St. Josef (Grombühl)
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Die katholische Pfarrkirche St. Josef der Bräutigam befindet sich im Stadtbezirk Grombühl. Sie ist die zweitgrößte Kirche Würzburgs und bietet bis zu 3.000 Menschen Platz.
Baugeschichte
Einleitung
Die Entscheidung für den Bau einer Kirche im Grombühl entsprang denselben sozio- und klerikalstrukturellen Notwendigkeiten, die auch bei der Errichtung der Adalberokirche in der Sanderau ausschlaggebend waren, allerdings unterschied sich die soziale Struktur Grombühls erheblich von der Sanderau, was auf die Wünsche der Auftraggeben sowie den ausgeführten Kirchenbau großen Einfluss hatte. Im Gegensatz zur Sanderau, dem Viertel der Beamten, Angestellten und Kaufleute, die ihre bürgerlichen Ideale in einem Sanderauer Dom erfüllt sehen wollten, war Grombühl der Stadtteil der Arbeiter und Tagelöhner, was sich auch in der Gestalt und im Patrozinium ihrer neu zu erbauenden Kirche niederschlagen sollte. Der sprunghafte Anstieg der Bevölkerung in Grombühl in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch den Bau des neuen Bahnhofs in den Jahren von 1863 bis 1869 erforderte die Gründung einer eigenen Pfarrei. Am 7. Oktober 1889 versammelten sich 22 Männer im Gasthaus Haas, Wagnerstraße 7, und schlossen sich zum Kirchenbauverein Grombühl (KBV) zusammen. Als Auftakt zum Unternehmen Kirchenbau wurde am 20. April 1890 eine Versammlung im Platz'scher Garten abgehalten, auf welcher der damalige Universitätsbibliothekar und Theologe Johann Baptist Stamminger eine Rede hielt, die zum Kirchenbau aufforderte. Stamminger war es auch, der noch im gleichen Jahr seinen Freund Franz Josef von Denzinger für den Bau gewann.
Finanzierung
Das größte Problem für den KBV Grombühl war die Finanzierung des Kirchenbaus. Von der Diözese Würzburg konnte es keine finanzielle Unterstützung geben, da es zur damaligen Zeit weder Kirchengeld noch Kirchensteuer gab. Von der Stadt Würzburg gab es einen Zuschuss von 40.000 Mark, von denen 10.000 Mark sofort, der Rest in Raten bis zum Jahr 1900 gezahlt werden sollten. Die Zuschüsse aus Staatsmitteln betrugen 8.000 Mark für das Jahr 1891 sowie nochmals je 1.200 Mark für die Jahre 1894 und 1895. Für die Finanzperiode 1896/1898 wurden 2.000 Mark bewilligt.
Für 114.000 Mark wurde am 27. Juli 1891 der einzig noch erwerbbare zentrale Platz, das Anwesen der Witwe Reinhardt, erworben. Aufgrund der vorhandenen Bebauung war der wenige zur Verfügung stehende Platz sehr teuer.
Planung
Noch im gleichen Jahr legte der Architekt Franz Josef von Denzinger erste Pläne vor. Gefordert wurde vom Baumeister eine Hallenkirche in spätgotischen Formen in Anlehnung an die mittelalterlichen Predigerkirchen der Bettelorden. Die so zu erbauende Kirche sollte Platz für ca. 2.000 Personen bieten und durfte die mit 500.000 Mark veranschlagten Baukosten nicht übersteigen. Der Denzinger Entwurf zeigt eine dreischiffige, netzgewölbte Hallenkirche, deren Seitenschiffe durch Einbeziehung der Strebepfeiler in den Innenraum zu Seitenkapellen werden, die zur Aufnahme weiterer Altäre, Beichtstühle und des Taufsteins gedacht waren. Der 68 Meter hohe Turm sollte an der Nordseite des Baus im Chorwinkel stehen. Der gesamte Bau sollte eine Länge von 59 Meter und eine Breite von 30 Meter, für das Querschiff eine Breite von 35 Meter haben und sollte Platz für 1.670 Personen bieten, davon 1.000 Sitzgelegenheiten. Das Patrozinium sollte dem Hl. Josef obliegen, dem Patron der arbeitenden Klasse.
