Residenz

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Die Würzburger Residenz ist ein bedeutender barocker Schlossbau am Nordrand der Altstadt Würzburgs, dessen Bau 1719 begonnen und der 1778 vollendet wurde. Der Entwurf wurde von Balthasar Neumann geprägt.

Sie diente, bis zur Auflösung der geistlichen Territorien durch die Säkularisation, als Sitz der Würzburger Fürstbischöfe. Das Schloss zählt zu den Hauptwerken des süddeutschen Barocks und ist im europäischen Kontext als der bedeutendste Residenzbau des Spätbarock anzusehen. Damit steht es in einer Reihe mit Schönbrunn in Wien und Schloss Versailles bei Paris.

Westfassade der Residenz (Residenzplatz mit Frankoniabrunnen)
Luftaufnahme der Residenz
Luftaufnahme der Residenz und Altstadt aus dem Jahre 1910

Hintergrund

Die Würzburger Fürstbischöfe hatten seit Mitte des 13. Jahrhunderts ihren Sitz in der Festung auf dem Marienberg. Im Zeitalter des Absolutismus, in dem der Herrscher seine Macht und seinen Reichtum auch durch die Größe seines Wohnsitzes zeigte, war ein Renaissanceschloss wie das in den Festungsanlagen alles andere als dem Rang der Herren noch genügend.
Johann Philipp Franz von Schönborn war ein Mann seiner Zeit, ein absolutistischer Herrscher, der diesem Anspruch auch gerecht zu werden gedachte: So hatte er aus einem Unterschlagungsprozess gegen seinen Kammerdirektor Gallus Jacob von Hollach die Summe von 600.000 Gulden erstanden [1] – die er in den Bau eines neuen Schlosses zu investieren gedachte.

Der Auftrag zur Erstellung eines Bauplans ging an Balthasar Neumann, einen noch weitgehend unbekannten Baumeister. Der Bau wirkt heute in sich vollkommen geschlossen und erfolgte nach einem einheitlichen Plan, in welchem Neumann die Ideen und Vorschläge der ihn unterstützenden Architekten Johann Maximilian von Welsch, Philipp Christoph von und zu Erthal, Robert de Cotte, Gabriel Germain Boffrand, Anselm Franz Freiherr von Ritter zu Groenesteyn und Johann Lucas von Hildebrandt zu einer Synthese zu führen hatte. Vor allem letztere beide haben den Entwurfsprozess maßgeblich beeinflusst. Hildebrandt prägte die charakteristischen Mittelrisalite von Garten- und Hoffassade, während Boffrand die Nebenflügel der Stadtfassade inspirierte. Dass dem Bau trotzdem nichts eklektizistisches anhaftet, kann als eine der bedeutendsten künstlerischen Leistungen von Balthasar Neumann angesehen werden.

Dass die heutige Anlage derart geschlossen wirkt, ist auf die synthetische Kraft im von Balthasar Neumann immer wieder überarbeiteten Entwurf zurückzuführen:

„Die Grundrissanlage rezipiert das Versailler Schloss. Dabei beinhaltet die Residenz Eigenschaften eines Stadt- und Landschlosses:

  • Hufeisenform des Ehrenhofes und die besonders ausgebildete Gartenfront nach französischem Muster eines Landschlosses;
  • der Ehrenhof war ursprünglich durch ein qualitätvolles Gitter vom Vorplatz abgetrennt.
  • Mehrhöfige Seitenblöcke entsprechen dem Typus des Stadtschlosses.

Außerdem prägen die unterschiedlichen Aufrissgliederungen des Corps-de-logis und der Seitenblöcke die Zwitterhaftigkeit des Gesamtbauwerks.“ (Dehio)

Geschichte der Residenz

Standortwahl

Seit dem 13. Jahrhundert befand sich die Hofhaltung der Würzburger Fürstbischöfe auf der Festung Marienberg. 1683 beschloss das Domkapitel, die Hofhaltung des Fürstbischofs von der Festung in die Stadt zu verlegen. Dafür wurden mehrere Standorte geprüft. Innerhalb der Bischofsmütze war die Bebauung zu dicht, mögliche Flächen im Mainviertel wurden verworfen, da zwischen dem Herrschaftssitz und der Bischofskirche weiterhin der Fluss zu überqueren gewesen wäre. So fiel die Entscheidung für das Gebiet am Rennweg, das damals nur sehr dünn besiedelt war. Lediglich im südlichen Bereich fand sich der Hof Grobshausen (ein auch als Gropshausen und Propsthausen bezeichnetes fürstliches Verwaltungsgebäude, das 1748 abgerissen wurde [2]), der sodann für Wirtschaftszwecke genutzt werden sollte. Etwa im Bereich des heutigen Ehrenhofs der Residenz entstand zunächst ab 1701 durch Antonio Petrini im Auftrag des Fürstbischofs Johann Philipp von Greiffenclau das Rennweger Schlösschen. Es war wesentlich kleiner angelegt als die spätere Residenz und im Grundriss um etwa 30° gedreht. Die Erstellung dauerte fünf Jahre, bezogen wurde das Schlösschen letztlich aber nicht, da sich auf Grund von Senkungen im Baugrund Risse in den Wänden gebildet hatten. [3] Eine Einbeziehung in die neue Residenz wurde verworfen und der Bau wurde im Jahr 1720 für den Neubau wieder abgetragen.

Bei der Positionierung der Grundfläche des neuen Residenzbaus wählte man auf Vorschlag des Mainzer Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn einen baulichen Bezug zur östlich liegenden Bastion der damals noch neuen sternförmigen Stadtbefestigung. Die Residenz wurde senkrecht zur Winkelhalbierenden der Bastion angeordnet. So entstand die Struktur für den Ostgarten und der dem Schloss vorgelagerte großzügige Residenzplatz[4]

1719–1729: Erster Bauabschnitt und Ruhezeit

Die Bauarbeiten an der Würzburger Residenz wurden unter Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn 1719 begonnen. Am 22. Mai 1720 erfolgte die Grundsteinlegung am Nordblock. Johann Philipp, beim Volke wegen seiner hohen Abgabenlasten unbeliebt, starb bereits 1724, ohne in „sein“ Schloss je eingezogen zu sein. Sein Nachfolger, Christoph Franz von Hutten, ließ in den folgenden fünf Jahren (1724–1729) seiner Regentschaft lediglich das Karreé um den vorderen nördlichen Ehrenhof fertigstellen und bezog eine Wohnung in den heute als Ingelheim-Zimmern bekannten Räumen.

1729–1749: Zweiter Bauabschnitt

Residenz im Bau 1731

Die Bauarbeiten wurden erst wieder in vollem Umfang unter dem Bruder des ersten Bauherrn, Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn, reg. 1729–1746, in Angriff genommen. Während seiner Regentschaft wurde der Rohbau an Silvester 1744 vollendet. Darüber hinaus bezog Friedrich Carl eine neue Wohnung im südlichen Flügel, ließ ebendort die Hofkirche einrichten und sorgte in seiner Regierungszeit dafür, dass sowohl die Paraderäume, das Spiegelkabinett wie auch ein erster Festsaal, der Weiße Saal, (durch Antonio Bossi), fertiggestellt wurden.
Sein Nachfolger, Anselm Franz Graf von Ingelheim, ließ den Baumeister Neumann absetzen und stoppte den Ausbau der Anlage. Er bezog Wohnung in den heutigen Ingelheim-Zimmern und machte sich vornehmlich Gedanken darum, Geld zu beschaffen: So führte er u.a. Geldausfuhrsteuern ein.

