘ aus den dankerfüllten Herzen der Gläubigen gen Himmel und zwar mit Harmoniumbegleitung; denn eine neue Orgel hatte man ja damals noch nicht.“ [57] In den Jahren von 1901 bis 1908 wurden alle Gottesdienste von diesem Mietharmonium begleitet.

Erst im Jahre 1908 errichtete der Orgelbauer Martin Joseph Schlimbach (Fa. Balthasar Schlimmbach und Sohn, Würzburg) auf der Westempore eine Kegelladenorgel mit wahrscheinlich mechanischer Traktur. Sie besaß 41 klingende Stimmen und zwei Kollektivzüge auf zwei Manualen und Pedal. „Die Orgelgehäuse sind nach einer Zeichnung von Professor Brochier aus Eichenholz gefertigt, die hölzernen Frontpfeifen nach Zeichnung bemalt. Sämtliche Beschläge sind nach Zeichnung geschmiedet. Der Bogen, der die Gehäuse miteinander verbindet, trägt die Inschrift Laudate dominum in chordis et organo (Lobt den Herrn mit Saitenspiel und Orgelklang). Darunter die Jahreszahl Ao. Doni. MDCCCCVII (Im Jahre des Herrn 1907). Der elektrische Antrieb der Orgel ist von G.V. Schott (Würzburg) hergestellt“. [58] Im Ersten Weltkrieg wurden die Orgelpfeifen als Kriegsopfer beschlagnahmt und entfernt. Erst im Jahre 1924 wurde der Orgelprospekt wieder ergänzt. In der Brandnacht des 16. März 1945 fiel sie den Flammen zum Opfer.

Der erste Gottesdienst nach der provisorisch wiederhergestellten Kirche fand am Gründonnerstag des Jahres 1946 statt und wurde von einem Harmonium begleitet, das in der Vierung stand. Erstmals erklang in der Adalberokirche wieder eine Orgel im Jahre 1953. Sie war als Interimsorgel auf der Westempore aufgestellt worden. Im Jahre 1959 erteilte die Pfarrei St. Adalbero den Auftrag zum Bau einer dreimanualigen elektropneumatischen Kegelladenorgel, die auf der Empore vor der seit Kriegsende zugemauerten Fensterrose der Westfassade errichtet wurde. Die Weise-Orgel wurde am 13. September 1959 im Pfarrgottesdienst durch Geistl. Rat Valentin Schober geweiht. Dieses Instrument spielte zum letzten Mal am 7. Januar 1991. In der Zeit danach wurde die Kirche wegen Innenrenovierung bis zum 22. November 1992 geschlossen.

In den Folgemonaten entschied sich die Kirchenverwaltung St. Adalbero aus vier Gründen für eine neue Orgel im nördlichen Querhaus unter Verwendung brauchbarer, alter Register:

  • der durch das teilweise sehr schlechte Material und immense technische Probleme fortgeschrittene Verfall der jahrelang defekten elektropneumatischen Orgel,
  • der akustisch sehr ungünstige Aufstellungsort der Weise-Orgel auf der hohen Westempore und der die Tonabstrahlung stark beeinträchtigende Triumphbogen vor der Empore,
  • die Empore bot für Aufführungen mit Chor, Solisten und Instrumentalisten nicht mehr genügend Raum,
  • im Rahmen der Wiederherstellung der Kirche sollte die seit Kriegsende zugemauerte Fensterrose der Westfassade wieder geöffnet, künstlerisch gestaltet und von innen sichtbar gemacht werden. [59]

Nach einer Ausschreibung entschied sich die Kirchenverwaltung im Herbst des Jahres 1992 für das Angebot der Orgelbaufirma Richard Rensch.

Rensch-Orgel

Rensch-Orgel in der Adalberokirche

Die St. Adalberokirche besitzt eine im nördlichen Querschiff stehende Orgel der Fa. Richard Rensch (Orgelbau GmbH, Lauffen am Neckar), die 1995 im romantischen Stil erbaut wurde. Sie hat eine Höhe von 11 Metern. Das von Wladimir Olenburg, der auch die modernen Glasfenster der Kirche entworfen hat, farbig gefasste Gehäuse aus Fichte und Tanne wurde dem Innenraum der Kirche angepasst. Architektonische und akustische Gründen sprachen gegen eine Aufstellung der Orgel auf der Westempore. Die Rensch-Orgel hat fast 3.500 Orgelpfeifen, wobei die kleinsten Pfeifen nur zwei Zentimeter, die größten jedoch sechs Meter lang sind, und 52 Register, die auf drei Manuale verteilt sind. Der Spieltisch ist aus Mahagoniholz gefertigt. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.