Zusätzliche Geldmittel sollten durch eine Lotterie eingenommen werden, erbrachte aber nicht die erhofften Mittel. Kleinere Spenden und Stiftungen von Privatiers gingen dem Kirchenbauverein im größeren Maße zu.
Erst 1893, also zwei Jahre nach Vorlage der ersten Zeichnungen zum Kirchenbau, wurden die Entwürfe Denzenigers als Pläne vorgelegt und am 10. Oktober desselben Jahres vom Kirchenbauverein gebilligt. Der überraschende Tod Denzingers am 14. Februar 1894 verhinderte die Ausarbeitung von Detailplänen. Die Arbeit ging ohne große Verzögerung an Joseph Schmitz, der Denzinger auch bei der gerade kurz vor Baubeginn stehenden Adalberokirche schon assistiert hatte. Schmitz Detailpläne wurden im Kirchenbauverein diskutiert und 1895 genehmigt, allerdings scheinen weitere Finanzierungsprobleme den Baubeginn verhindert zu haben. Es sollten noch drei Jahre dauern, bis die endgültige Finanzierung des Kirchenbau sichergestellt war. Grundlage hierfür waren die Vermächtnisse der Geschwister Anna und Nikolaus Hubert sowie des Ehepaares Anna und Georg Doseth.
Die stetige Zunahme der Grombühler Bevölkerung hatte zur Folge, dass die Pläne Denzingers von Joseph Schmitz im Jahre 1901 in der Weise umgearbeitet wurden, dass bei möglichster Vereinfachung der Ornamentik die Kirche um gut ein Drittel vergrößert und doch für die Summe von rund 500.000 Mark im Rohbau hergestellt werden konnte. Schmitz neu ausgearbeitete und vom Kirchenbauverein 1902 genehmigten Pläne bedeuteten allerdings die vollständige Aufgabe des Denzingerschen Projekts.
Ausführung
Der erste Spatenstich erfolgte am 1. August 1902, der Grundstein wurde am 19. März 1903 durch Bischof Ferdinand von Schlör gelegt. Die Bauaufsicht führte, wie schon zuvor bei der Mutterhauskirche der Kongregation der Schwestern des Erlösers, wiederum der Würzburger Architekt Franz Ostberg. Der Schlussstein wurde am 1. Juni 1904 eingesetzt. Insgesamt kostete der Bau ohne Innenausstattung 583.957 Mark. Die Kirche wurde am 9. Juli 1905 durch Bischof Ferdinand von Schlör unter großer Beteiligung der Bevölkerung und Geistlichkeit konsekriert; zu diesem Zeitpunkt fehlten allerdings noch eine Orgel sowie die Kirchenbänke. Die Vollendung der Innenausstattung dauerte bis 1909 und kostete rund 90.000 Mark. Der Taufstein wurde am 29. Dezember 1935 geweiht.
Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde die Kirche schwer getroffen. In den Jahren 1948 bis 1955 erfolgte der Wiederaufbau der Kirche im weitgehend ursprünglichen Zustand. 1949 wurde der Raum unter der Orgelempore zu einer selbständigen Kapelle ausgebaut. 1953 wurde der neue Turmhelm nach Plänen des Regierungsbaumeisters Hubert Groß ausgeführt, der, dem Zeitgeschmack unterliegend, dem früheren Erscheinungsbild der Kirche zuwiderläuft.
