Dom St. Kilian
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Der Dom St. Kilian, oft auch Kiliansdom, ist eine römisch-katholische Kirche im Stadtbezirk Altstadt. Sie ist seit 1967 dem Heiligen Kilian geweiht. Der Dom ist die Bischofskirche des Bistums Würzburg (bis 1803: Fürstbistum). Er wurde in den Jahrzehnten nach 1040 errichtet und nach massiven Kriegsschäden seit 1945 wieder renoviert. Mit einer Gesamtlänge von 105 Metern ist er das viertgrößte romanische Kirchengebäude Deutschlands und zählt zu den eindrucksvollen Monumenten der Salier-Zeit.
Patronat
- Patron: St. Kilian
- Copatrone: St. Kolonat und St. Totnan
- Patrozinium: 8. Juli
Geschichte
Zeit | Ereignis | |||
etwa 750 | Bischof Burkard wählt die bestehende Marienkirche zur vorläufigen Kathedralkirche. | |||
787/788 | Bischof Berowelf weiht den ersten Dom an der Stelle des heutigen Neumünsters auf den Namen „Christus Salvator“. In der damaligen Zeit zählt dieser Bau zu den größten Kirchenbauten. | |||
5. Juni 855 | Der Dom brennt nach einem Blitzschlag nieder. Die Mauern stürzen Tage später nach einem Unwetter ein. Bischof Arn lässt daraufhin einen dreischiffigen Dom bauen. | |||
918 | Der von Bischof Arn errichtete Dom brennt ab. | |||
1040 | Unter Bischof Bruno beginnt der Neubau. Sein Plan ist vom Dom in Speyer inspiriert. | |||
16. Juni 1045 | Weihe der Krypta durch Erzbischof Bardo von Mainz | |||
1075 | Der Neubau des Doms wird unter Bischof Adalbero abgeschlossen. | |||
1133 | Bischof Embricho lässt den Bau von Baumeister Enzelin erneuern und umbauen. Die Westtürme werden erhöht und der Chor umgestaltet. | |||
1187/1188 | Unter Bischof Gottfried von Spitzenberg werden zum Abschluss der Erneuerungsarbeiten drei Altare geweiht. | |||
1255 | Umbaumaßnahmen an der Ostseite (Chor) und Vollendung der Osttürme unter Bischof Hermann von Lobdeburg | |||
1500 | Die Umgestaltung der Seitenschiffe beginnt. Erneuerungen von Teilen in spätgotischem Stil. | |||
um 1600 | Umgestaltung des Innenraumes (figuraler Schmuck, neue Gemälde) | |||
1610 | Im Auftrag und auf Kosten des Stadtrats wird die Kanzel aufgestellt. Die Bildwerke aus Sandstein stammen von Michael Kern, der Jüngere, die Steinmetzarbeiten Jobst Pfaff. | |||
1617 | Der Dom erhält seine erste Kirchenorgel, erbaut von Jakob Niehoff aus Köln. | |||
1701 | Unter Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau beginnen die Umbaumaßnahmen im barocken Stil. Die Ausstuckierung durch Pietro Magno erfolgt bis 1703. | |||
1724 - 1736 | Schönbornkapelle und Sakristei werden gebaut. | |||
um 1750 | Der Klerikerchor wird durch Planung Balthasar Neumanns abgesenkt. | |||
1879 - 1895 | Neoromanische Umgestaltung der Westfront durch Friedrich Friedreich [1] | |||
16. März 1945 | Ein Großteil des Doms wird bei der Bombardierung Würzburgs zerstört. Nur Vierung, Querschiff und Chorraum bleiben erhalten. | |||
18. Februar 1946 | Errichtung eines Notdachs: Eindeckung mit Schalung und Dachpappe größtenteils fertiggestellt. [2] | |||
20. Februar 1946 | Einsturz der nördlichen Langhauswand samt nördlicher Pfeilerreihe. Auch das Notdach stürzt dabei mit ein. [2] [3] | |||
1945 - 1960 | Bergung erhaltener Kunstwerke, Sicherung der Bausubstanz und Wiederherstellung der Außenmauern. In dieser Zeit erfolgt die Verblendung der neoromanischen Westfassade mit Bimssteinen. | |||