Die Weihe der Rensch-Orgel fand am Palmsonntag, dem 9. April 1995 durch Weihbischof Helmut Bauer statt.

Disposition
Hauptwerk C–g3
I. Manual
1. Praestant 16'
2. Principal 8'
3. Voix umana 8'
4. Amorosa 8'
5. Rohrflöte 8'
6. Viola di Gamba 8'
7. Octave 4'
8. Dolatina 4'
9. Quinte 22/3'
10. Superoctave 2'
11. Mixtur major IV 2'
12. Mixtur minor II 1/2'
13. Cornett V 8'
14. Trompete 8'
15. Klarinette 8'
Positiv C–g3
II. Manual
16. Praestant 8'
17. Holzgedeckt 8'
18. Quintadena 8'
19. Octave 4'
20. Flauto traverso 4'
21. Sesquialtera II 22/3'
22. Piccolo 2'
23. Superquint 11/3'
24. Acuta II-IV 22/3'
25. Krummhorn 8'
Tremulant
Schwellwerk C–g3
III. Manual
26. Lieblich Gedeckt 16'
27. Geigenprincipal 8'
28. Wienerflöte 8'
29. Salicional 8'
30. Viola d'amore 8'
31. Voix coelestis 8'
32. Octave 4'
33. Violino 4'
34. Nasard 22/3'
35. Sylvestrina 2'
36. Flötterz 13/5'
37. Harmonia aetheria III 22/3'
38. Mixtur IV-V 2'
39. Contra-Fagott 16'
40. Trompette harmonique 8'
41. Oboe 8'
42. Clarine 4'
Tremulant
Pedal C–f1
 
43. Majorbaß 32'
44. Contrabaß 16'
45. Subbaß 16'
46. Octavbaß 8'
47. Gedecktbaß 8'
48. Violon 8'
49. Choralflöte 4'
50. Hintersatz III 22/3'
51. Holzposaune 16'
52. Trompete 8'
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II; I-II-III/Ped, Super III/Ped
  • Spielhilfen: elektronische Setzeranlage, Crescendowalze
  • Gehäuse und Lagerwerk: Selbsttragende Konstruktion aus Fichte/Tanne massiv
  • Schleierwerk und farbliche Fassung: Wladimir Olenburg (Motten-Kothen)
  • Disposition: Gregor Frede und Stefan Walter
  • Erbaut von: Orgelbau Richard Rensch (Lauffen/Neckar) [60]

Organisten

Den Organistendienst besorgten seit 1902 um Gotteslohn zunächst die Herren Magistratssekretär und stellvertretend Herr Stadtlehrer Amend auf einem Mietharmonium, da die Orgel ja damals noch nicht vorhanden war. Am 9. September 1914 wurde dann durch Beschluss der Kirchenverwaltung Herr Lehrer Ludwig Katzenberger als Organist bestellt. Ihm folgte laut Beschluss vom 29. September 1922 Wilhelmine Knebel als Organistin. [61]

Wilhelmine Knebel versah ihren Dienst bis zur Brandnacht am 16. März 1945, der sie zum Opfer fiel. Ihre Nachfolger waren:

16.03.1945
Aushilfsorganisten Schulrat Ludwig Böll, Oberlehrer i.R. Johann Herbig, Herr Storch
15.07.1948
Elfriede Kömm (hauptamtlich)
01.01.1973
Aushilfsorganisten Bruno Fischer, Hauptlehrer Josef Schuster, Kilian Scheller
01.01.1974
Otto Lipport (hauptamtlich)
01.10.1974
Aushilfsorganisten Bruno Fischer, Hauptlehrer Josef Schuster, Kilian Scheller, Raphael Schneider
01.03.1976
Maria Otter (hauptamtlich)
01.01.1982
Toni Rotter (hauptamtlich)
01.09.1982
Karin Liebscher (hauptamtlich)
01.08.1989
Stefan Walter (hauptamtlich) (stellvertretender Diözesanmusikdirektor) [62]

Tastmodell

Das Tastmodell der Adalberokirche wurde im Jahre 2010 errichtet und nach dem Festgottesdienst am 6. Oktober 2010 durch Bischof Friedhelm Hofmann feierlich gesegnet. Das etwa 30 Zentimeter hohe Aluminium-Modell besteht aus 45 einzeln verschraubten Bauteilen. Angefertigt hat es Norbert Klemm aus Giebelstadt, langjähriger Direktor des Berufsbildungswerks Würzburg.