Baubeschreibung
Außenansicht
Zur Kirche gehörte eine großzügige Terrassenanlage, zu der von Süden eine breite Freitreppe hinaufführt. Die Pfarrkirche ist eine dreischiffige Basilika mit eingezogenem 5/8-Chor. Der lange rechteckige Bau besitzt kein Querhaus, doch sind das sechste und siebte Joch der beiden Seitenschiffe hallenartig erhöht, so dass der Eindruck eines Querhauses entsteht. Das Satteldach mit durchbrochenem Dachreiter hat einen vorgezogenen Eckturm mit geschweiftem Zeltdach und Laterne. Das Gebäude wurde errichtet in unverputztem Bruchsteinmauerwerk aus Kalksteinen mit Quadereinfassungen aus schwerem fränkischen Muschelkalk.
Der Turm ist 52 Meter hoch und steht an der Nordwestecke des Baus. Vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war er 64 Meter hoch und mit einem langen, spitzen Helm versehen. Er gliedert sich in fünf Geschosse, die durch umlaufende Gesimse voneinander getrennt sind. Die vier unteren Turmgeschosse sind quadratisch, das oberste oktogonal.
Die Brechung der langen Außenflächen wird erreicht durch eine abwechslungsreiche Gliederung des großen Baukörpers durch fünf Portalanlagen, die querschiffartige Anlage sowie verschiedenen andere Bauteile wie den Ölberg oder die Treppentürme. Mit einer Gesamtlänge von 70 Meter und einer Breite von 30 Meter ist St. Josef nach dem Kiliansdom Würzburgs zweitgrößte Kirche.
Die „Treppen-Madonna“ vom Künstler Karl Schneider aus dem Jahre 1956 thront auf einer Rundsäule über der Freitreppe auf dem Kirchvorplatz.
Innenraum
Die Gesamtlänge beträgt innen 65 Meter und die gleichmäßige Breite bis zur Kommunionbank 26 Meter. Die Josefskirche ist nach dem Kiliansdom flächenmäßig die größte Kirche von Würzburg und kann 3.000 Menschen aufnehmen. Jede einzelne der Bänke ist 7,25 Meter lang.
Chor
Das Gewölbe über dem Hochaltar blieb trotz großer Schäden am 16. März 1945 erhalten. Eine Besonderheit ist die kleine Orgel über dem Marienaltar. Da die Anschaffung einer großen Orgel nach der Zerstörung nicht möglich war, wurde im Jahre 1952 diese Notorgel geschaffen.
Ursprünglich besaß die Kirche im Chor drei sehr schöne Glasgemälde von je 7,5 Meter Höhe. Im Jahre 1940 wurden diese dort herausgenommen und an den vier großen Fenstern in der Mitte des Kirchenschiffes angebracht. Am 16. März 1945 gingen alle Fenster der Kirche in Trümmer. Beim Wiederaufbau setzte man zunächst weißes Kathedralglas ein. Da dies vorne am Altar sehr unangenehm wirkte, schuf man bereits 1950 für den unteren Teil der beiden Chorfenster kleine Glasgemälde (links: Augustinus und Judas Thaddäus, rechts: Maria und Josef). Die jetzigen Fenster wurden im November 1954 nach einem Entwurf des Grafikers Ludwig Martin von Glasermeister Steinruck eingesetzt.
Das mächtige Kruzifix in der Mitte des Chors wurde von Ludwig Sonnleitner im Jahre 1926 gefertigt.
Hochaltar
Der von Professor Jakob Angermair (Konservator am Nationalmuseum in München) entworfene Hochaltar der Josefskirche wurde am 21. Juni 1907 aufgestellt. Gestaltet ist dieser nach Art eines festen Flügelaltars im Renaissancestil. Die architektonische Umrahmung wird in feinen Übergängen zu den Malereien übergeleitet, die ein Werk von Professor Rudolf von Seitz sind. Als Hauptgestalten werden Petrus und Paulus dargestellt. Die plastische Gruppe in der Altarbekrönung mit Christus als Weltenrichter und den Engeln als Trägern der Leidenswerkzeuge wurden von Heinz Schiestl gefertigt.
