Neumünster

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Fassade des Neumünsters
Turm und Kuppel vom Lusamgärtchen betrachtet
St.-Johannes-Chor
Südseite mit Kiliansplatz
Hauptschiff (nach 2009)
Langhaus mit Chor (1913)

Das Neumünster ist die Stiftskirche des ehemaligen Kollegiatsstifts Neumünster in der Würzburger Altstadt. Es befindet sich an der Stelle, wo Kilian, Totnan und Kolonat angeblich den Märtyrertod starben.

Patrozinium

Die Stiftskirche ist sowohl Johannes, dem Evangelisten, wie Johannes dem Täufer geweiht.

  • Johannes der Evangelist, Apostel, Evangelist, Märtyrer (* in Bethsaida, heute der Hügel Et-Tell bei Ad Dardara in Syrien, † um 101 (?) in Ephesus, heute Ruinen bei Selçuk in der Türkei). Patrozinium ist am 27. Dezember.
  • Johannes der Täufer, lateinisch Johannes Baptista (geboren etwa 5 v. Chr.; gestorben um 30 bzw. vor 36 n. Chr.) war ein jüdischer Bußprediger, der um 28 n. Chr. in Galiläa und Judäa auftrat. Die Anhängerschaft von Johannes war zahlreich, darunter auch Jesus von Nazaret, der sich durch ihn taufen ließ. Der Gedenktag von Johannes dem Täufer ist am 24. Juni. [1]

Geschichte

  • 689 wurden Kilian und seine Gefährten Kolonat und Totnan an der Stelle des heutigen Neumünsters ermordet und ihre Leichen dort verscharrt.
  • Nach 753 errichtete der zweite Bischof Megingoz einen Memorialbau [2] am Martyriumsort. Diesen Salvator-Dom vollendete Bischof Berowelf.
  • Um 990 errichtet Bischof Bernward ein Oratorium [3] über dem Grab des Heiligen Kilian.
  • 1060 gründete Bischof Adalbero das Neumünsterstift und initiierte den Bau der ersten Stiftskirche.
  • Um 1188 bis 1250 wurde die Stiftskirche nach Osten erweitert und erneuert sowie der Turm errichtet.
  • Von 1711 bis 1722: Nach dem Abriss des Westchors wurde der barocke Westbau mit der Kuppel und Westfassade durch Joseph Greissing errichtet und der Innenraum in den folgenden Jahren nach Plänen der Gebrüder Dominikus und Johann Baptist Zimmermann barockisiert. Die Stuckdekoration des Langhauses wurde von Johann Georg Möhrlein (1695-1721) noch vor 1721 ausgeführt. Der Meister der Stuckarbeiten im Chor, Querhaus und Vierungsbereich, die in die Jahre nach 1720 datiert werden können, ist nicht bekannt. [4]
  • 1736 tritt zu den beiden Johannes der Heilige Nepomuk als Patron in einem eigenen Geistlichen Bündniss hinzu. [5] Der Münchner Hofmaler Nikolaus Gottfried Stuber freskierte die Kuppel.
  • 1908 wurde Neumünster neben dem Dom zur zweiten Pfarrkirche der Altstadt erhoben.
  • Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche teilweise zerstört, die gesamte Ausstattung des Kuppelbereichs allerdings durch den Stadtbrand vernichtet. Das Fresko mit der Darstellung der Erschaffung Adams wurde von Oskar Martin-Amorbach in den 1950er Jahren neu gemalt.
  • Von 1950 bis zur Wiederweihung des Doms 1967 diente das Neumünster als Kathedralkirche.
  • Die Restaurierung der Westfassade wurde in den Jahren 1983 bis 1985 vorgenommen.
  • In den Jahren 2007 bis 2009 erfolgte eine grundlegende Restaurierung und Neukonzeption (Entwurf und Verantwortung: Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen). In die Barockausstattung wurden moderne Werke integriert, etwa im Mittelschiff acht Bilder von Thomas Lange mit Darstellungen aus dem Johannesevangelium, die Lebensstationen Jesu Christi darstellen. Mit einer Pontifikalmesse wurde am 24. Juni 2009 das Würzburger Neumünster nach Abschluss der Renovierungsarbeiten wiedereröffnet. Bischof Friedhelm Hofmann weihte bei dem Gottesdienst den neuen Altar der Grabeskirche der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan. [6] [7]

Fassade

Baugeschichte

Vorgeschichte

Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn (Regierungszeit 1642-1673) brachte durch seine Unterstützung bei der Errichtung der Fassade der Karmelitenkirche (vollendet 1668) das erste barocke Bauschema nach Würzburg. Auch an der Entstehung des zweiten Barockgebäudes der Stadt, St. Johannes in Stift Haug, war er beteiligt.