Bildergalerie

Adalberokirche einst

Adalberokirche heute

Damals und heute

Ausblicke von der Adalberokirche

Pfarrer der Adalberokirche

1914 - 1945
Christian Schmelz
1945 - 1972
Valentin Schober
1972 - 1977
Günther Sibenhorn
1977 - 1995
Adalbert Dolata
1995 - 2008
Hans-Peter Berg
2008 - 2023
Gerhard Reitz
ab 2023
Tobias Fuchs (Pfarradministrator)

ÖPNV

Bus.png Nächste Bushaltestelle: Adalberokirche
Straßenbahn.png Nächste Straßenbahnhaltestelle: Eichendorffstraße


Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Kirchenlöwen beissen nicht! Hrsg.: Katholisches Pfarramt St. Adalbero (Idee und Texte von Julia Pracher und Claudia Walter), Würzburg 2010
  • St. Adalbero zu Würzburg. Hrsg.: Katholische Kirchenstiftung St. Adalbero, Würzburg 1993
  • Andreas Barz: Die Kirche St. Adalbero zu Würzburg. in: Würzburger Diözesan-Geschichtsblätter, Würzburg 1990, 52. Band, S. 351 - 388
  • Adalbert Dolata u.a.: Die neue Rensch-Orgel in der Pfarrkirche St. Adalbero Würzburg. Hrsg.: Katholische Kirchenstiftung St. Adalbero, Echter Verlag, Fränkische Gesellschaftsdruckerei und Verlag GmbH, Würzburg 1995
  • Joseph Jörg: Die Kirche und Pfarrei St. Adalbero in Würzburg - Ein Beitrag zur neueren Kirchengeschichte Würzburgs. Echterverlag, Würzburg 1934
  • 1901 - 2001: 100 Jahre St. Adalbero. Hrsg.: Katholisches Pfarramt St. Adalbero
  • Thomas Wehner (Bearb.): Realschematismus der Diözese Würzburg. Dekanat Würzburg-Stadt 1992, S. 42 ff.

