Rote Brücke (Ochsenfurt)
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Die Rote Brücke ist eine mittelalterliche Wegebrücke durch eine Talsenke im Süden von Ochsenfurt.
Lage
Die „Rote Brücke“ liegt westlich der Bundesstraße 13 zwischen dem Landturm Ochsenfurt und der südlichen Landkreisgrenze zu Kitzingen.
Namensgeber
Der Name der steinernen Brücke stammt von blutigen Auseinandersetzungen an und auf dem Bauwerk. Ochsenfurt kämpfte auf Seiten des Kaisers Ludwig IV. der Bayer, sein Kontrahent war der päpstlich gesinnte Würzburger Bischof Otto II. von Wolfskeel. Am 15. Juli 1338 schickte dieser den Ritter Luitpold, Küchenmeister von Nordenberg nach Ochsenfurt, um die Stadt zu überfallen. Durch den Burgmann Ritter Erkinger von Seinsheim und die tapferen Ochsenfurter Bürger wurde der der Überfall abgewiesen und an der Brücke wurden die fliehenden Angreifer vernichtend geschlagen.
Geschichte
In der Nacht des 4. Dezember 1440, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, rückte der Albrecht Achilles von Brandenburg, Herrscher der Markgrafschaft Ansbach aus Richtung Ansbach gegen Ochsenfurt vor. Ziel war es die Stadt in der Dunkelheit zu überfallen. Die „Türmer“ erkannten die Gefahr frühzeitig und die Ochsenfurter Bürger konnten sich auf den Überfall vorbereiten. Die Ochsenfurter widerstanden dem Angriff und zwangen die Angreifer schließlich zum Rückzug. Sie setzten sogar den fliehenden Ansbacher Söldnern nach, die sie an der Roten Brücke einholten. Hier wurden die Söldner von der tapferen Bürgerwehr vernichtend geschlagen. 40 Söldner konnten gefangen genommen werden. Den Söldnern, die entkommen konnten, sangen die Ochsenfurter Spottverse hinterher: „Ei! Wär‘ doch der Markgraf daheim geblieben, und hätt‘ sein Schwein in die Eichel getrieben.“
Ende der Brücke
Durch die Neutrassierung der Bundesstraße 13 zwischen Ochsenfurt und Oberickelsheim verlor sie ihre Funktion als Straßenbrücke und liegt heute im Dornröschenschlaf.
Heutige Zeugnisse
Die Geschehnisse vom Barbaratag sind in der Stadtpfarrkirche St. Andreas auf einer Inschriftentafel in lateinischer Sprache überliefert. Die deutsche Übersetzung lautet: „Denk, o Ochsenfurt, des Barbara-Festes auf ewig, wo du vertreibst im Jahr ein tausend vierhundert und vierzig Markgrafens mit Ungestüm dir drohenden Einfall, und Gefangene machst, ja sein Panier ihm entreißest, Köcher und Schild, Schwert, Wurfgeschoß und Panzer erbeutest! Sieh, so siegst du in Gott, dem sey das Lob und die Ehre! Amen!".
Die steinerne Bogenbrücke ist heute noch erhalten, genauso wie die historische Flurlagenbezeichnung „Die rothe Brücke”.