Greußenheim

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Greußenheim
Ortstyp Gemeinde
Verwaltungs­gemeinschaft Hettstadt
Landkreis Würzburg
Regierungsbezirk Unterfranken
Freistaat Bayern
Land Deutschland
Kfz-Kennzeichen
Höhe 259 m ü. NN
Fläche 17,67 km²
Einwohner 1.624 (Stand: 31. Dezember 2023) [1]
Gemeindekennzahl 09 6 79 141
Anschrift Birkenfelder Str. 1,
97259 Greußenheim
Telefon 09369 - 98 16 - 0
Telefax 09369 - 98 16 - 20
E-Mail rathaus@greussenheim.de
Webseite www.greussenheim.de
1. Bürgermeister Karin Kuhn
Wappen
Wappen Greußenheim.png

Greußenheim ist eine Gemeinde im westlichen Landkreis Würzburg.

Luftbild von Greußenheim
Blick auf Greußenheim, kommend von Hettstadt
Blick auf Greußenheim vom Windpark Uettingen
Dorfansicht nach Westen Greußenheim
Weinberg am Geisberg von Greußenheim

Geografie

Ortsteile

Neben dem eigentlichen Ort gibt es die Weiler Obere Mühle und Untere Mühle sowie das Gut Greußenheim.

Bevölkerung

Religionen

Die katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus in Greußenheim gehört zur Pfarreiengemeinschaft St. Kilian Würzburg-West. Die evangelischen Einwohner gehören seit 1867 zur Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde Uettingen. In Greußenheim bestand eine jüdische Gemeinde bis etwa 1925.

Bestattet werden die Verstorbenen des Ortes auf dem Friedhof Greußenheim.

Religionszugehörigkeit (Stand 31. Dezember 2018):

  • Römisch-katholisch 1143 EW, 68%
  • Evangelisch 141 EW, 8%
  • Verschiedene (auch ohne Religion) 401 EW, 24%

Ehrenbürger

► Siehe Ehrenbürger der Gemeinde Greußenheim

Persönlichkeiten

► siehe auch: Personen, die in Greußenheim geboren sind

Geschichte

Greußenheim um 1900

Die erste nachweisliche urkundliche Erwähnung der Gemeinde stammt vom 15. Februar 1136, als Bischof Embricho von Würzburg dem Kloster Triefenstein die Pfarrei Kreuzwertheim, und damit die Pfarrei Greußenheim und 5 Morgen Weinberge am Kalmuth übergibt. Am 30. Mai 1479 überfiel Caspar von Buchenau, der junge, wegen einer Fehde mit dem Hochstift Würzburg mit seinen Helfern und Ganerben auch Greußenheim, brannte 16 Häuser mit Scheunen und Erntevorräten nieder und tötete den Schultheis Hans Kun und Endres Christians Mutter mit vier jungen Söhnen. Am 13. April 1525 schloss sich Greußenheim im Bauernkrieg den aufständischen Bauern unter Führung von Götz von Berlichingen, unter dem Anführer des „hellen Haufens aus dem Odenwald“ Carius Schrautenbach an. Am 27. Mai 1691 brannte das Dorf Creussen auf der linken Seite des Ziegelbaches vollständig nieder, so dass der Ort am rechten Ufer neu entstand. Am 19. April 1732 wurde Greußenheim erneut großen Bränden heimgesucht, denen große Teile der historischen Bausubstanz zum Opfer fielen und auch Chor und Langhaus der Pfarrkirche abgerissen werden mussten.

Die Schlacht von Würzburg zwischen den französischen Revolutionstruppen und den kaiserlich-österreichischen Verbänden (Nieder-Rhein-Armee) unter Führung von Erzherzog Karl von Österreich war Teil des Ersten Koalitionskrieges (1792–1797) und dauerte vom 1. bis zum 3. September 1796. Auch Greußenheim wurde in Mitleidenschaft gezogen. 1797 konnte die Gemeinde Greußenheim kaum noch die Handgelder für die zustellenden Soldaten aufbringen. Fürstbischof Georg Karl von Fechenbach, 1795 geweiht und Greußenheim zugeteilt, musste schon ein Jahr später vor den Franzosen fliehen und seine Residenz in Würzburg verlassen. Das Fürstbistum wurde aufgelöst und von Napoleon an die ihm ergebenen Fürsten verteilt.

