Geroldshausen
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Geroldshausen | |
Ortstyp | Gemeinde |
Verwaltungsgemeinschaft | Verwaltungsgemeinschaft Kirchheim |
Landkreis | Würzburg |
Regierungsbezirk | Unterfranken |
Freistaat | Bayern |
Land | Deutschland |
Kfz-Kennzeichen | WÜ |
Höhe | 313 m ü. NN |
Fläche | 10,4 km² |
Einwohner | 1.369 (Stand: 31. Dezember 2023) [1] |
Gemeindekennzahl | 09 6 79 137 |
Anschrift | Hauptstraße 13, 97256 Geroldshausen |
Telefon | 09366 - 510 |
Telefax | 09366 - 980813 |
gemeinde@geroldshausen.de | |
Webseite | www.geroldshausen.de |
1. Bürgermeister | Gunther Ehrhardt (Unabhängige Wählergemeinschaft Geroldshausen/Moos) |
Wappen | |
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Geroldshausen ist eine Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Kirchheim im Landkreis Würzburg im Regierungsbezirk Unterfranken im Freistaat Bayern.
Geografie
Ortsteile
Neben der namensgebenden Gemeinde wurde am 1. Mai 1978 der Ortsteil Moos eingemeindet.
Bevölkerung
Religionen
- Die Evang.-Luth. Kirchengemeinde Geroldshausen hat ca. 1400 Kirchengemeindemitglieder. Zur Kirchengemeinde gehören neben Geroldshausen die Orte Moos, Kleinrinderfeld, Kirchheim, Gaubüttelbrunn, Röttingen, Tauberrettersheim und Bieberehren.
- Die katholische Filialkirche St. Thomas Morus gehört zur Pfarrei St. Michael in Kirchheim.
- Bestattet werden die Verstorbenen des Ortes auf dem Friedhof Geroldshausen.
- Die ehemalige Synagoge Geroldshausen kam nach 1945 in Privatbesitz und wurde zu einem noch heute existierenden Wohnhaus umgebaut. Begräbnisstätte für die jüdische Bevölkerung war hauptsächlich der Jüdische Friedhof Allersheim. Manche der jüdischen Einwohner Geroldshausens fanden ihre letzte Ruhe auch auf dem jüdischen Friedhof in Wenkheim.
Persönlichkeiten
- Eduard Wirths (1909–1945), SS-Standortarzt im KZ Auschwitz
- Ulrich Völklein (*1949), Historiker, Journalist und Publizist
- Ursula Holl (*1982), Fußballtorhüterin und Fußballnationalspielerin
- ► siehe auch: Personen, die in Geroldshausen geboren sind
Geschichte
Erste urkundliche Erwähnung findet die Gemeinde 1252 in Urkunden aus Hohenlohe. Am 22. Juli 1345 wurde ein Vertrag zwischen Kraft III. von Hohenlohe-Weikersheim und dem Bischof von Würzburg Otto von Wolfskeel geschlossen, der Geroldshausen dem Halsgericht Albertshausen zuteilte. Dieser Vertrag bezog sich auf Gewalt und Recht, die nun von an die Wolffskeel auch in Geroldshausen ausübten. Besitzungen hatten sie nur wenige und besaßen den „Zehnt“ über wenige Grundstücke. Das Bürgerspital besaß zwei große Güter, die erst 1836 verkauft wurden.
Geschichtliche Bedeutung erlangte Geroldshausen 1525, als die „Schwarze Schar Florian Geyers“ auf dem Rückzug im Bauernkrieg letzte Kämpfe gegen die bischöflichen und ritterlichen Verfolger ausfocht. Im 15. Jahrhundert war Geroldshausen noch katholisch und gehörte zur Pfarrei St. Michael (Kirchheim). Ein Jahrhundert später setzen die Herren von Wolffskeel einen evangelischen Pfarrer in Uengershausen ein und somit wurde Geroldshausen, das zu dieser Pfarrei gehörte, ebenfalls evangelisch. Bis zur Aufhebung der Reichsritterschaft 1803 gehörte die Gemeinde der Familie der Wolffskeel in Rottenbauer. Ab 1806 gehörte Geroldshausen zum Großherzogtum Würzburg und fiel zusammen mit diesem 1814 an das Königreich Bayern. Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter trat das Bezirksamt Ochsenfurt am 1. Januar 1880 die Gemeinde an das Bezirksamt Würzburg ab.
Familien
Einige der seit Jahrhunderten im Dorf lebenden Familien stammen nachweislich ursprünglich aus dem heutigen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und dort vor allem aus den beiden Orten Lipprichhausen und Gülchsheim der heutigen Gemeinde Hemmersheim. [2]
Historische Abbildungen
Politik
Bürgermeister
- ► Siehe Bürgermeister Geroldshausen
Wappen
Blasonierung
Geteilt durch einen silbernen Wellenbalken; oben in Rot ein Strauß von drei gestielten silbernen Rosen mit goldenen Butzen, unten in Blau ein goldener Doppelhaken.