Bauaufgabe

Johann Philipp von Schönborns Nachfolger entwickelten in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts den Wunsch, die fürstliche Hofhaltung von der Festung Marienberg in die Stadt zu verlegen und Würzburg in eine moderne und repräsentative Residenzstadt zu verwandeln. In diesem Zusammenhang plante Johann Gottfried von Guttenberg (1684-1698) schon im Jahr 1698 zusammen mit dem Stiftskapitel einen Neubau am Neumünster. Sein Nachfolger Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths (1699-1719) griff diese Planungen 1702 wieder auf. Die städtebauliche Situation am Kürschnerhof musste für ihn, einen gebildeten und modern gesinnten Fürsten des Absolutismus, sehr unbefriedigend gewesen sein: Zwischen kleinteiligen und uneinheitlichen Giebel- oder Fachwerkhäusern stand der Westchor eines zu dieser Zeit völlig veralteten Kirchenbaus. Der Straßenzug selbst war seit ca. 1500 durch einen Querriegel südlich der Kirche hofartig abgeschlossen. Das Potential einen Platz zu bilden, war vorhanden, wurde aber mit dem ausdruckslosen Kirchenchor und der schmalbrüstigen Häuserzeile gegenüber (ehemalige Kürschnerwerkstätten) nicht genutzt. Zwischen Kiliansdom und Marktplatz fand sich kein Hinweis, dass in dieser Stadt die ordnende und großzügige Hand eines modernen Fürsten regierte.

Ab 1702 stand Johann Philipp von Greiffenclau deswegen immer wieder mit dem Stiftskapitel und insbesondere Stiftspropst Johann Philipp Fuchs von Dornheim in Kontakt. Die finanziellen Belastungen durch die Unterstützung der Habsburger im Spanischen Erbfolgekrieg verzögerten den Baubeginn jedoch bis 1711. In der Zeit der Planung zog der Fürstbischof mehrere Baumeister zu Rate, ließ sie Risse zeichnen und entwickelte mit ihnen ein architektonisches Gesamtkonzept für den Kürschnerhof, für die Stiftsgebäude nördlich der Kirche, die bischöflichen Kanzleigebäude südlich der Kirche und den daran anschließenden Querriegel zur Domstraße.

Neben den städtebaulichen Vorzügen des Neubaus hatte das Projekt aber auch eine kultische und daran anschließend eine politische Bedeutung: Der Westchor des Neumünsters stand schließlich über dem Grab des Frankenapostels Kilian. Die vom Stiftskapitel finanzierte Kuppel sollte den heiligen Ort für die aus der Ferne heran ziehenden Pilger markieren und gleichzeitig an die Kuppel über dem Grab des Heiligen Petrus in Rom erinnern. Die Fassade sollte dagegen die Aufmerksamkeit des Passanten aus der Nähe gewinnen. Greiffenclau übernahm deren Kosten. Die Gründe für diese Großzügigkeit sind leicht zu erkennen: Jeder Würzburger Bischof sah sich in der Nachfolge des legendären irischen Wanderbischofs Kilian, und so wie der Heilige Kilian im 7. Jahrhundert geistiger Führer der Franken war, so wollte der Fürstbischof umfassende Leitfigur der Gegenwart sein.

Bauausführung und Urheberschaft

Nach dem Abbruch des alten Westchors legte man am 18. Juni 1711 den Grundstein zur Kuppel. Am 23. Mai 1712 folgte der Grundstein zur Fassade, die zu den schönsten Barockfassaden Süddeutschlands gerechnet wird. In den Urkunden werden als Bau- und Werkmeister Valentin Pezzani, als Zimmer- und Werkmeister Joseph Greissing und als Steinhauermeister die Gebrüder Marckhardt genannt. Der Kuppelbau wurde 1714 abgeschlossen, die Fassade nach der Inschrift 1716, die Treppe vor der Fassade 1719.

Die Kuppel folgt zweifelsfrei römischen Vorbildern. Auch die Fassadengestaltung erscheint ohne das römische Vorbild S. Marcello al Corso kaum denkbar. Belegt ist zudem eine direkte Beziehung des Auftraggebers der Fassade, Fürstbischof Greiffenclaus, nach Rom, der wegen einer von ihm gestifteten Statue für S. Giovanni in Laterano in Kontakt mit dortigen Künstlern stand. Gegen eine Einflussnahme Dientzenhofers, dessen Name überhaupt nicht in den Akten auftaucht, auf die Fassade sprechen mehrere Gründe: Zum einen die Tatsache, dass ein „gewisser Baumaister von Bamberg“, den man durchaus mit Dientzenhofer identifizieren kann, den langjährigen Bauschreibern nicht einmal mit Namen bekannt war. Dieser kam auch nur ein einziges Mal, nämlich kurz vor der als gefährlich erwarteten Fundamentierung des Kuppelbaus, vorbei und hat dabei „die besichtichung des orths noth[d]urfftiglich eingenommen“. Bestellt hatte ihn das Stift. Nachdem man kurz später überraschenderweise beim Graben auf Fels gestoßen war, gab es offenbar keine Veranlassung sich zusätzlich auswärtigen Rat einzuholen. So erscheint Dientzenhofer weder in den weiteren Bauakten noch in der Grundsteinurkunde zur Fassade – die Greissing und Pezzani nennt. Überdies war die Fassade ein Projekt des Bischofs, der zeitlebens keinen Auftrag an den Baumeister der Schönborns vergab, denn politisch handelte es sich um seine schärfsten Konkurrenten, die sich schon zu Lebzeiten Greiffenclaus Nachfolge sichern wollten. Eine Gestaltung im Kreis der Würzburger Hofkünstler nach Maßgabe des Auftraggebers, dem römische Vorbilder zumindest über Stichwerke sicherlich bekannt waren, unter der Endredaktion seines Hofarchitekten Greissing, ist daher wohl am plausibelsten. Als Diskussionsteilnehmer sind daher Jakob van der Auwera, Balthasar Esterbauer und der von Greiffenclau sehr geschätzte Stuckateur und Altarbauer Br. Kilian Stauffer OFM anzunehmen.

