August Amrhein
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Geistlicher Rat Dr. mult. August Amrhein (* 26. August 1847 in Weibersbrunn; † 18. April 1934 in Giebelstadt) war Jurist, Philosoph und katholischer Ortspfarrer in Roßbrunn und in Eßfeld.
Leben und Wirken
August Amrhein kam am 26. August 1847 als Sohn des Bäckers Franz Amrhein und dessen Ehefrau Katharina (geb. Stahl) zur Welt. Er besuchte das Würzburger Gymnasium und anschließend ein philosophisches Jahr am Aschaffenburger Lyzeum. 1868-71 war Amrhein an der Universität Würzburg Kandidat der Theologie, danach Alumnus am Klerikalseminar ebenda. Am 5. August 1871 folgte die Priesterweihe. Amrhein promovierte in Theologie, Philosophie und 1908 in beiden Rechten.
Trivia
Sein Cousin Dr. Ludwig Amrhein charakterisierte ihn wie folgt:
- „Er war in seiner Jugend ein sehr temperamentvoller Student, der durch seine Intelligenz aus dem Rahmen der üblichen Dorf-Pfarrer fiel: Er komponierte selbst, trug mit Vorliebe einen Zylinder, sehr begabt, musikalisch und ohne Rücksicht auf eigenen Schaden (III. Reich) seine Meinung mit Kraft und Mut vertretend.“ [1]
Geistliche Laufbahn
Amrhein war zunächst Kuratus in Werneck, dann Pfarrer in Großwenkheim und zwischen 1889 und 1904 in Roßbrunn. Von April 1904 bis April 1932 war er Gemeindepfarrer von St. Peter und Paul in Eßfeld. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand verbrachte er die letzten beiden Lebensjahre im Zobelschloss von Giebelstadt.
Nebenberufliche Forschung
Neben seiner Tätigkeit als Seelsorger war Amrhein als Heimatforscher tätig und publizierte über hundert wissenschaftliche Abhandlungen über die Geschichte der Hochstifte Würzburg und Bamberg sowie 1929 die „Geschichte des Pfarrdorfes Eßfeld“.
Er war Mitglied der Gesellschaft für fränkische Geschichte und des Historischen Vereins für Unterfranken und Aschaffenburg. Am Ende seiner Amtszeit in Eßfeld meldete er die Entdeckung des archäologischen Gräberfeldes in Eßfeld der zuständigen Behörde in Würzburg und initiierte damit deren archäologische Ausgrabung.
Ehrungen und Auszeichnungen
- Ernennung zum Geistlichen Rat durch Bischof Ferdinand von Schlör
- Ehrenbürger von Eßfeld
Posthume Würdigung
Nach ihm wurde die Dr.-Amrhein-Straße, die ehemalige Kirchgasse, in Eßfeld benannt.
Publikationen (Auszug)
- August Amrhein: Reihenfolge der Mitglieder des adeligen Domstiftes zu Würzburg, St. Kilians-Brüder genannt, von seiner Gründung bis zur Säkularisation 742 - 1803. Archiv des historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, 33. Band, Würzburg 1889/1890, Nr. 1278
- August Amrhein: Reihenfolge der Müller der Weidenmühle (Eßfeld) seit 1603.
- August Amrhein: Geschichte des Pfarrdorfes Eßfeld. 1929
Siehe auch
Quellen
- Carsten Pollnick: Aschaffenburger Straßennamen, Aschaffenburg 1990, S. 12: „Amrheinstraße“.
- Die Eßfelder Pfarrer auf www.essfeld-web.de
- August Amrhein auf koeblergerhard.de
- August Amrhein auf wikipedia.org
Einzelnachweise
- ↑ Carsten Pollnick: Aschaffenburger Straßennamen, Aschaffenburg 1990, S. 12