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 Ludwig Gering: Würzburger Chronik. Band IV, Würzburg 1927, S. 302. Die königlicher Verfügung bedurfte noch des Regierungsreskripts vom 9. Oktober 1856.
  2. Ludwig Gering, a.a.O., S. 542
  3. Mit königlichem Dekret vom 7. Mai 1867 wurde auch die Aufhebung der Festungseigenschaften für Festung und Stadt links des Mains verfügt. Dies war die Folge der im Krieg 1866 zutage getretenen Wirkungslosigkeit der Festung.
  4. Joseph Jörg: Die Kirche und Pfarrei St. Adalbero in Würzburg. Würzburg 1934, S. 16
  5. Joseph Jörg, a.a.O., S. 19
  6. Joseph Jörg, a.a.O., S. 22
  7. Joseph Jörg, a.a.O., S.40
  8. Dies waren Einnahmen aus dem Verkauf eines dreibändigen moraltheologischen Werks von Prälat Göpfert.
  9. Siehe Akte Weingartenstraße 25, Stadtarchiv Würzburg, darin: Eintrag Grundstücksliste. Die notarielle Überschreibung des Grundstücks erfolgte am 14. Februar 1890.
  10. Joseph Jörg, a.a.O., S. 23
  11. Siehe Akte Weingartenstraße 25, Stadtarchiv Würzburg, darin: Eintrag Grundstücksliste.
  12. Joseph Jörg, a.a.O., S. 40
  13. Joseph Jörg, a.a.O.: Näheres über Höhe und Bedingungen des Darlehens ist nichts bekannt. Jörg erwähnt nur die Tatsache an sich.
  14. Das Bischöfliche Ordinariat ist in der katholischen Kirche die zentrale Behörde, die im Auftrag des lokalen Ordinarius' - meistens ist dies der Bischof - das Bistum verwaltet. Das Wort ist abgeleitet von lat. episcopus ordinarius „Diözesanbischof”. Das Ordinariat wird vom Generalvikar geleitet. Daher heißt es vielfach auch Bischöfliches Generalvikariat. Im Kirchenrecht wird die Bezeichnung Diözesankurie verwendet.
  15. Joseph Jörg, a.a.O., S. 26
  16. Joseph Jörg, a.a.O., S. 27. Vielleicht handelt es sich hierbei um Pläne, welche im Centralblatt der Bauverwaltung, 1895, Nr. 33, S. 349 ff, erwähnt und besprochen werden.
  17. Julius Groeschel: Denzingers letzter Entwurf. in: Centralblatt der Bauverwaltung, 1895, Nr. 33, S. 349 f. (siehe: Dokumentenserver der Zentral- und Landesbibliothek Berlin [1])
  18. Regierungsabgabe 8189, Staatsarchiv Würzburg
  19. Joseph Jörg, a.a.O., S. 30. Maße des Modells: Höhe (bis Turm: 2 Meter, Länge: 1,9 Meter, Breite: 1,2 Meter. Über den Verbleib des Modells ist nichts bekannt. Möglicherweise wurde es am 16. März 1945 zerstört.
  20. Joseph Jörg, a.a.O., S. 35
  21. Leo XIII. (* 2. März 1810 in Carpineto Romano als Vincenzo Gioacchino Pecci; † 20. Juli 1903 in Rom) war von 1878 bis 1903 der 256. Papst der römisch-katholischen Kirche. Weitere Informationen bei Wikipedia [2].
  22. In Deutschland wird der Begriff Kulturkampf unter Vorzeichen des 19. Jahrhunderts auf den Konflikt zwischen Preußen bzw. später dem Deutschen Kaiserreich unter Reichskanzler Otto von Bismarck und der katholischen Kirche unter Papst Pius IX. bezogen; diese Auseinandersetzungen eskalierten ab der Reichsgründung 1871, als der neue protestantisch geprägte Nationalstaat begann, gegen die katholische Minderheit vorzugehen; sie wurden bis 1878 beendet und 1887 diplomatisch beigelegt. Weitere Informationen bei Wikipedia [3].
  23. 23,0 23,1 23,2 Joseph Jörg, a.a.O., S. 39
  24. Dieser Originalfußboden hat sich nur in der Mutter-Gottes-Kapelle der Adalberokirche erhalten.
  25. Zitat nach Joseph Jörg, a.a.O., S. 5
  26. Benediktion [lat. benedictio], die, feierliche gottesdienstliche Handlung, mit der Personen oder Gegenstände gesegnet werden (Segensfeier). Im engeren Sinne wird der Begriff auch für das dabei gesprochene Segensgebet verwendet. Weitere Informationen bei www.orden-online.de.
  27. Joseph Jörg, a.a.O., S. 103
  28. Als Expositur (von lateinisch ex ‚aus ,heraus‘ und positus ‚gestellt, gelegt‘) wird im katholischen Kirchenwesen ein Seelsorgebezirk ohne eigene Vermögensverwaltung bezeichnet. Weitere Informationen bei Wikipedia [4].
  29. Joseph Jörg, a.a.O., S. 107
  30. 30,0 30,1 30,2 Joseph Jörg, a.a.O., S. 110
  31. Joseph Jörg, a.a.O., S. 118
  32. Würzburger General-Anzeiger vom 26. November 1934: Die feierliche Weihe der Adalberokirche
