Bauernkrieg

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Als Bauernkrieg wird die Ausweitung lokaler Bauernaufstände zu einem Bürgerkrieg ab 1524 in weiten Teilen des süddeutschen Sprachraumes bezeichnet. In Würzburg fanden die kämpferischen Auseinandersetzungen ab Mai 1525 statt und wurden Anfang Juni niedergeschlagen.

Kriegsparteien

Bund

Schwäbischer Bund/ Bündische Truppen unter Georg von Waldburg-Zeil. Diese zogen durch Süddeutschland und unterstützten die Fürsten und Bischöfe.

Bauernheer

Das Bauernheer bildete zwei relevante Gruppierungen: Den Neckartal-Odenwälder Haufen (unter Götz von Berlichingen) und das Fränkische Bauernheer (nach dem Einzug in Würzburg unter Florian Geyer).

Chronologie der Angriffe in und um Würzburg

Inschrift neben dem Bauernkriegs-Denkmal

Ab Mitte März 1525 erheben sich erste Bauern im fränkischen Raum gegen den Adel. Der Bischof bespricht sich deswegen auch mit seinen Räten zum weiteren Vorgehen.

  • 25. April: Der Bischof Konrad II. von Thüngen fordert den Rat der Stadt auf adeliger Reiter in der Stadt aufzunehmen und ein militärischen Aufgebot gegen die Bauern zu schicken. Dies wird in der Ratssitzung verweigert. Besonders aufgrund der Parteinahme Riemenschneiders für die Aufständischen.
  • 28. April: Plünderung der Abteikirche St. Martin und Maria in Neustadt am Main, unter Abt Jodokus Steigerwald, durch Bauern aus dem Amte Rothenfels.
  • 2. Mai: Für Verhandlungen wird ein Landtag einberufen, in dem der Fürstbischof mit Städtern und Bauern in der Stadt zusammenkommt. Der Fürstbischof garantiert freies Geleit.
  • 5. Mai: Der Fürstbischof übergibt die Befehlsgewalt über die Festung Marienberg seinem Hofmeister Sebastian von Rotenhan und flieht nach Heidelberg.
  • 6. Mai: Das fränkisches Bauernheer zieht in Heidingsfeld ein.
  • 7. Mai: Das Geyerschloss (Ingolstadt) und das Schloss in Giebelstadt werden durch drei Bauernfähnlein zerstört.
  • 8. Mai: Die Heere vereinen sich.
  • 9. Mai: Der Bauernrat verhandelt mit dem Würzburger Stadtrat. Letzterer schließt sich den Bauern an. Es wird eine Übergabeforderung an die Festungsbesatzung übergeben, welche dies aber ablehnt. Auch in den Folgetagen wird die Forderung der Bauern wiederholt.
  • 10. Mai: Die Würzburger Bürgerschaft verlangt die Zerstörung der Festung. Ihr Anführer Götz von Berlichingen ist dagegen.
  • 13. Mai: Nach wiederholter Ablehnung einer friedlichen Übergabe, wird die Erstürmung der Burg beschlossen.
  • 14. Mai: Um 4 Uhr wird mit Geschützen am Nikolausberg der Marienberg beschossen. Die Geschütze sind aber zu schwach. Auch in der Nähe der Deutschhauskirche werden Kanonen der Bauern auf die Burg gerichtet. Ab 6 Uhr wurde von der Festung auf die Stadt zurück geschossen. Ein Sturmversuch der Festung wird durch Götz von Berlichingen verhindert.
  • 15. Mai: Die Alte Mainbrücke wird von der Burg aus beschossen.
Ein erster Sturmangriff erfolgt. Dabei werden Palisaden und Vorwerke gestürmt. An der Vorburg scheitern die Angreifer und verlieren 400 Mann.
  • An den folgenden Tagen wird die Festung weiter belagert und beschossen.
  • 19. Mai: Eine weitere Verhandlung der Haufen und der Festungsbesatzung scheitert. Götz von Berlichingen gibt den baldigen Rückzug des Weinsberger Haufens bekannt, da das Heer des Bischofs Weinsberg angreift.
  • 20. Mai: Es wird versucht einen Stollen unter die Festung zu treiben. Außerdem treffen stärkere Geschütze in Würzburg ein.
  • 21. Mai: Es wird geplant das Heer der Bauern zu teilen. 4.000 sollen weiter die Festung belagern, der Rest soll sich vorerst zurückziehen.
  • 23. Mai: Heller (Weinsberger) Haufen zieht von Würzburg ab.
  • 4. Juni: Das Bauernheer wird in der Schlacht von Ingolstadt vom bündischen Heer überrascht und geschlagen.
  • 5. Juni: Das Fürstenheer nimmt Heidingsfeld ein.
  • 7. Juni: Würzburg unterwirft sich.
  • 8. Juni: Einzug der Fürsten in Würzburg.
  • 9. August: Auf dem Fischmarkt werden 13 Bürger enthauptet.

Siehe auch

Literatur

  • Heinrich Wilhelm Bensen: Geschichte des Bauernkrieges. Palm, 1840.
  • Peter Blickle: Der Bauernkrieg. Die Revolution des Gemeinen Mannes. 4. Auflage. C.H. Beck, München, 2012, 143 S. ISBN: 3-406-43313-9
  • Lorenz Fries, u.a.: Geschichte des Bauernkrieges in Ostfranken. 1.+2. Bd. Verlag Scientia; Neudr. d. Ausg. von 1883, 1978. 932 Seiten. ISBN: 3511068800
  • Günter Vogler: Die Gewalt soll gegeben werden dem gemeinen Volk: der dt. Bauernkrieg 1525. Dietz. Berlin, 1975.
  • Ulrich Wagner: Quellen zur Erhebung der Bauern in Mainfranken. in: Würzburger Diözesangeschichtsblätter 74, Würzburg 2012, S. 741-781.

Weblinks

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