Geschichte von Ochsenfurt
Die erste urkundliche Erwähnung Ochsenfurts datiert um 725, als im Auftrag von Bonifatius ein Kloster in der Stadt gegründet wurde, in dem u. a. die Heilige Thekla von Kitzingen Äbtissin war. Möglicherweise befand sich bis ins 11. Jahrhundert in Ochsenfurt ein Königshof. Die Mauern und Türme stammen aus dem 14. Jahrhundert. Seit dieser Zeit war die Stadt Teil des Fürstbistums Würzburg. Erst mit dem Bau der Brücke 1512 gewann Ochsenfurt auch wirtschaftliche Bedeutung. 1803 kam Ochsenfurt zu Kurbayern und ab 1806 zum Großherzogtum Würzburg. 1813 wurde die Stadt Teil des Königreichs Bayern. Die Mainbrücke wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, aber die Altstadt blieb verschont. 1972 wurde der Landkreis Ochsenfurt (Kfz-Kennzeichen OCH) aufgelöst. Seitdem gehört die Stadt zum Landkreis Würzburg. Seit dem 8. Juli 2013 darf das alte KFZ-Kennzeichen „OCH“ wieder im Landratsamt Würzburg beantragt werden.
Inhaltsverzeichnis
Daten aus der Chronologie[Bearbeiten]
Die Datenauswahl aus der Chronik betont besonders den Zusammenhang mit dem nahen Würzburg.
- 8. Jhdt. n. Chr.: Vermutete Existenz eines Königshofes (etwa beim heutigen Gasthof zum Storchen (Ochsenfurt))
- Um 740: vermutl. Gründung eines Filial-Klosters des Kitzinger Nonnenklosters.
- 1081: Zusammenkunft der Fürsten von Schwaben und Sachsen in Ochsenfurt mit der Wahl des Grafen Hermann von Salm als Gegenkönig zu Heinrich IV.
- 1103: Erste Erwähnung einer Fähre in Ochsenfurt.
- 1133: Bau einer Holzbrücke über den Main
- 1260: Ochsenfurts Einwohner werden erstmals cives = Bürger genannt. Also ist der Ort eine Stadt?
- 1291: Urkunde erwähnt Ochsenfurt als oppidum = Stadt
- 1295: Verkauf der Stadt durch den Würzburger Bischof Manegold von Neuenburg an sein Domkapitel. Die Domherren üben daraufhin in den folgenden 500 Jahren die Herrschaft über Ochsenfurt aus.
- Ab 1313: Erwähnung der ersten Mauerbefestigung. Im 14. Jhdt: Entstehung des Stadtmauerrings nach Erweiterung der Stadt nach Osten und Süden hin.
- 1338: Am 15. Juli überfällt Ritter Luitpold Küchenmeister von Nordenberg die Stadt, die auf Seiten Kaiser Ludwig IV. der Bayer gegen den päpstlich gesinnten Bischof Otto II. von Wolfskeel steht.
- Zwischen 1430 und 1460: Mehrmals Verpfändung bzw. Verkauf der Stadt an den Deutschen Orden, die Herzöge von Sachsen, den Erzbischof von Mainz, den Ritter Friedrich von Künsberg und den Kanzler im Bischöflichen Ordinariat Friedrich Schultheis. Das Würzburger Domkapitel kaufte die Stadt jeweils wieder zurück/löste sie aus.
- 1440: Überfall auf die Stadt durch den Ansbacher Markgrafen Albrecht Achilles, der jedoch vernichtend geschlagen wird.
- 1512/1519: Errichtung der steinernen Mainbrücke.
- 1525: Besetzung der Stadt durch ein Bauernheer, das hier eine „Neue Ordnung“ aufrichtet.
- 1612, 8. Juli: Kaiser Matthias von Habsburg wohnt in der Stadt.
- 1631: Besetzung durch schwedische Truppen.
- 1633: Erbhuldigung an Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar. Bis 1634 amtiert in Ochsenfurt eine sächsisch-weimarische Verwaltung.
- 1641: Das Würzburger Domkapitel verlegt Soldaten in die Stadt.
- 1672: Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn bewilligt der Stadt vier Jahrmärkte (Erlaß der Ochsenfurter Marktordnung)
- 1673: Marschall Henri de Turenne nimmt die Stadt ein.
- 1675-1678: Preußische Truppen besetzen die Stadt.
- 1758: Im siebenjährigen Krieg wird Ochsenfurt durch die Franzosen beschossen.
- 1795: Brandschatzung der Stadt durch die Soldaten des französischen Marschalls Jean-Baptiste Jourdan im ersten Koalitionskrieg.
- 1803-1814: Im Zuge der Säkularisation kommt Ochsenfurt zum Königreich Bayern.
- 1862: Anschluss der Stadt an das Eisenbahnnetz.
- 1891: Bau des Hafens am Main.
- 1945: Einzug der amerikanischen Besatzungstrupppen
- 1949: Mainkanalisierung und Staustufenbau.
- 1954: Bau der Neuen Mainbrücke.
- 1962: Neubau des Kreiskrankenhauses.
- 1971 u. 1972: Eingemeindungen, Auflösung des Landkreises Ochsenfurt.
- 1983: Anschluss der Stadt Ochsenfurt an die Gasversorgung Unterfranken.
- 2009: Freigabe der dritten Mainbrücke für den Verkehr.
- 2013: Es ist wieder möglich, das KFZ-Kennzeichen „OCH“ im Landratsamt Würzburg zu beantragen.
Bauzeugen[Bearbeiten]
- Die St.- Andreas-Kirche wurde 1288 geweiht.
- Das neue Rathaus wurde bereits 1497 fertig gestellt.
Siehe auch[Bearbeiten]
- Stadtbefestigung Ochsenfurt
- Ochsenfurt
- Synagoge in Ochsenfurt
- Stadtarchiv Ochsenfurt
- Baudenkmäler in Ochsenfurt
- Verschönerungsverein Ochsenfurt
Literatur[Bearbeiten]
- Alfred Richter: Eine Brücke erzählt aus ihrer bewegten Vergangenheit, vom Leben am Main, aus der wechselvollen Geschichte von Ochsenfurt. Ochsenfurt, 1996, 136 S.
- Johann Baptist Kestler: Beschreibung von Ochsenfurt. Würzburg, 1845, Verlag Stahel (PDF des Scans)
- Hans Hohe: Ochsenfurt in alten Ansichten Band 3, ISBN 978-90-288-3185-8