Damals und heute
Einleitung
Würzburg, eine Stadt im Wandel. Zwischen Ereignissen wie der Entfestigung der Altstadt und der daraus folgenden Erweiterung der Stadt in alle Richtungen und Katastrophen wie dem Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 erlebt auch Würzburg eine normale Veränderung. Gesellschaftliche Änderungen und Entwicklungen zeigen sich ebenfalls im Stadtbild, sei es Verkehr, neue bzw. geänderte Anforderungen an Infrastruktur und Wohnen. Diese Entwicklungen sollen dem Würzburg vergangener Tage und dem Heute gegenübergestellt und stetig erweitert werden.
Bürgerbräu
Die Brauerei Würzburger Bürgerbräu war hier bis 1989 beheimatet, von 1991 bis 2006 war das Autonome Kulturzentrum Würzburg an diesem Standort. Das Siebold-Museum hat seinen Sitz hier seit 1995. 2012 begann eine große Sanierung zum Kultur- und Dienstleistungszentrum Bürgerbräu-Areal.
Frankfurter Straße
Die Frankfurter Straße ist heute eine wichtige Ausfallstraße in der Zellerau mit über 130 ansässigen Unternehmen. Daneben prägen zahlreiche Baudenkmäler das Straßenbild.
Ehemaliger Standort Zum Onkel (2023)
Zellerau von oben
Die Zellerau erfuhr in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg weitreichende Veränderungen. Noch während des Krieges eine der größten Garnisonen Deutschlands, wurden die umfangreichen Kasernen in der Zellerau nicht mehr benötigt. In die Mainau-Kaserne zog 1951 die III. Abteilung der Bayerischen Bereitschaftspolizei (III. BPA). Die Hindenburg-Kaserne bezog die US Army und blieb dort bis 1993, die Ritter-von-Horn-Kaserne sowie die Infanteriekaserne wurden abgerissen.




Alter Hafen
Der Alte Hafen war bis 1940 Würzburgs Handelshafen. Danach wurde der Warenverkehr in den Neuen Hafen verlegt. Heute befindet sich in den ehemaligen Lagerhallen u.a. der Kulturspeicher und das Bockshorn. Der Hafen wird nun mit nur noch drei Anlegestellen für Flusskreuzfahrtschiffe genutzt.


Bismarckstraße
Die Bismarckstraße, früher Pleicher Glacisstraße, verbindet die Veitshöchheimer Straße mit dem Hauptbahnhof Würzburg, liegt direkt am Ringpark und umfasst zahlreiche unter Denkmalschutz stehende Gebäude.




Ludwigsbahnhof
Der Ludwigsbahnhof wurde nach nur 10 Jahren Betrieb stillgelegt und als Ludwigshalle für Veranstaltungen genutzt. 1945 stark zerstört, wurde die Ludwigshalle nach dem Abriss 1960 nun Standort für das Mainfranken Theater.
Rund um die Alte Augenklinik
Dieser Bereich hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Die Friedensbrücke, als Luitpoldbrücke errichtet, wurde 1997 grundlegend saniert und verbreitert. Vom Städtischen Schlachthof blieb nur die Schlachthofkreuzung. Die Alte Augenklinik wurde nach Leerstand ab 1981 ab 2020 renoviert und wurde am 8. Mai 2023 von der ISC (Fraunhofer-Institut für Silicatforschung) mit seinem „Translationszentrum für Regenerative Therapien“ wieder in Betrieb genommen.
Friedensbrücke 2023, rechts das Congress Centrum Würzburg
Pleichertorstraße mit dem Schneidturm und dem bereits stillgelegten Schlachthof (1980)
Pleichertorstraße, Rechts das Congress Centrum Würzburg (2023)
Dreikronenstraße
Das Mainviertel generell, jedoch speziell die Dreikronenstraße hat eine starke Wandlung erlebt und ist stellenweise nur noch schwer wiederzuerkennen. Sind zwar die ehemaligen Befestigungen erhalten und die kleinen Seitengassen noch vorhanden, hat sich die Dreikronenstraße zu einer wichtigen und stark frequentierten Verkehrsverbindung zwischen Heidingsfeld und Zellerau entwickelt.
Saalgasse
Die Saalgasse erfuhr nach dem Krieg eine ebenso umfangreiche Umgestaltung. Bis 1945 war sie noch eine Sackgasse, der Verkehr lief durch das Burkarder Tor. Die Bastionen wurden weg des Baus der Großschleuse in den 1950er Jahren etwas nach Westen verlegt und boten Platz für eine breite, ursprünglich vierspurige Straße.


