Kilian Geyer
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Kilian Geyer (* in Königsberg in Franken; † 2. November 1519 in Würzburg war Geistlicher und Dekan im Stift Neumünster.
Leben und Wirken
Am 13. Februar 1474 war er an der Universität Freiburg i.Br. immatrikuiert: Kilianus Geyer de Herbipolis, can. eccl. s. Johannis Novi mon.; der Vizerektor der Juristischen Fakultät bestätigte am 23. Oktober 1474, dass er sich durch Fleiß und gute Sitten ausgezeichnet habe. Ein ähnliches Zeugnis stellte ihm am 31. Mai 1479 der Professor der Jurisprudenz an der Universität Mainz Florens von Holzweiler aus. Bereits seit 1475 wurde er als cononicus capitularis genannt.
Geistliche Laufbahn
Am 31. Mai 1482 erhob Kaiser Friedrich III. in Anerkennung treuer Dienste den Hans Geyr, dessen Brüder, Vettern und Freunde Kilian und Dietrich, Chorrherrn des Stifts Neumünster, und Hans Geyr, Georg und Hans, die Schultheißen, in den Adels- und Ritterstand des Reiches. König Maximilian I. richtete zu seinen Gunsten Erste Bitten 1486 am 12. Juli an das Stift S. Jakob in Bamberg, am 24. Juli an das Domkapitel Naumburg, am 2. August an die Stadt Schweinfurt und am 7. August an das Stift Neumünster. Vom 22. Februar 1489 wurde er als decretorum licentiatus und Kustos des Stiftes genannt, danach wieder als Kanoniker [1], oft auch als legum doctor. 1513 trat er der Stiftsbruderschaft bei.
Wohl Anfang 1514 wurde er mit päpstlichen Indult zum Dekan gewählt. Vom Bischof bestätigt, legte er am 14. März 1514 den Eid als Dekan ab. Am 9. Juni 1514 errichtete er die Stiftsbruderschaft neu, am 1. September 1515 stiftete er eine Messe am Ara-Coeli-Altar. Auch eine (später in den Protokollen häufig genannte) Almosenstiftung geht auf ihn als Dekan zurück. Schon am 6. Juli 1515 hatte Papst Leo X. ihn als intrusus zugunsten eines Würzburger Klerikers Wolfgang Hoffmann, der bereits am 27. Februar 1515 mit dem Dekanat providiert worden war, des Dekantes enthoben. Seit 1516 wurde Geyer wieder als Kanoniker genannt. Seinen nicht geringen Bücherbesitz vermachte er dem Dominikanerkloster.
Letzte Ruhestätte
Kilian Geyer wurde in der Stiftkirche Neumünster beigesetzt. Sein Grabdenkmal befindet sich an der Wand des südlichen Seitenschiffs.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Alfred Wendehorst: Das Stift Neumünster in Würzburg. Germania Sacra NF 26: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Würzburg 4. de Gruyter, Berlin/New York 1989, ISBN: 3-11-012057-7, S. 347 f. (Germania Sacra Online)
Erläuterungen und Hinweise
- ↑ Kanoniker, auch Stiftsherren oder Chorherren genannt, sind Kleriker aller Weihestufen zumeist der römisch-katholischen bzw. der anglikanischen Kirche, die als Mitglieder eines Domkapitels oder eines Stiftskapitels an einer Kathedrale, Basilika oder Ordenskirche (Regularkanoniker) an der gemeinsamen Liturgie mitwirken. Unter gemeinsamer Liturgie versteht man die Feier der heiligen Messe und des Stundengebets, zu der alle Priester verpflichtet sind, ob allein oder in Gemeinschaft. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].