Lindflur

Aus WürzburgWiki

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Lindflur
Ortstyp Ortsteil
Markt Reichenberg
Landkreis Würzburg
Regierungsbezirk Unterfranken
Freistaat Bayern
Land Deutschland
Kfz-Kennzeichen
Eingemeindung 1. Mai 1978
Dorfweiher mit Säulenbrunnen

Lindflur ist der älteste Ortsteil der Marktgemeinde Reichenberg im Landkreis Würzburg.

Geografie

Geografische Lage

Lindflur liegt westlich der Bundesstraße 19 und grenzt an die Gemarkungsgrenze von Würzburg. Lindflur wird von der Kreisstraße WÜ 15 durchquert.

Religionen

Evang.-Luth. Kirche in Lindflur

Geschichte

Flurnamen in der Lindflurer Gemarkung 1832

Lindflur, 1190 erstmals erwähnt, entwickelte sich rund um den Pachthof, der schon im Hochmittelalter aus zwei Domherrnhöfen zusammenwuchs. Am 18. Mai 1356 bestätigte eine Würzburger Urkunde aus dem Staatsarchiv Würzburg von Fürstbischof Albrecht II. von Hohenlohe die Besitzungen des Benediktinerkloster St. Burkard in „Lyntflur“. Eine weitere Urkunde sagt, dass 1324 ein Fritzo von Rebstock an den Würzburger Domherrn Eberhard von Riedern eine Mühle in Lyntflur verkauft.

Die eigentliche Gründung der Pfarrei ist mit größter Wahrscheinlichkeit auf Bischof Otto II. von Wolfskeel zurückzuführen, der am 30. August 1333 zum 50. Bischof erwählt und bestätigt wurde. Er kaufte von den Krafften Herrn von Hohenlohe neben dem Rittergut Albertshausen auch die Besitzungen in Lindflur einschließlich der Gült und Kleinzehntgefälle.

Um 1450 (die genaue Jahreszahl ist nicht bekannt) kam das Dorf in das Eigentum der Ritter von Wolffskeel, deren Nachfahren ihn bis heute besitzen. 1531 wurde Lindflur Begräbnisstätte derer von Wolffskeel, ein Beweis dafür, dass bereits vor der heutigen Kirche ein Gotteshaus im Ort gestanden hat. Mit Freiherr Neidhard starb die Albertshäuser Linie 1620 aus, da sie keinen männlichen Nachfolger aufbringen konnte, der das Lehen weiterführen konnte. Lindflur und Albertshausen wurden daraufhin geteilt und erfuhren dadurch trotz gemeinsamer Pfarrei eine eigenständige Geschichte. Lindflur wurde einer wolffskeelischen Linie zugeteilt, die eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Markgrafschaft Ansbach spielte. Von Kanzler Julius Friedrich Reichsfreiherr Wolffskeel zu Reichenberg wurden Ansiedlungen von Hugenotten um 1700 durchgeführt.

Von 1903 bis 1911 fand die 1. Flurbereinigung statt. [1] In den Jahren 1912 und 1913 bekam Lindflur durch den Bau von Wasserleitungen eine eigene Wasserversorgung; der Anschluss an die Fernwasserversorgung erfolgte von 1965 bis 1975.

In den Jahren von 1945 bis 1948 nahm das Dorf Bombengeschädigte aus dem Raum Düsseldorf und im März 1945 aus Würzburg auf. 1946 und 1947 kamen Heimatvertriebene aus dem Egerland hinzu.

Im Rahmen der Dorferneuerung mit Flurbereinigung und Hochwasserfreilegung 1980 änderte sich das Erscheinungsbild von Lindflur. Die Weeth verschwand im Untergrund. Der Mühlbach bekam ein neues Bett. Hundert Jahre alte Kopfweiden mussten weichen.

Hochwasserfreilegung 1980

Historische Abbildungen

Namensgeber

Die ältere Forschung geht davon aus, dass in Lindflur ein Feld lag, auf dem es viele Schlangen (aus dem althochdeutschen „lint“ (Schlange) gab. Vielleicht ist auch der Name vom Lindbach abgeleitet, der durch das Dorf fließt. Am wahrscheinlichsten ist allerdings, dass hier eine Mühle am Bach entstand, um die herum einige Linden angepflanzt wurden. Demnach würde sich der Name von den Linden herleiten.

Politik

Bürgermeister

► Siehe Bürgermeister Lindflur

Sehenswertes

► Siehe auch Baudenkmäler in Lindflur

Vereine

Ehemalige Vereine

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Ehemalige Gastronomiebetriebe

Öffentliche Einrichtungen

Kindertagesstätte Lindflur

ÖPNV

Bus.png Nächste Bushaltestelle: Lindflur/Friedhofstraße
Eisenbahn.png Nächste Bahnstation: Reichenberg


Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Adolf Keßler und Heinrich Jülichs: Lindflur - ein Dorf im Wandel der Zeit. Lindflur 2018.
  • Werner Kleinschroth: Kleinschroth-Stammlisten. Neustadt an der Aisch 1984.
  • Markt Reichenberg: Markt Reichenberg. Fünf Dörfer, eine Gemeinde. Würzburg ca. 2000.
  • Ulrich Rüthel: Die Wappen am Epitaph der Anna Wolfskeel in der Dorfkirche zu Lindflur. Eine Untersuchung. Reichenberg 1998.
  • Ulrich Rüthel: Lindflur - ein Dorf in der Idylle
  • Ulrich Rüthel: Marktgemeinde Reichenberg - Chronik Zeitleiste
  • Wolfgang Schindler: Geschichte der Lindflurer Feuerwehr. In: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lindflur. Lindflur 1987. S. 15-37.
  • Wolfgang Schindler und Ulrich Rüthel: Markt Reichenberg mit seinen Ortsteilen Albertshausen, Fuchsstadt, Lindflur und Uengershausen. Bilder aus vergangener Zeit. 2. Auflage. Horb am Neckar 1990.
  • Über Lindflur, Ortsportrait auf lindflur.jimdofree.com

Weblinks

Hinweise

Kartenausschnitt

Die Karte wird geladen …
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.