Straßenbrücke Rottendorfer Straße

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Ansicht der Rottendorfer Straße im Kreuzungsbereich Waltherstraße/Mittlerer Ring stadteinwärts

Die Straßenbrücke Rottendorfer Straße ist eine zweiteilige Brücke über die Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen bzw. Bahnstrecke Würzburg-Stuttgart.

Verkehrsbedeutung

Die Brücke ist vierspurig und beidseitig mit Rad- und Fußwegen ausgestattet. Sie verbindet den Stadtbezirk Frauenland, den neuen Stadtteil Hubland und die Gemeinde Gerbrunn mit dem Stadtzentrum. Beim Neubau der Straßenbrücke Seinsheimstraße wurde der Straßen- und Busverkehr teilweise hierher umgeleitet.

Konstruktion

Zweiteilige Straßenbrücke, Abstand zwischen Widerlagern im Gleisbereich 8,61 Meter

Widerlager 1870
Überbau 1963
Widerlager und Überbau 1970/71

Quelle: Stadt Würzburg, Fachabteilung Tiefbau 2011

Geschichte

Rottendorfer Strasse 1870 mit Bogen am Platz'schen Garten und Brücke über Bahnstrecke

Vom Bahnübergang zur Brücke

Die Bahnstrecke wurde am 1. Juli 1864 eröffnet. Der Bau der Straßenbrücke erfolgte jedoch erst 1870, so dass zunächst ein beschrankter Bahnübergang eingerichtet wurde. Die Rottendorfer Straße war damals eine wichtige Verbindung nach Kitzingen und Nürnberg. So wurde bereits beim Bau der Ludwigs-West-Bahn (Eröffnung 1. Juli 1854) die Straßenbrücke Kitzinger Straße errichtet. Der Grund für den verzögerten Bau der Straßenbrücke Rottendorfer Straße dürfte in der Entfestigung der Stadt Würzburg gelegen haben. Die Tore, Wälle und Gräben der Befestigungsanlagen wurden ab 1868 eingeebnet. Das Rennweger Tor wurde 1870 beseitigt und der Bogen der Rottendorfer Straße am Platz'schen Garten wurde begradigt. [1] Im Stadtplan von 1870 ist der Bogen noch vorhanden, aber die Brücke bereits eingezeichnet.

Erweiterungen

Erweiterungen erfolgten 1963 mit der Errichtung eines neuen Überbaus auf den alten Widerlagern von 1870. Im Zuge des Baus des Mittleren Rings wurde 1970/1971 das Bauwerk um einen neuen Brückenteil nach Norden hin erweitert.

Erhebliche Mängel am Bauwerk

Eine Bauwerksprüfung der zweiteilig gegliederten Brücke im Jahr 2009 kam zu dem Ergebnis, dass erhebliche Mängel an der Brücke bestehen. [2] Zum gleichen Ergebnis ist ein Gutachten der Stadtteilinitiative Unteres Frauenland gekommen, die eine (Teil-) Sperrung wie beim Zeller Bock befürchtete. Es wurden unter anderem Fortschritt von Zerfall, Abplatzungen und Rissebildungen im Beton festgestellt. Der südliche Teil der Brücke wurde auf 30 Tonnen Belastung beschränkt, der nördliche Teil anfangs noch auf 60 Tonnen. Gegenwärtig gibt es für beide Brückenglieder eine Beschränkung auf 30 Tonnen.

Planungen

Verkehrskonzept Rottendorfer Straße

Bei den Planungsbehörden bestanden unter anderem 2010 Überlegungen, die abgerissene Siligmüllerbrücke ersatzweise wieder aufzubauen. Danach sollte mit Arbeiten an der Brücke Rottendorfer Straße begonnen werden. Ob Generalinstandsetzung oder Neubau war noch unklar, ein Neubau würde eine längere Nutzungsdauer und geringere Wartungskosten mit sich gebracht. Nach diesem Zeitplan hätte mit dem Bau der Siligmüllerbrücke 2014 begonnen werden müssen, was jedoch aufgrund der Haushaltsplanung nicht geschah.

Letztlich ging es weder an der Siligmüllerbrücke noch an der Brücke Rottendorfer Straße weiter voran. 2014 gab die Stadt Würzburg bekannt, dass eine neue Brücke bis zur Landesgartenschau 2018 nicht realisierbar sei. [3] Ab 26. Oktober 2020 wurde der Ersatzneubau der Siligmüllerbrücke mit den Anschlussbereichen in der Konradstraße und der Waltherstraße begonnen. Nach Fertigstellung und Verkehrsfreigabe Anfang 2023 werden in den Jahren 2025/2026 dann der Abbruch und Neubau der Brücke Rottendorfer Straße erfolgen. Dies hat der Stadtrat in seiner Oktober-Sitzung 2021 nach längerer Diskussion gegen die Stimmen von Grünen und Linken beschlossen. [4] Der Neubau eröffnet auch die Möglichkeit, auf beiden Seiten der Straße barrierefreie Gehwege mit einer Breite von 2,5 Meter sowie 2,3 Meter breite Radangebotsstreifen vorzusehen. Dies wird die Verkehrssicherheit insbesondere für Fußgänger und Radfahrer signifikant erhöhen. Die Straße selbst wird auf einen Fahrstreifenbreite von 3,25 Meter, im Bereich der Brücke sogar von 5,25 Meter ausgebaut. Zusammen mit den vorgesehenen neuen Abbiegespuren, einer erleichterten Rechtsabbiegemöglichkeit von der Brücke kommend ohne Ampelregelung und einer Anpassung der Ampelschaltung wird der Verkehrsfluss deutlich verbessert und die Leistungsfähigkeit des innerstädtischen Straßennetzes erhöht.

Die Brücke besteht aus zwei Teilen: Das südliche Bauwerk ist eine Kombination aus einem Unterbau von 1870 und einem 1963 entstandenen Überbau, der nördliche Teil wurde 1970/1971 hinzugefügt. Jetzt soll sie ungefähr fünf Meter breiter werden, um Platz für größere Aufstellflächen für den Kfz-Verkehr und 2,30 Meter breite Schutzstreifen für Radfahrende zu schaffen. Insgesamt sollen Abbruch und Neubau der Brücke rund zehn Millionen Euro kosten. 2021 sollte eine Kreuzungsvereinbarung (Kostenteilung) mit der Deutschen Bahn abgeschlossen werden, die 4,1 Millionen Euro trägt. Nach Abzug einer erwarteten staatlichen Förderung von drei Millionen Euro durch den Freistaat Bayern bleiben laut Baureferent Benjamin Schneider rund 2,9 Millionen Euro an der Stadt hängen. [5] [6]

Neubau

Verkehrsnetz Bereich Brücke Rottendorfer Straße

Am 22. Januar 2024 wurde die Rottendorfer Brücke für die Dauer von ca. 2 Jahren für den Fahrverkehr gesperrt. Bis zum Abbruchbeginn kann der Rad- und Fußverkehr die Brücke noch nutzen. Die neue Bahnüberquerung soll im Herbst 2026 für den Verkehr freigegeben werden. [7] [8] [9]

Baufortschritt in Bildern

Bildergalerie

vor dem 22. Januar 2024

Angrenzende Straßen

Siehe auch

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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