Greußenheim war somit zunächst Teil des Hochstiftes Würzburg und kam im Reichsdeputationshauptschluss 1803 an die Grafen Löwenstein-Wertheim. 1806 wurde es Teil des Mediatamtes Steinfeld im Großherzogtum Baden, das dem zweiten badischen Landamt Wertheim einverleibt wurde, und das 1816 an Österreich abgetreten wurde. Im Rezess von Frankfurt 1819 fiel es an das Königreich Bayern. 1866 lag Greußenheim im Aufmarschgebiet des Deutschen Krieges zwischen Preußen und Österreich-Bayern.

Sagen aus Greußenheim

Historische Ansichten

Politik

Rathaus in Greußenheim

Bürgermeister

► Bürgermeister Greußenheim

Verwaltungsgemeinschaft

Mit der Nachbargemeinde Hettstadt besteht eine Verwaltungsgemeinschaft.

Gemeindepartnerschaft

Seit 1995 existiert eine Partnerschaft mit der Gemeinde Valfabbrica in Umbrien, Italien. Im Jahre 2012 wurde in Valfabbrica offiziell ein Platz „PIAZZETTA GREUSSENHEIM“ eingeweiht. Die „PIAZZETTA GREUSSENHEIM“ liegt am Franziskusweg zwischen Gubbio und Assisi, der durch die Partnergemeinde führt. Im Jahre 2023 hat die Gemeinde Greußenheim den sog. Wein-Garten Valfabbrica an der Ecke Friedenstraße/Julius-Echter-Straße offiziell der Partnergemeinde Valfabbrica gewidmet.

Wappen

Blasonierung

Gespalten von Gold und Blau; vorne ein senkrechter blauer Schlüssel, hinten übereinander drei goldene Rosen.

Wappendeutung

Die Rosen sowie die Farben Gold und Blau sind dem Wappen der Grafen von Wertheim entnommen, die seit 1359 in Greußenheim belegt sind. Der Schlüssel weist auf das Augustiner-Chorherrenstift Triefenstein hin, das 1088 gegründet wurde. Greußenheim gehörte zum Ausstattungsgut des Klosters.

Kultur

Regelmäßige Veranstaltungen

Sehenswertes

Baudenkmäler

► Siehe Baudenkmäler in Greußenheim

Ruhewald

Ruhewald Kreuz von Greußenheim

In der Gemeinde liegt der erste Ruhewald im Landkreis Würzburg in der Flurlage „Alter Berg“ im westlichen Gemeindegebiet an der Uettinger Gemarkungsgrenze. Der Ruhewald bietet die Möglichkeit einer naturnahen Bestattung in einem gemischten Laubwald auf einer Fläche von derzeit 4,5 Hektar.

Vereine

Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Greußenheim
Tagespflege Vinzentinum Greußenheim
Sportheim 2019 Greußenheim

Wirtschaft und Infrastruktur

Landwirtschaft, Tierzucht, Teichwirtschaft und Weinbau

  • Landwirtschaft: Auf rund 90 % der landwirtschaftlichen Fläche wird Ökolandbau betrieben.
  • Tierzucht (Weidehaltung): Deutsches Gelbvieh, Deutsches Angus, Zebu Rinder (Buckelrinder), Burenziegen
  • Teichwirtschaft: Karpfen, Forellen
  • Weinbau: In der registrierten Weinbaulage Greußenheimer Geisberg erfolgt Weinbau auf einer Fläche von rund 1 Hektar.

