Kiliansbrunnen
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Der Kiliansbrunnen ist ein Marmorbrunnen auf dem Bahnhofsvorplatz.
Entstehung
Er war 1895 ein Geschenk von Prinzregent Luitpold an seine Geburtsstadt, die ihm zu Ehren ein Jahr zuvor mit dem Frankoniabrunnen an der Residenz ein Denkmal setzte. Der Brunnen ist aus weißem Carrara-Marmor und wurde von Stadtbaurat Peter Bernatz entworfen. Auf der Spitze steht eine 400 Kilogramm schwere bronzene Statue des Heiligen Kilian [1], die vom Aschacher Bildhauer Balthasar Schmitt entworfen und in der Erzgießerei Ferdinand von Miller in München gegossen wurde.
Zur Enthüllung am 8. Juli 1895 - dem Kilianstag - war der Prinzregent anwesend, das Ereignis wurde mit einem Fackelzug und einem Fahrradrennen gefeiert.
1943 wurde die Bronzestatue von den Nationalsozialisten mit einigen Glocken zur Einschmelzung nach Hamburg verkauft. Nach dem Krieg, 1948, wurde sie dort vom damaligen Leiter des Mainfränkischen Museums Max Hermann von Freeden bei einem Schrotthändler wiederentdeckt, von dem die Stadt die Figur wieder zurückkaufte. [2] Im Jahr 1949 wurde die Kiliansstatue wieder als Abschluss des Brunnens montiert.
Historische Abbildungen
Bahnhofsvorplatz mit dem Kiliansbrunnen und dem Parkhotel National (vor 1918)
Sanierung
Bereits 1979 unterzog man den Brunnen einer Sandbestrahlung, um Verkrustungen zu entfernen. Dem Marmor schadete die Behandlung mehr als sie nützte. [3]
1990 wurde die Kiliansstatue wieder abgenommen, um die Wasserzufuhr sanieren zu können, doch 2001 wurde der Brunnen wegen Rissen in der Brunnenschale trockengelegt und abgestützt. 2008 und 2009 wurde der Brunnen abgebaut und generalüberholt.
Die Sanierungskosten beliefen sich auf 1,4 Mio Euro. Nach eineinhalbjähriger Sanierung sprudelt der Brunnen seit dem 24. Juli 2009 wieder. [4] Ursprünglich sollte die Sanierung schon im Mai 2008 abgeschlossen sein. [5]
Eine Fotodokumentation der Errichtung des restaurierten Brunnens findet sich auf den Internetseiten des Freundeskreis Geschichtswerkstatt. [6]
Ehrungen und Auszeichnungen
Weitere „Kiliansbrunnen“
Die Bezeichnung „Kiliansbrunnen“ wird teilweise auch für folgende Würzburger Brunnen verwendet:
- Brunnen am Kiliansplatz (große Muschelkalkfigur des Hl. Kilian)
- Mittelalterliche Ziehbrunnen in der Kiliansgruft
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Alt-Würzburg. Bilder des Kiliansbrunnens 1884 - 2009. Sonderdruck des Freundeskreis Geschichtswerkstatt.
- Werner Dettelbacher: Würzburg, eine Stadt der Brunnen, Echter Verlag, Würzburg 1985
- Walther Thierfelder: Würzburger Brunnen. Stürtz-Verlag, Würzburg 1983. ISBN 380030211
- Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Unterfranken, Band XII Stadt Würzburg - Abt. Brunnen Seite 674-677
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Main-Post: „Beim Kiliansbrunnen sprudelt nichts“ (16. April 2008)
- ↑ Main-Post: „Wiedergefundene Würzburger Denkmäler. Kilians- und Prinzregentenstatuen lagern in Hamburg.“ (12. August 1948)
- ↑ Main-Post: „Patient Kiliansbrunnen noch zu retten“ (7. Juni 2007)
- ↑ Main-Post: „Hat Brunnenlied das Zeug zum Sommerhit?“ (16. Juli 2009)
- ↑ Main-Post: „Kiliansbrunnen wird jetzt angepackt“ (16. Januar 2007)
- ↑ Kiliansbrunnen, Freundeskreis Geschichtswerkstatt