1963 - 1972 | Albert Paul Schilling beginnt mit der Ausführung seiner Arbeiten für die liturgische Ausstattung des Doms, ein Auftrag, an dem er bis 1972 arbeitet und der als eines seiner Hauptwerke angesehen werden muss. | |||
17./18. Mai 1966 | Die Glocken werden in die Westtürme emporgezogen und aufgehängt. | |||
1967 | Beendigung des Wiederaufbaus mit Altarweihe am 6. Mai (Konsekration des Hochaltares und der vier Nebenaltäre). Es entstand, durch die Wiederherstellung, welche in diesen Jahr abgeschlossen wurde, eine gelungene, wenn auch umstrittene Kombination von größtenteils romanischen, modernen und barocken Elementen. | |||
1971 - 1975 | Die Würzburger Synode tagt im Dom. Kardinal Döpfner will die Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils für Deutschland umsetzen. | |||
1987 | Es erfolgt die Umgestaltung des Chorraums durch Hubert Elsässer. | |||
28. September - Mitte Dezember 1992 | Die beiden Westtürme werden renoviert und die Domturmspitzen mit neuen Blechdächern eingedeckt. Nach Fertigstellung lässt Bischof Paul-Werner Scheele eine Kupferkapsel mit einer Urkunde in die Turmkugel des Nordwestturmes ein. Danach wird das 1,20 Meter hoche und frisch vergoldete Kreuz aufgesetzt. | |||
2006 | Renovierung der Außenfassade. Freilegung der neoromanische Westfassade mit Fensterrose, dreigliedriger Galerie und Uhrenöffnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit Bimsstein verblendet wurden. Der Dom erhält auch einen helleren Anstrich. | |||
2008 | Am Fronleichnamstag erklingt erstmals nach Einbau eines Zimbelgeläutes mit acht kleinen Glocken sowie drei weiterer Glocken das größte Kirchengeläute Deutschlands mit 20 Glocken. | |||
25. Juli 2011 - 2. Dezember 2012 | Wegen Renovierung des Innenraums bleibt der Dom für über ein Jahr geschlossen. |
Historische Abbildungen
Dom um 1845, Stahlstich nach Fritz Bamberger, 1847
Außenansicht aus dem Jahr 1904 mit Volk-Haus am Nordwestturm
Eingerüstete Westtürme des Doms (1992) (© Roland Pleier)
Besucherinformation
Mitarbeiter der Besucherinformation stehen täglich zwischen 10.00 und 17.00 Uhr im Eingangsbereich des Doms als Ansprechpartner zur Verfügung.
Gottesdienste
Die allgemeinen und aktuellen Gottesdienstzeiten können auf der Homepage des Doms eingesehen werden: [1]
Führungen
Aktuelle Informationen zu den Domführungen sind hier abrufbar.
- Führungen für Einzelgäste
In der Zeit von Dienstag nach Ostern bis einschließlich 1. November bietet der Domführungsdienst von Montag bis Sonntag um 12.30 Uhr eine öffentliche Domführung für Einzelbesucher an. Tickets (Teilnehmergebühr € 4,-) sind jeweils am Tag der Führung in der Dom-Info (auf dem Domvorplatz) erhältlich; an Sonn- und Feiertagen erhalten die Besucher das Ticket direkt beim Domführer. Treffpunkt und Start der Führung ist dann der siebenarmige Leuchter im Dom.
- Führungen für Gruppen
Außerhalb der Gottesdienstzeiten sind auch individuelle Gruppenführungen buchbar. Interessierte Gruppen (gerne auch Schulklassen, Kommunion- oder Firmgruppen, Konfirmanden, Jugendgruppen, Ministranten...) wenden sich mit ihren Terminwünschen bitte an die Dom-Info (Montag - Samstag 9.30 bis 17.30 Uhr, Telefon: 0931 - 386-62900).