Forstwirtschaft

Holzlagerplatz Forstbetriebsgemeinschaft Greußenheim

In der Gemarkung Greußenheim (1767 ha) sind ca. 500 ha Waldbestand. Davon sind ca. 250 ha Gemeindewald, ca. 230 ha Privatwald und ca. 20 ha Wald der Kath. Kirchenstiftung. Durch eine Waldflurbereinigung konnten ca. 869 Besitzstände mit 1.148 Eigentümern und einer Waldfläche von ca. 345 Hektar mit ca. 4.700 Flurstücken bereinigt, 5,7 Kilometer Waldwege gebaut und 2.200 Grenzsteine gesetzt werden. Die Vermarktung des kommunalen Holzbestandes erfolgt über die Forstbetriebsgemeinschaft Würzburg w.V.- (FBG). Ein Submissionsplatz der FBG Würzburg w.V. ist in Greußenheim im Bereich Bauholz am Getrad.

Wasserschutz

Hochbehälter Ziegelberg Greußenheim

Greußenheim hat eine Eigenwasserversorgung in der Flurlage Säckerwinkel. Das ca. 70 ha große Wasserschutzgebiet, wovon die Gemeinde Greußenheim ca. 30 ha im Eigentum hat, wurde aus der intensiven Landwirtschaft herausgenommen und stillgelegt. Das geförderte Wasser hat beste Trinkwasserqualität.

Gastronomie

Unternehmen und Gewerbe

► Siehe Unternehmen in Greußenheim

Ehemalige Unternehmen

Freizeitmöglichkeiten

  • Beach-Volleyball-Feld am Sportplatz
  • Kegelbahn in der Geisberghalle
  • Europäischer Kulturwanderweg - Route 3 „Zu Tisch in Greußenheim“, Beginn am Kirchplatz [2]
  • Wanderweg GeDANKEnWeg - Ein Weg der Besinnung, Beginn Nähe Sportgelände
  • Walkingwege z.B. Waldgebiet am Sportgelände
  • Obstlehrpfad des Landesbundes für Vogelschutz (LVB) im Wasserschutzgebiet am Säckerwinkel
  • Kneippen am Süßen Brünnle
  • Freizeitanlage mit Mehrgenerationen-Geräten, Barfußpfad, Muster-Wildkräutergarten und Boule-Platz am Süßen Brünnle
  • Radwege: Richtung Uettingen (zum Aalbach-Radweg), Richtung Hettstadt, Richtung Birkenfeld
  • Trimm-Dich-Pfad
  • Waldwichtelweg
  • Bildstockweg
  • Weg der Lieder

Sportstätten

In Greußenheim stehen für sportliche Betätigung zwei Fußballplätze, einen Bolzplatz, drei Tennisplätze, ein Trimm-Dich-Pfad, Radwege und die Geisberghalle als Mehrzweckhalle zur Verfügung.

Öffentliche Einrichtungen

Verkehr

Durch Greußenheim verläuft die Staatsstraße 2310 Miltenberg-Zellingen. Am östlichen Ende zweigt die Kreisstraße WÜ 10 in Richtung Hettstadt ab. Das Gemeindegebiet befindet sich im Planungskorridor der B26n (Westumgehung). Die geplante Trasse würde zwischen Greußenheim und Hettstadt hindurchführen.

ÖPNV

Zwischen Greußenheim und Würzburg verkehrt regulär die Buslinie 480 im Verkehrsverbund Mainfranken.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Reineldis Roth: Chronik Greußenheim - Geschichte und Geschichten. Gemeinde Greußenheim 2011 [3]
  • Thomas Rützel: Die Geschichte der Juden in Greußenheim. Ein Beitrag zur Heimatforschung und zur Erinnerung. Verlag Religion & Kultur, Zell a. Main 2019, ISBN: 978-3-933891-34-1
  • Hans-Joachim Schreiber: Bildstöcke und Denkmale in und um Greußenheim - Ein Weg durch unsere Geschichte. Gemeinde Greußenheim (Hrsg.), Greußenheim 2019 (erhältlich im Greußenheimer Rathaus)

Weblinks

Einzelnachweise und Hinweise

Kartenausschnitt

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