Johann Philipp von Greiffenclau
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Freiherr Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths, auch Greiffenclau-Vollraths oder Greiffenclau-Vollrads (* 13. Februar 1652 in Amorbach; † 3. August 1719 in Würzburg) war vom 5. Juni - nach anderen Quellen vom 9. Februar - 1699 bis zu seinem Tode 71. Bischof im Bistum Würzburg.
Familiäre Zusammenhänge
Johann Philipp entstammt der Familie Greiffenclau zu Vollraths. Sein Neffe war Karl Philipp von Greiffenclau, der von 1749 bis 1754 das Amt eines Würzburger Fürstbischof innehatte.
Geistliche Laufbahn
1666 wurde Johann Philipp in Würzburg Domizellar, 1676 empfing er die niederen Weihen und das Subdiakonat. Seit 1684 war er Mitglied des Würzburger Domkapitels und bekleidete seit 1686 auch das Amt des Domkantors. 1687 wurde er zum Priester geweiht. 1695 erhielt er die Ernennung zum Domdechanten im Erzbistum Mainz.
Rektor der Universität
Von 1699 bis 1700 war er Rektor der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Fürstbischof in Würzburg
1699 wählte ihn das Würzburger Domkapitel zum Fürstbischof von Würzburg. Er setzte sich damit gegen den von Wien unterstützen Lothar Franz von Schönborn, Erzbischof von Mainz durch. Papst Innozenz XII. bestätigte ihn am 1. Juni 1699 als 70. Nachfolger des hl. Burkard auf der Würzburger Kathedra. Er empfing die Bischofsweihe am 5. Juni 1699 im Kiliansdom zu Würzburg. In seiner Regierungszeit tobte der Spanische Erbfolgekrieg von 1701 bis 1713, der nach dem Tod des letzten spanischen Habsburgers im Jahre 1700 zwischen Österreich und Frankreich entbrannte. Fürstbischof von Greiffenclau stellte Kaiser Joseph I. zur Unterstützung 4.000 Soldaten zur Verfügung. Nach dem Abzug der Franzosen, die während des Erbfolgekrieges 1707 auch Franken heimsuchten, ließ der Fürstbischof das Muttergottes-Standbild auf dem Marienturm der Festung vergolden. Während seiner Amtszeit wurde die die Innenausstattung des Doms durch Pietro Magno neu gestaltet. Auch die Errichtung eines Neubaus für das Würzburger Jesuitenkolleg (heute Priesterseminar) und des Fürstenbaus im Nordflügel des 1579 von Julius Echter von Mespelbrunn gegründeten Juliusspitals waren sein Verdienst. Im Jahre 1712 gestattet er die Gründung des Würzburger Ursulinenklosters und es entstanden viele Bauwerke, wie die Universitätskirche und das Neumünster. Fürstbischof von Greiffenclau war als geistlicher Oberhirte und weltlicher Regent bei seinen Untertanen wegen seiner großen Freundlichkeit und fortwährenden Hilfsbereitschaft sehr beliebt. Besonders für die Armen hatte er immer ein mitfühlendes Herz und eine offene Hand. Als er ernstlich erkrankte, verschenkte er all sein Vermögen - vorwiegend an die Armen.
Bildergalerie
Wappen des Fürstbischofs Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths von Balthasar Esterbauer (1701/02), welches sich am westlichen Brückentor der Alten Mainbrücke befand.
Wappen am Neuen Zeughaus (Festung Marienberg)
Wappen am Husarenkeller (Festung Marienberg)
Wappen über dem Eingang der Schottenkirche
Wappen im Giebel der Fassade von Neumünster
Siehe auch
- Adel in Würzburg und Umgebung
- Gasthaus Grüner Baum (Kist)
- Greiffenclau (Adelsgeschlecht)
- Hofgarten des Schlosses Veitshöchheim
- Rektoren der Universität Würzburg
- Würzburger Haubenkrieg
Weblinks
- Johann Philipp von Greiffenclau, Artikel bei Wikipedia
- Artikel der DPSG Stamm Greiffenclau (Pfarrei Unsere Liebe Frau)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Johann Gottfried von Guttenberg | Bischof 1699 - 1719 |
Johann Philipp Franz von Schönborn |