Leistenstraße
Bahnhofstraße
Die Bahnhofstraße führt vom Hauptbahnhof Würzburg Richtung Stift Haug. Das Gelände des ehemaligen Weinlokals war später Betriebsgelände des Wasserwerkes Bahnhofstraße und ist nun Parkplatz der WVV.
Barbarossaplatz
Der Barbarossaplatz, am Ende der Juliuspromenade gelegen, ist teilweise Fußgängerzone und ein zentraler Punkt im ÖPNV, an dem einige Buslinien halten und sich mit der Straßenbahn verbinden. Erst seit Ende der 1990er Jahre in die Fußgängerzone aufgenommen, gab es für den reibungslosen Verkehr die Fußgängerunterführung Barbarossaplatz (rechts im Bild von 1975).
Haugerpfarrgasse
Die Haugerpfarrgasse verbindet Barbarossaplatz mit Haugerkirchplatz, der Bahnhofstraße und Stift Haug.
Juliuspromenade
Die Juliuspromenade beginnt nahe des Alten Kranen, wo Mainkai und Kranenkai aufeinander treffen. An dieser Kreuzung befand sich der Ochsenplatz, der noch in einigen Stadtplänen erwähnt ist. Die Promenade erstreckt sich in gerader Linie bis zum Barbarossaplatz. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Straße dann nach Julius Echter von Mespelbrunn benannt, der auch Stifter des anliegenden Juliusspitals war. 1847 wurde für ihn ein Denkmal errichtet, das sich an der Einmündung der Schönbornstraße Richtung Dominikanerplatz befindet.
Kürschnerhof
Am Kürschnerhof befand sich einst der Bischofssitz, später das alte Gerichtsgebäude. Mit dem Neubau des Justizpalast in der Ottostraße wurde das alte Gericht 1896 abgerissen, um den Verkehrsfluss zu verbessern und den Weg für die Straßenbahn freizumachen.
Blick in den damals (bis auf einen Torbogen) geschlossenen Kürschnerhof mit dem alten Landgerichtsgebäude als Abschluss zur Domstraße. Als Orientierungshilfe dient links das Portal der Neumünsterkirche. (1891)
Alte Mainbrücke
Die Alte Mainbrücke ist eines der Wahrzeichen von Würzburg und die älteste größere Steinbrücke Deutschlands. Wegen zahlreicher Hochwasser über die Jahrhunderte und Kriegsschäden 1945, wurde die Brücke 1976/1977 komplett saniert und ab 1990 für den Autoverkehr gesperrt.
Aufgang zur Alten Mainbrücke mit Blick auf die Festung Marienberg (Ende 70er Jahre)
Abbruch der Unteren Mainmühle im Jahre 1921
Mainkai
Am Mainkai breitete sich bis ins 20. Jahrhundert neben dem Holztor noch der Holzmarkt aus. Heute ist es beliebter und belebter Treffpunkt.
Münzstraße
Die Münzstraße, früher Münzgasse, erhielt ihren Namen durch die von Johann Gottfried von Guttenberg hier eingerichtete Fürstbischöfliche Münzprägeanstalt. Sie verbindet Sanderring und Neubaustraße.


