Ludwig III. von Bayern
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Ludwig III. (* 7. Januar 1845 in München; † 18. Oktober 1921 auf Gut Sárvár/Ungarn) war letzter Monarch im Königreich Bayern vom 12. Dezember 1912 bis bis zu seiner Absetzung am 13. November 1918.
Familiäre Zusammenhänge
Ludwigs Vater war Prinzregent Luitpold, seine Söhne waren Kronprinz Rupprecht von Bayern und Prinz Franz Maria Luitpold von Bayern.
Gefecht bei Helmstadt
Beim Gefecht bei Helmstadt im Deutschen Krieg im Jahre 1866 wurde Ludwig verwundet.
Bayerischer König
Formell war nach wie vor Otto I. von Bayern, der geisteskranke Bruder von Ludwig II. von Bayern, bayerischer König. So war er nach dem Tod seines Vaters als Prinzregent Ludwig nur königlicher Stellvertreter. Im November 1913 wurde Otto dann abgesetzt und Prinzregent Ludwig III. zum König proklamiert. Bayern hatte nach 27 Jahren Prinzregentenherrschaft wieder einen regierenden König. Er war mit 67 Jahren bei Regierungsantritt sogar noch zwei Jahre älter als sein Vater es 1886 gewesen war. Im Gegensatz zu diesem aber hatte er sich lange auf die Übernahme der Regierung vorbereiten können. Prägend für seine Regierungszeit war der Erste Weltkrieg. Ludwig sollte es nicht gelingen, die Autoritätskrise der Monarchie und die kriegsbedingt wachsenden Wirtschaftsprobleme und sozialen Spannungen zu lösen.
Besuch in Helmstadt
Anlässlich der Einweihung des Prinz-Ludwig-Denkmals am 3. Oktober 1909 kam Ludwig, damals noch Kronprinz, persönlich nach Helmstadt und hielt eine Dankesrede.
Besuch in Würzburg
Aus Anlass der hundertjährigen Zugehörigkeit Würzburgs zu Bayern stattete der 69jährige König Ludwig III. mit seiner Familie vom 27. Juni bis 28. Juni 1914 zunächst der Stadt Ochsenfurt und anschließend der Stadt Würzburg einen Besuch ab. Sie wurden auf dem Hauptbahnhof von den Honoratioren der Stadt und 18 Ehrendamen in historischer Tracht begrüßt. Vor der Residenz stand die Schuljugend zur Huldigung der Königsfamilie mit Ludwig III., Königin Therese und den Töchtern Adelgunde, Hildegarde, Wiltrud, Helmtrudis und Gundelinde.
Am Sonntag, 28. Juni 1914, schritt der König die Wache ab und anschließend war der Festgottesdienst im Dom mit Bischof Ferdinand von Schlör. Um 10.30 Uhr fand die Parade der Garnison statt und anschließend der Festakt in der Residenz. Nach dem Festessen um 13.45 Uhr ging es zur Festung Marienberg. Dort fanden die „Marienberg-Festspiele“ statt mit sieben Bildern aus der Würzburger Geschichte, gedichtet von Dr. Josef Balduin Kittel, dem Syndikus der Handelskammer.
Anschließend fuhr der König wieder in die Stadt, enthüllte den Wehrkraftbrunnen an der Leistenstraße, der jetzt im Steinbachtal steht und besuchte ab 18.00 Uhr den Festzug auf dem Residenzplatz. Beteiligt daran waren 2500 Personen, 25 Schauwagen und 10 Musikkapellen. Der König verfolgte das Geschehen mit seiner Frau und fünf Töchtern auf einem Balkon der Residenz. Dort erhielt er ein Telegramm mit der Nachricht vom Attentat auf den österreichischen Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand von Habsburg-Este und seiner Gattin Sophie in Sarajewo. Die königliche Familie blieb auf dem Balkon, bis die letzte Trachtengruppe vorbeimarschiert war. Erst danach zog sie sich in die fürstlichen Gemächer zurück. Weitere Programmpunkte sagte der König ab und fuhr am nächsten Tag mit dem königlichen Sonderzug nach München zurück. [1] [2] [3]
Ordensstifter
Am 7. Januar 1916 stiftete er das König Ludwig-Kreuz für Persönlichkeiten, die sich während des Ersten Weltkrieges durch freiwillige Tätigkeit in der Heimat besondere Verdienste um die bayerische Armee oder um die Wohlfahrt des Landes erworben haben.
Ludwigs Erbe
Mit der Absetzung König Ludwigs III. war die Monarchie abgeschafft, Bayern war fortan ein Freistaat. Nach 738 Jahren war die Herrschaft des Hauses Wittelsbach über Bayern beendet.
Posthume Würdigung in Würzburg
Nach König Ludwig III. ist die Ludwigsbrücke und der Ludwigkai in Würzburg benannt. Auch das orthopädische Krankenhaus des Bezirks, das König-Ludwig-Haus ist ihm gewidmet.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Main-Post: „Würzburg, 28. Juni 1914: Kriegsszenen beim Jubiläum“ (27. Juni 2014)
- ↑ Würzburger General-Anzeiger vom 28. Juni 1914
- ↑ Die Aussage von Werner Dettelbacher in seinem Buch „Erinnerung an Alt-Würzburg“, König Ludwig III. hätte die Nachricht vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges bereits bei den „Marienberg-Festspielen“ auf der Festung Marienberg erhalten, ist nicht belegt.