Baubeschreibung

Auf einem Sockelgeschoss aus grauem Muschelkalk erhebt sich eine zweigeschossige turmlose Fassade aus rotem Sandstein. In der Gliederung der Fassade greifen zwei Systeme ineinander: zum einen ordnen Säulen und Pilaster [8] die Front in eine breite Mittelachse und zwei schmalere Seitenachsen, zum anderen beleben und steigern weiß herausgehobene bildhauerische Elemente diese von den Stützen vorgegebene Struktur.

Im Obergeschoss ist nur die Mittelachse voll ausgebildet, die Seitenachsen konvergieren als spangenförmige Wandstücke zur Mitte. Der Umriss des Obergeschosses ähnelt daher einem gleichschenkligen Dreieck. Der Gesamtumriss könnte in ein hohes Rechteck eingestellt werden.

Alle Achsen bilden eine eigene Konkavität aus, die mittlere Achse durch Kurvierung, die seitlichen durch polygonale Brechung der Wände. Vor dem Sockelgeschoss wird die Bewegung der Fassade durch eine geschwungene Freitreppe wiederholt und akzentuiert.

Die Mittelachse ist sowohl im Erd- wie im Obergeschoss durch vier vor die Wand gestellte Halb- bzw. Dreiviertelsäulen in eine Mitteltravée [8] und zwei schmalere Seitentravéen gegliedert. Die Wahl der Säulenordnungen entspricht der Bedeutung des Hauses: im Erdgeschoss kommt eine korinthische, in den superpositionierten Säulen des Obergeschosses eine komposite Ordnung zur Anwendung. In der Mitteltravée des Erdgeschosses liegt, in seiner Achse zum Hochaltar führend, das Portal. Die Mitteltravée des Obergeschosses ist durch eine Aedicula [8] mit Figurennische gefüllt. Darin verweist Christus Salvator wiederum auf die Eucharistie in der Mitte des Hochaltars. Die Seitentravéen des Mittelachsen-Erdgeschosses sind ebenfalls durch Aediculae und Figurennischen gefüllt. Links sehen wir Johannes den Evangelisten, den Patron des Stiftes und Patron des Ostchors, rechts Johannes den Täufer, einen Heiligen von gleichem Rang, der keinen Bezug zur Würzburger Tradition besitzt und deshalb wohl als Namenspatron des Stifters zur Aufstellung kam. In den Giebelfeldern wird die „Skulpturendichte“ der Mittelachse weiter gesteigert. Das Relief zur Verherrlichung Mariens im unteren Giebelfeld bezieht seine Inspiration aus der geheimen Offenbarung und der Lauretanischen Litanei. Der Figurenschmuck (die Stiftspatrone Johannes der Evangelist und Johannes der Täufer und das Relief zur Verherrlichung Mariens) im Fassaden-Untergeschoss stammt von dem Hofbildhauer Jakob van der Auwera. [9]

Da der konkave Schwung der Mittelachse vom unteren zum oberen Geschoss in die Höhe führt, die Seitenachsen dagegen im Obergeschoss zur Mitte hin konvergieren, sind Mitte und Vertikalität der Fassade nicht nur skulptural herausgehoben sondern auch architektonisch sehr kraftvoll entwickelt. Ein horizontales Gegengewicht bilden die im Vergleich zu den Geschosshöhen recht hohen Gebälke mit Monumentalinschriften im Fries und eine zwischen den Geschossen vermittelnde Attikazone mit aufgesetzter Balustrade. Die in drei Abschnitte geteilte Inschrift lautet ANNO MDCCXVI POSUIT / JOANNES PHILIPPUS EPISCOPUS / HERBIPOLENSIS F.O.D. [= Franciae orientalis Dux], mittig den Namen des Fürstbischofs positionierend. Auf dem Fries des Fassadengiebelgebälks: SS. MM. [= Sanctis Martyribus] CHILIANO ET SOCIIS PATRIAE PATRONIS („Den heiligen Märtyrern Kilian und seinen Gefährten, den Patronen des Vaterlandes“).

Ein weiterer Zweck dieser Attika scheint es zu sein, den mächtigen Segmentgiebel über dem Erdgeschoss aufzunehmen. Auch das Obergeschoss wird mit einem Giebel (hier dreieckig) abgeschlossen. Beide Giebel folgen mit ihren vielstufigen Kranzgesimsen der Konkavität der Mittelachse und akzentuieren so ein weiteres Mal die Fassadenmitte, die Vertikalität der Fassade und ihr Bewegungsmoment.