Volksaltar und Ambo
Der Bildhauer Ernst Singer schuf 1984 den Volksaltar und Ambo aus Muschelkalkstein. Der Altar stellt Christus im schmerzhaften Rosenkranz dar, umrahmt von einer Dornenkrone. Eingeweiht wurde der Altar 1. November 1984 bei einer feierlichen Messe von Bischof Paul Werner Scheele.
Josefsaltar
Dieser Altar, eine im Renaissancestil hergestellter Flügelaltar, wurde kurz vor dem Josefsfest 1911 in der Kirche aufgestellt. Die Entwürfe stammen von Professor Jakob Angermair, die Ausführung der Malereien von Professor Kaspar Schleibner. [1] Der Aufsatz, der die Flucht nach Ägypten darstellt mit zwei Engelsfiguren auf der rechten und linken Seite, stammt ebenfalls von Heinz Schiestl.
Marienaltar
Der Marienaltar ist das Werk des Kunstmalers Anton Rausch (München) unter der künstlerischen Betreuung von Professor Jakob Angermair und wurde zum Rosenkranzfest am 5. Oktober 1930 aufgestellt. Das Schnitzwerk des Triumphbogens mit der Verkündigunsszene und den knienden musizierenden Engeln rechts und links davon ist ein Werk des Bildhauers Ludwig Sonnleitner. Der Altar wurde am 16. März 1945 schwer beschädigt, konnte aber in seiner alten Schönheit wieder hergestellt werden.
Missionskreuz und goldene Madonna
Das Missionskreuz mit den beiden deutschen Heiligen der Caritas St. Elisabeth und Bruder Konrad sowie die Konstruktion des Unterbaus stammen von Ludwig Sonnleitner. Dem Missionskreuz gab er statt des Christuskörpers das zerschlagene todwunde Antlitz vom Turiner Leichentuch. Der Tabernakel auf dem Altar ist eine Goldschmiedearbeit von Josef Amberg in Würzburg. Der gesamte Altar wurde 1942 geschaffen.
Die goldene Madonna aus dem Jahre 1932 ist das dritte Kunstwerk von Ludwig Sonnleitner in der Josefskirche.
Kanzel
Die Josefskirche bekam erst kurz vor ihrem 25jährigen Jubiläum am 19. März 1929 eine richtige Kanzel, die ebenfalls Professor Jakob Angermair entworfen hat. Dargestellt ist Christus als Sämann im Mittelpunkt der Kanzelbrüstung. Als Material für die Kanzel wählte man blauen Muschelkalk als Kontrast zum sonst grauen Muschelkalk der Säulen. Der alte Kanzeldeckel wurde am 16. März 1945 zerstört und durch eine andere Konstruktion ersetzt.
Herz-Jesu-Statue
Die Herz-Jesu-Statue von Georg Henn zeigt absichtlich nicht das Herz mit den Feuerflammen auf dem Körper; der auferstandene Christus trägt offen die von der Lanze durchbohrte Seitenwunde. Die Inschrift „Kommet zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“ stammt, wie auch alle übrigen in der Kirche vorhandenen Schriften, von dem Graphiker Josef Albert.
Taufstein
Der Taufstein aus dem Jahre 1935 wurde vom einheimischen Bildhauer Amann aus hellem Donaukalk gefertigt. Der Entwurf dazu stammt vom Architekten Schmaderer. Die Weihe fand am 29. Dezember 1935 statt. Das mittlere Relief, das beim Angriff vom 16. März 1945 erhalten geblieben ist, stellt die Taufe Jesu durch Johannes im Jordan dar. Das linke Relief wurde vollkommen zerstört, dagegen konnte das Relief an der rechten Seite, eine Szene aus dem Wüstenzug (Moses schlägt Wasser aus dem Felsen.) gerettet werden. Da von dem linken Relief keine Darstellung mehr zu finden war, wurde an dieser Stelle vom Grafiker Albert die Inschrift angebracht: „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden.“ Der kupferne Deckel des Taufsteins ist während des Krieges der Beschlagnahme entgangen.