Hauptportal
Nach den Zerstörungen vom 16. März 1945 wurde die noch intakte Eingangssituation, geschaffen in den Jahren von 1879 bis 1895 von Friedrich Friedreich, zurückgebaut. Das Augenmerk künstlerischer Zier sollte auf ein neu zu schaffendes Portal, die darüberliegende Galerie und ein Plastik zwischen den Türmen gerichtet werden. Hierfür wurde 1962/63 vom Domkapitel und Landesbauamt unter den leitenden Architekten Prof. Hans Döllgast und Dombaumeister Hans Schädel ein internationaler Künstlerwettbewerb ausgerichet. Die Grundidee war es, das Portal als Übergang zwischen Weltlichem und Heiligem zu begreifen und den Anfang der Heilsgeschichte zu thematisieren: Schöpfung, Paradies, Sündenfall, Verheißung des Heils. Eine Windfangtüre sollte mit mächtigen Engelswese gestaltet werden. Bis zum Abgabetermin am 1. März 1963 wurden von Fritz Koenig, Albert Paul Schilling und Otto Sonnleitner Entwürfe eingereicht. Fritz Koenig fertigte das Tonmodell für das Hauptportal in den Atelierräumen der Technischen Universität München, an deren Lehrstuhl für Plastisches Gestalten er 1964 berufen worden war. Das Preisgericht entschied sich nach längerer Diskussion für Koenigs Entwurf, einer Synthese zwischen dem abstrakten Entwurf von Schilling (2. Platz) und dem als kultiviert bezeichneten von Sonnleitner (3. Platz).
Die Gestaltung der Windfangtür entfiel. Als Ersatz dafür sollte Koenig die Gestaltung der Galeriebrüstung und einer darüber befindlichen Plastik vornehmen sowie eine Stele zu den Frankenaposteln auf dem Domplatz entwerfen. Leider liegen keine Belege für eine Ausarbeitung vor. Mitte April, kurz vor der Wiedereinweihung des Domes am 6. Mai 1967, war das Portal eingebaut.
Koenig gliedert sein Portal in die beiden Türhälften und eine Art darüberliegendes Tympanon. In diesem oberen Teil trennt die Hand Gottes in einer Wolkenformation das Wasser und die steinige Erde. Der linke Türflügel führt das Sechstagewerk fort: Erschaffung der Gestirne, Pflanzen, Wassertiere und Vögel, der Landtiere und des Menschen. Der rechte Türflügel zeigt das Paradies mit den vier biblischen Flüssen, in das der Menschn hineingestellt wurde. Die Erschaffung Evas aus dem liegenden Adam. Der Baum der Erkenntnis mit den Früchten und der Schlange führt zur Versuchung der beiden, weshalb der Erzengel sie mit dem Flammenschwert aus dem Paradies vertreibt. [4]
- Tonmodelle der Bronzetüren und Windfangtüren von Fritz Koenig
Langhaus
Mittelschiff
Chorgitter
Das Chorgitter war vor 1945 mit den beiden seitlichen Altären verschränkt. In seiner filigranen Ausführung nahm es Rücksicht auf das Anliegen, der versammelten Gemeinde außerhalb des Chors die Mitfeier der Gottesdienste am Hochaltar zu ermöglichen.
Dem Gitter liegt möglicherweise ein Entwurf von Johann Georg Wolfgang van der Auwera zugrunde und ist ein Werk des domkapitelischen Schlossers Markus Gattinger, einem Gesellen von Johann Georg Oegg, aus dem Jahre 1753. Heute ist es am Westeingang des Doms aufgestellt.
Dreikönigsgruppe mit Madonna
Die kurz vor 1300 entstandene Dreikönigsgruppe mit Madonna ist auf drei Pfeilern an der Nordseite des Mittelschiffs verteilt (3.-5. Pfeiler). Diese Figurengruppe, weitgehend in der ursprünglichen Farbfassung erhalten, war Vorbild für weitere Dreikönigsgruppen in Franken. Mittig die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind - freudig strahlend - und dem knienden greisen König Melchior, links davon der jugendliche Caspar, rechts der König Balthasar. Die gotischen Figuren der drei Könige stellen nicht nur die drei Lebensalter dar, sondern auf den Gewändern finden sich die Symbole der damals in Europa bedeutenden Herrschaftsgebiete: die Lilie für Frankreich, der Adler für das Heilige römisch Reich deutscher Nation und die Rose für das englische Königreich.
