Denkmal der mutigen Frauen (Ochsenfurt)
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Das Denkmal der mutigen Frauen ist ein szenisches Kunstwerk mit Gedenktafel in Ochsenfurt.
Standort
Das Denkmal steht am Hauptschauplatz des damaligen Ereignisses, an der Außenseite am Bollwerk des Unteren Tores.
Geschichte
Das Denkmal erinnert an die Frauen, die am Ende des Zweiten Weltkriegs durch entschlossenes und selbstloses Handeln dazu beitrugen, dass Ochsenfurt unzerstört blieb. Am 29. März 1945 räumten sie Barrikaden weg, um den kampflosen Einmarsch der US-Truppen zu ermöglichen. US-Truppen rückten damals aus südwestlicher Richtung vor. In der Stadt wurden Vorbereitungen zur Verteidigung getroffen. Der Volkssturm errichtete Barrikaden an den Stadteingängen, auf die die Amerikaner mit massivem Beschuss reagiert hätten. Bürgerinnen, die die Gefahr erkannten, protestierten im Büro der Kreisleitung und nahmen die Sache selbst in die Hand, indem sie unter Mithilfe ihrer Kinder die Sperren wegräumten. Nach damals geltendem Kriegsrecht hätte ein solches Unterfangen mit der Todesstrafe bestraft werden können. Es existierte eine Liste mit Namen vermeintlicher Rädelsführerinnen, die von einem in der Nähe weilendem Standgericht verurteilt und hingerichtet werden sollten. Die amerikanischen Besetzer waren allerdings schneller. Sechzig Jahre nach diesem Ereignis 2005 wollte der Arbeitskreis Geschichte der Stadt Ochsenfurt zur Aufarbeitung des Kriegsendes an die tapferen Frauen erinnern.
Baubeschreibung
Das Denkmal wurde 2007 von dem Bildhauer Thomas Reuter aus Winterhausen geschaffen. Eine Platte aus Corten-Stahl mit einer spezialbehandelten nicht weiter rostenden Oberfläche trennt senkrecht einen Muschelkalk-Block. Eine Öffnung in der Platte symbolisiert das Tor des Bollwerks. Auf der einen Seite sind Frauen zu sehen, die Barrikaden wegräumen, auf der anderen die Kanonen der heran rückenden Amerikaner. Die Szenen sind in geschmiedetem Stahl gearbeitet, der verzinkt, gestrichen und patiniert wurde.