Armenseelen-Kapelle (St. Nikolauskapelle)
An der linken Seite des Chorraumes von St. Josef befindet sich die ursprüngliche „Armenseelen-Kapelle“, die jedoch zur Zeit von der Katholisch-Byzantinischen Gemeinde als St. Nikolauskapelle für die Feier der Gottesdienste im byzantinischen Ritus genutzt wird.
In dieser Kapelle befindet sich eine Gruft mit den sterblichen Überresten von sechs um die Erbauung der Josefskirche verdienten Personen. Die Geschwister Hubert und das Ehepaar Doseth gaben einst testamentarisch ihr ganzes Vermögen zum Bau der Josefskirche (insgesamt 282.000 Mark). Der Geistliche Rat Kaspar Heßdörfer, von 1894 bis 1908 Pfarrer von Stift Haug (und damit auch von Grombühl), war der eigentliche Bauherr der Kirche. Er hat entscheidend bei der Planung mitgewirkt und persönlich große Opfer für die Josefskirche und die neue Gemeinde gebracht. Kaplan Max Lochner, so wurde der erste Kurat in Grombühl allgemein genannt, war der erste ständige Seelsorger von 1894 bis 1908, also gleichzeitig mit Kaspar Heßdörfer. In einer Nische steht die Statue des „Heiligen Judas Thaddäus“, ein Werk des Würzburger Bildhauers Franz Martin vom Januar 1955.
Gedenkstein für Geistl. Rat Kaspar Heßdörfer
Gedenkstein für Kaplan Max Lochner
In der für die Feier der byzantinisch-katholischen Gottesdienste als St. Nikolauskapelle eingerichteten Kapelle bilden eine goldene Ikonostase, zwei große Kerzenschalen auf Säulen und kostbare Teppiche das Zentrum. In der Mitte hängt rechts eine Ikone Jesu Christi in Gestalt nach seiner Auferstehung, links eine Ikone der Gottesgebärerin, dazwischen befindet sich die königliche Tür beziehungsweise das heilige Tor, durch das der Priester im Evangelienbuch und in der Eucharistie Christus aus dem Altarraum zur Gemeinde bringt.
Orgel
Die Orgel auf der Empore wurde von der Würzburger Orgelbaufirma Winfried Elenz 1987 als Teilbau errichtet und bis 1989 durch die Firma Steinmeyer aus Oettingen fertiggestellt.[2] Sie hat die halbe Größe der Domorgel. Prospekt und Rückpositiv passen sich harmonisch dem Kirchengebäude an. Sie wurde am 20. Dezember 1987 von Pfarrer Josef Mahr eingeweiht. Im Rahmen der Einweihungsfeierlichkeiten hat Domorganist Paul Damjakob ein Konzert gegeben.
Die Orgel hat ein Gewicht von 16 Tonnen, ist 9 Meter hoch und 6,50 Meter breit. Sie besitzt: 46 Register, 3135 klingende Pfeifen, 3 Manuale. Die Bauzeit betrug 3 Jahre.
Trauernde Mutter
Die Josefskirche besitzt in der linken Vorhalle eine eigenartige Pieta, die „Trauernde Mutter”. Christi Mutter hat den Leichnam ihres Sohnes nicht auf dem Schoß, sondern kniet vor ihm, der auf dem Boden langgestreckt daliegt, bevor er ins Grab gesenkt wird. Ein Engel zeigt die Marterwerkzeuge: Nägel und Dornenkrone; gegenüber hängt über einem Wassergefäß das Tuch, mit dem soeben der Leichnam gewaschen wurde. Der Schmerz wird verklärt durch die Gewissheit der künftigen Auferstehung.
Die Pieta wurde 1951 von Otto Sonnleitner, dem Sohn Ludwig Sonnleitners, für die Opfer des Krieges geschaffen.