Die Seitenachsen sind im unteren Geschoss durch Pilaster gegliedert und zeigen an ihrer äußeren Begrenzung prominente, von Pilastern hinterlegte und übers Eck gestellte Dreiviertelsäulen. Diese Betonung der Außenkanten der Fassade wird durch die ausladende Verkröpfung der von den Stützenbündeln getragenen Kranzgesimse noch verstärkt.

Tatsächlich sind nur die Seitentravéen der Mittelachse wirklich kurviert. Die Mitteltravée der Mittelachse mit dem Portal unten und der Salvatornische oben ist als flache Wand ausgebildet und liegt ebenso in der Nullebene wie die Mitteltravéen der Seitenachsen mit ihren von Aediculae gerahmten Fenstern. Die Attika ist exakt über dem Grundriss des unter ihr liegenden Erdgeschosses positioniert und hält die Nullebene ein. Das Obergeschoss jedoch tritt einige Dezimeter hinter die Nullebene zurück und schafft damit Raum für die Präsentation der von Balthasar Esterbauer geschaffenen Skulpturen des Christus Salvator in einer Nische und der Bistumspatrone. Totnan und Kolonat stehen außen auf der Attika, Kilian und Burkard ihrem Rang als Bischöfe entsprechend innen und etwas höher auf der Balustrade.

Das obere Giebelfeld zeigt das aufwendig gestaltete Staatswappen des Stifters. [10]

Bildergalerie

Pläne

Innenraum

Kapellen

Zu beiden Seiten des Haupteingangs befinden sich zwei Kapellen. In der linken, niedrigeren Seitenkapelle das Retabel „Golgotha“ von Michael Morgner (* 1942). Das dreiteilige Bild wurde in der Tradition gotischer Flügelaltäre geschaffen. Im Blickfang steht die Skulptur des entkleideten Christus von Johann Peter Wagner aus der Zeit um 1780. Sie wurde erst in den 1990er Jahren auf dem Dachboden von Neumünster wieder entdeckt und stammt vermutlich aus der östlichen Kreuzkrypta.

Das Retabel in der rechten Seitenkapelle mit der Darstellung eines perspektivisch gestaffelten Raums zum Thema „Licht“ schuf Ben Willikens (* 1939). Zu diesem Kunstwerk korrespondiert eine spätgotische Skulptur des hl. Wolfgang von Regensburg aus dem Spessart. Der hl. Wolfgang verbrachte in seiner Jugend (um 940/950) einige Zeit an der Würzburger Domschule.

Kuppelbau

Der oktogonale, doppelschalige Kuppelbau wird von einer Laterne bekrönt. Der barocke Westbau der romantischen Kirche wurde in den Jahren 1712 bis 1716 von Joseph Greissing durchgeführt. Das 1736 fertiggestellte Kuppelfresko von Nikolaus Gottfried Stuber zeigt die Verehrung der Heiligen Dreifaltigkeit durch Heilige und Engel auf einer Gesamtfläche von ca. 550 m². Die große Schrifttafel auf der Westseite nennt den Stiftsherrn Johann Bernhard Beyer als Stifter sowie die Jahreszahl der Vollendung des Gemäldes 1736.

Bei den Bombardierungen Würzburgs am 19. Februar 1945 und dem Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurden die Kuppel und das Kuppelfresko schwer beschädigt. Eindringendes Regenwasser aufgrund einer fehlenden schützenden Dachkonstruktion bis zur Neueindeckung der Kuppel 1948/1949 stellten in den Folgejahren das eigentliche Schadensphänomen dar. [11] Die erste malerische Restaurierung führte, wie bei den gesamten Deckenmalereien von Neumünster, Prof. Oskar Martin-Amorbach bis zum Jahr 1952 aus. Eine weitere Restaurierung des Kircheninnenraumes 1974 bearbeitete Schäden der Putzschichten und Verfärbungen der Malschichten. In den Jahren 2007 und 2008 wurde die Konservierung und Restaurierung des Kuppelfreskos durch eine Arbeitsgemeinschaft von den Firmen Anton Schultz in Bütthard und dem Atelier für Konservierung und Restaurierung Pracher in Würzburg durchgeführt.

