Königreich Bayern
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Das Königreich Bayern bestand von 1806 bis 1918.
Vorgeschichte
Kurfürstentum Bayern
Infolge des Friedens von Lunéville wurde das Hochstift Würzburg säkularisiert und durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 dem Kurfürstentum Bayern zugesprochen, mit Ausnahme von etwa 826 km², die anderen Fürsten als Entschädigung zugewiesen wurden. Das Königreich hatte seinen Ursprung in dem am 26. Dezember 1805 beim Frieden von Pressburg zwischen den Bevollmächtigten des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte und des deutschen und österreichischen Kaisers Franz I. abgeschlossenen Friedensvertrag. Am 1. Januar 1806 erfolgte in München die Proklamation von König Maximilian I. Joseph von Bayern.
Großherzogtum Würzburg
Bayern trat im Tausch gegen Tirol das Fürstentum Würzburg 1805 an den Habsburger Ferdinand III. von Toskana, den ehemaligen Großherzog der Toskana, ab, der das ihm 1803 zur Entschädigung überlassene Kurfürstentum Salzburg an das Kaisertum Österreich übertrug, wogegen nun Würzburg zum Kurfürstentum erhoben wurde. Am 25. September 1806 trat Ferdinand dem Rheinbund bei und nahm den Titel Großherzog von Würzburg an. Mit Auflösung des Rheinbundes 1814 endete auch die Existenz des Großherzogtums. Durch Beschluss des Wiener Kongresses fiel das Großherzogtum Würzburg damit größtenteils an das Königreich Bayern zurück.
Schreibweise
Die endgültige Festlegung der Schreibweise mit "y" für das Territorium des Königreiches geht auf König Ludwig I., einem Freund des Griechentums, im Jahr 1825 zurück. In der Sprachwissenschaft wird streng unterschieden zwischen bairischer Sprache und Bevölkerung, die mit "i" geschrieben werden, und der politischen Territorialeinheit Bayern, die mit y geschrieben wird. Diese Schreibweise gilt heute sowohl für das ehemalige Königreich Bayern und seine Nachfolger bis zum heutigen Freistaat Bayern als auch seine historischen Vorgänger wie das frühere Herzogtum und Kurfürstentum Bayern, auch wenn diese zeitgenössisch anders geschrieben wurden.
Bayerische Könige und Prinzregenten
- Maximilian I. Joseph von Bayern (1806-1825)
- Ludwig I. von Bayern (1825-1848)
- Maximilian II. Joseph von Bayern (1848-1864)
- Ludwig II. von Bayern (1864-1886)
- Luitpold von Bayern (1886-1912) (Prinzregent)
- Ludwig III. von Bayern (1912-1918)
Bayerische Gesetzgebung
König Maximilians Minister Graf Maximilian von Montgelas gilt als Schöpfer des modernen bayerischen Staates. Am 1. Mai 1808 wurde die Bayerische Konstitution erlassen, die Freiheits- und Gleichheitsrechte gewährte und den König als Staatsorgan definierte. Der König musste die Verfassung beeiden und war dieser damit unterworfen. Die Verfassung beseitigte alle Relikte der Leibeigenschaft, die das alte Reich hinterlassen hatte. Durch die Religionsedikte von 1803 und vom 14. Juni 1809 wurden die drei christlichen Bekenntnisse Katholiken, Reformierte und Lutheraner gleichberechtigt. Am 27. August 1807 führte Bayern als erstes Land der Welt eine Pockenimpfung ein. 1812 wurde die bayerische Gendarmerie gegründet.
Wappen des Königreichs Bayern
Blasonierung
In einem Wappenzelt halten zwei auf den Hinterbeinen stehende gekrönte goldene Löwen mit den erhobenen Vorderpfoten zwischen sich das eigentliche bayerische Landeswappen, das aus sechs heraldischen Komponenten besteht.
Deutung
Im gevierten Hauptschild zeigt das linke obere Feld einen nach links aufgerichteten goldenen Löwen vor schwarzem Hintergrund, den Pfälzer Löwen, das Wappenzeichen der Pfalz. Im rechten oberen Feld symbolisieren drei aufwärts zeigende silberne Spitzen auf rotem Grund (Fränkischer Rechen) den Landesteil Franken. Rechts unten steht in silbernem Feld ein aufgerichteter, nach links schreitender blauer Löwe mit goldener Krone, Wappentier der Grafschaft Pfalz-Veldenz, stellvertretend für die nördliche Rheinpfalz. Links unten repräsentiert das Wappen der Markgrafschaft Burgau, ein goldener Pfahl auf weiß und rot schräg von links unten nach rechts oben gestreiftem Grund, den Landesteil Schwaben. Der Herzschild in den Landesfarben Weiß-Blau zeigt 42 teils silberne, teils blaue, diagonal von der rechten zur linken Seite aufsteigende Rauten. Die Rauten wurden vom Wappen der Grafen von Bogen im heutigen Landkreis Straubing-Bogen übernommen. Durch die Hochzeit von Ludmilla von Böhmen mit Ludwig I. im Jahr 1204 kam es in den Besitz der Wittelsbacher. Die goldene Krone über dem Wappen symbolisiert das Königtum.
Königlich-bayerische Verwaltungseinheiten in Würzburg und Umgebung
Bank
Fachschulen
Justiz
- Amtsgericht Aub
- Amtsgericht Frickenhausen am Main
- Amtsgericht Ochsenfurt
- Landgericht Aub
- Landgericht Ochsenfurt
- Landgericht Röttingen
- Landgericht Würzburg
- Stadtgericht Würzburg
Post
Regionalverwaltung
Staatseisenbahn
Versicherung
Ehrungen und Auszeichnungen im Königreich Bayern
- Bayerische Tapferkeitsmedaille
- Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst
- Bayerischer Militärverdienstorden
- Hausritterorden vom Heiligen Georg
- Hubertusorden
- König Ludwig-Kreuz
- Ludwigsorden
- Luitpoldkreuz
- Militär-Max-Joseph-Orden
- Prinzregent-Luitpold-Medaille
- St. Elisabethenorden
- Theresienorden
- Verdienstorden der Bayerischen Krone
- Verdienstorden vom Heiligen Michael
Ende des Königreiches Bayern
Im Verlauf der Novemberrevolution am Ende des Ersten Weltkriegs proklamierte Kurt Eisner am 7. November 1918 in München den Freistaat Bayern und erklärte Ludwig III. von Bayern als König für abgesetzt.
Siehe auch
- Kurfürstentum Bayern
- Wittelsbacher
- Großherzogtum Würzburg
- Königlich-bayerische Hoflieferanten in Würzburg