Sanderrasen / Adalberokirche
Der Sanderrasen ist eine Sportanlage im Freien, die von zahlreichen Schulen für den Sportunterricht genutzt wird. Angrenzend befindet sich das Sandermare und das Studentenhaus, südlich befindet sich die Adalberokirche. Bis 1904 wurde der Sanderrasen als Exerzierplatz genutzt, später wurde hier auch teilweise das Kiliani veranstaltet.
Sanderglacisstraße
Die Sanderglacisstraße bildet die Fortsetzung der Straße Am Studentenhaus in Richtung Main bis zum Willy-Brandt-Kai / Ludwigkai.
Schweinfurter Straße
Die Schweinfurter Straße ist eine größtenteils vierspurige Straße im Nord-Osten der Würzburger Altstadt. Mit etwa 40.000 Fahrzeugen täglich zählt sie zu den wichtigsten Ein- und Ausfallstraßen in Richtung Stadtmitte. Sie verläuft vom Berliner Ring bis zum Greinbergknoten. Die vierspurige Straße ist dabei Teil der Bundesstraße 8 und bis zum Europastern der Bundesstraße 19 und führt unter der Eisenbahnbrücke Schweinfurter Straße durch.
Nürnberger Straße
Die Nürnberger Straße im Osten Würzburgs ist eine Verbindung zwischen der Bundesstraße 8 (B 8) am Kreuz mit Grombühl- und Schweinfurter Straße ab dem Europastern einerseits und der Bundesstraße 19 beim Universitätsklinikum Würzburg. Sie führt u.a. in das Gewerbegebiet Würzburg-Ost. Sie läuft parallel zur Bahnstrecke Würzburg-Nürnberg und dem Verladebahnhof Aumühle. Die Faulenbergkaserne führt seit dem Abzug der Amerikaner 2007 eine Art Dornröschenschlaf und steht unter Denkmalschutz.
Eröffnung der Optimol-Tankstelle (1954)
Kirchgasse (Heidingsfeld)
Der historische Renaissancebau befindet sich in der Kirchgasse 8. Bis 1919 befand sich in dem Anwesen die Essig- und Spirituosenfabrik Hermann Dessauer & Sohn. Nach der Zerstörung beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde das heute unter Denkmalschutz stehende Haus wiederaufgebaut.
Lehmgrubensiedlung (Heidingsfeld)
Die Lehmgrubensiedlung entstand als "Erwerbslosen-KLeinsiedlung", welche von Bernhard Kupsch, den Gründer der Handelskette Kupsch finanziell unterstützt wurde, daher auch der Name Kupsch-Siedlung. Der Bau begann 1932.


Laurentiusstraße (Lengfeld)
Die Laurentiusstraße verbindet die Straße Am Schloßgarten mit der Kreuzung Georg-Engel-Straße/Riedstraße/Herrnhofstraße in der Ortsmitte des Stadtbezirks Lengfeld. Namensgebend ist der Ortspatron und die in der Straße befindliche alte Pfarrkirche St. Laurentius.


Versbacher Straße (Versbach)
Die Versbacher Straße ist eine teilweise vierspurige in nördlicher Richtung verlaufende Ausfallstraße von Grombühl über die Lindleinsmühle durch Versbach.


16. März 1945
Der Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 dauerte nur 17 Minuten, kostete durch die nachlässigen Luftschutzmaßnahmen in Würzburg 1945 ca. 5000 schlecht vorbereitete Einwohner das Leben und zerstörte die Stadt zu 82%. Erst 1964 wird der letzte Schutt beseitigt sein. Noch heute kann man Kriegsspuren und Kriegsruinen des Zweiten Weltkriegs in Würzburg sehen.
Alte Mainbrücke
Neubaustraße
Löwenbrücke / Sanderring
Schustergasse
Domstraße


Alte Kasernstraße
Die Ruine Alte Kasernstraße Ecke Laufergasse ist eine der letzten bestehenden Ruinen. Im August 2023 wurde ein Entwurf für einen Neubau an dieser Stelle vorgelegt, der "in der Kommission für Stadtbild und Architektur (KoSA) sehr wohlwollend beurteilt" wurde. Stadtrat Willi Dürrnagel und das WürzburgWiki sprachen sich für einen Erhalt der Mauer und eine Integration in den Neubau aus.


Landkreis Würzburg
Auch der Landkreis befindet sich im stetigen Wandel. Neben kleinen Ortschaften, bei denen die Zeit still zu stehen scheint gibt es auch Ortschaften, die historische Bauten und Architektur mit modernen Wohngebäuden verbinden, in denen der Individual- und Gewerbeverkehr zum Problem wird bzw. ist und die der Herausforderung des Wachstums gegenüber stehen.
Schloss Grumbach (Rimpar)
Das Schloss Grumbach wurde bereits im 14. Jahrhundert vom Adelsgeschlecht Grumbach erbaut, das seinen Stammsitz im benachbarten Burggrumbach, Ortsteil von Unterpleichfeld hatte. Ab 1984 konnte das Schloss nach Umbau und Sanierung als Rathaus genutzt werden, die Einweihung war am 18. Mai 1985. Das Schlossmuseum Rimpar wurde am 25. Juni 2000 eingeweiht.