Taufbecken
Das Taufbecken im Mittelgang des Kiliansdoms wurde 1279 von Meister Eckard aus Worms im Auftrag des Dompfarrers Walther aus Bronze gegossen. Am oberen Rand läuft eine lateinische Inschrift um das runde Becken, die lautet:
- „Im Jahr der Fleischwerdung des Herrn 1279, unter der Herrschaft des römischen Königs Rudolf in seinem sechsten Jahr und unter Bertold von Stanberg, dem Bischof dieser Kirche, in seinem fünften Pontifikatsjahr angefertigt auf Veranlassung des Pfarrers Walther, seines Kaplans.“
Durch architektonische Elemente gegliedert zeigt das Taufbecken acht Szenen des Lebens und Wirkens Jesu: Verkündigung, Geburt, Taufe im Jordan, Kreuzigung, Auferstehung, Himmelfahrt, Pfingsten und Jüngstes Gericht.
Kanzel
Die Kanzel entstand 1609/1610 im Auftrag und auf Kosten des Magistrats der Stadt Würzburg. Die alabasternen, kunstreich gearbeiteten Figuren und Reliefs sowie das Schnitzwerk sind von Michael Kern, der Jüngere, der Steinmetz Jobst Pfaff fertigte das Gesprenge der Treppe, der Stadtschlosser Karl Braun die schmiedeeiserne Kanzeltüre und der Stadtschreiner Konrad Vischer den Schalldeckel. Das ganze Werk war im Jahre 1610 vom Maler Michael Häußler teils bemalt, teils vergoldet.
Der hölzerner Schalldeckel ist im Krieg verbrannt und wurde 1985 rekonstruiert. Der Kanzelkorb blieb erhalten. Auf den Spangen des Fußes sitzen die vier Evangelisten mit ihren Symbolgestalten: Matthäus mit dem Engel, Markus mit dem Löwen, Lukas mit dem Stier und Johannes mit dem Adler. [5] Zwischen ihnen stehen um den Schaft die Kirchenväter Augustinus, Ambrosius, Hieronymus und Gregor. Die Bilder am Kanzelkorb zeigen die Leidensgeschichte Jesu vom Ölberg bis zur Grablegung.
Steigt man die Kanzeltreppe hinauf, begegnet man den Tugenden eines großen Redners: der Glaube mit Kelch und Kreuz, die Hoffnung mit Taube und Anker, die Stärke mit dem Schwert, die Weisheit mit Spiegel und Schlange. Die fünf Figuren auf dem Schalldeckel sind Engel mit den Leidenswerkzeugen Christi.
Orgeln
Geläut
Der Dom verfügt über 12 große Glocken, seit 2008 ergänzt um das Zimbelgeläut. Die 20 Glocken mit einem Gesamtgewicht von etwa 26 Tonnen können computergesteuert 40 verschiedene Läutmelodien zu verschiedenen liturgischen Anlässen spielen (beispielsweise ein düsteres Motiv mit Mollcharakter in der Fastenzeit oder ein strahlendes Motiv zur Osterzeit) und bilden eines der größten Kirchengeläute in Deutschland. Sie teilen sich ausschließlich auf die beiden der Domstraße zugewandten 62 Meter hohen Westtürme auf, die 63,5 Meter hohen Osttürme haben kein Geläut. Die Glockenstühle sind in Stahl ausgeführt und lagern auf mächtigen Eichenbohlen.
