Joseph Schmitz

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Geheimrat Prof. Dr. h.c. Joseph Schmitz (* 8. November 1860 in Aachen; † 29. März 1936 in Nürnberg) war ein deutscher Architekt.

Familiäre Zusammenhänge

Joseph Schmitz entstammt der Ehe des Glasmalers Michael Schmitz und dessen Frau, einer geborenen von Lövenich.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Domschule und anschließend der Gewerbeschule trat Schmitz 1879 eine Stelle als Volontär beim Stadtbauamt Aachen an. 1880 übersiedelte er nach Köln, wo er bis 1883 Gehilfe des Kölner Dombaumeisters Franz Schmitz war. Während dieser Zeit war Joseph Schmitz neun Monate lang als Bauführer am St.-Josefs-Hospital in Kopenhagen tätig. 1883 erfüllte er sich mit der Übersiedlung nach München einen lang gehegten Wunsch. Von 1883 bis 1888 fand er Beschäftigung im Büro des führenden Neugotikers Georg Joseph von Hauberisser, was als seine eigentliche Lehrzeit anzusehen ist. Hier erhielt er seine künstlerische Ausbildung, nicht zuletzt unter dem Einfluss der Künstler aus dem Umkreis der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst sowie des Bayerischen Kunstgewerbevereins.

1888 schickte Hauberisser Schmitz nach Nürnberg und betraut ihn als örtlichen Bauleiter die Instandsetzung von St. Sebald. Diese Aufgabe hatte bestimmenden Einfluss auf seine Entwicklung. Die Arbeiten an St. Sebald dauerten von 1888 bis 1906, seit 1902 zeichnete Schmitz allein dafür verantwortlich. Ab 1904 gesellte sich hierzu auch noch die Instandsetzungsarbeit für St. Lorenz in Nürnberg, deren Leitung er aber 1928 abgab.

Schmitz arbeitete außerdem eine Zeit lang mit dem bekannten Kirchbaumeister Franz Josef Denzinger zusammen und übernahm nach dessen Tod 1894 die Leitung des Baus der Adalberokirche in Würzburg – ein prestigeträchtiger Bau, der schließlich auf der Weltausstellung Paris 1900 gezeigt wurde. Es folgten zahlreiche Kirchenbauprojekte, vor allem im fränkischen Raum. Josef Schmitz wurde staatlicher bayerischer Dombaumeister und Fachberater der obersten Baubehörde und wurde mit der Restaurierung der Nürnberger Hauptkirchen St. Lorenz und St. Sebald betraut.

Baustil

Die starke Auseinandersetzung mit der mittelalterlichen Baukunst brachte er in seinen Restaurierungen ein, die den ursprünglichen Zustand der Bauten wiederherzustellen versuchten. So baute er bei der Moritzkapelle in Nürnberg alle romantisierenden Veränderungen Carl Alexander Heideloffs zurück. [1] Bei seinen Neubauten setzte er der romantischen Verklärung der Bauten des Mittelalters seine Auffassung einer Stilgotik entgegen, einer wissenschaftlich fundierten Rezeption der alten Stile. Im historistischen Kirchenbau „vertrat er die Richtung der feinempfundenen und durchdachten Stilbauten“[2] Schmitz war ein Vertreter des so genannten Nürnberger Stils und legte bei seinen Bauten, als architektonisches Gesamtkunstwerk, auch großen Wert auf die bildhauerische Ausgestaltung. In vielen seiner Bauten schuf Heinz Schiestl die Inneneinrichtung.

Ehrungen und Auszeichnungen

Schmitz war von 1918 bis 1936 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, in der Sektion für Bildende Künste. [3] Der 1925 zum Geheimen Baurat ernannte Schmitz trat 1928 infolge Krankheit in den Ruhestand.

Werke in Würzburg

Quellen

Einzelnachweise

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