  33. Konsekration (von lateinisch consecrare ‚weihen, heiligen‘) ist in der römischen Antike wie im Christentum die Übertragung einer Person oder Sache in den sakralen Bereich. Weitere Informationen bei Wikipedia [5].
  34. Würzburger Diözesanblatt 3a, S. 20 (1945) [6]
  35. Zum „Haus der Kirche“ siehe Pfarreiengemeinschaft Würzburg Sanderau.
  36. Die ehemalige Abteikirche San Zeno ist eine der bedeutendsten Kirchen Veronas. Sie wurde im 12. und 13. Jahrhundert erbaut. Während ein Großteil der Kirche von der Romanik geprägt ist, zeigen sich in der Decke schon gotische Formen. Weitere Informationen bei Wikipedia [7].
  37. Als Archivolte (italienisch, von lateinisch Arcus volutus = „gewölbter Bogen“) wird in der Architektur die Stirnseite eines Rund- oder Spitzbogens bezeichnet. Diese kann sowohl glatt und undekoriert als auch in die Tiefe gestaffelt und profiliert und/oder figürlich bzw. vegetabilisch oder geometrisch gestaltet sein. Meist sind Archivolten Teil des Gewändes von Fenster- und Türöffnungen (vor allem bei Kirchenportalen). Weitere Informationen bei Wikipedia [8].
  38. Verkündigung des Herrn, lateinisch Annuntiatio Domini, auch Mariä Verkündigung (In Annuntiatione Beatæ Mariæ Virginis), ist ein Fest im Kirchenjahr und zugleich die Bezeichnung für das im Lukasevangelium geschilderte Ereignis der Verkündigung durch den Engel Gabriel, dass die Jungfrau Maria den Sohn Gottes vom Heiligen Geist empfangen und ihn gebären werde. Weitere Informationen bei Wikipedia [9].
  39. Die Biblische Erzählung vom brennenden Dornbusch (Ex 3,1 bis 4,17) beschreibt die erste Begegnung des Mose mit dem Gott JHWH. Dieser erscheint ihm auf dem Berg Horeb in einem brennenden Dornbusch, ruft ihn beim Namen und beauftragt ihn zur Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten. Dabei stellt sich dieser Gott mit seinem exklusiven Namen vor (Ex 3,14). Weitere Informationen bei Wikipedia [10].
  40. Ein siebenarmiger Leuchter findet sich als Teil der Kirchenausstattung in manchen, meist mittelalterlichen Kirchen. Weitere Inforamtionen bei Wikipedia [11].
  41. Die Opferung Isaaks (hebräisch עֲקֵדַת יִצְחָק ‘ǎqedat jiṣḥaq) ist eine Erzählung der Tora (Gen 22,1–19 EU). Gott befiehlt darin Abraham, seinen Sohn Isaak zu opfern. An der Opferstätte hält ein Engel Abraham jedoch im letzten Moment davon ab, seinen Sohn zu töten. Daraufhin wird Abraham für seine Gottesfurcht belohnt, da er bereit war, dieses große Opfer zu bringen. Weitere Informationen bei Wikipedia [12].
  42. Die Lisene (von lisière „Saum“, „Rand“, „Kante“), auch Mauerblende, ist im Bauwesen eine schmale und leicht hervortretende vertikale Verstärkung der Wand. Das der Lisene entsprechende horizontale Gestaltungselement nennt man Gesims. Weitere Informationen bei Wikipedia [13].
  43. Das Diözesanarchiv verwahrt in seinem Planselekt zur Pfarrkirche St. Adalbero Bestandspläne aus den 1980er bzw. 1990er Jahren auf. Auf einen Ansichtsplan im Maßstab 1:200 beträgt die Turmhöhe 31,3 cm, d.h. die Türme wären realiter 62,6 Meter hoch.
  44. Jeweils um 12 Uhr sollte durch diese Pforte eine Figur des heiligen Adalbero erscheinen. Ausgeführt wurde ein solches Glockenspiel für die 1900 vollendete evangelische Pfarrkirche St. Peter in Nürnberg. Hier ist das Glockenspiel mit dem Titelheiligen der Kirche besetzt.
  45. Thomas Wehner (Bearb.): Realschematismus der Diözese Würzburg. Dekanat Würzburg-Stadt, 1992, S. 45
  46. Mandorla (ital. für „Mandel“) ist ein Fachbegriff aus der Kunstgeschichte und bezeichnet eine Glorie oder Aura („Aureole“) rund um eine ganze Figur. Damit unterscheidet sich die Mandorla vom Heiligenschein, der nur das Haupt umgibt. Weitere Informationen bei Wikipedia [14].
  47. Joseph Jörg, a.a.O., S. 59 ff.
  48. 48,0 48,1 48,2 48,3 48,4 48,5 Erläuterungen von Julia Pracher beim Tag des Offenen Denkmals am 9. September 2012
  49. Von Professor Balthasar Schmitt stammen auch die Kiliansstatue auf dem Kiliansbrunnen vor dem Hauptbahnhof und das Grabmal des Bischofs Ferdinand von Schlör.
