Echter Verlag
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Die Echter Würzburg, Fränkische Gesellschaftsdruckerei und Verlag GmbH ist ein deutschsprachiger Buch- und Zeitschriftenverlag mit Sitz in Würzburg.
Geschichte
Am 25. Januar 1900 wurde das Unternehmen ins Handelsregister eingetragen. Das ursprüngliche Ziel des Unternehmens bestand darin, die seit 1868 bestehende katholische Zeitung „Fränkisches Volksblatt“ herauszugeben und katholische Publikationen zu fördern. Am 29. August 1915 konnte das Echterhaus in der Juliuspromenade als neuer Firmensitz eingeweiht werden.
Ab 1933 musste sich das Fränkische Volksblatt gegen die neuen Machthaber zur Wehr setzen, was schließlich dazu führte, dass Echter seit spätestens Januar 1938 keinen Einfluss mehr auf die Zeitung hatte. Im Sommer 1942 wurden der Buchverlag und die Druckerei schließlich geschlossen.
Am 10. Januar 1946 erhielt der Echter Verlag von der amerikanischen Militärregierung wieder eine Lizenz zum Buchdruck. Wenige Monate später konnte am im Krieg völlig zerstörten Echterhaus das erste Richtfest gefeiert werden, die Einweihung fand 1950 statt.
Bereits 1947 erschien mit der „Echter Bibel“ eine Kommentarreihe, die bis heute unter Fachleuten einen ausgezeichneten Ruf genießt. Diese wurde 1975 mit der „Neuen Echter Bibel“ fortgeführt. Mit Adalbert Seipolt kam Ende der fünfziger Jahre ein Erfolgsautor zum Echter Verlag, dessen humorvolle Erzählungen bis heute eine Gesamtauflage von über einer Million verkaufter Exemplare erreichten.
1993 wurde der Grundstein für ein neues Druckzentrum am Heuchelhof gelegt, in dem ab Januar 1996 Verlag und Druckerei untergebracht waren. Das Echterhaus in der Juliuspromenade wurde verkauft und ist nach seinem Umbau heute eine moderne Einkaufspassage.
Im Oktober 1999 wurde das Druckgeschäft an die Firmengruppe Appl in Wemding abgegeben. Im April 2000 zog der Echter Verlag wieder an seinen ursprünglichen Stammsitz zurück.
Programm
Sein Verlagsprogramm umfasst rund 700 Titel. Jährlich kommen etwa 80 Neuerscheinungen hinzu. Der Schwerpunkt liegt auf wissenschaftlich-theologischen Publikationen, Büchern zu Religion und Spiritualität sowie Veröffentlichungen zu fränkischer Kultur, Lebensart und Geschichte.
Neben dem „Gotteslob“ für die Diözese Würzburg, den wissenschaftlich-theologischen Reihen und seinen theologischen Fachzeitschriften konzentriert sich der Echter Verlag auf die Verbreitung des religiösen Buches und die Pflege der Literatur zu Themen aus dem fränkischen Raum.
Zeitschriften
- Feierabend
- Geist und Leben
- Gottes Wort im Kirchenjahr
- Lebendige Seelsorge
- Ostkirchliche Studien
- Zeitschrift für katholische Theologie
Liebhaberdrucke
Der Echter Verlag gibt in einer eigenen Reihe Liebhaberdrucke für Freunde des Hauses heraus, welche nicht regulär im Buchhandel erhältlich sind. Teilweise sind sie aber über Antiquariate zu beziehen bzw. in der Stadtbücherei Würzburg zu finden. U.a. wurden in dieser Reihe folgende Themen behandelt:
- Wilhelm Conrad Röntgen. Ein Leben im Dienste der Wissenschaft. Eine Dokumentation. Dokumentation: Heinz Otremba. Wissenschaftliche Würdigung: Walther Gerlach. Erschienen 1965.
- Antonio Pedrini = (Petrini). Ein Baumeister des Barock. Autor: Hanswernfried Muth. Erschienen 1968.
- Johann Wolfgang van der Auvera. Autor: Hanswernfried Muth. Erschienen ca. 1970.
- Julius Echter von Mespelbrunn. Bischof von Würzburg und Herzog von Franken. Eine Skizze. Autor: Werner Dettelbacher. Erschienen 1971.
- Johann Philipp von Schönborn. Fürstbischof von Würzburg. Erzbischof von Mainz. Bischof von Worms. 1605-1673. Ringen um Frieden. Autor: Otto Meyer. Erschienen 1973.
- Hans Reichel. 9.8.1892 - 7.12. 1958 Paris. Autor: Heinrich Ragaller. Erschienen 1975.
- Werner Heisenberg. Atomphysiker und Philosoph. Eine Dokumentation. Autor: Heinz Otremba. Erschienen 1976.
- Emy Roeder. 1890-1971. Eine Bildhauerin aus Würzburg. Autor: Hanswernfried Muth. Erschienen 1978.
- Johann Martin von Wagner. 1777-1858. Maler, Bildhauer, Kunstagent Ludwigs I. von Bayern. Autor: Heinrich Ragaller. Erschienen 1979.
- Georg Reyser. Der Meister des Würzburger Frühdrucks. Autor: Otto Meyer. Erschienen 1981.
- Simon Breu. Ein Lebensbild des Schöpfers deutscher Lieder und Chorwerke. Autor: Leo Meister. Erschienen 1983.
- Philipp Franz von Siebold. Der wissenschaftliche Entdecker Japans aus Würzburg 1796-1866. Autor: Hans Schneider. Erschienen 1984.
- Albert von Koelliker (Albert Kölliker). Anatom und Histologe 1817-1905. Autor: Heinz Otremba. Erschienen 1986.
- Philipp Adam Ulrich. Professor der Rechte - Landwirt - Christ aus Überzeugung. 1692-1748. Autor: Otto Meyer. Erschienen 1989.
- Rudolf Virchow. Begründer der Zellularpathologie. Eine Dokumentation. Autor: Heinz Otremba. Erschienen 1991.
- Johann Lukas Schönlein. 1793-1864. Ein genialer Mediziner, der seiner fränkischen Heimat stets verbunden blieb. Autor: Gottfried Mälzer. Erschienen 1993.
- Antonia Werr. 1813-1868. Diakonie als Lebensaufgabe. Die Gründerin der Gemeinschaft der Dienerinnen der hl. Kindheit Jesu zu Oberzell. Autor: Josef Kern. Erschienen 1994.
- Balthasar Neumann. Autor: Hanswernfried Muth. (ohne Jahresangabe)
- Ferdinand Grossherzog zu Würzburg. 1806-1814. Autor: Dieter Schäfer. (ohne Jahresangabe)
Literatur
- Werner Dettelbacher: "Für Wahrheit, Freiheit und Recht.“ 100 Jahre fränkische Gesellschaftsdruckerei – Echter Würzburg. Echter Verlag, Würzburg 2000.