Napoleon Bonaparte

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Napoleon im Arbeitszimmer mit Hand in der Weste (Gemälde von Jacques-Louis David, 1812)

Napoleon Bonaparte, als Kaiser Napoleon I. (* 15. August 1769 in Ajaccio/Korsika; † 5. Mai 1821 auf St. Helena) war ab 1804 Kaiser Frankreichs und zunächst Verbündeter Bayerns gegen die Habsburger, später deren Gegner.

Leben und Wirken

Zwischen 1779 und 1785 erhielt er eine militärische Ausbildung in Brienne und Paris und wurde anschließend Sekondeleutnant der Artillerie. 1793 wurde er zum Brigadegeneral ernannt und schlug 1795 einen royalistischen Aufstand in Paris nieder. Mit einem Staatsstreich rief er sich am 10. November 1800 zum Ersten Konsul aus, zunächst auf zehn Jahre beschränkt, ab 1802 auf Lebenszeit durch ein Plebiszit. Am 18. Mai 1804 erfolgte die Proklamation zum Kaiser und am 2. Dezember die Krönung in der Kathedrale Notre Dame de Paris.

Ende des Alten Reiches

Durch den Frieden von Lunéville 1801 wurden die territorialen Verhältnisse im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (Altes Reich) von Napoleon, der die deutsche Fürstenkoalition besiegt hatte, neu geordnet. Durch die Annektion des Reichsgebietes links des Rheins wurden die weltlichen Herrscher durch die Säkularisation mit geistlichen Fürstentümern im Reichsdeputationshauptschluss 1803 entschädigt. Die einstigen Fürstbistümer wurden in weltliche Fürstentümer umgewandelt, somit endete auch das Fürstbistum Würzburg, das zum größten Teil dem Kurfürstentum Bayern zugeordnet wurde.

Am 6. August 1806 legte Franz II. die Krone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nieder — womit dieses aufhörte zu bestehen. 1804 hatte er das Kaisertum Österreich begründet, das er weiterhin als Franz I. bis zu seinem Tod regierte.

Feldzüge und Schlachten

Bis heute blickt man in Bayern ambivalent auf das Bündnis mit Napoleon. Tausende bayerischer Soldaten ließen vor allem 1812 im Feldzug gegen Russland ihr Leben. Andererseits erfüllte sich für Bayern der Traum von militärischem Glanz und außenpolitischer Größe. Das Bündnis mit dem Kaiser der Franzosen brachte Bayern die Erhöhung zum Königreich Bayern, dessen Landesgrenzen bis heute für den Freistaat Bayern gelten. Bis heute finden sich an vielen Orten Erinnerungsspuren an den Einfall der französischen Soldaten, der häufig genug leergeräumte Felder, Stallungen, Speicher und Vorratskammern hinterließ, so auch 1814 in Würzburg. Würzburger Soldaten beteiligten sich 1809 in der Schlacht bei Talavera. Letztlich wechselte Bayern noch rechtzeitig die Seiten, zurück zum ehemaligen Verbündeten Österreich. An der Völkerschlacht von Leipzig im Oktober 1813, in der Napoleon eine verheerende Niederlage erlitt, nahm Bayern zwar nicht teil, stand jedoch auf der Seite der Sieger. So konnten auch die durch Napoleon gewonnenen Territorien im Wiener Kongress gesichert werden und Bayern blieb Königreich.

Das Ende des Großherzogtums Würzburg ist bedingt durch die Niederlage Napoleons gegen Rußland, Preußen und Österreich. Würzburg gehörte zu den Verbündeten Napoleons. Ein bayerisch-österreichisches Heer belagerte und beschoss die Stadt, die von den Franzosen besetzt war. Die Franzosen zogen am 28. April 1814 ab.

Ehrungen und Auszeichnungen (Auszug)

Napoleon in Würzburg

Im Raum 18, dem Napoleonzimmer der Residenz an der nördlichen Gartenfront, das 1764 fertiggestellt wurde, übernachtete Kaiser Napoleon, als er zwischen 1806 und 1813 dreimal in Würzburg Station machte, um Großherzog Ferdinand von Würzburg zu besuchen. 1812 traf er hier mit dem König von Württemberg und dem Großherzog von Baden zusammen. Für ihn und seine Gemahlin Marie-Louise wurden dort das aus dem Mobiliar der Toskanazimmer stammende klassizistische Doppelbett und die zugehörigen Nachtkästchen aufgestellt.

Napoleons Ende

Am 6. April 1814 dankte Napoleon in Fontainebleau ab und verbrachte zunächst sein Exil auf der Insel Elba, die er aber Anfang 1815 wieder verliess. Am 15. Juli 1815 folgte nach mehrmonatigem Aufenthalt in Frankreich und der Niederlage in der Schlacht von Waterloo die zweite und endgültige Abdankung mit seiner Verbannung auf die Insel Sankt Helena, wo er schließlich 1821 verstarb.

Heute noch bestehende Relikte aus napoleonischer Zeit

  • Einführung der Zivilehe im Königreich Bayern
  • Einteilung des Landes in die sieben Regierungsbezirke
  • Französische Begriffe im heutigen Sprachgebrauch (z. B. Portemonnaie (Tragen+Münze), Trottoir, Botschamber (pot de chambre), Bonbon, Promenade (von promener=spazieren)) [1]
  • Das Napolenonzimmer in der Würzburger Residenz

Trivia

Napoleon soll damals die Residenz bei einem seiner drei Besuche gleichermaßen spöttisch wie respektvoll als „schönsten Pfarrhof Europas“ bezeichnet haben.

Siehe auch

Quellen

  • Bayerische Landesausstellung 2015 in Ingolstadt: „Napoleon und Bayern“

Weblinks

Einzelnachweise

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