Schmerzensmannkreuz

Das „Schmerzensmannkreuz“, das 2007 von Christoph Schädel restauriert wurde, befindet sich am nordöstlichen Seitenaltar des Oktogons. Die aus Vollholz (wahrscheinlich Lindenholz [12] gearbeitete spätmittelalterliche Skulptur zeigt Christus am Kreuz, aber seine Arme sind nicht an den Querbalken genagelt, die übereinandergelegten Füße hingegen schon. Die vom Kreuz abgelösten Arme, die in einigem Abstand voneinander eng am Körper parallel übereinandergelegt sind, stellen das entscheidende Merkmal des Kunstwerks dar. Die Dornenkrone, vielleicht erst aus dem 19. Jahrhundert stammend [12], ist separat gearbeitet. [13]

Echthaarkruzifix

Die Skulptur des gekreuzigten Christus gehört zur Gruppe der „Echthaarkruzifixe“ aus der Zeit der Spätgotik (1470-1510), wobei nicht unbedingt echte Menschenhaare, sondern auch Imitationen aus Tierhaaren Verwendung fanden. Das Kruzifix stammt von einem unbekannten Nürnberger Meister und seiner Werkstatt des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts. Das Kreuz aus dem 18. Jahrhundert integriert den spätgotischen Korpus in die künstlerische Gesamtkomposition der barocken Neugestaltung der Kirche. Die traubenförmige Wolkenformation am Fuße des Kreuzbalkens stellt eine Verbindung zu dem Wolkenkranz der Skulptur der apokalyptischen Frau in der Apsis her.

Bei den Zerstörungen von 1945 wurde auch der Kruzifixus in Mitleidenschaft gezogen. Im Zuge der Innenrenovierung von Neumünster in den Jahren von 2007 bis 2009 wurden die Restaurierungsfehler der Nachkriegsrestaurierung beseitigt und der Korpus nach modernsten Untersuchungen restauriert und konserviert. Nachdem der Kruzifixus seit der Nachkriegsrestaurierung seinen Platz in der südlichen Nothelferkapelle beim Haupteingang gefunden hatte, hängt er seit der jüngsten Innenrenovierung wieder im Vierungsbogen, wo er auch vor der Bombardierung Würzburgs zu finden war.

Apsis und Hochaltar

Die Apsis mit dem Hochaltar aus Stuckmarmor [14] [15] gestaltete der Wessobrunner Stuckateur und Architekten Dominikus Zimmermann um 1721/22. Zwischen den Säulen mit vergoldeten korinthischen Kapitellen steht links die Monumentalskulptur des heiligen Johannes des Täufers, der mit seiner rechten Hand auf das Hochaltargemälde zeigt und rechts Johannes Evangelist. Pilaster und Säulen tragen auf Kapitellen das gekröpfte Hauptgesims, welches links und rechts der apokalyptischen Frau in hoch geschwungene Voluten ausläuft, auf denen links die Skulptur des Evangelisten Lukas und rechts des Evangelisten Markus sitzen. Im Zentrum befindet sich die mit Strahlen und Puttenköpfen verzierte Wolkengloriole mit der Holzskulptur der apokalyptischen Frau auf der Mondsichel und mit dem siebenköpfigen Drachen zu ihren Füßen.

Darüber schließt sich nahtlos das Deckengemälde seines älteren Bruders des Malers, Stuckateurs und Architekten Johann Baptist Zimmermann an, der 1724 auch das Hochaltarblatt mit der Darstellung des Johannes auf Patmos schuf. Das Zentrum des Deckengemäldes zeigt das apokalyptische Lamm auf dem Buch mit den sieben Siegeln. [16] Im Zentrum des Hochaltars befindet sich der Altaraufbau von Johann Georg Winterstein aus dem Jahre 1778. [17]

Weitere Kunstwerke

Werke von Johann Peter Wagner

  • Johannes Baptist-Altar aus dem Dom von Johann Peter Wagner (1793) [18] mit dem Altarbild „Enthauptung des Täufers” (1659) von Oswald Onghers.
  • Kilians-Altar (ursprünglich Stephanus-Altar) aus dem Dom von Johann Peter Wagner (1793) [19] mit dem Altarbild „Martyrium des heiligen Kilian und seiner Gefährten” (1659) von Oswald Onghers.
  • Theklaaltar von Johann Peter Wagner (1761/62) im nördlichen Querschiff mit dem Altarblatt „Auffindung des wahren Kreuzes Christi durch die hl. Helena“ (um 1675) von Oswald Onghers. [20]
  • Michaelsaltar von Johann Peter Wagner (1773) im südlichen Querschiff. Das Gemälde wird dem Hofmaler Nikolaus Treu zugeschrieben.
  • Hl. Johannes Evangelist und Hl. Johannes Nepomuk von Johann Peter Wagner (um 1760) am Chorbogen [21]