1749–1779: Höhepunkte des Innenausbaus

In die Zeit von 1749 bis 1754 fielen Höhepunkte der Innenausstattung. Unter der Herrschaft von Karl Philipp von Greiffenclau-Vollraths beteiligten sich an der Innenausstattung mit Fresken und Stuckkaturen unter anderem Giovanni Battista Tiepolo 1750–53 (Treppenhaus mit dem größten zusammenhängenden Deckenfresko der Welt, Kaisersaal, Hofkirche), Antonio Bossi (Kaisersaal, Gartensaal) und Johann Zick 1750 (Gartensaal). Die Epoche des Würzburger Rokoko war damit vollendet. Der Architekt Balthasar Neumann erlebte die Ausgestaltung und Fertigstellung des Treppenhauses noch weitgehend mit, starb aber kurz darauf.

Unter dem nächsten Fürstbischof, Adam Friedrich von Seinsheim, reg. 1755–1779, wurde die Residenz fertig ausgestaltet: 1771 entstanden die Sandstein-Balustrade des Treppenhauses, die in den Folgejahren mit den Wagnerschen Skulpturen aus Heiligenthaler Marmor bekrönt wurden.

Der Garten bekam seine heutige Form, und auch im Schloss ließ Seinsheim im wesentlich kargeren Stil des Louis-seize Zimmer umgestalten. Die Ausstattung der sogenannten Ingelheimzimmer ab 1776 im Stil des Früh-Klassizismus sowie des grünlackierten Zimmers beschlossen 1778 als letzte Baumaßnahme eine fast sechzigjährige ununterbrochene Bauzeit.

1779–1814: Die fürstbischöfliche Residenz

Für die nächsten 22 Jahre war die fertiggestellte Residenz das Schloss der Fürstbischöfe von Würzburg. Ab 1803 wechselte sie jedoch gleich mehrfach den Besitzer: Der Reichsdeputationshauptschluss beendete die Herrschaft der Bischöfe über Franken und machte die Residenz sowie Franken selbst zu kurfürstlich bayrischem Besitz. Diese erste Phase der bayrischen Herrschaft endete, ohne dass die Wittelsbacher den Baubestand verändert hätten, nach vier kurzen Jahren: Im Frieden von Preßburg 1806 bekam Bayern Tirol und Ferdinand III. von Toskana aus dem Hause Habsburg das nun souveräne Großherzogtum Würzburg zugesprochen. Ferdinand ließ im Nordoval ein Karussell für seine Kinder einrichten, in seiner Herrschaft wurde auch der Große Salon und der Toscana-Saal ausgestaltet. Bis auf den zuletzt erwähnten Saal sind seine Räume im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen. Napoleon soll damals die Residenz bei einem seiner drei Besuche gleichermaßen spöttisch wie respektvoll als „schönsten Pfarrhof Europas“ bezeichnet haben.

Beim Beschuss der von französischen Soldaten besetzten Stadt durch bayerisch-österreichische Truppen am 24. Oktober 1813 erlitt die Residenz starke Schäden. An der zur Stadtmauer weisenden Gartenseite sind bis heute Spuren der Einschüsse zu finden [5], teilweise mit der Jahreszahl beschriftet.

1814 verlässt Ferdinand das regnerische Würzburg, da er auf dem Wiener Kongress sein früheres Herzogtum Toskana zurückerhält.

1814–1945: Ein bayerisches Schloss

Postkarte 1905
Zerstörte Residenz 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg

Seitdem die bayerischen Könige auf dem Wiener Kongress Tirol gegen Würzburg eingetauscht hatten, hinterließen sie ihre Spuren an und in der Residenz.

So wurde 1820 das als „geschmacklos“ geltende schmiedeeiserne Ehrenhofgitter abgebaut [6] und 1894 durch den Frankoniabrunnen ersetzt. Dieser Brunnen von Ferdinand von Miller wurde 1824 von der Stadt zu Ehren des 1821 in der Residenz geborenen Prinzregenten Luitpold errichtet. Dargestellt sind die versinnbildlichte Region Franken und die drei Künstler, die sie bereichert haben: Walther von der Vogelweide, Mathis Gothart Nithart (genannt Matthias Grünewald) und Tilman Riemenschneider[7] Die Figur der Frankonia blickt auf den Dom[8]

Am 15. Mai 1896 brannte der Dachstuhl des Nordtrakts der Residenz. Der Brand griff auch auf das Dach des Kaisersaals über, dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf das Dach des Treppenhauses verhindert werden.

All die Arbeiten der zwei vergangenen Jahrhunderte wurden beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 fast zunichte gemacht: In dieser Nacht wurde die Residenz vor allem in den Seitenflügeln schwer beschädigt. Erhalten blieben jedoch die großen, steingewölbten Räume des Zentralbaus: das Vestibül, der Gartensaal, das Treppenhaus, der Weiße Saal und der Kaisersaal, wo nun die Gewölbe ohne Dächer freilagen.

Nach 1945: Wiederaufbau und Restaurierungen

Nach der Einnahme der Stadt durch amerikanische Truppen am 5. April ging alles sehr schnell: Ein amerikanischer Kunstschutzoffizier, John Davis Skilton, sorgte für eine sofortige provisorische Abdeckung mit Zeltplanen und für ein Notdach, das bereits ein halbes Jahr nach der Zerstörung die erhaltenen Gewölbe wieder überdeckte. So konnten die Fresken von Tiepolo in Treppenhaus und Kaisersaal sowie die Stuckdekoration von Bossi im Weißen Saal gerettet werden. In den Jahren von 1947 bis 1949 erfolgte die Aufbringung eiserner Dachstühle und die provisorische Eindeckung über dem Mitteltrakt sowie den nördlichen und südlichen Paradezimmer. Die Restaurierung und Teilerneuerung von Wand- und Deckenfresken, Stuckaturen und Vergoldungen in Kaisersaal, Weißem Saal und Treppenhaus wurden von 1947 bis 1950 vorgenommen. Von 1951 bis 1962 wurden an Stelle ehemaliger Holzbalkenkostruktion Stahlbetondecken in der gesamten Residenz eingezogen.

Die wertvolle bewegliche Ausstattung war aus allen Räumen rechtzeitig ausgelagert worden; Lüster, Wandteppiche, Ölgemälde, Spiegel, Holzvertäfelungen, Tische, Stühle, Bänke u.a. mehr waren beim Angriff in Sicherheit und konnten gerettet werden. Drei Würzburger Firmen rekonstruierten die zerstörten Prunk-Räume der südlichen und nördlichen Seitenflügel, die u.a. als Gästezimmer für Kaiserin und Kaiser bestimmt waren, sowie die Ingelheim-Zimmer, um die erhaltene reiche Ausstattung wieder einzurichten.

