Bahnwärterhäuser in Stadt und Landkreis Würzburg

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Neureuther, Gottfried von: Bahnwärterhaus: Grundriss, Ansichten, Querschnitt

Bahnwärterhäuser dienten dem Bahnpersonal zur Zug- und Streckensicherung an den Bahnstrecken in Stadt und Landkreis Würzburg.

Bedeutung

In der Anfangszeit der Eisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Weitermeldung der Züge durch Bahnwärter, die entlang der Strecke postiert waren. Da die Bahnwärterposten oft weit von Ortschaften entfernt waren, wurden eigene Bahnwärterhäuser errichtet. In diesen wohnten die Bahnwärter zum Teil mit ihren Familien. Zur Versorgung wurde ihnen meist auch ein Stück Land zugewiesen, auf dem sie Nahrungsmittel anbauen konnten.

„Jeder Bahnwärter soll bei Tag und bei Nacht vor und nach jedem Zug, in so ferne die Zwischenzeit von einem Zug zum andern solches gestattet, die ihm zugetheilte Bahnstrecke begehen und untersuchen.“ [1] Die Überwachung der Streckenbegehungen erfolgte durcd Kontrolltafeln: „Die Grenze des Bezirks eines jeden Bahnwärters ist durch den sogenannten Controll-Pfahl gekennzeichnet. Dies ist ein in den Boden eingelassener vierkantig gehauener Holzpflock von 4 Schuh [2] Länge, woran Hacken zum Einhängen der mit den Nummern der hier zusammengrenzenden Bahnwärterhäuser versehenen schwarzen und rothen Tafeln befestigt sind. Nach bestehender Dienstesvorschrift muß nämlich jeder Bahnwärter feinen Bezirk, in dessen Mitte so ziemlich das Bahnwärterhaus in der Regel liegt, mehrmals vor Ankunft der einzelnen Züge bis an die Grenzen seiner beiden benachbarten Bahnwärter begehen und zum Nachweis, daß er diesen Kontrolvollgang gemacht hat, an dem Kontrolpflocke eine mit der Nummer seines Wärterhauses versehene Tafel von rother ober schwarzer Farbe gegen die von dem vorhergehenden Kontrolgange noch in dem Kontrolpflocke angehängte Tafel von der entgegengesetzten Farbe vertauschen. Haben hienach zwei angrenzende Bahnwärter ihren Bezirk vorschriftsmäßig begangen, so müssen die Nummern beider an dem Kontrolpflocke auf Tafeln von gleicher Farbe aufgehängt sein, und hiedurch ist eine gegenseitige Beaufsichtigung dieser Bediensteten ermöglicht.“ [3]

Signalstellungen Optische Telegraphen 1859

Die Weitermeldung der Züge zwischen den Bahnwärterposten und Bahnstationen erfolgte zunächst durch optische Telegraphen. Dies erforderte eine direkte Sichtverbindung, so dass der Abstand zwischen benachbarten Bahnwärterposten in Regel 1,5 km nicht überschritt. Nachts wurden an den Telegraphen Lampen entzündet. Schlechte Witterung wie Regen oder Nebel behinderte oft die Zugsicherung. Daher ersetzte man bereits ab den 1860er Jahren die optischen Telegraphen durch elektromagnetische Telegraphen (Morse-Apparate) und galvanische Läutapparate. [4] Später wurden Formsignale zur Übermittlung der Fahrbefehle von den Bahnwärterposten an die Lokomotivführer entlang der Strecken errichtet. Die Telegraphen wurden durch Telefone ersetzt. Die Bahnwärterposten waren dann für das Stellen der Signale und weiterhin für die Überwachung der Strecke verantwortlich. An Nebenstrecken findet man teilweise heute noch diese Art der Zugsicherung und die typischen Telegraphenleitungen entlang der Gleise.

Vielfach waren die Bahnwärterposten auch für die Bedienung der Schranken an Bahnübergängen zuständig. Manchmal konnte der Bahnwärterposten nicht nahe des Bahnübergangs errichtet werden, um gute Sichtverhältnisse zu haben. Dann befand sich am Bahnübergang zusätzlich ein kleiner Unterstand, wie zum Beispiel am Bahnübergang Lindflur.

Bahnwärterhäuser

Etliche Bahnwärterhäuser sind heute noch vorhanden und werden privat genutzt. Für diese ist die Adresse angegeben.