Die größte der Glocken ist die 9,08 Tonnen schwere Salvatorglocke. Sie hat einen Durchmesser von 2,30 Metern, eine Höhe von 2,40 Metern und trägt eine Inschrift: JESV CHRISTE – SALVATOR MVNDI VENI CVM PACE – ANNO DOMINI MCMLXV (Jesus Christus – Retter der Welt, komm mit Frieden – Im Jahre des Herrn 1965). [6]
Die älteste Glocke ist die Lobdeburgglocke aus dem Jahr 1257. Sie wurde vom Domkapitel gestiftet, hat einen Durchmesser von 127 cm, eine Höhe von 170 cm und wiegt 1386 kg. Gegossen wurde sie von dem Würzburger Cunradus Citewar. Ihr Schlagton ist es1. Sie hängt im Südwestturm der Kirche. Nach der Katharinenglocke in St. Burkard ist sie die zweitälteste Kirchenglocke der Stadt. [7]
Die Lobdeburg-Glocke hat als einzige Domglocke die Bombenangriffe von 1945 überstanden, weil sie 1933 aus dem Turm genommen und in die Sepultur des Doms gebracht wurde. Fast alle anderen Glocken sind damals geschmolzen. 1965 wurden neue Glocken für die Bischofskirche gegossen. [6]
Unter den zerstörten Glocken befand sich auch die älteste Glocke Deutschlands: die 1220 installierte Heinle-Glocke. Sie musste durch den Fürstbischof bei der Beerdigung seines Vorgängers drei Mal geläutet werden. Heinle (Gevatter Hein = alter Name für den personifizierten Tod) sollte dadurch den neuen Amtsträger an seine eigene Sterblichkeit erinnern.
Im Jahr 1484 befanden sich im Dom insgesamt 13 Glocken mit folgenden Namen: Margel, Brennkatze, Pfarrerin, Betglocke, Benedikta, Weinglocke, Uhrglocke, Hähnlein (Heinle), Schelle (2x), Chorglocke, Vierte, Standauf. [8]
Einzelglocken
- I. Lobdeburgglocke (Südwestturm): Guss: 1257; Gießer: Magister Cunradus Citewar, Würzburg; Gewicht: 1,386 Tonnen; Durchmesser: 1,27 Meter; Schlagton: es‘ (+5); Umschrift (in Versalien): „Anno Domini M.CC.LVII facta est hec campana a capio. Sub o. ctod. de Lobdeburg“; Ornament: Krone mit Zopfbügeln.
- ► siehe Lobdeburgglocke
- II. Das Schilling-Geläut: Guss: 1965; Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg; Zierde: Bildhauer Albert Schilling.
- Salvator (Südwestturm): Gewicht: 9,088 Tonnen; Durchmesser: 2,318 Meter; Schlagton: g°; Umschrift (in Versalien): „Jesu Christe – Salvator mundi veni cum pace – anno Domini MCMLXV“; Ornamente: 13 netzartig miteinander verbundene Kreuze, Christus und die 12 Apostel symbolisierend.
► siehe Salvatorglocke - Kilian, Kolonat und Totan (Märtyrer): – Glocken 2 bis 11 im Nordwestturm; Gewicht: 3,968 Tonnen; Durchmesser: 1,765 Meter; Schlagton: b°; Umschrift (in Versalien): „S. Kiliane S. Kolonate S. Totnane orate pro cuncto populo christiano. Anno Domini MCMLXV”; Ornamente: Wappen des Domkapitel.
- Osanna: Gewicht: 2,786 Tonnen; Durchmesser: 1,765 Meter; Schlagton: c‘; Umschrift (in Versalien): „Osanna vocor populos orare exhortor. Anno Domini MCMLXV”; Ornamente: Stilisierte Sonnen, Wappen von Bischof Josef Stangl.
- Maria: Gewicht: 2,390 Tonnen; Durchmesser: 1,487 Meter; Schlagton: d‘; Umschrift (in Versalien): „Janua coeli vas spirituale gratia plena. Anno Domini MCMLXV”; Ornamente: Buch, Kelch, Maria mit Kind.
- Michael: Gewicht: 1,354 Tonnen; Durchmesser: 1,237 Meter; Schlagton: f‘; Umschrift (in Versalien): „S. Michael archangele, defende nos in proello. Anno Domini MCMLXV”; Ornament: Kreuz.
- Peter und Paul: Gewicht: 951 kg; Durchmesser: 1,104 Meter; Schlagton: g‘; Umschrift (in Versalien): „Sanct Petere et Paule, intercedite pro universa ecclesia Dei. Anno Domini MCMLXV”; Ornamente: Schwert und Schlüssel, Thron.
- Bruno: Gewicht: 934 kg; Durchmesser: 1, 087 Meter; Schlagton: a‘; Umschrift (in Versalien): „S. Brunone episope, patrone urbis et patriae custodi franconiam nostram. Anno Domini MCMLXV”; Ornamente: Stab, Mitra, Herzogsschwert.
