Soldaten- und Kriegerkameradschaft Greußenheim
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Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Greußenheim ist ein Verein in der Gemeinde Greußenheim.
Ursprung
Kriegervereine wurden vereinzelt bereits nach den Koalitionskriegen gegründet. Als Koalitionskriege - auch Napoleonische Kriege genannt- werden die von 1792 bis 1815 dauernden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und seinen europäischen Gegnern bezeichnet. Wechselnde Bündnisse („Koalitionen“) europäischer Mächte führten auf verschiedenen Schauplätzen mehrere, teils ineinander übergehende Kriege gegen die Französische Republik beziehungsweise das französische Kaiserreich Napoléon Bonapartes und dessen Verbündete.) Seit 1842 bildeten sich besonders in Preußen zahlreiche so genannte Militär-Begräbnisvereine, nachdem König Friedrich Wilhelm IV. ihrer Gründung eine gesetzliche Grundlage gegeben und ihnen besondere Rechte verliehen hatte.
Die Kämpfe der Revolutionsjahre von 1848, insbesondere der Krieg in Schleswig-Holstein, gab weiteren Anlass für die Bildung von Kriegervereinen. Doch nahmen derartige Bestrebungen erst nach den Kriegen von 1864, 1866 und 1870 / 1871 in allen Teilen des Deutschen Reiches einen besonderen Aufschwung. Im Frühjahr 1873 bildete sich der Deutsche Kriegerbund, dem 1884 der Reichskriegerverband folgte.
Kriegervereine waren ursprünglich aus Gründen der Geselligkeit gegründet worden. Sie waren weitestgehend neutral und parteipolitisch unabhängig. Regierung und Armee begannen mit der verstärkten Organisation der Arbeiterbewegung die Vereine zunehmend zur Bekämpfung der Sozialisten aufzubauen.
Geschichte der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Greußenheim
- 1880 Die heutige Soldaten- und Kriegerkameradschaft Greußenheim wurde gegründet. Der ältere Name lautete „Krieger- und Kampfgenossenverein Greußenheim“. 37 Ortsbürger Greußenheims sowie der Priester Karl Günther aus Eisingen haben den Verein gegründet. Karl Günther war Feldgeistlicher im Krieg von 1870 /1871 mit Frankreich und Ehrenmitglied des Vereins.
- Die Gründungsmitglieder waren: Georg Konrad, Kaspar Seubert, Adam Henlein (aus Marienbrunn), Josef Wolpert, Josef Rothenbücher (aus Hettstadt), Georg Seubert, Kaspar Scheiner, Kaspar Sundheimer, Kilian Weißkopf (aus Tiefenthal), Andreas Braunwarth, Andreas Kleinschnitz, Manfred Brönner, Jakob Seubert, Kaspar Brönner, Johann Hessenauer, Martin Sundheimer, Philipp Zorn, Josef Henlein, Georg Herrlein, Kaspar Öchsner, Franz Schraut, Martin J. Stegerwald, Johann Höhn, Josef Kunz (aus Unterleinach -Lutze-Wirtschaft), Manfred Roth, Markus Redelberger, Georg Hessenauer, Theodor Seubert, Heinrich Scheiner, Johann Gerhard Hetzer, Josef Endres, Heinrich Hessenauer, Manfred L. Sendelbach, Michael Seubert, Michael Endres, Kaspar Zorn, Karl Kühnlein, Karl Günther
- Folgende Berufsstände waren vertreten: Bauern, Glasermeister, Schmiedemeister, Maurermeister, Lehrer, Wagner, Spengler, Schäfer, Schneider, Tagelöhner und Dienstknechte.
- 1894: Das Foto von 1894 wurde wahrscheinlich anlässlich des 15-jährigen Stiftungsfestes aufgenommen. Die aufgeführten Städte sollen die Kriegsorte, an denen die Mitglieder im Kriegseinsatz waren, bezeichnen.
- 1895: Kriegerfest, genannt das „Napoleonsfest“. Der Veteran und Mitglied Gottfried Kornberger (aus Hettstadt) spielte den Franzosenkaiser, der von den anderen gefangen werden musste. Der Darsteller trug bis an sein Lebensende den Namen „Napoleon“.
