Konradin
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Konradin von Hohenstaufen (* 25. März 1252 auf der Burg Wolfstein bei Landshut; † 29. Oktober 1268 in Neapel) war letzter männlicher Nachkomme aus dem Adelsgeschlecht der Staufer.
Familiäre Zusammenhänge
Konradin war der Sohn des Kaisers Konrad IV. und der Prinzessin Elisabeth von Wittelsbach (1227–1273).
Deutscher König
Konradin war Herzog von Schwaben ab 1262, König von Jerusalem ab 1254 und schon als Kind zwischen 1254 und 1258 König von Sizilien.
Leben und Wirken
Er wuchs am bayerischen Hof auf. Nachdem im Reich keine Möglichkeit gesehen wurde, Konradin zum Königstitel zu verhelfen, konzentrierte er sich ab 1267 auf das staufische Erbe von Friedrich II. in Süditalien. Bald nach seinem Eindringen in Sizilien wurde sein Heer am 23. August 1268 in der Schlacht bei Tagliacozzo vom Heer des Königs von Sizilien, Karl I. von Anjou, vernichtend geschlagen.
Konradins Ende
Um den Schein des Rechts zu wahren, berief Karl von Anjou einen Gerichtshof, der Konradin als Hochverräter aburteilen sollte. Die Rechtsgelehrten erklärten mehrheitlich den Angeklagten für unschuldig, so dass Karl persönlich das Todesurteil verhängte. Der Legende nach soll Konradin das Verdikt während eines Schachspiels mit seinem Freund Friedrich von Baden gehört und danach die Partie seelenruhig zu Ende gespielt haben. Am folgenden Tag, dem 29. Oktober 1268 wurden Konradin und ein Dutzend Edelleute in Neapel hingerichtet und das Geschlecht der Staufer war mit ihm untergegangen. Sein verbliebenes Heer ließ er durch seinen Doppelgänger, den Ochsenfurter Schmied Hans Stock, zurückführen.
Konradin in der Literatur
Mit seinem Schicksal hat der letzte Staufer in besonderer Weise Schriftsteller und Dramatiker inspiriert. Über 100 Konradin-Dramen und -Fragmente sind seit dem 18. Jahrhundert bekannt, weiterhin zahlreiche Gedichte, Oden und andere lyrische Arbeiten und Prosatexte. Zu den Dichtern und Autoren gehören unter anderen Friedrich Schiller, August Graf von Platen-Hallermünde und Ludwig Uhland.
Posthume Würdigung
Nach ihm wurde die Konradinstraße in Kleinochsenfurt benannt.