- Andreas: Gewicht: 814 kg; Durchmesser: 1,023 Meter; Schlagton: b‘; Umschrift (in Versalien): „S. Andrea apostole, amator crucis conforta Christi fideles. Anno Domini MCMLXV”; Ornamente: Gekreuzte Baumstämme.
- Evangelisten: Gewicht: 578 kg; Durchmesser: 91 Zentimeter; Schlagton: c‘‘; Umschrift (in Versalien): „S. Mattaeus S. Lucas S. Marcus S. Johannes. Anno Domini MCMLXV”; Ornamente: Symbole der vier Evangelisten.
- Josef: Gewicht: 400 kg; Durchmesser: 80,8 Zentimeter; Schlagton: d‘‘; Umschrift (in Versalien): „Ite ad Joseph. Anno Domini MCMLXV” Ornament: Stilisierter blühender Baum.
- Martin: Gewicht: 368 kg; Durchmesser: 75,1 Zentimeter; Schlagton: f‘‘; Umschrift (in Versalien): „S. Martinus episcopus nec morti timuit nec vivere recusavit. Anno Domini MCMLXV”; Ornamente: Tuch (Umhang), Schwert.
- III. Zimbelgeläut (Südwestturm): Guss: 2008; Gießer: Rudolf Perner, Passau; Zierde: Bildhauer Albert Schilling; Gestaltung: Glocken 1 bis 3 Firma Perner Passau nach Vorlagen; Glocken 4 bis 8 Dipl. Des. Linda Issig. Stifter: Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Weihbischof Helmut Bauer, Würzburger Domkapitel, Dommusik unter Kapellmeister Martin Berger, Doris und Dr. Adolf Bauer, Karl und Martha Stahl, Helmut Oberle, Siegfried und Maria Issig, Bürger aus Stadt und Land. [9]
- ► siehe Zimbelgeläut
Bildergalerie Außenansichten
Kiliansplatz und Nordseite
Bildergalerie Innenansichten
- Vor der Renovierung von 2011/2012
- Nach der Renovierung von 2011/2012
Der siebenarmige Leuchter aus Bronze von Andreas Moritz eröffnet den Weg durch das Mittelschiff im Dom.
Wappen von Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg vor dem vorderen Bogen der Vierung
Das Chorbogenkreuz mit den Evanglistensymbolen [5] von Heinrich Gerhard Bücker (1983) trägt einen lebensgroßen italienischen Christuscorpus (um 1300).
Bildergalerie Sepultur
- Nach der Renovierung von 2011/2012
Kreuzweg (2012) von Ben Willikens in der Sepultur des Kiliansdoms
Standkreuz mit Corpus (2012) von Ernst Singer in der Sepultur des Kiliansdoms
Epitaph für den Domherrn Martin von Wiesenthau in der Sepultur
Krypta
In der zweiten Bauphase von 855 bis 892 entstanden unter Bischof Arno der Chor mit der darunter liegenden Krypta, die als Besonderheit einen Ziehbrunnen enthält.
