Karl Schneider
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Karl Schneider (* 31. Juli 1911 in Würzburg; † 28. Januar 1970 ebenda) war Bildhauer und freischaffender Künstler.
Familiäre Zusammenhänge
Der Bildhauer Karl Schneider war Sohn des Bildhauers und Denkmalpflegers Georg Schneider (* 1882 in Würzburg; † 1965 ebenda).
Leben und Wirken
Er studierte an der Kunstakademie München, bevor er zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Nach Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft 1950 arbeitete er zunächst in der Werkstatt seines Vaters. 1955 gründete sein eigenes Atelier in Würzburg. Er machte sich insbesondere einen Namen mit der sorgsamen Restaurierung von Kunstwerken und Bauplastiken, die während der Bombenangriffe auf Würzburg am 16. März 1945 beschädigt wurden oder in hunderte Bruchstücke zerbrochen waren. Schneiders Mitarbeiter war Lothar Christian Forster. Nach seinem Tod 1970 übernahm der Bildhauer Wolfgang Finger-Rokitnitz die Werkstatt in der Methfesselstraße 19. Danach bestand sie weiter unter dem Namen Atelier für Innenarchitektur M.Menschel.
Genre
Im Rahmen des Würzburger Wiederaufbaus schuf er zahlreiche Kopien von Figuren von Johann Peter Wagner, darunter viele Putten, für den Würzburger Hofgarten und Veitshöchheimer Hofgarten (Originale im Museum für Franken). Daneben schuf er viele eigene Werke, die in Würzburg und ganz Unterfranken zu sehen sind. Schwerpunkte bildeten zum einen religiöse Arbeiten (Madonnen), zum anderen Tierplastiken, die häufig als Auftragsarbeiten nach Wettbewerben für öffentliche Gebäude entstanden sind, darunter einige Brunnenplastiken.
Werke (Auswahl)
- Hölzeres Altarrelief „Bergpredigt“ in der Werktagskapelle der kath. Pfarrkirche Unsere Liebe Frau (1951)
- Elefantenbrunnen aus Sandstein auf einem Spielplatz im Ringpark
- Treppenmadonna vor der katholischen Pfarrkirche St. Josef (Grombühl) (1956)
- Schutzmantelmadonna im Inneren der kath. Pfarrkirche Unsere Liebe Frau (1962)
- Holzstatue Maria mit Kind in der Maria-Namen-Kapelle (1963)
- Bronzeskulptur auffliegender Tauben am Vogelbrunnen im Frauenland (1965)
- Bildstock „Christus in der Kelter“ am Eibelstadter Altenberg (1965)
- Fischbrunnen aus rotem Sandstein in der Lehmgrubensiedlung (1966)
- Bronzefigur des Vogelweide-Brunnens an der Walther-Grundschule in Heidingsfeld (1966)
- Türe zur Sepultur des Kiliansdoms (1967))
Bildergalerie
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Werner Dettelbacher: Würzburg. Eine Stadt der Brunnen. Würzburg 1985
- Homepage Atelier Menschel
- Josef Kern: Die Bildende Kunst abseits der Zentren. In: Unterfränkische Geschichte, hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 247-316, S. 309
- Georg Hures: Bildstöcke, Freifiguren und Flurdenkmäler - Ein Gang durch die Eibelstädter Gemarkung. Hrsg.: Heimatverein Eibelstadt, Eibelstadt 1996, S. 90 f.