Heiliger Bruno

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Bischof Bruno
Hl. Bruno auf der Alten Mainbrücke

Der Heilige Bruno (* um 1005 in Kärnten; † 1045 in Persenbeug/Donau), auch Bruno von Würzburg oder Bruno von Kärnten genannt, war von 1034 bis 1045 Bischof des Bistums Würzburg.

Familiäre Hintergründe

Geboren wurde Bruno als Sohn des Herzogs Konrad von Kärnten. Mütterlicherseits stammt er aus der Familie des Herzogs Hermann II. von Schwaben. Aus beiden adeligen Familienzweigen waren bereits mehrere hochrangige Persönlichkeiten der damaligen Zeit hervorgegangen. Darunter Kaiser Otto I. der Große und der Salierkaiser Konrad II. sowie Papst Gregor V.

Leben und Wirken

Bildung und Erziehung erhielt Bruno in Salzburg. Er wurde früh an das Priesteramt und herrschaftliche Aufgaben herangeführt und bereits in jungen Jahren Mitglied der Capella regis Konrads II. Aus dem Jahr 1026 ist belegt, dass er im Gefolge des Königs bei der Kaiserkrönung in Rom weilte. Im Folgejahr wurde er italienischer Kanzler des Kaisers. In diesem Amt verfolgte er das Anliegen, aus christlichem Geist Frieden zu stiften. Gleichzeitig gab er im Sinne einer relativ strengen Glaubensauslegung dem geistlichen Amt und dem Gehorsam gegenüber Gott den Vorrang gegenüber seinen weltlichen Aufgaben. Nach einigen Jahren erfolgreicher Kanzlerschaft bestieg er im Jahr 1034 den Würzburger Bischofsstuhl und erhielt am 14. April (Ostertag) des Jahres die bischöfliche Weihe. Das Amt füllte er aus, bis er auf einem Feldzug von Heinrich III. in Persenbeug an der Donau durch einen Unfall ums Leben kam.

Bischof von Würzburg

Als Bischof des Bistums Würzburg hielt Bruno die enge Verbindung zu Kaiser Konrad II. sowie zu dessen Nachfolger Heinrich III. aufrecht. Er begleitete sie auf Reisen und Feldzügen (zuletzt 1045 im Gefolge Kaiser Heinrichs auf einem Heerzug nach Ungarn).

Bruno von Würzburg, der Erzbischof Pilgrim von Köln und weitere Fürsten beraten sich 1035 unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Mainz. Thema des geheimen Treffens könnte die Neubesetzung des Herzogtums Kärnten gewesen sein, da Bischof Bruno mit seinem Bruder Konrad II. dem Jüngeren (ab 1036 Herzog von Kärnten) und Pilgrim (wahrscheinlich ein Angehöriger der in Kärnten mächtigen Aribonen) wohl Interesse an einer Neubesetzung des Herzogtums hatten.

Letzte Ruhestätte

In Würzburg ist insbesondere die Planung und der Baubeginn des heutigen Doms mit Bischof Bruno verbunden. Sein Monogramm ziert bis heute die Außenwand des Chors. [1] In der noch zu seinen Lebzeiten errichteten Krypta wurde Bruno 1045 beigesetzt.

Stifter

Der Bischof stiftete sein Familiengut Sunrike (bei Warburg) der Würzburger Kirche. Aus der Stiftung sollten insbesondere die Geistlichkeit des Domstifts und die Armen der Stadt finanzielle Mittel erhalten. Bruno setzte sich auch für eine Verbesserung der Bildung ein, insbesondere für den Priesternachwuchs. Daher förderte er nach Kräften die Domschule. Zudem erarbeitete er einen Psalmenkommentar, welcher damals große Verbreitung fand und bereits in der Frühzeit des Buchdrucks mehrmals aufgelegt wurde.

Verehrung

In Würzburg wurde Bruno schon früh als Heiliger verehrt. Bereits aus dem Jahr 1202 wird von Wunderheilungen an seinem Grab berichtet. Bereits 1237 strebte Bischof Hermann von Lobdeburg eine offizielle Heiligsprechung Brunos an. In die römische Liste der Heiligen fand er aber erst 1583 Aufnahme. Als Gedenktag wird dort der 17. Mai geführt, in Würzburg wurde jedoch traditionell der 27. Mai (Todestag Brunos) als Festtag begangen. Aber auch im Jahresverlauf kamen zahlreiche Gläubige an sein Grab in der Domkrypta als Zeichen der Verehrung oder um Hilfe und Heilung vom Heiligen zu erbitten. Durch Öffnungen im Sarkophag konnten dabei die Reliquien berührt werden. Das Wasser des Ziehbrunnens neben dem Grab sollte Heilung von Fieber erwirken. 1762, nach dem barocken Umbau des Doms, erhielten die Gebeine des Heiligen einen Rokokosarg auf dem Martinsaltar, welcher 1945 durch Kriegseinwirkung zerstört wurde. Die Reliquien selbst blieben erhalten. Seit 1967 sind sie wieder in der Krypta des Doms verwahrt. Als Gedenktag wird im Bistum weiterhin der 27. Mai geführt.

Patrozinium

Als Patron von Kirchen bzw. Pfarreien erscheint Bruno im Bistum erst ab den 1920er Jahren. Damals wurde ihm die Kapelle des Luitpoldkrankenhauses geweiht, 1952 folgte die Pfarrkirche von Niederwerrn, 1959 die Pfarrkirche im Steinbachtal.

Attribute

Als Erkennungszeichen wird er als Bischof mit Trümmerstücken dargestellt.

Darstellungen und Hinweise in Würzburg

Posthume Würdigung und Namensgebung

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Paul-Werner Scheele: Bruno von Würzburg: Freund Gottes und der Welt. Echter, Würzburg 1985. ISBN: 3-429-00961-8 (Stadtbücherei Würzburg Magazin Dkm Bru)
  • Alfred Wendehorst: Das Bistum Würzburg Teil 1 - Die Bischofsreihe bis 1254. In: Max-Planck-Institut für Geschichte (Hrsg.): Germania Sacra - Neue Folge 1 - Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Walter de Gruyter & Co., Berlin 1962, S. 92 ff.
  • Klaus Wittstadt, Wolfgang Weiß: Kirche und Glaube im Hoch- und Spätmittelalter. Band 2 der Reihe: Das Bistum Würzburg. Leben und Auftrag einer Ortskirche im Wandel der Zeit. Éditions du Signe, Straßburg 1997, S. 6 ff.

Weblinks

Hinweise


Vorgänger Amt Nachfolger
Meginhard I. Bischof
1034 -1045
Adalbero
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