  50. Als Volksaltar bezeichnet man heute im Allgemeinen den frei stehenden Altar in katholischen Kirchen, an dem der Priester den Eucharistieteil der heiligen Messe den Gläubigen zugewendet (versus populum) zelebriert, so dass die Mitfeiernden sich als um den Altar Versammelte erfahren können. Weitere Informationen bei Wikipedia [15].
  51. Professor Maurus Kraus war jahrelang Leiter der Kunstwerkstätte in der Abtei Münsterschwarzach.
  52. Josef Kern: Die Bildende Kunst abseits der Zentren. in: Unterfränkische Geschichte. Hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 247-316, S. 305 f.
  53. Auf vielen Bildern werden die vier Evangelisten mit ihren jeweiligen Symbolen dargestellt: Matthäus mit einem Menschen oder Engel, Markus mit einem Löwen, Lukas mit einem Stier, Johannes mit einem Adler. Diese vier Bilder sind der Offenbarung des Johannes (4, 6) entnommen, wo es in einer Vision des Gottesthrones heisst: „Das erste Lebewesen glich einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch, das vierte glich einem fliegenden Adler.“ Auch die Darstellung der vier Wesen mit Flügeln ist dieser Bibelstelle entnommen. Der Kirchenlehrer Hieronymus (347 bis 419) ordnete die vier Lebewesen den einzelnen Evangelisten zu, indem er auf die Anfänge ihrer Evangelien verwies: Matthäus beginnt mit dem Stammbaum und der Menschwerdung Jesu, daher der Mensch. Markus stellt an den Anfang seines Textes die Bußpredigt des Johannes, der wie ein Löwe seine Stimme in der Wüste erschallen lässt. Lukas berichtet zuerst vom Opferdienst des Priesters Zacharias, so dass der Stier als Opfertier zu seinem Attribut wurde. Und Johannes schließlich beginnt mit dem Prolog über das Wort Gottes und schwingt sich in einer Art „geistigem Höhenflug“ wie der Adler in Höhen, die die anderen nicht erreichen.
    Außer dieser Zuordnung zu den Evangelisten symbolisieren alle vier Wesen in der gemeinsamen Darstellung Jesus Christus selbst, dessen vier wichtigste Heilstaten in den Evangelientexten bezeugt werden: Der Mensch ist Abbild der Menschwerdung, der Stier bedeutet seinen Opfertod, der Löwe die Auferstehung und der Adler seine Himmelfahrt.
    (Quelle: Würzburger Katholisches Sonntagsblatt)
  54. Joseph Jörg, a.a.O., S.93
  55. Carrara-Marmor (italienisch: Marmo di Carrara, lateinisch: Marmor Lunensis) ist einer der bekanntesten Marmore weltweit. Carrara-Marmor ist der Oberbegriff für mehr als 50 unterschiedliche Handelsnamen, die je nach Steinbruch, Tradition, Güte und Konvention, wie z. B. Carrara-Marmor C, Ordinario, Venato und Calacatta, benannt werden. Carrara ist eine Stadt in der italienischen Provinz Massa-Carrara und liegt in der Region Toskana. Weitere Informationen bei Wikipedia [16].
  56. Das Zepter (auch Szepter, von altgriechisch σκῆπτρον skēptron, deutsch ‚Stab‘; σκήπτειν sképtein, deutsch ‚stützen‘) ist ein Teil der Krönungsinsignien. Es ist ein Stab aus wertvollem Metall, meist reich verziert mit Edelsteinen. Als königlicher Herrscherstab symbolisiert es die weltliche Macht des Königs. Weitere Informationen bei Wikipedia [17].
  57. Joseph Jörg, a.a.O., S. 104
  58. Joseph Jörg, a.a.O., S. 91
  59. Stefan Walter: Die Kirchenmusik an St. Adalbero, Würzburg. in: Adalbert Dolata u.a.: Die neue Rensch-Orgel in der Pfarrkirche St. Adalbero Würzburg. Hrsg.: Katholische Kirchenstiftung St. Adalbero, Echter Würzburg, Fränkische Gesellschaftsdruckerei und Verlag GmbH, Würzburg 1995, S. 10
  60. Adalbert Dolata u.a., Die neue Rensch-Orgel in der Pfarrkirche St. Adalbero Würzburg, Hrsg.: Katholische Kirchenstiftung St. Adalbero, Echter Würzburg, Fränkische Gesellschaftsdruckerei und Verlag GmbH, Würzburg 1995, S. 17
  61. Joseph Jörg, a.a.O., S. 119
  62. Stefan Walter, Die Kirchenmusik an St. Adalbero, Würzburg in: Adalbert Dolata u.a., Die neue Rensch-Orgel in der Pfarrkirche St. Adalbero Würzburg, Hrsg.: Katholische Kirchenstiftung St. Adalbero, Echter Würzburg, Fränkische Gesellschaftsdruckerei und Verlag GmbH, Würzburg 1995, S. 9 ff.

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