Neues Licht Würzburg


In der Ausstellung Neues Licht Würzburg waren in neun Würzburger Altstadtkirchen und in der Bahnhofsmission „Lichtkreuze“, „Himmelsleitern“ und andere Kunstwerke des Künstlers Ludger Hinse (Recklinghausen) zu sehen. Zum Kunstprojekt gehörte ein umfangreiches Begleitprogramm mit Andachten, Lesungen, Musik und Tanz.
Termin
- 13. Februar bis 28. März 2016
Geschichte
Das Thema Kreuze beschäftigt Ludger Hinse seit einer Ausstellung in Chile im Jahr 1998. Damals habe ihm ein chilenischer Künstler von den Müttern und Vätern erzählt, die unter der Militärdiktatur für ihre verschwundenen Kinder auf die Straße gingen. Vorneweg hätten sie einfache Holzkreuze getragen. „Diese Geschichte ging mir unter die Haut. Noch in der Nacht habe ich angefangen, Kreuze zu zeichnen“, erzählte Hinse. Bei seinen ersten Kreuzen habe er sich sehr mit dem Thema Leid beschäftigt. Ganz anders die Aussage seiner „Lichtkreuze“. „Ich versuche, das österliche Zeichen mehr in den Mittelpunkt zu stellen, ohne den Karfreitag herauszulassen“, erklärte der Künstler.
Ausstellungsorte

Für jeden Ausstellungsort suchte Hinse individuelle Kunstwerke aus. So versprühte etwa in der Marienkapelle ein aus vielen kleinen Teilen zusammengesetztes „Splitterkreuz“ abhängig von der Tageszeit und vom Lichteinfall farbige Reflexe, während in der Franziskanerkirche das melancholische „Kreuz der Erinnerung“ zu sehen war. Für die Seminarkirche Sankt Michael hatte Hinse weiße Kreuze ausgewählt. In der Augustinerkirche und in St. Johannes in Stift Haug wiederum wurden farbige „Himmelsleitern“ ausgestellt. In der Bahnhofsmission wurde das Kreuz während der Fastenzeit von den Mitarbeitern und Besuchern selbst mit bunten Plättchen gestaltet. „Ich hoffe, dass die Menschen davon berührt werden“, sagte Hinse über sein Konzept. Zugleich möchte er die Betrachter zum Dialog anregen, egal ob sie sich vorwiegend für Kunst oder für den Glauben interessieren. „Es ist nicht nur ein Kunstprojekt, sondern ein pastorales Projekt“, sagte Projekt-Koordinatorin Alexandra Eck, Referentin für die Citypastoral.
- Adalberokirche
- Augustinerkirche
- Bahnhofsmission
- Franziskanerkirche
- Krankenhaus Juliusspital
- Marienkapelle
- Neumünster
- St. Gertraud
- St. Johannes in Stift Haug
- St. Kilian
- St. Michael
Adalberokirche: Lichtkreuz
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Worte zum Lichtkreuz (von Ludger Hinse)
Augustinerkirche: Goldene Himmelsleiter
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Worte zur Goldenen Himmelsleiter (Augustinus zugeschrieben)
Augustinerkirche: Tänzer zum Himmel
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Worte zu den Tänzern im Himmel (von Ludger Hinse)
Bahnhofsmission: Im Werden
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Wegkreuzstationen der Bahnhofsmission
Franziskanerkirche: Kreuz der Erinnerung
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Worte zum Kreuz der Erinnerung (von Ludger Hinse)
Franziskanerkirche: Sonnenkreuz als Taukreuz
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Worte zum Sonnenkreuz als Taukreuz (von Br. Josef Bodensteiner OFM)
Krankenhaus Juliusspital: Tablettenkreuze und Lichtkreuz
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Gedanken zu den Tablettenkreuzen (von Ludger Hinse)
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Lichtkreuz
Marienkapelle: Splitter-Sternenkreuz
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Worte zum Splitter-Sternenkreuz (von Ludger Hinse)
Neumünster: Kreuz von Liebe und Tod / Wortkreuz
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Worte zum Kreuz von Liebe und Tod (von Ludger Hinse)
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Wortkreuz
Neumünster (Krypta): Tänzer zum Himmel
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Worte zu den Tänzern im Himmel (von Ludger Hinse)
St. Gertraud: Splitterkreuz
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Lichtgebet zum Splitterkreuz (Verfasser unbekannt)
St. Johannes in Stift Haug: Himmelsleiter
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Worte zur Himmelsleiter (von Ludger Hinse)
St. Kilian: Labyrinth von Leben und Tod
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Worte zum Labyrinth von Leben und Tod (von Mutter Theresa)
St. Michael: Lichtkreuz
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Worte zum Lichtkreuz (von Herbert Baumann)
Osternacht „Lumen Christi“
Ganz im Zeichen des Kunstprojektes fand am Samstag, 26. März 2016 in der Adalberokirche die Osternacht „Lumen Christi“ statt. Das Lichtkreuz stand dabei im visuellen und klanglichen Dialog mit der Orgel (Organist: Stefan Walter).
Lichtkreuze
Die „Lichtkreuze“ sind mit einer speziellen Folie überzogen, die sie je nach Lichteinfall ihre Farbe ändern lässt. Die Kunstwerke wirken dabei, als würden sie von innen heraus leuchten. Während der Ausstellung erstrahlen aber auch die Kirchenräume in einem völlig neuem und anderen Licht, wenn die farbigen Kreuze das Licht reflektieren und zurück in den Raum werfen. Hinse verweist mit seinen Lichtkreuzen auf ihre Symbolkraft als Sinnbild der Erlösung und Auferstehung.
Kunstprojekt „Neues Licht“ in Würzburg (Video)
(Quelle: Bistum TV der Diözese Würzburg, 22. Februar 2016, Länge: 4:42)
Programmheft
Das Programmheft zum Kunstprojekt lag in den beteiligten Kirchen, in der Dom-Info, im I-Punkt-Kirche, der Tourist Information im Falkenhaus sowie an weiteren öffentlichen Orten aus.
Quellen
- Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW)
Literatur
- Neues Licht. Kunstprojekt mit Ludger Hinse in Würzburg 2016. Echter Verlag, Würzburg 2016, ISBN: 978-3-429-03942-4
Pressespiegel
- Main-Post: „Die Lichtspur im Leben sichtbar machen“ (23. März 2016)
- Video von Bistum Würzburg TV: Kunstprojekt „Neues Licht“ in Würzburg (24. Februar 2016)
- Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Lichtkreuze für zuhause“ (23. Februar 2016)
- Main-Post: „Hinse bringt neues Licht in alte Kirchen“ (11. Februar 2016)
- Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Farbiges ,Lichtkreuz’ über dem Altar“ (9. Februar 2106)
- Fränkische Nachrichten: „Neues Licht auf die Botschaft des Kreuzes“ (8. Februar 2016)
- Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW): „Neues Licht auf die Botschaft des Kreuzes“ (15. Januar 2016)
- Bayerische Staatszeitung: „Vielsagendes Lichtspiel“ (11. Januar 2016)