Die endgültige Wiederherstellung konnte 1987 mit der Vollendung des Spiegelkabinetts abgeschlossen werden; hier war die wandfeste Raumausstattung beim Angriff zerstört worden und musste wiederhergestellt werden. Die ursprünglich verwendete Technik der Arbeit hinter Glas (Verspiegelung, Aufdampfen und Ziselieren von Gold, Hinterglasmalerei) konnte rekonstruiert werden und forderte höchsten Einsatz der Würzburger Künstler, allen voran Wolfgang Lenz.

Auch das Steingewölbe der Hofkirche überstand den Angriff, litt aber schwer unter Feuer und Nässe. So sind die Fresken von Johann Rudolf Byss stark beeinträchtigt worden: Über der Eingangsempore malte er den Engelsturz, über der Mitte die Himmelfahrt Mariens, über dem Altarraum das Martyrium der Frankenapostel.

Ergänzung des Figurenschmucks der Westbalustrade des Mittelbaus 2020

Anfang 2019 wurden in der Kasematte im Hofgarten zwei nach der Zerstörung der Residenz am Ende des Zweiten Weltkrieges verschollene Figuren an den Enden der Westbalustrade des Mittelbaus in Einzelteilen wieder gefunden, die seit dem Wiederaufbau gefehlt hatten. Der gute Zustand der Figuren war eine ideale Basis für die Arbeit des Würzburger Bildhauers Boris Rycek, um die Teile zusammen zu kleben, fehlende Stellen zu ergänzen und mit seinem Sohn Michael per Hand auf den Millimeter genaue Kopien zu erstellen und keinen Abguss, wie es bisher üblich war. Im Mai 2020 wurden die beiden Figuren mit einem Kran auf die Balustrade der Residenz gebracht und in mehr als 20 Metern Höhe von den Bildhauern verankert. Die Kopien – eine weibliche Figur mit einem Palmzweig und eine männliche Skulptur mit einer Pyramide – sind leicht auszumachen: Sie stehen auf beiden Seiten der Balustrade ganz außen, wo Nord- und Südflügel auf den Mittelbau treffen. Die beiden Original-Figuren können in der Residenz besichtigt werden. [9]

Restaurierung des fürstbischöflichen Wappens mit Kaiserkrone 2020/2021

Die Bayerische Schlösserverwaltung restauriert derzeit ein besonders prachtvolles Würzburger Wahrzeichen über dem Haupteingang der Residenz: 25 Meter über dem Residenzplatz an der Westfassade des Ehrenhofes thront das fürstbischöfliche Wappen – ein 20 Meter breites Sandsteinrelief im großen Schaugiebel, umrahmt von zwei Löwen und überfangen von einer gewaltigen Kaiserkrone. Dieses Natursteinkunstwerk ist 30 Jahre nach der letzten Restaurierung sehr verschmutzt, teilweise beschädigt und stark verwittert. Aus diesem Grund ist es seit Herbst 2020 von einem Schutzdach verhüllt. Nun wird das Wappen, das teilweise noch Elemente aus dem Barock enthält, vom Staatlichen Bauamt Würzburg im Auftrag der Schlösserverwaltung aufwändig restauriert, gereinigt und konserviert. Absturzgefährdete Steinteile werden ersetzt, originale, barocke Oberflächen konserviert, die Oberflächen nach historischem Befund lasiert und der Taubenschutz erneuert.

Die stark angegriffene Kaiserkrone ersetzen Steinbildhauer unter Aufsicht des Restaurierungszentrums der Schlösserverwaltung durch eine Nachbildung aus Naturstein. Das sieben Meter hohe Wappen wurde von einem der bedeutendsten Baumeister des Barock, dem Ersten Hofbaumeister Johann Lucas von Hildebrandt, erschaffen und war 1744 fertig gestellt. Es wird vom Fürstenhut bekrönt sowie von einer gewaltigen Kaiserkrone überfangen und von zwei mächtigen Löwen gehalten. Im Herbst 2021 soll das Wappen des Bauherren Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn fertig sein – pünktlich zum 40. Jahrestag der Ernennung der Würzburger Residenz zum UNESCO Weltkulturerbe. [10]

Heute

Die Residenz ist heute vornehmlich ein Museum mit über 40 wieder hergestellten Räumen, welches ganzjährig zu besichtigen ist. Darüber hinaus beherbergt sie die Galerie und Antikensammlung des Martin von Wagner Museums, einen Teil der Bayerischen Staatsgemäldesammlung (Staatsgalerie), Teile der Universität, einen Teil des Staatsarchivs, sowie die Verwaltung. Seit 1921 findet fast durchgehend jedes Jahr das Mozartfest im Juli statt, zudem ist die Residenz immer wieder Ort für wechselnde Sonderausstellungen; so 2009 zum „Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“.

Weltkulturerbe

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Gedenkmünze 2010

Die UNESCO hat das Bauwerk inklusive Residenzplatz und Hofgarten 1981 als Teil des Weltkulturgutes geschützt. In der Begründung der UNESCO für die Aufnahme in die Liste des „Kultur- und Naturerbes der Welt“ heißt es, die Würzburger Residenz sei das einheitlichste und außergewöhnlichste aller Barockschlösser, einzigartig durch ihre Originalität, ihr ehrgeiziges Bauprogramm und die internationale Zusammensetzung des Baubüros, eine Synthese des europäischen Barock. Sie veranschauliche zudem einen der strahlendsten Fürstenhöfe Europas. Das 1979 bis 1987 rekonstruierte Spiegelkabinett, eines der Paradezimmer im Kaiserflügel, sei das vollkommenste Raumkunstwerk des Rokoko. [11]

Im Jahr 2010 erschien die 100-€-Goldmünze UNESCO Welterbe – Würzburger Residenz und Hofgarten. [12]

Baubeschreibung

Die Residenz aus der Luft

Die Würzburger Residenz ist formal eine mehrhöfige Anlage über einer rechteckigen Grundfläche, an welcher zur Stadtseite ein Ehrenhof ausgespart ist. Damit stellt sie einen Kompromiss zwischen einer Dreiflügelanlage vergleichbar mit Schloss Weißenstein in Pommersfelden und einer vielhöfigen Stadtresidenz wie in München oder Wien dar. Die Ausmaße sind gewaltig: So hat die Gartenfront eine Länge von 167 Metern, die Schmalseite eine Front von 97 Metern, sie beherbergt über 300 Räume.
Mit Schloss Weißenstein, mehr noch mit Schloss Augustusburg verbindet Würzburg die große Bedeutung des Treppenhauses in der repräsentativen Raumfolge. Jedoch ist es nicht zentral angelegt, sondern erstreckt sich vom Vestibül aus in nördliche Richtung. Mit seinen gigantischen Ausmaßen (31 x 19 Meter) ist allein das Treppenhaus im Palast von Caserta bei Neapel vergleichbar, das dem Würzburger auch strukturell ähnelt. Anleihen nimmt sie auch von Balthasar Neumanns zweitem großen Palast, Schloss Augustusburg bei Brühl. Die Maße des im Gebäude liegenden Vorhofes des Treppenhauses wurden durch die Notwendigkeit bestimmt, die vierspännige Kutsche der Besucher unter dem Dach vorfahren und wenden zu lassen. Eine vierspännige Kutsche hat einen Wendekreis von ungefähr 19 Metern.