1945 zerstörte Werke

Epitaphe, Kenotaphe und Grabmäler

  • Grabdenkmal für den Chorherrn Hieronymus Ganzhorn an der Wand des nördlichen Seitenschiffs.
  • Grabdenkmal für den Chorherrn Johann Wilhelm Ganzhorn an der Wand des nördlichen Seitenschiffs.
  • Grabdenkmal für den Scholaster Philipp Christoph Voit an der Wand des nördlichen Seitenschiffs.
  • Grabdenkmal für den Kapitularkanoniker Christoph Marianus an der Wand des nördlichen Seitenschiffs.
  • Grabdenkmal für den Kapitularkanoniker Daniel Kregelmaier an der Wand des nördlichen Seitenschiffs.
  • Epitaph für Weihbischof Sebastian Pollinger im nördlichen Seitenschiff.
  • Renaissance-Epitaph für Stiftsdekan Veit Krebser in Bronze im nördlichen Seitenschiff.
  • Das bedeutendste Grabmal ist das des Abtes Johannes Trithemius im nördlichen Seitenschiff. Es wurde erst 1825 samt seinen Gebeinen auf Veranlassung von Prof. Franz Oberthür aus der profanierten Abteikirche des Schottenklosters ins Neumünster überführt. Das Grabmal aus rotem Sandstein wird gemeinhin der Schule Tilman Riemenschneiders zugeschrieben, doch ist zu bedenken, dass es mehrfach umgesetzt wurde. Der Abt ist in Lebensgröße im Pontifikalgewand mit Mitra und Bischofstab dargestellt. Als Zeichen seiner Gelehrsamkeit hält er ein Buch in der rechten Hand. Bis auf Wappen und Umschrift sowie etwas Maßwerk im halbrunden Abschluss ist auf jeden weiteren Schmuck verzichtet.
  • Grabdenkmal für den Scholaster Johann Dominikus Ganzhorn an der Innenseite der dritten Säule des nördlichen Seitenschiffs.
  • Grabdenkmal für den Scholaster Georg Fischer an der Innenseite der mittleren Säule des nördlichen Seitenschiffs.
  • Kenotaph [22] für den Kapitularkanoniker Adriaan van Roomen an der Innenseite der ersten Säule des nördlichen Seitenschiffs.
  • Grabdenkmal für den Scholaster Johann Gottfried Falck an der Innenseite der ersten Säule des südlichen Seitenschiffs.
  • Grabdenkmal für den Kustos Ambros Breus an der Innenseite der mittleren Säule des südlichen Seitenschiffs.
  • Grabdenkmal für den Kantor Jakob Hack von Sul an der Innenseite der dritten Säule des südlichen Seitenschiffs.
  • Grabplatte von Kanoniker Nikolaus Kaspar Papius an der Wand des südlichen Seitenschiffs.
  • Grabdenkmal für den Dechant Kilian Geyer an der Wand des südlichen Seitenschiffs.
  • Grabdenkmal für den Dechant Balthasar Behem an der Wand des südlichen Seitenschiffs.
  • Grabdenkmal für den Dechant Adam Salentius Bartholomaei an der Wand des südlichen Seitenschiffs.
  • Grabplatte für den Kapitular Johann Philipp Rottenberger im Boden des südlichen Seitenschiffs.
  • Weihe-, Stifter- und Grabinschrift des Kanonikers Heinrich von Leinach an der Ostseite des ersten Pfeilers des nördlichen Seitenschiffs.
  • Weihe-, Stifter- und Grabinschrift des Kanonikers Nikolaus von Burgheim an der Ostseite des mittleren Pfeilers des nördlichen Seitenschiffs.
  • Stifter- und Grabinschrift des Kanonikers Ludwig von Grünsfeld an der Ostseite des mittleren Pfeilers des südlichen Seitenschiffs.
  • Stifter- und Grabinschrift des Scholasters Michael de Leone an der Ostseite des ersten Pfeilers des südlichen Seitenschiffs.
  • Grabplatte für den Weihbischof Gregor von Zirkel im Boden vor dem Volksaltar.

Kiliansgruft

Unter dem Westteil des Kirchenraums befindet sich die Kiliansgruft. Sie ist barocken Ursprungs und nimmt die Raumform der Kuppel auf. Der Kastenaltar (um 1250) trägt den hausförmigen Kiliansschrein (in Bronze geschaffen 1986/87 vonHeinrich Gerhard Bücker. Auf dem Kiliansschrein sind Szenen aus dem Leben Jesu solchen aus dem der Glaubenszeugen gegenüber gestellt. Vom selben Künstler stammt auch der 16-teilige Kreuzweg. Der 12-türmige Radleuchter wurde nach einem Entwurf von Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen geschaffen. An der Ostwand steht der Kilianssarg aus dem 8. Jahrhundert mit einer Umschrift des 14. Jahrhunderts. Er barg nach der Erhebung die Gebeine Kilians. Dahinter hängt seit 2009 eine Darstellung des triumphierenden Christus von Michael Triegel (geboren 1968) von 1993.

In der Krypta befinden sich die Gräber von Matthias Ehrenfried, der von 1928 - 1948 Bischof von Würzburg war, von Weihbischof Karl Ebert (gestorben 1974) und von Bischof Megingaud, Würzburger Bischof von 754 - 769, sowie die Urne des Priesters Georg Häfner (gestorben 1942 im KZ Dachau). Seine Bronzebüste schuf Rainer Stoltz (geboren 1951). [23]

Auch die Kiliansgruft wurde in die Neukonzeption und Restaurierung in den Jahren 2007 - 2009 einbezogen.

Kreuzkrypta

Die Kreuz- oder Johanneskrypta unter dem Chor von Neumünster kann nur durch eine Glaswand nach einem Entwurf von Klaus Zaschka (* 1957) besichtigt werden. Bischof Julius Döpfner hat mit der Wiedereröffnung des Neumünsters nach dem Zweiten Weltkrieg die tägliche eucharistische Anbetung in der Kreuzkrypta ins Leben gerufen. Er wollte in der Grabeskirche der Frankenapostel mit der eucharistischen Anbetung ein geistliches Zentrum für das Gebet schaffen. Dieses Anliegen hat er der Kongregation der Schwestern des Erlösers anvertraut, die für die tagtägliche Anbetung Sorge getragen haben.

