Albrecht Achilles
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Albrecht Achilles, auch Albrecht III. von Brandenburg (* 9. November 1414 in Tangermünde; † 11. März 1486 in Frankfurt am Main) war Markgraf von Ansbach und Kulmbach sowie Kurfürst von Brandenburg und Gegenspieler des Hochstifts Würzburg.
Leben und Wirken
Albrecht war der dritte Sohn des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg und der Elisabeth von Bayern-Landshut. Den Beinamen Achilles verlieh ihm erst Papst Pius II. Auf Grund der väterlichen Erbteilung zwischen vier Söhnen übernahm Albrecht 1440 die Regierung des fränkischen „Unterlandes“ in Ansbach. Sein großes Ziel war es, eine Art Herzogtum für die fränkischen Bistümer und Städte aufzurichten, was ihm jedoch nicht gelang. Immer wieder betrieb er die rücksichtslose Ausdehnung seines Herrschaftsbereichs, was zu kriegerischen Konflikten mit seinen Nachbarn, so auch den Bischöfen von Würzburg, führte.
Angriff auf Ochsenfurt
Als gewählter Bischof versuchte Sigismund von Sachsen ab 1440 zu tatsächlicher fürstlicher Amtsgewalt zu kommen und verband sich dazu mit Albrecht Achilles von Ansbach. Die Herren des Hochstiftes Würzburg verweigerten dem nach Würzburg zurückkehrenden Bischof den Zugang in die Stadt und den Gehorsam. Die vom Domkapitel angeforderten Truppen aus Sachsen wurden vom Markgrafen zurückgeschlagen. 1441 scheiterte Achilles jedoch beim Angriff auf Ochsenfurt, das sich im Besitz des Kapitels befand.
Bayerischer Krieg
Bischof Johann III. von Grumbach unterstützte im Bayerischen Krieg 1457 die Wittelsbacher gegen Markgraf Albrecht Achilles, der vom Kaiser unterstützt wurde. Auch der nachfolgende Bischof Rudolf II. von Scherenberg wehrte sich gegen Achilles, der die Einführung der „Pfaffensteuer“ für das markgräfliche Gebiet befahl. Der Konflikt zwischen geistlicher und weltlicher Macht wurde offen ausgetragen. Zusammen mit dem Bamberger Bischof Philipp von Henneberg sprach Rudolf 1458 den Kirchenbann [1] und das Interdikt [2] gegen Albrecht Achilles aus.
Kurfürst von Brandenburg
Als sein älterer Bruder Friedrich 1470 als Kurfürst von Brandenburg abdankte, fiel auch diese Würde und damit der gesamte Besitz des Hauses Hohenzollern an Albrecht.
Siehe auch
- Sigismund von Sachsen
- Johann III. von Grumbach
- Rudolf II. von Scherenberg
- Geschichte von Ochsenfurt
- Hohenzollern
- Markgrafschaft Ansbach
Quellen und Literatur
- Erich Freiherr von Guttenberg: Albrecht Achilles. in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 161-163 (Onlinefassung)
- Markus Frankl: „Der Bischof von Würzburg zankt stetig mit uns nach alter Gewohnheit". Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach († 1486) und das Hochstift Würzburg (Mainfränkische Studien Bd. 86), Spurbuchverlag, Baunach 2015, ISBN: 978-3-88778-467-6.
Erläuterungen und Hinweise
- ↑ Der Ausdruck Anathema (altgriechisch ἀνάθημα oder ἀνάθεμα „das Gottgeweihte, Verfluchung“), auch Anathem, Bannstrahl, Kirchenbann oder – in Verbindung mit einer Verfluchung – Bannfluch, bezeichnet eine Verurteilung durch eine Kirche, die mit dem Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft einhergeht und kirchenrechtlich mit einer Exkommunikation gleichzusetzen ist. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
- ↑ Ein Interdikt (lat.: „Untersagung“) ist das Verbot von gottesdienstlichen Handlungen, das als Kirchenstrafe für ein Vergehen gegen das Kirchenrecht verhängt wird. Weitere Informationen bei Wikipedia [2].