Kapelle Maria am Stein
In der bis zum 24. Juli 2005 so genannten Werktagskapelle, stand von 1938 bis 1945 der Hochaltar des Vinzentinums, um den sich im Vinzentinum von 1894 bis 1905 die erste Gemeinde einst versammelt hatte. Er verbrannte am 16. März 1945 vollständig, nur die Reliquien fand man ein halbes Jahr später bei den Aufräumungsarbeiten unversehrt in einem Gefäß. Sie sind in dem Altar niedergelegt, der 1949 hier aufgestellt wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde der Raum unter der Empore - er ist 200 Quadratmeter groß - zu einer eigenen selbstständigen Kapelle umgebaut.
2005 wurde die Werktagskapelle, auf Vorschlag des Kunstreferenten der Diözese, Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, neu gestaltet. Sie wird jetzt Kapelle Maria am Stein genannt und wurde am 24. Juli 2005 von Weihbischof Helmut Bauer geweiht. Die namensgebende Marienstatue stand früher im Pfarrgarten.
In der Weihnachtszeit steht hier seit 2012 die Grombühler Weihnachtskrippe.
Geläut
Glocken
Im Jahr 1955 goss die Glockengießerei Otto in Bremen-Hemelingen für die Josefskirche fünf Bronzeglocken mit den Schlagtönen: cis' – e' – fis' – gis' – h'. Die Glocken haben folgende Durchmesser: 1518 mm, 1276 mm, 1137 mm, 1013 mm, 852 mm, und wiegen: 2300 kg, 1400 kg, 1000 kg, 700 kg, 400 kg. [3]
Glockengeläut (Video)
„Die fünf Glocken der Pfarrkirche Sankt Josef in Grombühl (Turmaufnahme)“ von glockenzeit
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Seelsorger
- Max Lochner, Kuratus (1894-1908)
- Anton Hammer, Pfarrer (1909-1937)
- Leo Kuchenbrod, Kaplan (1935-1937)
- Dr. Dr. August Burk, Pfarrer (1937-1960)
- Hugo Weyermann, Pfarrer (1960-1980)
- Josef Mahr, Pfarrer (1980-1991)
- Hans Herderich, Pfarrer (1991-1999)
- Josef Treutlein, Pfarrer (2000-2014)
- Sebastian Herbert, Pfarrer (2015-2018)
- Klaus Oehrlein, Pfarrvikar (seit 2016), Pfarradministrator (2018-2019)
- Petro Müller, Pfarradministrator
Siehe auch
- Grombühler Weihnachtskrippe
- Joseph Schmitz
- Kirchengebäude in Würzburg
- Liste der höchsten Bauwerke in Würzburg
- Pastoraler Raum Würzburg Nord-Ost
- Pfarrei St. Josef der Bräutigam (Grombühl)
- Pfarrhaus St. Josef (Grombühl)
Quellen und Literatur
- Andreas Barz: Joseph Schmitz' Würzburger Kirchenbauten. Wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des akademischen Grades eine Magister Artium (M.A.) an der Philosophischen Fakultät II der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Würzburg 1988, S. 52 ff.
- Stadtpfarrer Dr. Dr. August Burk: Die Josefs-Kirche in Würzburg, Fränkische Gesellschaftsdruckerei Würzburg
- Thomas Wehner (Bearb.): Realschematismus der Diözese Würzburg. Dekanat Würzburg-Stadt 1992, S. 114 ff.
- Pfarrer Hugo Weyermann (Hrsg.): Chronik der Pfarrei St. Josef Würzburg-Grombühl. Würzburg 1980
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-333
Weblinks
- Pfarrkirche St. Josef (Grombühl) auf den Internetseiten der Pfarreiengemeinschaft Würzburg Innenstadt-Nord
- Informationen über Josef von Nazareth bei Wikipedia
Einzelnachweise und Erläuterungen
- ↑ Kaspar Schleibner (* 23. Februar 1863 in Hallstadt; † 27. Januar 1931 in München) war ein deutscher Kirchenmaler. Nähere Informationen bei Wikipedia [1].
- ↑ Informationen zur Orgel auf Organ index
- ↑ Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynatie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN: 978-3-00-063109-2, S. 588, insbesondere Seiten 330, 331, 553