Hier wie dort haben wir bis zu einem Wendepodest eine einläufige Treppe, welche sich dann in zwei parallele Läufe bis zur Beletage spaltet. Die dreischiffige Treppe wird von einem Umgang umgeben. Weitere Räume von höchster Bedeutung sind der Weiße Saal, der Kaisersaal und das Spiegelkabinett, jeweils für das 18. Jahrhundert einmalige Raumkompositionen. Der Weiße Saal zeugt von der Genialität und Meisterschaft Bossis, der Kaisersaal – noch zu Lebzeiten Balthasar Neumanns vollendet – gibt vermutlich das authentischste Zeugnis von dem dekorativen Konzept Neumanns. Das Spiegelkabinett kann als nicht zu steigernder Höhepunkt seiner Raumgattung angesehen werden. Der Weiße Saal, das grüne Kabinett, das Venezianische Zimmer sowie die Hofkirche stellen bemerkenswerte Raumschöpfungen des fränkischen Rokoko dar.

Äußere Gestaltung

Man merkt der Residenz an, dass eine Vielzahl von Ideen eingebracht wurden bis sie zu ihrem heutigen Erscheinungsbild kam. So ist ihre Frontansicht zum Hof hin zunächst ein zweigeschossiger Bau, aufgelockert von einem Mezzaningeschoss zwischen wie auch über den beiden Hauptgeschossen. In den Ehrenhof hinein treten zunächst beiderseits der Flügel kurze Balkone hervor, welche in Verbindung mit einem Zurückweichen der Innenfronten den Palast recht wuchtig wirken lassen. Zum Mittelteil hin verjüngt sich der Bau: Während von der Front zwei Haupt- und Halbgeschosse zu entdecken sind, verschwindet ein Mezzanin an den seitlichen Innenfronten, das zweite Mezzanin sodann an der Hauptfassade am Mittelbau vollständig. Diese Verkürzung auf zwei Geschosse hat das Schloss mit Schloss Weißenstein gemein, ebenso mit französischen Bauten.

Arbeiten von Jakob van der Auwera

Jakob van der Auweras Bildhauerarbeiten an der fürstbischöflichen Residenz begannen im ersten Bauabschnitt im Jahre 1722 und endeten im zweiten Bauabschnitt 1737. Er arbeitete von 1722 bis 1724 unter Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn, von 1724 bis 1729 unter Fürstbischof Christoph Franz von Hutten und schließlich von 1729 bis 1737 unter Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn.

Die Gesamtleistung der Arbeiten Jakob van der Auweras an der Residenz kann nicht als Einheit gesehen werden, denn manche der Dekorationsgegenstände sind nicht einmal von ihm selbst entworfen (z.B. Giebelfelder der Risalite [13] des Nordblocks, die von Clemens Anton Lünenschloß stammen), andere mussten eng an die herrschende Architektur angelehnt werden.

1722 bis 1728 erfolgte der Außenschmuck des Nordblocks. Wie schon beim Rohbau ging man in der Reihenfolge Rennweg, Stadtfront, Ehrenhof-Nordwand, Verbindungsflügel vor. In den Residenzbaurechnungen taucht der Name Jakob van der Auweras zum ersten Mal 1722 für „Verschiedene Bildthauerarbeith“ und anschließend 1723 „Vor 4 gemachte Steinerne Wappen an die fenster in der Neuen Residenz“ auf. Es sind nur geringe Beträge, die Auwera hierfür erhält, während Balthasar Esterbauer und Claude Curé wesentlich mehr beschäftigt sind.

1726 erhielt Jakob van der Auwera den ersten großen Auftrag an der Residenz: die beiden Reliefs in den Giebelfeldern der Stadtfront. Die Entwürfe der rein allegorisch gesehenen Gruppen „Justitia“ (linkes Giebelfeld) und „Pax“ (rechtes Giebelfeld) stammen von Clemens Anton Lünenschloß.

  • „Justitia“: Eine Frau sitzt im Zentrum des Dreiecksgiebel auf Wolken, in der rechten Hand ein Schwert, in der linken die Waage. Den Kopf wendet sie zwei geflügelten Putten zu, welche rechts von ihr die Faces [14] tragen. Im linken Teil blickt hinter einer Wolke ein Vogel hervor. Auwera setzte lediglich in den Ecken, wo Lünenschloß in seiner Entwurfsskizze freien Raum lässt, einige Wölkchen sowie eine Putte als Füllmotive hinzu.
  • „Pax“: Die Frau, die in der Mitte auf einer Wolkenbank sitzt, hält in der rechten Hand einen Caducäusstab [15], in der linken Bandschleifen, darunter sind Ährenbündel und Wolken. Links sind zwei Putten mit einem Füllhorn beschäftigt, rechts liegen friedlich ein Löwe und ein Schaf.

1726 entstand auch der Schmuck über dem Portal der Stadtfront des Nordblocks. In der Mitte des Portalbogens war über dem Schlussstein das Huttenwappen angebracht. Das Wappen wurde nach der Säkularisation heraus gebrochen und durch das Monogramm des bayerischen Königs Maximilian I. Joseph ersetzt. Überliefert ist, dass der Maurermeister Joseph Georg Kees 1803 den Auftrag erhielt, an der Residenz die Wappen der alten Herrschaften zu beseitigen. Ebenso wurden an 114 Kartuschen die Domherrenwappen abgeschlagen. [16] Die seitlichen Löwen sind ebenfalls eine Erneuerung aus dem 19. Jahrhundert. Die Zwickel an den Seiten des Wappens werden von zwei Putten ausgefüllt. 1728 fertigte Auwera den Hermen- und Trophäenschmuck des darüber liegenden Rundfensters.

Eine führende Rolle übernahm Jakob van der Auwera in der Zeit von 1731 bis 1735 bei der Schmückung des Südblocks mit Bauplastiken. Besonders erwähnenswert sind hier die beiden Reliefs der Giebelfelder. Sie stellen unter Fortführung des am Nordblock angeschlagenen Themakreises hier „Condordia“ (1732 fertiggestellt) (linkes Giebelfeld) und (über der Kirche) „Pietas“ (aus dem Jahre 1733) in rein allegorisch gesehenen Gruppen dar.

  • „Concordia“: In der Mitte des dreieckigen Giebelfeldes sitzt eine Frau mit Harfe und Zepter in den Händen. Ein Blumenkranz schmückt ihr Haar. Ihr Blick fällt nach rechts, wo eine alte Frau zur Erde gefallen ist. Die Schlange kennzeichnet sie als Zwietracht, über die Concordia triumphiert. Dicke Putten umgeben mit Symbolen der Eintracht die Concordia. In der linken Ecke sitzt ein ungelenker Hund.
  • „Pietas“: In der Mitte des Giebelfeldes thront eine Frauengestalt, die die Frömmigkeit verkörpert. Über ihrem Haupt schwebt die Flamme des Heiligen Geistes. In ihrer linken Hand hält sie einen Stab. Sie ist nach links dem Altar zugewandt, auf dem das Opfer brennt. Rechts zwei Putten mit dem Opferstier. Links schwebt eine Putte mit dem Weihrauchfass heran. Dieses Giebelfeld ist das gelungenste seiner Werke an der Residenz.

