Fritz Koenig

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Informationen über den gleichnamigen Mediziner finden sich unter Fritz König.

Fritz Koenig

Fritz Koenig (* 20. Juni 1924 in Würzburg; † 22. Februar 2017 in Altdorf OT Ganslberg) war Künstler und Bildhauer.

Familiäre Zusammenhänge

Sein Vater Maximilian Koenig entstammte der angesehenen Familie des Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer. Seine Mutter Gertrud war eine moderne Frau mit Liebe zur zeitgenössischen Kunst. Als Mittelstürmerin der Würzburger Damen-Hockey Mannschaft verfolgte sie aber auch sportliche Ambitionen. Fritz war der Urenkel von Friedrich Koenig, dem Erfinder der Schnellpresse.

Leben und Werk

Fritz zog 1930 im Alter von fünf Jahren mit seiner Mutter, die sich 1929 hatte scheiden lassen, nach Landshut zu ihrem neuen Mann Hermann Preisser. Als junger Mann meldete Fritz sich 1942 an die Ostfront. Er wurde Gebirgsjäger, mehrfach verwundet und in den rumänischen Karpaten von Einheimischen gesundgepflegt. Das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte Koenig in einem Lazarett in Zwickau, wo er sich als Pferdezüchter ausgab und nach Hause entlassen wurde.

Von 1946 bis 1952 studierte er Bildhauerei bei Anton Hiller [1] an der Kunstakademie München und wurde seit den 1950er Jahren rasch zu einem der wichtigsten Protagonisten der deutschen Bildhauerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nach einer kurzen Ehe mit Traudl heiratete er 1956 Maria, mit der er bis zu ihrem Tod am 1. Oktober 2010 zusammenblieb. 1958 richtete der Galerist Günter Franke in der Villa Stuck in München die erste Einzelausstellung von Fritz Koenig aus. Es folgten im gleichen Jahr die Teilnahme an der XXIX. Biennale in Venedig und 1959 die „documenta II“ in Kassel. 1961 zog er nach Ganslberg bei Landshut und arbeitete auf einem Reitergestüt. Im gleichen Jahr fand die erste Ausstellung seiner Arbeiten in den USA in der Galerie Staempfli in New York statt. 1964 wurde er an den Lehrstuhl für Plastisches Gestalten an die Fakultät für Architektur der Technischen Universität München berufen. Im gleichen Jahr nahm er an der „documenta III“ teil.

Mahnmal in Manhattan

Fritz Koenig schuf 1967 bis 1971 die große Kugelkaryatide in New York. Die goldene Kugel mit dem Werknamen „The Sphere“ überstand schwer beschädigt den Einsturz der Türme des World Trade Centers am 11. September 2001. Im Inneren der aufgerissenen Kugel wurden unter anderem Wrackteile der in die Türme gestürzten Flugzeuge gefunden. Am 11. März 2002 wurde die Skulptur als temporäres Mahnmal im New Yorker Battery Park aufgestellt.

Genre

Zum Teil sind seine expressiv-abstrakten Skulpturen aus einfachen geometrischen Figuren aufgebaut. Faszinierend, aber auch bedrückend, sind seine menschlichen Darstellungen. Der Kopf ist eine einfache Stahlkugel, der Torso wird durch wenige zylindrische Stäbe gebildet. Sein Entwurf für das Berliner Holocaust-Mahnmal zeigt diese stilisierten Köpfe und Knochen aufgeschüttet zu einem Wall.

Werke (Auswahl)

Portal des Kiliansdoms von Fritz Koenig
  • 1962/1967: Bronzeflügel des Hauptportals am Kiliansdom mit Themen der Schöpfungsgeschichte
  • 1962: Pietà für Maria Regina Martyrum in Berlin Plötzensee
  • 1968 bis 1971: Große Kugelkaryatide Plaza am New Yorker World Trade Center [2]
  • 1981: Mahnmal der Bundesrepublik Deutschland im Konzentrationslager Mauthausen
  • 1993: Modell für Wettbewerb um das Mahnmal der ermordeten Juden in Berlin
  • 1995: Mahnmal „Klagebalken“ die Opfer der Terroranschläge bei den Olympischen Spielen in München 1972

Ehrungen und Auszeichnungen

Siehe auch

Quellen

  • „Schöpfungen - Fritz Koenig. Das Domportal und sein Künstler.“ Ausstellung im MAD zum 100. Geburtstag von Fritz Koenig (13. April bis 14. Juli 2024)

Weblinks

Erläuterungen und Hinweise

  1. Anton Hiller (* 7. Januar 1893 in München; † 20. April 1985 ebenda) war ein bayerischer Bildhauer und Maler. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
  2. Durch die Katastrophe von 9/11 versehrt, aber nicht zerstört, wird es zu einem Mahnmal für die Opfer des Anschlages.
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