Gerhard von Schwarzburg

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Bischof Gerhard v. Schwarzburg
Grabmal für Gerhard von Schwarzburg im Kiliansdom
Wappen derer von Schwarzburg

Gerhard Graf von Schwarzburg (* 1315; † 9. November 1400 in Würzburg) war von 1359 bis 1372 Bischof von Naumburg und von 1372 bis zu seinem Tod Fürstbischof von Würzburg.

Familiäre Zusammenhänge

Gerhard stammte aus dem Grafengeschlecht derer von Schwarzburg in Thüringen. Einer seiner Brüder war der Domherr Günther von Schwarzburg.

Geistliche Laufbahn

Gerhard war zunächst Hauskaplan von Kaiser Karl IV. und hielt sich auch beim Papst in Avignon auf. Im Laufe von Jahren erhielt er Kanonikate in Würzburg, Naumburg, Straßburg, Bamberg, Merseburg und Magdeburg. Mit Hilfe seiner Gönner im Domkapitel wurde er zunächst gegen den Willen des Papstes zum Naumburger Bischof gewählt.

Der Tausch der Bistümer

Während Gerhard von Schwarzburg als Naumburger Bischof aufgrund seiner konfliktreichen und schuldenbeladenen Politik zunehmend in Bedrängnis geriet, kam es in Würzburg nach dem Tod von Albrecht II. von Hohenlohe zu einer Doppelwahl von Albrecht III. von Heßberg einerseits und Withego Hildbrandi andererseits. Obwohl Albrecht III. von Heßberg im Kapitel weniger Stimmen erhalten hatte, bekam er die Anerkennung der Stadt Würzburg. Withego Hildbrandi wandte sich hilfesuchend an Papst Gregor XI. in Avignon, was letztlich zu einem Tausch der Ansprüche mit Gerhard von Schwarzburg in Naumburg führte. Während Withego in Naumburg problemlos sein Amt antreten konnte, musste sich Gerhard von Schwarzburg erst gegenüber Albrecht von Heßberg durchsetzen. Als Sieger ließ er seinen Kontrahenten Albrecht von Heßberg jedoch wieder in sein ursprüngliches Amt als Dompropst zurückkehren.

Gerhard als Würzburger Bischof

Streit mit der Stadt

Die Amtszeit Gerhard von Schwarzburgs ist gekennzeichnet von Auseinandersetzungen mit der Stadt. Als der Bischof die Autonomie der Stadt Würzburg einschränkte, kam es 1373 zu einem erfolgreichen Aufstand. Als der Bischof Kaiser Karl IV. um Hilfe anrief, erklärte dieser die Reichsacht über die Stadt und half Gerhard 1374 im Kampf zu deren Unterwerfung. Am 16. Mai 1377 legte er den Grundstein für die Marienkapelle am Marktplatz.

Der Würzburger Städtekrieg von 1397

Durch erdrückende neue Abgaben und eine weitere Beschneidung von Rechten kam es ab 1396 zu einem erneuten Ausbruch der schwelenden Gegensätze mit der Stadt Würzburg. Nachdem der Bischof die Stadt mit dem Bann belegt hatte, nahmen Würzburger Bürger drei Geistliche aus dem Hause Schwarzburg gefangen. 1397 verbündeten sich elf Städte gegen den Bischof. Gerhard rettete sich auf die Festung Marienberg und wurde zwei Wochen später von seinem Bruder Günther XXVII. befreit.

Der letzte Widerstand in der Stadt Würzburg wurde nach einem vergeblichen Ausfall auf einen Getreidespeicher des Domkapitels 1400 bei Bergtheim niedergeschlagen. Durch Verrat wurde der Ausfall auf den Kornspeicher frühzeitig bekannt, und Truppen unter der Führung von Johann I. von Egloffstein waren zusammengezogen, um die Würzburger zu besiegen. Im zerstörten Würzburg erwarteten die Anführer des Aufstandes drakonische Strafen, und der Bischof setzte die Restaurierung durch, verbunden mit hohen Geldforderungen zur Wiedergutmachung.

Letzte Ruhestätte

Gerhard wurde im Würzburger Dom bestattet. Sein Grab enthielt ein Herzogsschwert, einen Bischofsstab und einen Ring, die heute im Domschatz Würzburg besichtigt werden können.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Alfred Wendehorst: Das Bistum Würzburg Teil 2 - Die Bischofsreihe von 1254 bis 1455. In: Max-Planck-Institut für Geschichte (Hg.): Germania Sacra - Neue Folge 4 - Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Berlin 1969. ISBN: 9783110012910. S. 100-127.
  • Franz Xaver von Wegele: Gerhard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 747–756.
  • Alfred Wendehorst: Gerhard von Schwarzburg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 20–271.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Albrecht II. von Hohenlohe Bischof
1372 - 1400
Johann I. von Egloffstein
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