Leider hat der künstlerische Eindruck gerade dieser vier Giebelfelder sehr durch die nachlässige, flächige Arbeit der modernen Nachbildung gelitten.

Stadtfront des Nordblocks
Stadtfront des Südblocks

Portaldurchfahrten des Südblocks

  • Portaldurchfahrten in den ersten und zweiten Innenhof des Südblocks, Bogenfelder von Ferdinand Tietz (1736-1738) [17]

Baumaterial der Residenz

Die Aufzeichnungen in den Rechnungsbüchern der Residenz bestätigen, dass die Residenzbaustelle ab Baubeginn im Jahre 1719 von den Zeller Ziegelhütten beliefert wurden, die fast den gesamten Bedarf an Ziegeln, Backsteinen und gebranntem Kalk deckten. Die Rechnungsbücher beginnen mit einem Eintrag vom 23. November 1719 über 2.200 gelieferte Backsteine aus Zell. In den zwanziger Jahren des 18. Jahrhunderts stieg die Produktion auf ca. 140.000 bis 170.000 Backsteine im Jahr an. Auch in den dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts blieben die Zeller bis zur Fertigstellung des Residenz-Rohbaus die Hauptlieferanten für Dachziegel, Backsteine und gebrannten Kalk.

Nachdem der Rohbau der Residenz im Jahre 1744 fertiggestellt war, gab es zunächst nur noch wenig Bedarf an Ziegeln. Erst ab 1750 wurden wieder Ziegel aus Zell für die Gartenanlage und die Orangerie benötigt. Die Ziegelkonstruktionen der Residenz sind hauptsächlich aus Zeller Backsteinen errichtet. Es war den Zeller Zieglern über ein Vierteljahrhundert gelungen auf der Residenzbaustelle eine monopolartige Position aufzubauen und zu halten. [22]

Innenraumgestaltung

Raumaufteilung, 1. OG

Die Würzburger Residenz folgt in ihrem Aufbau ganz dem Idealbild eines barocken Schlosses: Die Raumfolge folgt einer Zentralperspektive; einerseits mit dem Gartensaal als Empfangsraum oder Ballsaal und dem Vestibül mit Treppenhaus, dem danach folgenden Weißen Saal, Kaisersaal und den Kaiserzimmern drückt in ihrer Pracht ganz den Machtanspruch aus, den ein absolutistischer Herrscher für sich beanspruchte. Der Monarch steht körperlich in der Mitte seines Herrschaftsgebiets.

Die Kaiserzimmer sind zudem auf zwei Flügel für den Herrscher und seine Gattin aufgeteilt, wobei das Appartement im Südflügel das eigentliche Kaiserappartement darstellt. Und es wurde in Abwesenheit des Kaisers vom Fürsten, als seinem Stellvertreter bewohnt. In ihrer Aufteilung entsprechen beide den damaligen Anforderungen an Zimmer für den kaiserlichen Aufenthalt. Die übliche Abfolge von Antechambré, Audienzzimmer und Schlafzimmer wird im Südflügel zusätzlich durch das Spiegelkabinett aufgewertet.

Im Nordflügel sind dem Audienz- und Schlafzimmer für die Kaiserin zwei kleine Räume zwischengelagert. Darüber hinaus befinden sich im Nordflügel noch zwei weitere Gästezimmer sowie das „Grünlackierte Zimmer“.

Dank der großzügigen Abmessungen des Hauses befinden sich hinter den Paradezimmern Dienerschaftsgänge und Zimmer der Kammerherren, -damen, welche das ganze Haus durchziehen und von welchen aus auch früher die herrschaftlichen Zimmer beheizt wurden, ohne sie betreten zu müssen. So konnten auch Toilettenstühle (Kommoden) in Nebenkammern entleert werden.

Diese beiden Appartements sind an der Gartenfassade so aufgereiht, dass in ihnen ein Durchgang ohne Richtungswechsel möglich ist. Dem Herrscher kann so der Blick aufs Volk weitgehend „erspart“ werden. Man sieht ins Grüne. Vor diese Achse sind stadtwärts die beiden Seitenflügel um je zwei Innenhöfe gebaut.

Sieht man sich genauer im Schloss um, so wird man entdecken, dass der Hauptteil der noch heute zu besichtigenden Inneneinrichtung der Residenz in die Barockzeit fällt (so die Kaiserzimmer, Kaisersaal, Treppenhaus). Aber auch verspieltere Stile sind zu finden, so der Rokoko des Weißen Saales, die ruhigere frühklassizistische Ausgestaltung des grünlackierten Zimmers (Grünes Zimmer) oder die unter Adam Friedrich von Seinsheim ( (1708—1779) in klassizistischem Stil umgearbeiteten Ingelheimzimmer, welche Kontrapunkte zum überbordenden Barock der Kaiserzimmer, speziell des Spiegelkabinetts, bilden.

Gartensaal

Der Gartensaal, an der Ostseite der Einfahrtshalle gelegen, hat die Größe und den Grundriss des Kaisersaals: ein Rechteck mit abgeschrägten Ecken. Das Gewölbe des Gartensaals kam 1744 zur Ausführung. Die Deckenwölbung wird nicht von der Wand allein getragen, sondern von zwölf, reihenartig im Raum stehenden Marmorsäulen. Der Ambitus oder Umgang in in den einzelnen Jochen mit Flachkuppeln eingewölbt und die Wände werden durch Stuckmarmorpilaster gegliedert. Dies alles bewirkt, dass das Gewölbe wie in Baldachin vor der Wand steht und dem Raum eine gewissen Leichtigkeit verleiht. Die Stuckaturen führte Antonio Bossi zu Beginn des Jahres 1749 aus. Die Deckengemälde schuf Johannes Zick in den Jahren 1749/50. Dargestellt sind an der Ostseite das „Göttermahl“ und an der Westseite die „Rast der Jagdgöttin Diana“. In den einzelnen Jochen des Ambitus finden wir Darstellungen von Puttenszenen. Die Buntheit seiner Szenen beherrscht den von der Gewölbezone abwärts ganz schmucklos und glatt gehaltenen Raum.

Von Ende 2013 bis 2016 wurde der Gartensaal für rund 1 Million Euro grundlegend restauriert. Der Saal war im Zuge des Wiederaufbaus der Residenz zuletzt vor rund 50 Jahren restauriert worden. Im Laufe der Zeit hatten sich zunehmend Schäden vor allem an den Rokoko-Stuckaturen sowie Risse an den Wänden gezeigt. Säulenbasen und Sockel waren durchfeuchtet und erodiert. Restaurateure und Fachfirmen unter der Leitung von Prof. Matthias Staschull von der Bayerischen Schlösserverwaltung in München hatten den Stuck von Antonio Bossi und die Freskenmalerei von Johannes Zick wieder auf Vordermann gebracht. Auch neue Stucksubstanz der Wände musste behutsam den alten Flächen angepasst werden. [23]