Nach der Renovierung des Neumünsters in den Jahren 2007 bis 2009 eröffnete Bischof Friedhelm Hofmann am 29. Juni 2009, dem Hochfest der Apostelfürsten Petrus und Paulus, im Anschluss an ein Pontifikalamt diese eucharistische Anbetung in der Anbetungskapelle der Kreuzkrypta wieder neu.

Die ersten drei Joche des ehemals dreischiffigen Raumes stammen noch vom Gründungsbau. Seit 2009 zieren zusätzlich zwölf Stelen nach Entwurf von Jürgen Lenssen mit den Namen der Apostel den Raum. In der linken Nische steht eine Steinplastik der Anna Selbdritt aus dem Jahre 1417, in der rechten Nische befindet sich eine barocke Pietà. Ein Bild des Gekreuzigten von Jacques Gassmann (* 1963) hängt an der Westwand über einem Grabchristus (um 1700).

Geläut

Alle Glocken wurden 1952 von der Fa. Junker, Brilon, gegossen. [24]

  1. Kiliansglocke mit Schlagton cis'; Durchmesser 156 cm; 2.630 kg; Schmuck: Bilder der drei Frankenapostel; Bischofs- und Firmenwappen; Umschrift: Sanctus Kilianus episcopus martyr. Fusa anno jubilaei elevationis ossium sancti Kiliani eiusque sociorum. A.D. MDCCCCLII
  2. Johannesglocke mit Schlagton e'; Durchmesser 124 cm; 1.200 kg; Schmuck: Bischofs- und Firmenwappen; Umschrift: Sanctus Joannes evangelista. In principio erat verbum. A.D. MDCCCCLII
  3. Marienglocke mit Schlagton fis'; Durchmesser 111 cm; 800 kg; Schmuck: Bischofs- und Firmenwappen; Umschrift: Ave Maria, ducissa Franconiae. A.D. MDCCCCLII
  4. Martinsglocke mit Schlagton gis'; Durchmesser 99 cm, 580 kg; Schmuck: Bischofs- und Firmenwappen; Umschrift: Sanctus Martinus episcopus. A.D. MDCCCCLII
  5. Josefsglocke mit Schlagton h'; Durchmesser 83 cm; 350 kg; Schmuck: Bischofs- und Firmenwappen; Umschrift: Sanctus Josephus patronus morientium. A.D. MDCCCCLII

Glockengeläut (Video)

„Würzburg (WÜ) Glocken im Neumünster St. Johannes Evangelist (Turmaufnahme)“ von glockenzeit

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Pastoraler Raum Würzburg Süd-Ost

Die Pfarrei Neumünster gehört zum Pastoralen Raum Würzburg Süd-Ost.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Einzelnachweise, Hinweise und Erklärungen

