Juristische Fakultät
Die Juristische Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zählt zu den ältesten rechtswissenschaftlichen Fakultäten Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon bei der Erstgründung der Universität Würzburg im Jahre 1402 waren die Juristen mit mehreren Lehrstühlen vertreten. Noch heute ist die Juristische Fakultät im Gebäude der nach der Neugründung der Universität im Jahre 1582 errichteten Alten Universität beheimatet. Dieses Renaissancegeviert wurde als ehemaliges Hauptgebäude der Universität im Jahre 1591 fertiggestellt. Dort waren wie an einer modernen Campus-Universität alle vier Fakultäten - Philosophie, Theologie, Jurisprudenz und Medizin - untergebracht. Durch den Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde auch die Alte Universität bis auf die Außenmauern zerstört.
Am 1. August 1968 trennten sich die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften von den Rechts- und Staatswissenschaften und wurden zu einer eigenständigen Fakultät der Universität ernannt.
Heute beherbergt der rekonstruierte Prachtbau nach umfassenden Renovierungsarbeiten nicht nur die Lehrstühle und Verwaltungsräume der Juristischen Fakultät, sondern auch moderne Hörsäle sowie die Teilbibliothek Recht der Universitätsbibliothek und eine hauseigene Cafeteria. Die Neubaukirche samt Foyer dient als festliche Aula der Universität.
Bedeutung und Umfang
Die Juristische Fakultät besteht aus 20 Lehrstühlen sowie fünf Professuren an sechs Instituten. Rund 2.200 Studierende gehen derzeit in Würzburg dem Jurastudium nach, wobei jährlich etwa 550 Studienanfänger an der Fakultät hinzukommen.
Institute
- Institut für Rechtsgeschichte
- Institut für Bürgerliches Recht und Zivilprozessrecht
- Institut für Gesellschafts-, Steuer- und Arbeitsrecht
- Institut für Staats- und Verwaltungsrecht, Rechtsphilosophie
- Institut für Internationales Recht, Europarecht und Europäisches Privatrecht
- Institut für Strafrecht und Kriminologie
Professoren und Dozenten (Auszug)
- Nikolaus Asclepius
- Johann Peter Banniza von Bazan
- Johann Caspar Barthel
- Winfried Bausback
- Wilhelm Joseph Behr
- Erich Berneker
- Arwed Blomeyer
- Dieter Blumenwitz
- Sebald Brendel
- Georg Brunner
- Wolfram Buchwitz
- Felix Dahn
- Anselm Debes
- Horst Dreier
- Hubert Drüppel
- Isabel Feichtner
- Thomas Fischer
- Joseph Freisen
- Ludwig Josef Gerstner
- Hugo Hahn
- Jan Dirk Harke
- Carl Hildenbrand
- Eric Hilgendorf
- Hasso Hofmann
- Franz Tibor Hollós
- Gottlieb Hufeland
- Manfred Just
- Franz-Ludwig Knemeyer
- Johann Adam von Ickstatt
- Johann Jakob Lauk
- Markus Ludwigs
- Albrecht Mendelssohn Bartholdy
- Friedrich Merzbacher
- Karl Heinz Neumayer
- Peter von Papius
- Ludwig Daniel Pesl
- Ludwig von der Pfordten
- Robert Ferdinand Piloty
- Ferdinand Regelsberger
- Ignaz von Rudhart
- Heinrich Schanz
- Joseph Maria Schneidt
- Dieter Helmut Scheuing
- Richard Schroeder
- Johann Jakob Joseph Sündermahler
- Klaus Tiedtke
- Johannes Christian Joseph Ignaz Unger
- Jürgen Weitzel
- Georg Adam Wirsing
Ehrendoktoren der Fakultät
- 1859: Johann Georg Ritter von Steidle, Oberbürgermeister
- 1964: Alfons Goppel, Ministerpräsident
- 22. November 2013: Prof. Dr. Izhak Englard, Gründungsmitglied der Gesellschaft Israel-Schweiz (GIS) und ehemaliger Oberrichter am Obersten Gericht Israels.
- 1899: Friedrich Graf von Luxburg, Regierungspräsident
- 1923: Hermann Schmitt, Staatsrat
- 1957: Karl Staab, Theologe
Bekannte Studenten und Doktoranten (Auszug)
- August Amrhein (Lokalhistoriker)
- Thomas Dehler (Bundesjustizminister)
- Tilo Klinner (Generalkonsul in Pakistan)
- Karl Liebknecht (Parteigründer der KPD)
- Eduard Lintner (parlamentarischer Staatssekretär)
- Franz Gallus Sündermahler (großherzoglicher Schulrat und königlicher Regierungsdirektor)
- Theo Waigel (Bundesfinanzminister)
- Georg von Waldenfels (Staatsminister der Finanzen)
- Anja Weisgerber (Europaabgeordnete und Mitglied im Deutschen Bundestag)
- Otto Wiesheu (Staatsminister für Wirtschaft und Verkehr)
Siehe auch
Quellen
- Christian Bönicke (Hrsg.), Grundriss einer Geschichte von der Universität zu Würzburg, Würzburg 1788, S. 55