Treppenhaus

Residenz Treppenhaus mit Deckenfresko von Tiepolo.jpg
Würzburg tiepolo 1.jpg

Die gewaltige Anlage von Zufahrt und Treppe wird überwölbt von dem größten zusammenhängenden Deckenfresko der Welt (ca. 670 m²), gemalt 1752 bis 1753 von Giovanni Battista Tiepolo aus Venedig, dem berühmtesten Freskenmaler seiner Zeit, sowie seinen Söhnen – insbesondere Giovanni Domenico Tiepolo – und weiteren Helfern. Sein Thema: Die Verherrlichung des Hausherrn, des Fürstbischofs, durch die (damals anerkannten) vier Kontinente. Karl Philipps Portrait schwebt in einem Medaillon über der Europa als Bewahrer und Förderer der Künste. Er wird von der ganzen Welt gefeiert, die durch vier Frauengestalten (=Kontinente), auf für ihren Kontinent typischen Tieren reitend, symbolisiert wird. Als Stellvertreter der Künste sind Balthasar Neumann (Architektur), Antonio Giuseppe Bossi (Bildhauer/Stuckateur) und Tiepolo (Malerei) selbst auch im Bild vertreten: Neumann auf einer Kanone reitend, eine Anspielung auf seine Stellung als Oberst der Artillerie des fränkischen Kreises [24]. Danach Bossi mit seinem Handwerkszeug zu Füßen über dem rechten Aufgang, sowie zuletzt Tiepolo im Eck zwischen Afrika und Europa, als Beobachter der Künstlerkollegen mit rotem Mantel und weißem Schal gekleidet. Eine Ölskizze für den Fürstbischof vom April 1752, der offizielle Entwurf und die Grundlage der Abrechnung, befinden sich heute im Metropolitan Museum von New York. Tiepolo erhielt für das Werk die stattliche Summe von 15.000 Gulden, das entsprach dem 13fachen Jahresgehalt von Balthasar Neumann.

Die Wände sind zurückhaltend weiß in frühklassizistischen Formen stuckiert. So wirkt dieser Raum nicht überladen, und das Deckenfresko kommt bestmöglich zur Geltung.

Am Rande: Der Legende nach wurde Balthasar Neumanns Deckenkonstruktion des Treppenhauses wegen ihrer Größe von zeitgenössischen Architekten sehr kritisch beäugt; ein Kollege Neumanns (evtl. der ältere Wiener Konkurrent Johann Lucas von Hildebrandt) wettete darauf, dass das Gewölbe nach Abnahme des Baugerüsts einstürzen würde. Die Gegenwette Neumanns soll ein Angebot gewesen sein, Kanonen im Vestibül abzufeuern – es werde der Druckwelle schon standhalten. Auch wenn diese Wetten nicht eingelöst wurden, so zeigte sich die Stabilität des Gewölbes Jahrhunderte später beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945, bei der es auch dem Gewicht des darauf einstürzenden Dachstuhls standhielt.

Weißer Saal

Das Hauptwerk des Antonio Bossi in der Würzburger Residenz ist sicher der Weiße Saal, ein in weiß auf lichtgrau gehaltener Raum, der somit den vorausgehenden (Treppenhaus) wie auch den nachfolgenden Raum (Kaisersaal) kontrastiert. Bossi hat hier in einmaliger Weise in etwa neun Monaten von 1744 bis 1745 einen großen Festsaal mit Freihandstuckfiguren ausgeschmückt, wie sie sonst nur noch im Gründamastenen Zimmer im Nordflügel zu bewundern sind. Drachen und Pfaue sind zu bewundern, in den Ecken hat Bossi zu Ehren der ersten zu erwartenden Besucher, des Kaiserpaares Maria Theresia und Franz Stephan I., Trophäengruppen postiert. Wie das Treppenhaus überstand auch dieser Saal den Zweiten Weltkrieg. Erst in den 1980er Jahren wurde der Saal restauriert und aufgehellt.

Kaisersaal

Kaisersaal (um 1906)

Der Kaisersaal ist ein in den Jahren 1752/1753 von Antonio Bossi und Giovanni Battista Tiepolo prachtvoll ausgestalteter Festsaal, in dem die Reichsidee und der Kaiser auf würdige Weise dargestellt werden. Er liegt in der Zentralachse des Hauptgebäudes zur Gartenfront hin. Betreten wird er vom Treppenhaus her kommend durch den Vorraum „Weißer Saal“, in dem die Kammerherren und die Leibgarde Aufstellung zu nehmen hatten. An den Kaisersaal schließen sich beidseits an der Gartenfront die stets für deren Besuch bereit gehaltenen Räume des kaiserlichen Paares an.

Tiepolo und sein Auftraggeber wählen in diesen Fresken – anders als sonst üblich – nicht den aktuellen Kaiser Franz Stephan I., sondern den Staufer Friedrich Barbarossa, um die Verbindung des Bistums mit dem Kaiserhaus heraus zu stellen.

Zur Südseite sieht der Betrachter das Gemälde „Die Trauung Kaiser Barbarossas und der Beatrix von Burgund durch den Würzburger Fürstbischof 1156“, so der offizielle Titel.

Hierbei fallen einige Dinge auf:

So trägt der Bischof auf dem Bild das schon aus dem Treppenhausfresko bekannte Antlitz des Karl Philipp von Greiffenclau-Vollraths und nicht das des damaligen Bischofs Gebhard von Henneberg – ein subtiler Hinweis auf die geistliche Gewalt eines (Fürst-)Bischofs, vor dem der Kaiser in der Zeremonie kniet.

Die zum Betrachter gedrehte Mitra mit einem Vogel (Wappentier der Greiffenclaus) weist weiter auf den Auftraggeber des Bildes hin. Zuletzt ist auch der Altersunterschied der beiden Ehepartner nicht erkennbar. Nimmt man Barbarossa seine 34 Jahre noch ab, so erkennt man jedoch in Beatrix nicht das 12jährige Mädchen, das sie zur Hochzeit war.

Einen historischen Anspruch hat das Gemälde nicht – wie schon der Titel zeigt, der Bischof war 1156 kein Fürst. Die ganze Szenerie ist historisierend gehalten, die Personen tragen Kleidung des 16. Jahrhunderts. Wichtiger ist vielmehr die Botschaft: Der Würzburger Bischof macht das Fortbestehen des Kaiserhauses und des Reiches möglich.

Auf der Gegenseite: „Die Belehnung des Würzburger Bischofs Herold mit dem Herzogtum Franken durch Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem Reichstag zu Würzburg 1168“. Die Figuren wiederholen sich, nur haben sich ihren Positionen vertauscht: Nunmehr ist es der Kaiser, der den Bischof vor sich knien hat. Auf diesem zweiten Bild ist Herold von Höchheim bei seiner Erhebung zum Herzog von Franken zu sehen – mit dem Antlitz des Carl Philipp von Greifenclau – der nun zu den Fürsten des Reiches gehört. Ihm ist links im Bild die Urkunde Güldene Freiheit vorbereitet, durch welche die Herrschaft der Fürstbischöfe von Würzburg ihren Anfang nimmt.

Neben den Fresken Tiepolos sind die vergoldeten Stuckaturen Antonio Bossis sicher das beeindruckendste Merkmal dieses Raumes, der mit seinem Marmorfußboden, den mit Stuckmarmor verzierten Halbsäulen und den beiden erwähnten Fresken Tiepolos eine einmalige Raumeinheit bildet.

