Liste der Weihbischöfe des Bistums Würzburg

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Die nachfolgenden Personen waren katholische Weihbischöfe von Würzburg.

Definition

„Ein Weihbischof ist ein Hilfsbischof (Auxiliarbischof) für den Diözesanbischof. Er hat kein eigenes Territorium (Sprengel), außer der Diözesanbischof weist ihm ein Teil seiner Diözese zu. Die lateinische Bezeichnung ist episcopus auxiliaris. Die vorrangige Aufgabe von Weihbischöfen besteht in der Unterstützung des Diözesanbischofs bei Weihehandlungen wie zum Beispiel das Spenden des Firmsakraments. Er besitzt auf Grund der Bischofsweihe die Vollgewalt des Priestertums und kann darum auch Priester zu Bischöfen weihen. Ein Weihbischof, der das Recht zur Nachfolge beim Ausscheiden des Diözesanbischofs aus seinem Amt (z.B. durch Heimgang) hat, nennt man Koadjutor. Da jeder Bischof einer Diözese zugeordnet sein muss, werden Weihbischöfe als Bischöfe einer im Laufe der Kirchengeschichte erloschenen Diözese geweiht. Diese Diözese nennt man Titularbistum und den Bischof in dieser Funktion Titularbischof. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nannte man diese Bistümer In Gebieten der Ungläubigen (lat. In partibus infidelium).“ [1]

Geschichte

Das Amt des Weihbischofs hat sich im 13. und 14. Jahrhundert entwickelt. Immer mehr Bischöfe wurden in dieser Zeit aus dem Orient vertrieben und im Abendland als Aushilfen mit bischöflichen Weihehandlungen beauftragt. In Deutschland sind Weihbischöfe ordentliche stimmberechtigte Mitglieder der Bischofskonferenz.

Eignungsvoraussetzung

Erfahrung und Bewährung im priesterlichen Dienst sowie ein guter Ruf in der Öffentlichkeit sind Voraussetzungen für das Amt des Weihbischofs. Außerdem muss ein Weihbischof in der Heiligen Schrift sowie in Fragen der Theologie bewandert sein. Er soll sich durch einen gefestigten Glauben in Treue zur kirchlichen Lehre sowie durch echte Frömmigkeit und Spiritualität auszeichnen. Außerdem muss er bereits gezeigt haben, dass er Einsatz und Kompetenz für die Seelsorge und den Dienst der Verkündigung mitbringt. Menschliche Qualitäten wie Lebensweise, Klugheit, Dialogfähigkeit und Kooperationsbereitschaft runden das Profil ab.

Ernennung

Wie der Diözesanbischof wird auch der Weihbischof vom Papst ernannt. Allerdings erfolgt diese Ernennung auf Vorschlag des Diözesanbischofs, der dem Apostolischen Stuhl eine Liste mit mindestens drei Kandidaten zur Auswahl vorlegt. Bei der Erstellung dieser Liste ist der Diözesanbischof zwar nicht verpflichtet, andere Personen um Rat zu fragen, doch geschieht dies im Normalfall. Die Schnittstelle zwischen der Diözese und dem Vatikan bildet dann der Apostolische Nuntius, der Päpstliche Gesandte. Er ist der Vertreter des Papstes im jeweiligen Land. Der Apostolische Nuntius befragt eine Reihe von Personen, Priester wie Laien, nach ihrer Meinung über die Eignung der vom Diözesanbischof benannten Kandidaten. Auf Basis dieser Befragungen übermittelt der Nuntius sein Votum der zuständigen Kongregation in Rom. Deren Mitglieder unterbreiten nach Bewertung der vorgelegten Vorschläge dem Papst ihr Votum für die Ernennung.

