Mühlhausen
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Mühlhausen | |
Ortstyp | Ortsteil |
Gemeinde | Estenfeld |
Verwaltungsgemeinschaft | Estenfeld |
Landkreis | Würzburg |
Regierungsbezirk | Unterfranken |
Freistaat | Bayern |
Land | Deutschland |
Postleitzahl | 97230 |
Vorwahl | 09367 |
Eingemeindung | 1. Januar 1978 |
Ehemaliges Wappen | |
Mühlhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Estenfeld im Landkreis Würzburg.
Geografie
Geografische Lage
Mühlhausen liegt nahe am Zusammenfluss der beiden Quellbäche der Pleichach, ca. 8 km nordöstlich von Würzburg.
Bevölkerung
Religion
- Katholische Kuratie St. Georg
- Bestattet werden die Verstorbenen des Ortes auf dem Friedhof Mühlhausen.
Geschichte
Das Dorf war als Kondominat mehreren Herren unterstellt. Am 10. Februar 1285 wird der Ort erstmals urkundlich genannt, als Leopold d.Ä. Schenk von Weiltingen und dessen Ehefrau Agnes ihren Besitz in Mühlhausen an Abt Winrich von der Zisterzienserabtei Ebrach verkauften.
Seitdem war bestimmend für die Gemeinde Mühlhausen das Hochstift Würzburg und das Kloster Ebrach. 1330 verzichtete die Witwe von Wiprecht von Grumbach auf Ansprüche an der Ebrach'schen Mühle. 1386 schlossen der Ebracher Abt Peter I. und der Würzburger Domherr Konrad Schenk von Ebrach einen Vertrag, der Vogtei-, Gerichts- und Stabhaltung in Mühlhausen so regelte, dass beide Dorfherren abwechselnd im Vierteljahr Gericht hielten. Die eingenommenen Strafgelder wurden brüderlich geteilt. Noch 1548 wurden die Rechtsverhältnisse in einer Dorfordnung festgelegt. 1606 wurde erstmals die Georgskirche urkundlich erwähnt. 1651 kam es zwischen den beiden Dorfherren wegen einer neuen Dorfordnung wieder zu Streitigkeiten. Das Domkapitel wollte den Abt in seinen Rechten beschneiden, der jedoch in aller Deutlichkeit feststellte, dass das Kloster Ebrach schließlich den Erstbesitz hatte und auch der erste Dorfherr in Mühlhausen war.
Abziehende französische Truppen brannten den Ort nach der Schlacht von Würzburg im Jahr 1796 nieder. 1803 kam Mühlhausen an Kurpfalzbayern, 1806 an das Großherzogtum Würzburg und 1814 erneut an Bayern. 1978 wurde Mühlhausen auf eigenen Wunsch Ortsteil der Gemeinde Estenfeld.
Namensherkunft
Namensgeber ist die Ebrach'sche Mühle als Ursprung des Ortes an der Pleichach.
Wappen
Auf dem Wappen von Mühlhausen sind der fränkische Rechen auf rotem Grund und der Eber der Zisterze Ebrach mit dem Abtsstab zu sehen. Hochstift Würzburg und Kloster Ebrach teilten sich einst Besitzungen und Rechte.
Sehenswertes
- ► Siehe Baudenkmäler in Mühlhausen
Vereine
- Bayerischer Bauernverband (BBV)
- Dorfgemeinschaft Mühlhausen
- FV Mühlhausen 1982 e.V.
- Freiwillige Feuerwehr Mühlhausen
- Katholischer Deutscher Frauenbund
- Mühlhäuser Musikanten e.V.
- Verein für Krankenpflege und Krabbelstube St.Georg Mühlhausen
- Verein zur bäuerlichen und handwerklichen Kulturguterhaltung Mühlhausen (VKM)
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
- Geflügelhof Mahler im Holzäckerhof (Stadtweg 6)
Verkehr
Mühlhausen liegt an der Staatsstraße 2260, die hier als Stichstraße endet. Über die nahegelegene Bundesstraße 19 besteht auch Anschluss an die Bundesautobahn 7 (Anschlussstelle Würzburg-Estenfeld).
ÖPNV
- An der Haltestelle Mühlhausen/B 19 außerhalb des Ortes halten alle Buslinien entlang der Bundesstraße 19.
- Die Buslinie 431 (Würzburg - Kürnach) bedient auch die Ortsmitte.
- Nächstgelegener DB-Bahnhof ist der Bahnhof Seligenstadt an der Bahnstrecke Würzburg-Bamberg.
Fahrradwege
Siehe auch
- Brunnen mit Mühlrad (Mühlhausen)
- Bürgermeister Mühlhausen
- Estenfeld
- Schlacht von Würzburg
- Zweckverband Mühlhausener Gruppe
Quellen und Literatur
- Agenda 21-Gruppe der Gemeinde Estenfeld (Hrsg.): Kleinode in Dorf und Flur von Estenfeld / Mühlhausen. Estenfeld 2009
- Thomas Wehner (Bearb.): Realschematismus der Diözese Würzburg. Dekanat Würzburg r.d. Mains. Echter Verlag, Würzburg 1999, S. 79 f.
- Christian Will: Mühlhausen. In: Die Gemeinden des Landkreises Würzburg. Würzburg 1963/1964 ,S. 102 f.