Bildergalerie Krypta
(Nach der Renovierung von 2011/2012)
Blick auf das Grab des Heiligen Bruno
Merowingerkreuz [10]
Grab von Bischof Josef Stangl im zweischiffigen nördlichen Raum der Krypta
Bildergalerie Gedenktafeln, Denkmale, Grabplatten, Grabmale und Epitaphien
(Nach der Renovierung von 2011/2012)
Grabmal für Bischof Gottfried von Spitzenberg
Grabmal für Bischof Manegold von Neuenburg
Grabmal für Bischof Wolfram von Grumbach
Grabmal für Bischof Albrecht II. von Hohenlohe
Grabmal für Bischof Rudolf II. von Scherenberg
Grabmal für Bischof Lorenz von Bibra
Grabmal für Bischof Julius Echter von Mespelbrunn
Epitaph für Bischof Johann Gottfried von Aschhausen
Grabmal für Bischof Gottfried III. von Hohenlohe
Grabmal für Bischof Otto II. von Wolfskeel
Grabmal für Bischof Johann II. von Brunn
Grabmal für Bischof Gottfried IV. Schenk von Limpurg
Grabmal für Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt
Grabmal für Bischof Friedrich von Wirsberg
Grabmal für Bischof Ferdinand von Schlör
Epitaph für Veit Gottfried von Wernau
Epitaph für Johann Veit von Würtzburg
Grabmal für Bischof Johann I. von Egloffstein
Grabmal für Bischof Johann III. von Grumbach
Denkmal für Bischof Christoph Franz von Hutten
Denkmal für Bischof Georg Karl von Fechenbach
Grabmal für Bischof Adam Friedrich Groß zu Trockau
Denkmal für Dompropst und Domdekan Konrad Friedrich von Thüngen
Grabmal für Bischof Adam Friedrich von Seinsheim
Grabplatte für Domdekan Peter von Aufseß
Grabplatte für Generalvikar und Domdekan Johann von Guttenberg
Grabplatte für Erasmus Neustetter
Grabplatte für für den Domdekan Johann Konrad Kottwitz von Aulenbach
Grabplatte für Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt
Grabplatte für Bischof Konrad II. von Thüngen
Grabplatte für Bischof Konrad III. von Bibra
Grabplatte für Bischof Lorenz von Bibra
Epitaph für Erasmus Neustetter
Grabmal für Philipp Adolf von Ehrenberg
Grabplatte von Dompropst Georg von Giech
Gedenktafel für Bischof Matthias Ehrenfried
Grabplatte für Bischof Josef Stangl
Grabmal für Bischof Franz Ludwig von Erthal
Grabmal für Bischof Georg Anton von Stahl
Grabmal für Bischof Johann Valentin von Reißmann
Gedenktafel für Bischof Franz Joseph von Stein
Grabmal für Bischof Konrad III. von Bibra
Epitaph für den Domdekan Johann Konrad Kottwitz von Aulenbach
Grabmal für Bischof Gerhard von Schwarzburg
Epitaph für Bischof Konrad II. von Thüngen
Epitaph für Dompropst Franz Ludwig Faust von Stromberg
Siehe auch
- Bistum Würzburg
- Chöre der Würzburger Dommusik
- Domkapitel
- Domkreuzgang
- Dompfarrei
- Josef Hersam (Retter der Reliquien der Frankenapostel)
- Karl Potzler (Türflügel des Brunoportals)
- Kirchengebäude in Würzburg
- Liste der Bischöfe des Bistums Würzburg
- Liste der Weihbischöfe des Bistums Würzburg
- Liste der Würzburger Domprediger
- Liste der höchsten Bauwerke in Würzburg
- Orgeln des Doms St. Kilian
- Pietro Magno (Stuckierung sowie Propst- und Dechantaltar)
- Würzburger Dommusik
Literatur
- Alexandra Eck, Katharina Kindermann, Joachim Schroeter: Der Kiliansdom zu Würzburg. Ein Kirchenführer für Jung und Alt. Echter Verlag, Würzburg 2015, ISBN: 978-3-429-03833-5
- Heinz Geist u. a.: Sakrament des Weges. Fastenpredigten im Kiliansdom zum Eucharistischen Jahr, Diözese, Würzburg 2005
- Paul-Werner Scheele: „Ein Herr - ein Glaube - eine Taufe“. Das mittelalterliche Taufbecken im Würzburger Dom als Glaubenszeugnis. Würzburg 1995, 100 S.
- Hanswernfried Muth: Der Dom zu Würzburg, Echter Verlag, Würzburg 1968, 71 S.
- Franz Xaver Himmelstein: Der St.-Kilians-Dom zu Würzburg: ein Wegweiser für Einheimische und Fremde zum Verständniß der Monumente und Merkwürdigkeiten des Würzburger Doms. Verlag Bonitas-Bauer, Würzburg 1850 (Digitalisat Bay. Staatsbibliothek)
- Johannes Sander und Wolfgang Weiß (Hrsg.): Der Würzburger Dom im Mittelalter: Geschichte und Gestalt - „Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg“, Echter Verlag, Würzburg 2017, ISBN: 978-3429044329.
- Rudolf Edwin Kuhn: Großer Führer durch Würzburgs Dom und Neumünster: mit Neumünster-Kreuzgang und Walthergrab, 1968
Weblinks
- Geschichte des Kiliansdoms auf www.dom-wuerzburg.de
- Dom St. Kilian, Würzburg auf den Internetseiten des Dombaumeister e.V.