Liste der Amtsinhaber seit dem ersten Weihbischof im Jahr 1206

1206 bis 1900

Reg.-zeit Name Historische Notizen
1206 - 1206 Helmbert
1207 - 1207 Malachias
1214 - 1219 Sigebodo
1239 - 1244 Wilhelmus
1254 - 1271 Heinricus de Stritberg mit Unterbrechungen
1271 - 1271 Theodericus de Minda
1272 - 1272 Fridericus de Husen
1274 - 1274 Johannes
1277 - 1277 Incelerius Proditz
1278 - 1278 Johannes
1278 - 1282 Incelerius Proditz mit Unterbrechungen
1283 - 1283 Albertus
1284 - 1284 Johannes
1284 - 1284 Johannes
1286 - 1286 Johannes
1287 - 1291 Bonifacius mit Unterbrechungen
1291 - 1291 Franciscus
1294 - 1297 Bonifacius mit Unterbrechungen
1298 - 1298 Incelerius Proditz
1299 - 1299 Johannes
1301 - 1301 Bonifacius
1302 - 1302 Johannes
1313 - 1313 Wolframus de Fleckenstein
1314 - 1314 Godelfridus
1316 - 1319 Wolframus de Fleckenstein
1320 - 1336 Hartungus mit Unterbrechungen
1347 - 1348 Albertus de Bichelingen mit Unterbrechungen
1351 - 1351 Waltherus de Capella
1354 - 1354 Albertus de Bichelingen
1355 - 1359 Bertoldus mit Unterbrechungen
1360 - 1362 Waltherus de Capella
1364 - 1364 Johannes
1369 - 1371 Waltherus de Capella
1371 - 1371 Heinricus Circker
1371 - 1372 Heinricus de Orificensis
1373 - 1373 Johannes von Kayserstul
1376 - 1376 Waltherus Volnant
1378 - 1378 Waltherus de Capella
1379 - 1380 Waltherus Volnant
1380 - 1380 Heinricus de Orificensis
1381 - 1381 Waltherus Volnant
1383 - 1390 Johannes Opfinger mit Unterbrechungen
1391 - 1391 Johannes de Karlestat
1393 - 1394 Johannes Opfinger
1393 - 1399 Johannes de Karlestat mit Unterbrechungen
1400 - 1400 Sifridus de Esfelt
1400 - 1402 Johannes de Karlestat
1403 - 1403 Eyringus
1403 - 1423 Nicolaus von Buseck
1420 - 1428 Eberhard
1432 - 1450 Hermann Bernhard Weise Wander-Weihbischof auch in Bamberg und Mainz
1451 - 1478 Johannes Hutter
1479 - 1498 Georg Antworter
1498 - 1512 Kaspar Grünwald
1512 - 1525 Johannes Pettendorfer konvertierte zum lutherischen Glauben
1525 - 1527 Paul Huth
1529 - 1536 Johannes Reuter
1536 - 1543 Augustin Mayer (Marius)
1544 - 1564 Georg Flach
1567 - 1583 Anton Resch (Rescius)
1584 - 1590 Sebastian Pollinger
1590 - 1597 Johannes Ertlin Der Weihbischof von Bamberg übernimmt auch den Dienst in Würzburg
1599 - 1620 Eucharius Sang
1622 - 1635 Jodokus Wagenhauer
1637 - 1641 Zacharias Stumpf
1645 - 1645 Adam Groß
1649 - 1666 Johann Melchior Söllner
1667 - 1703 Stephan Weinberger
1705 - 1747 Johann Bernhard Mayer
1748 - 1788 Daniel von Gebsattel
1790 - 1802 Andreas Joseph Fahrmann
1802 - 1818 Gregor von Zirkel Er leitete das Diözesangebiet während der Sedisvakanz von 1808-1818.

1900 bis in die Gegenwart

von - bis Name Historische Notizen
1959 - 1987 Alfons Kempf auch Domdekan, Dompropst und Bischofsvikar
1973 - 1974 Karl Ebert Weihbischof des Apostolischen Administrators von Erfurt und Meiningen (bis zur Gründung des Bistums Erfurt zur Diözese Würzburg gehörig)
1988 - 2008 Helmut Bauer auch Domkapitular
2009 - 2024 Ulrich Boom
2024 - Paul Reder

Siehe auch

Literatur

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

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