  1. Weitere Informationen zu Johannes dem Täufer bei Wikipedia [1].
  2. Ein Memorialbau ist ein Bauwerk dessen Hauptfunktion darin besteht, an ein historisches Ereignis oder an eine oder mehrere historische Persönlichkeiten zu erinnern.
  3. Ein Oratorium (von lateinisch orare „beten“) ist die lateinische Bezeichnung für eine Kapelle (im Sinne von Gebetshaus). Vor allem in romanischen Ländern werden kapellenartige Gebäude als Oratorien bezeichnet. Weitere Informationen siehe bei Wikipedia [2].
  4. Jürgen Lenssen (Hrsg.): Das Neumünster zu Würzburg. 1. Auflage, Verlag Schnell & Steiner GmbH, Regensburg 2010, S. 99 ff.
  5. Wolfgang Brückner: Kirchlich geprägte Lebensstile im 19. und 20. Jahrhundert (1840-1950). In: Unterfränkische Geschichte. Hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 107-148; S. 128
  6. https://www.youtube.com/watch?v=PLqEcex_F00 Altarweihe 2009
  7. Main-Post: „Neumünsterkirche öffnet wieder am 24. Juni“ (1. Juni 2009)
  8. 8,0 8,1 8,2 Siehe Fachausdrücke – Architektur (Kunsthistorisches Institut der CAU Kiel, November 2012).
  9. Früher schrieb man auch den übrigen Figurenschmuck Jakob van der Auwera zu (Vgl. Gertrud Krüger: Jakob van der Auwera. Ein Beitrag zur Entwicklung der Würzburger Barockplastik. Inaugural-Dissertation an der Universität Würzburg. Buchdruckerei Bavaria GmbH, Würzburg 1931, S. 29 - 33), doch nimmt die neuere Forschung feinere stilistische Ausdifferenzierungen vor und weist die Statuen des Obergeschosses mit guten Argumenten Balthasar Esterbauer zu (Vgl. Tilmann Kossatz: Die Plastik vom späten Manierismus bis zum Klassizismus in: Peter Kolb und Ernst Günter Krening (Hgg.), Unterfränkische Geschichte, Band 4/2, Würzburg 1999, S. 381 - 457, hier S. 412. Er beschreibt erstmals die stilistischen Unterschiede der oberen Figuren, des Salvator, der Frankenapostel und des heiligen Burkard, die er Esterbauer zuschreibt, zu den klar den Stil Jakob van der Auweras repräsentierenden beiden Johannes am Portal und der Himmelskönigin im Segmentgiebel.)
  10. Den Großteil des Abschnitts „Fassade“ stellte uns freundlicherweise Stadt- und Museumsführer Rudi Held zur Verfügung. (Online-Auftritt des Stadt- und Museumsführers Rudi Held in Würzburg)
  11. Main-Post: „Würzburgs größte Steinplastik wird restauriert“ (5. Januar 1949)
  12. 12,0 12,1 Christoph Schädel, Restaurierungsbericht vom 4. November 2007, Exemplar im Bau- und Kunstreferat der Diözese Würzburg
  13. Ausführliche Informationen über das „Schmerzensmannkreuz“ mit Beschreibung, Datierung und Herkunft sowie Ikonographie und Geschichte findet sich in: Jürgen Emmert / Jürgen Lenssen (Hgg.): Das Neumünster zu Würzburg - Baugeschichte-Restaurierung-Konzeption, Verlag Schnell & Steinert GmbH, Regensburg 2009, S. 33 -43
  14. Informationen zur Herstellung und Verarbeitung von Stuckmarmor auf baufachinformation.de [3]
  15. Weitere Informationen zu Stuckmarmor auf Wikipedia [4]
  16. Georg Pracher: Die Apsisgestaltung der Gebrüder Zimmermann. in: Jürgen Emmert, Jürgen Lenssen (Hgg.): Das Neumünster zu Würzburg. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2009, S.143 ff.
  17. Julia Scheder: Der Altaraufbau von Georg Winterstein. in: Jürgen Emmert, Jürgen Lenssen (Hgg.): Das Neumünster zu Würzburg. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2009, S.143 ff.
  18. Der Johannes Baptist-Altar hatte seinen ursprünglichen Platz im Kiliansdom am zweiten Pfeiler auf der Südseite des Langhauses. Siehe Jürgen Emmert, Jürgen Lenssen: Das Neumünster zu Würzburg, S. 130
  19. Der Stephanus-Altar (heute Kilians-Altar) stand einstmals im Kiliansdom am sechsten Pfeiler auf der Südseite des Langhauses. Sein ursprüngliches Altarbild war ein 1664 von einem unbekannten Meister gemaltes Bild mit dem Tode des hl. Stephanus. Dieses Bild wurde anlässlich der Transferierung des Altars ins Neumünster gegen das von Oswald Onghers geschaffene Bild ausgetauscht. Siehe Jürgen Emmert, Jürgen Lenssen: Das Neumünster zu Würzburg, S. 130
  20. Der Theklaaltar überstand den Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945, lediglich das von Januarius Zick signierte und mit 1761 datierte Bild mit der Speisung der hl. Thekla durch einen Engel verbrannte. 1952 fand der Altar anstelle des zerstörten Kiliansaltars an der nördlichen Wand des Kuppelraums seinen Platz. Als Leihgabe der Staatlichen Gemäldesammlung München wurde 1974 das von Oswald Onghers um 1675 geschaffene Gemälde „Auffindung des wahren Kreuzes Christi durch die hl. Helena“ in den Altar eingefügt. Anlässlich der Renovierung von 2007 - 2009 wurde der Altar wieder an seinem ursprünglichen Aufstellungsort aufgebaut. Siehe Jürgen Emmert, Jürgen Lenssen: Das Neumünster zu Würzburg, S. 127
  21. Die beiden Figuren des Heiligen Johannes Evangelist und Heiligen Johannes Nepomuk lassen sich archivalisch nicht sichern, jedoch machen Vergleiche mit anderen gesicherten Figuren von Johann Peter Wagner die Attribution an Wagner deutlich. Siehe Hans-Peter Trenschel: Die kirchlichen Werke des Würzburger Hofbildhauers Johann Peter Wagner. Kommisionierungsverlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 1968, S. 153 f.
  22. Ein Kenotaph, auch Scheingrab genannt, ist ein Ehrenzeichen für einen oder mehrere Tote. Im Gegensatz zum Grab dient es ausschließlich der Erinnerung und enthält keine sterblichen Überreste. Weitere Informationen bei Wikipedia [5].
  23. Neumünster - Pfarr- und Wallfahrtskirche, 16. neu bearbeitete Auflage, Verlag Schnell & Steiner GmbH, Regensburg 2009
  24. Die Glockengießerei Heinrich Humpert (verbunden mit J.B. du Bois) war von 1762 bis 1957 in Brilon ansässig. Ab 1918 bis zur Auflösung 1957 trug die Firma den Namen Glockengießerei Albert Junker. Benannt nach dem neuen Besitzer. Weitere Informationen bei Wikipedia [6].

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