Streckenkilometer Bahnstrecke / Gemarkung Adresse Nutzung
Würzburg-Aschaffenburg
1,2 Würzburg Ehemaliger Bahnübergang Veitshöchheimer Straße nicht mehr vorhanden
2,6 Würzburg Dürrbachau nicht mehr vorhanden
3,4 Würzburg Dürrbachau nicht mehr vorhanden
4,7 Würzburg Dürrbachau nicht mehr vorhanden
5,8 Veitshöchheim Ehemaliger Bahnübergang Würzburger Straße nicht mehr vorhanden
8,1 Veitshöchheim Ehemaliger Thüngersheimer Würzburger Straße nicht mehr vorhanden
10,0 Thüngersheim Ehemaliger Haltepunkt Erlabrunn nicht mehr vorhanden
11,3 Thüngersheim Ehemaliger Bahnübergang An der Straß nicht mehr vorhanden
13,1 Thüngersheim Ehemaliger Bahnübergang Hintere Maingasse nicht mehr vorhanden
Bamberg-Rottendorf
74,0 Opferbaum Nähe Eisenbahnbrücke Kreisstraße WÜ 56 nicht mehr vorhanden
74,9 Opferbaum Nähe Straßenbrücke Ost (Opferbaum) nicht mehr vorhanden
75,8 Opferbaum Ehemalige Straßenbrücke Süd (Opferbaum) nicht mehr vorhanden
80,1 Oberpleichfeld An der Bahn 1 privat
80,6 Oberpleichfeld An der Bahn 2 privat
84,0 Prosselsheim Eisenbahnbrücke Gut Seligenstadt nicht mehr vorhanden
85,1 Euerfeld Nähe Straßenbrücke Nordwest (Euerfeld) nicht mehr vorhanden
88,0 Rottendorf „Herrenholz“ nordöstlich Unterer Rothof nicht mehr vorhanden
89,3 Rottendorf Südlich Unterer Rothof nicht mehr vorhanden
Nürnberg-Würzburg
87,5 Rottendorf Südlich Eisenbahnbrücke Bundesstraße 8 nicht mehr vorhanden
88,7 Rottendorf Westlich Eisenbahnbrücke Feldweg Hofschwärz nicht mehr vorhanden
89,2 Rottendorf Westlich Eisenbahnbrücke Landleite West nicht mehr vorhanden
89,9 Würzburg Straßenbrücke Kitzinger Straße nicht mehr vorhanden
91,4 Würzburg Gneisenaustraße 99 Privat
92,3 Würzburg Gneisenaustraße 34 Privat
Treuchtlingen-Würzburg
116,3 Frickenhausen am Main Marktbreiter Straße 2 privat
117,7 Ochsenfurt Nähe Industriestraße nicht mehr vorhanden
119,8 Ochsenfurt Eisenbahnbrücke Brunnenstraße nicht mehr vorhanden
122,1 Goßmannsdorf Ehemaliger Bahnübergang nahe Mainbrücke Goßmannsdorf nicht mehr vorhanden
124,9 Winterhausen Ehemaliger Bahnübergang Untere Klinge nicht mehr vorhanden
128,0 Winterhausen Ehemaliger Bahnübergang Im Neulein nicht mehr vorhanden
128,8 Winterhausen Staatsstraße 2418 nahe Eisenbahnbrücke Haltepunkt Rottenbauer privat
130,3 Heidingsfeld Autobahnbrücke Randersacker nicht mehr vorhanden
131,7 Heidingsfeld Winterhäuser Straße 122 Neues Wohnhaus
132,4 Heidingsfeld Haltepunkt Randersacker nicht mehr vorhanden
133,7 Heidingsfeld Kaulstraße 5 privat
135,0 Heidingsfeld Resenweg nicht mehr vorhanden
136,1 Würzburg Ehemaliger Bahnübergang Randersackerer Straße nicht mehr vorhanden
136,7 Sanderau Neubergstraße 41 privat
137,4 Würzburg Eisenbahnbrücke Sieboldstraße nicht mehr vorhanden
138,3 Würzburg Straßenbrücke Rottendorfer Straße nicht mehr vorhanden
139,0 Würzburg Bahnübergang Beethovenstraße nicht mehr vorhanden
Stuttgart-Würzburg
136,2 Kirchheim Egenburgstraße 5 privat
138,1 Kirchheim Nähe Kalksteinbruch Zufahrt noch vorhanden
138,9 Moos Nördlich der Silver Ranch Feldwegzufahrt noch vorhanden
139,9 Moos Bahnübergang Moos nicht mehr vorhanden
141,6 Sulzdorf Östlich von Moos Feldwegzufahrt noch vorhanden
143,9 Geroldshausen Kirchheimer Straße 1 privat
145,6 Albertshausen An der Bundesbahn 3 privat
146,9 Lindflur Lindenstraße 2 privat
148,4 Reichenberg Südlich Bahnhof Reichenberg Grundstück privat genutzt
149,4 Reichenberg Am Höchberg 21 privat
150,5 Heidingsfeld Stadtgrenze Steinreste noch vorhanden
151,4 Heidingsfeld Reichenberger Straße 32 privat
152,7 Heidingsfeld Stuttgarter Straße 45 privat
154,0 Heidingsfeld Resenweg nicht mehr vorhanden

Siehe auch

Quellen und Weblinks

Einzelnachweise

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