- Wallfahrtsorte im Bistum Würzburg: Kiliansdom
- Youtube: Das neue 8-stimmige Zimbelgeläute des Würzburger Doms
- Youtube: Das Hauptgeläut
- Youtube: Trauergeläut am 16. März (zu Beginn: Salvatorglocke)
- Spiegel: „Würzburger Dom - Streit um Stuck“, Ausgabe 16/1957
- Der Würzburger Sankt Kiliansdom – Der Wiederaufbau von der Zerstörung 1945 bis zur Wiedereinweihung 1967 (Dissertation von Georg Stippler) (pdf-Datei)
Einzelnachweise, Hinweise und Erklärungen
- ↑ Josef Kern: Die Bildende Kunst abseits der Zentren, in: Unterfränkische Geschichte, hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 247-316, S. 268
- ↑ 2,0 2,1 Hans Oppelt: Würzburger Chronik des Wiederaufbaus 1945-75. S. 250
- ↑ Main-Post: „20. Februar 1946: Die Katastrophe danach“ (20. Februar 2016)
- ↑ Text aus dem Begleitheft zu „Schöpfungen - Fritz Koenig. Das Domportal und sein Künstler.“ Ausstellung im MAD zum 100. Geburtstag von Fritz Koenig (13. April bis 14. Juli 2024)
- ↑ 5,0 5,1 Symbole der Evangelisten: Auf vielen Bildern werden die vier Evangelisten mit ihren jeweiligen Symbolen dargestellt: Matthäus mit einem Menschen oder Engel, Markus mit einem Löwen, Lukas mit einem Stier, Johannes mit einem Adler. Diese vier Bilder sind der Offenbarung des Johannes (4, 6) entnommen, wo es in einer Vision des Gottesthrones heisst: „Das erste Lebewesen glich einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch, das vierte glich einem fliegenden Adler.“ Auch die Darstellung der vier Wesen mit Flügeln ist dieser Bibelstelle entnommen. Der Kirchenlehrer Hieronymus (347 bis 419) ordnete die vier Lebewesen den einzelnen Evangelisten zu, indem er auf die Anfänge ihrer Evangelien verwies: Matthäus beginnt mit dem Stammbaum und der Menschwerdung Jesu, daher der Mensch. Markus stellt an den Anfang seines Textes die Bußpredigt des Johannes, der wie ein Löwe seine Stimme in der Wüste erschallen lässt. Lukas berichtet zuerst vom Opferdienst des Priesters Zacharias, so dass der Stier als Opfertier zu seinem Attribut wurde. Und Johannes schließlich beginnt mit dem Prolog über das Wort Gottes und schwingt sich in einer Art „geistigem Höhenflug“ wie der Adler in Höhen, die die anderen nicht erreichen. Außer dieser Zuordnung zu den Evangelisten symbolisieren alle vier Wesen in der gemeinsamen Darstellung Jesus Christus selbst, dessen vier wichtigste Heilstaten in den Evangelientexten bezeugt werden: Der Mensch ist Abbild der Menschwerdung, der Stier bedeutet seinen Opfertod, der Löwe die Auferstehung und der Adler seine Himmelfahrt. (Quelle: Würzburger katholisches Sonntagsblatt)
- ↑ 6,0 6,1 Information auf dom-wuerzburg.de
- ↑ Peter Moser: Würzburg. Geschichte einer Stadt. Babenberg Verlag, Bamberg 1999. ISBN: 3-933469-03-1
- ↑ Peter Moser: Würzburg. Geschichte einer Stadt. Babenberg Verlag, Bamberg 1999. ISBN: 3-933469-03-1, S. 98
- ↑ Würzburger katholisches Sonntagsblatt: „Auf solch ein Geläute muss man stolz sein“ (30. Juni 2020)
- ↑ Das sogenannte Merowingerkreuz an der Westwand der Krypta entstand um das Jahr 1000 nach byzantinischen Vorbild und ist die älteste in Würzburg erhaltene Skulptur. Sie wurde beim Wiederaufbau 1963 in einer Trennwand der Krypta entdeckt.