Michael Kern, der Jüngere
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Michael Kern, der Jüngere (* 1580 in Forchtenberg; † 31. August 1649 ebenda) war Bildhauer und auch im Kiliansdom in Würzburg tätig.
Leben und Wirken
Nach seiner Lehrzeit in der väterlichen Werkstatt von Michael Kern, dem Älteren und in Heilbronn, war Kern zunächst in Forchtenberg bei den Grafen von Hohenlohe-Weikersheim tätig.
Ratsbildhauer in Würzburg
1606 erschien Kern, ein Bildhauer lutherischer Konfession, als Meister in Würzburg, im folgenden Jahr als Ratsbildhauer und Bürger der Stadt. Ab 1609 arbeitete er an der Kanzel des Kiliansdoms. Im Jahr 1610 wurde im Auftrag und auf Kosten des Stadtrats entstandene Kanzel im Kiliansdom aufgestellt. Die Bildwerke schuf Michael Kern aus Alabaster, die Steinmetzarbeiten Jobst Pfaff aus Sandstein.
Meister in Forchtenberg
1610 übernahm Kern die väterliche Werkstatt in Forchtenberg, die er bis zu seinem Tode leitete. Von den Kriegsjahren 1631-40 abgesehen, lassen sich seit 1603 fast für jedes Jahr Arbeiten Kerns feststellen, so auch Portal (1612/13) und Kanzel (1626) der Wallfahrtskirche Maria im Sande in Dettelbach.
Werke in Würzburg und Umgebung (Auswahl)
- 1609/1610: Domkanzel im Würzburger Dom St. Kilian
- 1609/1611: Alabasteraltar in der Hauskapelle im Hof Conti
- 1613: Steinrelief über dem Eingang zum Franziskanerkloster
- 1615: Renaissanceportal der Klosterkirche in Tückelhausen
- vor 1617: Alabasteraltar in der Maria-Schmerz-Kapelle in Rottendorf
- 1623: Epitaph für Fürstbischof Johann Gottfried von Aschhausen im Dom St. Kilian und Grabmal für Oberst Jacob Baur von Eysseneck im Kreuzgang des Kiliansdoms
- 1627: Höchberger Sieben Fälle
Siehe auch
Quellen und Literatur
- L. Bruhns: Würzburger Bildhauer d. Renaissance u. d. werdenden Barock 1540-1650. 1923