Auch der Kaisersaal war durch Kriegsschäden 1945 weithin durchfeuchtet worden. Restaurierungsarbeiten erfolgten von 1947 bis 1951 und in den 1970er und 1980er Jahren. Sinterflecke und Fehlstellen wurden dabei großzügig retuschiert.

Der gesamte Kaisersaal wurde von September 2006 bis Oktober 2008 erneut konserviert und restauriert. Dabei konnte sogar noch unversehrte Malerei Tiepolos freigelegt werden. Der Saal wurde am 29. April 2009 durch den bayerischen Finanzminister Georg Fahrenschon wieder für das Publikum eröffnet.

Spiegelkabinett

Postkarte des Spiegelkabinett (um 1920)

Das ursprüngliche Spiegelkabinett wurde in den Jahren 1740 bis 1745 geschaffen. Das Zimmer an der Südostecke ist durchgehend mit Spiegeln umgeben, ursprünglich bemalt von Schülern von Johann Rudolf Byss, verbunden durch vergoldete Stuckierungen von Antonio Bossi. Diese Spiegel sind mit Hinterglasmalereien verziert und der Blick auf diese auch nicht durch damals beliebte orientalische Figurinen verstellt, so dass die Spiegelebene voll hervortritt.

Dies damals wohl kostbarste Zimmer der Residenz ist lediglich eine Replik des originalen Spiegelkabinetts – das Original schmolz beim Brand der Residenz am 16. März 1945, die Spiegel hatten nicht entfernt werden können. Die Restaurierung begann 1979 und dauerte acht Jahre, während derer ca. 600 Spiegelscheiben neu verziert, die Raumschale neu verputzt und die neuen Stuckaturen mit 2,5 kg Blattgold verziert wurden. Die Techniken hierzu mussten vielfach neu erlernt und entdeckt werden, insbesondere die Techniken zum Verzieren der Glasscheiben. Beteiligt hieran war auch der Künstler und Restaurator Wolfgang Lenz.

Hofkirche

Nachdem sich Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn von Balthasar Neumann davon überzeugen ließ, die Hofkirche im südwestlichen Ecktrakt der Residenz einzurichten wurde die linke fensterlose Seite mit Spiegeln versehen, die durch Reflexion des Lichtes wie Fenster wirken. Neumann versuchte den Raum mit Säulen zu gliedern, die sowohl die Längen als auch die Höhen der fensterreichen Außenmauer berücksichtigen. „Fantastisch“ ist die Farbgebung des Raumes in dunklem Rosa und Gold, wobei Wände wie Säulen mit Stuckmarmor verziert sind.

Die Altarbilder der beiden Seitenaltäre malte ebenfalls Giovanni Battista Tiepolo.

Bemerkenswert ist noch die frühklassizistische Kanzel von Materno Bossi, einem Neffen des Antonio: vier Köpfe mit typischen Kopfbedeckungen stellen auch hier die vier Kontinente dar.

Die erste Orgel stammte vom Würzburger Orgelbaumeister Johann Philipp Seuffert (1693-1780). 1912 erstellte die Fa. Steinmeyer aus Oettingen eine neue Orgel mit 14 Registern. Eine neue Steinmeyer-Orgel aus dem Jahr 1966 erfüllte einige grundlegende Anforderungen nicht: - Begleitung des Gemeindegesangs - Feierliches Vor- und Nachspiel besonders bei Trauungen - Literaturspiel in Gottesdienst und Konzert Dem sollte abgeholfen werden durch ein Werk, das im Kirchenraum stehend den Klang besser zur Entfaltung bringt. So wurde während der Renovierung der Hofkirche von 2009 bis 2012 ein neues "Hauptwerk" von der Fa. Mann aus Volkach-Astheim gebaut, wobei die "alte" Orgel von 1966 modifiziert erhalten blieb. (gesamt 26 Register auf 3 Manualen) 

Hoftheater

Im Ovalsaal des Nordflügels befand sich ein Theater. Es wurde kaum genutzt und bald demontiert. Der Saal und die sog. Rennwegzimmer wurden vielfältig umgenutzt, auch als fürstlicher Kindergarten. Seit 1974 ist er dezentraler Teil der bayerischen Staatsgalerie. 44 Gemälde geben einen Überblick über die venezianische Malerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, darunter auch die berühmte „Anbetung der Könige“ des süddeutschen Malers Johann Rottenhammer und die von Joseph Heintz überformten venezianischen Volksfeste. Als Seltenheit des Hauses gelten die zwölf Bildnissen türkischer Sultane aus der Werkstatt des Veronesen.

Historische Abbildungen

Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Führungen

► Informationen zur den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen auf den Internetseiten der Residenz
► Informationen zu den Führungen auf den Internetseiten der Residenz

Veranstaltungen

Sonstiges

  • An der Residenz beginnt offiziell die Romantische Straße. Eine Informationsstele befindet sich am Hofgarteneingang von Seiten des Rennwegs.
  • Für den Erhalt des unverfälschten Zustands des Schlosses setzt sich die Vereinigung Freunde der Würzburger Residenz e.V. ein.
  • Der Residenzplatz wird gegenwärtig als Parkplatz genutzt. Dieser ist 24 Stunden geöffnet und bietet 400 Stellplätze.
  • Die Residenz ist neben anderen historischen Bauwerken von Würzburg in einer Collage auf dem 50-Mark-Schein der letzten Serie der D-Mark-Banknoten, links neben dem Porträt des Baumeisters Balthasar Neumann, zu sehen. Weitere Bauwerke der Collage sind der Grafeneckart, die Festung Marienberg, die Schönbornkapelle am Dom, das Stift Haug, das Holztor und die Alte Mainbrücke. Auf der Rückseite der Banknote bildet das Treppenhaus der Residenz zusammen mit der Abteikirche Neresheim das Hauptmotiv.
  • 1998 brachte die Deutsche Post eine Briefmarke des chinesischen Künstlers Xiao Yutia im Wert von 110 Pfennig heraus.
  • Laut dem Onlineportal „BuzzFeed“ belegt die Würzburger Residenz unter den „18 German castles that put Disney to shame“ (18 deutschen Schlössern, die Disney in den Schatten stellen) den vierten Platz. [25]
  • Aufgrund der Residenz trägt die Stadt Würzburg auch die Beinamen Weltkulturerbestadt bzw. Residenzstadt.
  • Der Kitzinger Reinhold Dukat hat die Würzburger Residenz mit etwa zwei Millionen Lego-Steinen im Maßstab 1:32 nachgebaut. Das Lego-Bauwerk zeigt viele Details, die Bauzeit lag bei etwa 1.000 Stunden. [26]
  • An der Westseite des Südtraktes der Residenz befindet sich eine Höhenmarke des Reichsamtes für Landesaufnahme, die nach 1937 angebracht wurde und ursprünglich den Reichsadler mit Hakenkreuz zeigte. Nach 1945 wurde das Hakenkreuz unkenntlich gemacht und die Höhenmarke dadurch entnazifiziert. Die Höhenmarke ist ein Vermessungspunkt, anhand dessen die genaue Meereshöhe über Normalnull bestimmt werden kann. Die Höhenangaben über NN zu derartigen Höhenmarken sind jedoch nicht etwa vor Ort ablesbar, sondern können in den Karten des Vermessungsamtes eingesehen werden.