- 1939 – 1945: Viele Greußenheimer Kriegsteilnehmer aus dem Ersten Weltkrieg haben ihre Erlebnisse dem damaligen Lehrer Karl Henlein per Postkarte geschildert (Andreas Scheiner, Heinrich Hebling, Ferdinand Lannig, Michael Stegerwald, Franz Michael Franz, Adolf Rothenbücher, Karl Kleinhans, Johann Nickel, Bäumler, Friedrich Liebler, Franz Seubert, Andreas Stanislaus Seubert, Ludwig Seubert, Georg Herrmann, Ludwig Rügamer, Michael Hartmann).
- 1960: Am 5. Oktober 1960 wurde der Verein während einer Kreistagung in Greußenheim durch eine Neugründung wieder ins Leben gerufen. Der damalige Vorstand Erich Stach wurde 1961 als Bezirksvorsitzender Unterfrankens gewählt, und hatte dieses Amt viele Jahre inne.
- 1976: Am 12. Dezember 1976 erfolgte die Umbenennung in „Soldaten- und Kriegerkameradschaft Greußenheim“. Diese Umbenennung war deshalb erforderlich, weil nunmehr auch Reservisten der Bundeswehr als Mitglieder aufgenommen wurden.
Einsätze
An folgenden Kriegen waren Mitglieder der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Greußenheim im Einsatz:
- Deutsch-Französischer Krieg (1870/71)
- Erster Weltkrieg (1914-1918)
- Zweiter Weltkrieg (1939-1945)
Vorstände
Im Laufe der Vereinsgeschichte leiteten nach Befragung der ältesten Mitglieder und den vorhandenen Unterlagen folgende Mitglieder als Vorstand die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Greußenheim (Von wann bis wann jeder einzelne 1.Vorstand war, ist nicht genau bekannt, da zu dieser Zeit noch kein Protokoll geführt wurde.):
- Von 1880 - 1908: Karl Seubert (früher Hs.Nr. 44) und Lehrer Philipp Griebel
- Von 1908 – 1918: Karl Andreas Seubert
- Von 1919 - 1921: Georg Michael Kleinschnitz
- Von 1922 – 1938: Josef Gehr
- Von 1939 – 1942: Konrad Staudt (Hauptlehrer)
- Von 1942 – 1960 fanden keine Vereinsaktivitäten statt.
- Von 1960 – 1965: Erich Stach
- Von 1966 – 1974: Josef Endres
- Von 1975 – Mai 1978: Ottmar Kuhn
- Von Mai 1978 bis Dezember 1978 war der Verein ohne Vorstand. Albin Kuhn leitete als 2.Vorstand den Verein.
- Von 1978 – 1983: Josef Endres
- Von 1984 – 1987: Ottmar Kuhn
- Von April 1987 – 1997: Valentin Schlötter
- Von 1998 – 2011: Herbert Kuhn
- Seit März 2011: Rudolf Seubert
Heutige Vereinsaktivitäten
Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Greußenheim beteiligt sich an Gedenkfeierlichkeiten der Gemeinde Greußenheim wie z.B. Volkstrauertagen oder auch an der Gedenkveranstaltung „150 Jahre Bruderkrieg“ im Jahre 2016 in der Geisberghalle (Greußenheim).
Soldaten- und Kriegerkameradschaften widmen sich heutzutage zum Beispiel der Kriegsgräberfürsorge, der Fürsorge von Kriegs-Hinterbliebenen und Kriegsopfern, der Errichtung und Pflege von Kriegerdenkmälern und Gedenkstätten sowie der Reservistenbetreuung.
- 1985: Neuer Gedenkstein zum Bruderkrieg 1866 am Alten Berg
- 2008: Gestaltung eines neuen Gedenksteins zum Bruderkrieg von 1866
- 2016: Einsegnung des restaurierten alten Gedenksteins des Bruderkrieges am Friedhof am 9. Oktober 2016.