Luftaufnahmen

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-454
  • Elisabeth Baumann, Burkhard von Roda, Werner Helmberger: Residenz Würzburg und Hofgarten. Amtlicher Führer. 13. Auflage. Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. 2001, ISBN: 3-932982-41-X.
  • Dehio, G.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I, 1979. ISBN: 3-4220-0359-2
  • Marianne Erben: Das kleine Buch von der Würzburger Residenz. Echter, Würzburg 1987/1996 (Stadtbücherei Würzburg Drk 4 Res)
  • Willi Feuerstein: Geschichte des Hochstifts Würzburg unter H. Dissertation. Würzburg, 1924; NDB X, 98; LThK V, 550.
  • Verena Friedrich: Rokoko in der Residenz Würzburg. Studien zu Ornament und Dekoration des Rokoko in der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz zu Würzburg. Forschungen zur Kunst- und Kulturgeschichte Band IX. Bayerische Schlösserverwaltung, München, 2004.
  • Hanswernfried Muth: Tafelbilder von Wolfgang Lenz. Einleitender Text. Schöningh, Würzburg. ISBN: 3-87717-710-7
  • Richard Sedlmaier und Rudolf Pfister: Die fürstbischöfliche Residenz zu Würzburg. Teil 1: Textband. Georg Müller Verlag, München 1923. (Digitalisat bei archive.org)
  • Peter Stephan: „Im Glanz der Majestät des Reiches“. Tiepolo und die Würzburger Residenz. Die Reichsidee der Schönborn und die politische Ikonologie des Barock. 2 Bände. Weißenhorn, Konrad Anton, 2002, 406 Seiten. ISBN: 3-87437-404-1 (Stadtbücherei Würzburg Drk 4 Res)
  • Manuel Weinberger: Verschollen geglaubtes Planmaterial von Balthasar Neumann und seinem Baubüro, und eine unbekannte Zeichnung aus dem Umfeld Johann Dientzenhofers. In: RIHA Journal 0003 vom 14 April 2010

Pressespiegel

(Auszug)

Weblinks

Einzelnachweise und Erläuterungen

  1. Arne Karsten und Hillard von Thiessen, Nützliche Netzwerke und korrupte Seilschaften, Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, S.126
  2. Martin Engel: Das Forum Fridericianum und die monumentalen Residenzplätze des 18. Jahrhunderts, kunsthistorische Dissertation, Freie Universität Berlin 2001, S. 250-253 (Online-Version)
  3. Marianne Erben: Das kleine Buch von der Würzburger Residenz. Echter, Würzburg 1987. S. 6f mit Planskizze
  4. Geschichte der Stadt Würzburg. Band II. Hrsg. Ulrich Wagner. Theiss, Stuttgart 2004. S. 284f
  5. Franziska Fröhlich: „Als die Würzburger Pferde aßen“. Main-Post, 7. Januar 2014
  6. Felix Mader (Bearb.), Bezirksamt Würzburg, Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg 12, München 1915, Ndr. München/Wien 1981, S. 421
  7. Erika Kerestely: Würzburg. Stadtführer mit farbigem Stadtplan. Stürtz Stadtführer. Verlagshaus Würzburg GmbH & Co KG, Würzburg 2008. ISBN: 978-3-8003-1929-9. S. 25
  8. Polyglott: Die *** Sehenswürdigkeiten Europas. Polyglott-Verlag Dr. Bolte KG, München 1987/88. ISBN: 3-493-60292-8, S. 37
  9. Main-Post: „300 Jahre Residenz: Figuren auf der Balustrade wieder komplett“ (22. Mai 2020)
  10. Pressemitteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung: „Schlösserverwaltung restauriert sieben Meter großes Wappen mit Kaiserkrone - Prachtvolles Natursteinkunstwerk über dem Haupteingang der Würzburger Residenz erstrahlt bald in neuem Glanz“ (17. März 2021)
  11. UNESCO Deutschland
  12. Goldmünze Residenz
  13. Risalit (von ital. risalire, wieder hervorspringen), ein aus dem gesamten Bauwerk hervortretender Baukörper oder Architekturteil, der aus der Linie des Gesamten hervortritt. In der Barockzeit gerne zur Fassadengliederung von Palästen und in der einfachsten Form auch zur Gliederung von einfachen Häusern verwendet.
  14. Ein Fascis (lat. fascis „Bündel“), Plural Fasces, ist ein Rutenbündel, in dem ein Beil steckt. Fasces waren das Amtssymbol der höchsten Machthaber des Römischen Reichs und wurden diesen von ihren Amtsdienern (Liktoren) vorangetragen, weshalb sie auch Liktorenbündel genannt werden.
  15. Der Hermesstab oder Caduceus (lat. caduceus) ist ein Stab mit zwei Flügeln, der von zwei Schlangen mit einander zugewendeten Köpfen umschlungen wird.
  16. Richard Sedlmaier und Rudolf Pfister: Die Fürstbischöfliche Residenz zu Würzburg. München 1923, Tafelband S. 81
  17. Siehe auch Hans-Peter Trenschel: Ferdinand Tietz in Würzburg 1736-1747. Beiträge zum Frühwerk des Bildhauers, S. 13 ff
  18. 18,0 18,1 Staatsarchiv Würzburg, Residenzbaurechnung 1737 (Rechn. Nr. 39465, fol. 9 und 10)
  19. Ursprünglich befand sich in der Wappenkartusche das Staatswappen des Fürstbischofs Friedrich Karl von Schönborn, heute finden wir dort die Initialen des Kurfürsten Max Joseph von Bayern.
  20. Staatsarchiv Würzburg, Residenzbaurechnung 1736 (Rechn. Nr. 39464), fol. 12
  21. Die Bekrönung der Wappenkartusche verwies auf das Staatswappen von Friedrich Karl von Schönborn. Nach dem Übergang von Würzburg an Bayern erhielt 1803 der Würzburger Maurermeister Käs den Auftrag an der Residenz die Wappen der ehemaligen Herrschaft zu beseitigen, weshalb die Wappenkartusche heute leer ist. Überliefert ist ferner, dass Käs für 171 Gulden an 114 Kartuschen die Domherrenwappen abzuschlagen hatte. Bei dieser Gelegenheit werden wohl auch die Staatswappen und Monogramme der Fürstbischöfe beseitigt worden sein. (Richard Sedlmaier und Rudolf Pfister: Die Fürstbischöfliche Residenz zu Würzburg. München 1923, Tafelband S. 81)
  22. Christian Naser: Das vergessene Schloss - Balthasar Neumanns Weinhändlerpalais in Zell. Verlag Könighausen & Neumann, Würzburg 2013, S. 17 ff., ISBN: 978-3-8260-5297-2, (Stadtbücherei Würzburg Drl 4 Zel)
  23. Main-Post: „,Kronjuwel’ Gartensaal in neuem Glanz“ (13. Mai 2016)
  24. Rudolf Endres, Der Fränkische Reichskreis, Hefte zur Bayerischen Geschichte, Bd.29, Haus der Bayerischen Geschichte, 2003, S.14
  25. BuzzFeed.com: 18 German Castles That Put Disney To Shame
  26. Main-Post: „Die Residenz aus zwei Millionen Lego-Steinen“ (24. Januar 2019)

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