Wappendeutung
Die drei Rosen sind dem Wappen der Freiherren von Wolfskeel entnommen, die vom Spätmittelalter bis zum Ende des Alten Reichs 1803 von den Bischöfen von Würzburg mit Geroldshausen belehnt waren. Der Doppelhaken stammt aus dem Wappen des Würzburger Klosters Oberzell, das seit dem 12. Jahrhundert in Moos begütert war. Bischof Embricho (1127 bis 1146) beurkundete 1130 das Kloster Oberzell, das um 1150 zur Abtei erhoben wurde und das bis zur Säkularisation 1803 das einzige Prämonstratenserkloster in diesem Rang in Franken war. Der Wellenbalken symbolisiert den Moosbach, den Klingenbach und Riedbach. Zudem liegt die Gemeinde an der Wasserscheide zwischen Main und Tauber. Die Farben Silber und Rot sind die Farben des Hochstifts Würzburg und verweisen auf dessen Landesherrschaft.
Sehenswertes
- Evangelisch-Lutherische Kirche aus dem Jahr 1590
- ► Siehe auch Baudenkmäler in Geroldshausen
Vereine
- SV Geroldshausen 1937 e.V.
- Freiwillige Feuerwehr Geroldshausen
- Gesangverein Geroldshausen
- Kleintierzuchtverein Geroldshausen und Umgebung
- Obst- und Gartenbauverein Geroldshausen e.V.
- Frauenchor Geroldshausen
- Soldatenkameradschaft Geroldshausen
- Gemeinschaft der Selbständigen Geroldshausen
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
- Feuerland Werkstätten (Klingenstr. 40)
Öffentliche Einrichtungen
Verkehr
Geroldshausen wird von der Staatsstraße 511 als Kirchheimer Straße durchquert. Im Ort zweigen die Kreisstraße WÜ 30 und die Staatsstraße 2295 ab.
ÖPNV
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Nächste Bushaltestellen: | Geroldshausen/Abzweig Bahnhof, Geroldshausen/Schule |
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Nächste Bahnstation: | Geroldshausen |
Siehe auch
- Baudenkmäler in Geroldshausen
- Bürgermeister Geroldshausen
- DenkOrt Deportationen Geroldshausen
- Kriegerdenkmal Geroldshausen
- Landkreis Würzburg
- Lieblingsplätze im Landkreis Würzburg
- Straßenverzeichnis von Geroldshausen
- Verwaltungsgemeinschaft Kirchheim
- Zehntscheune (Geroldshausen)
Quellen und Literatur
- Agenda21-Gruppe Uengershausen: Kirchengeschichte Uengershausen. Würzburg 2008.
- Dr. Franz J. Bendel: Zur Geschichte des Dorfes Uengershausen bei Würzburg. In: Zeitschrift für bayrische Kirchengeschichte. München 1935. Band 10, S. 184.
- Carmen Heunisch und Erwin Hoppe und Doris Vollert: 1590 - 1990. 400 Jahre evangelische Kirche Geroldshausen. Geroldshausen 1990.
- Werner Kleinschroth: Kleinschroth-Stammlisten. Neustadt an der Aisch 1984.
- Fritz Mägerlein: Rund um Uffenheim (Uffenheimer Land). Uffenheim 1977.
- Andreas Mettenleiter: Über hundert Jahre Doktorhaus in Geroldshausen. In: Mettenleiter, Andreas (Hrsg.): Tempora mutantur et nos? Festschrift für Dr. Walter M. Brod zum 95. Geburtstag. Mit Beiträgen von Freunden, Weggefährten und Zeitgenossen. Pfaffenhofen 2007. S. 151-154.
- Hanskarl Mühlhäuser und Paul M. Ritzau: Geroldshäuser Leben. Eine Dorfchronik von Geroldshausen in Wort und Bild. Geroldshausen 2000.
- Friedrich Oertel: Etwas über Pfarrer Simonis von Uengershausen. In: Würzburger evangelisches Gemeindeblatt. Würzburg 1925. Heft 2+3, S. 13-14 & 18-19.
- ohne Autor: Vor 300 Jahren. Besinnliches aus alten Kirchenbüchern: Uengershausen. In: Würzburger evangelisches Gemeindeblatt. Würzburg 1931. Heft 6, S. 49-51.
- Ulrich Völklein: Der Judenacker. Eine Erbschaft. Eine familien- und ortsgeschichtliche Untersuchung. Gerlingen 2001.
- Ulrich Völklein: Geroldshäuser Leben. Band 2. Weiterführung der Dorfchronik aus dem Jahre 2000 durch Befragung von Zeitzeugen. Geroldshausen 2004.
Weblinks
- Geschichte auf geroldshausen.de
- Internetseiten der Kirchengemeinde Geroldshausen
- Internetseiten der Pfarreiengemeinschaft Kirchheim
- Wappen im Landkreis Würzburg in hdbg.eu
- Informationen zur ehemaligen jüdischen Gemeinde Geroldshausen bei Alemannia Judaica
- Informationen zur ehemaligen jüdischen Gemeinde Geroldshausen bei jüdische-gemeinden.de
Einzelnachweise
- ↑ Zahlen & Fakten des Landkreises Würzburg auf www.landkreis-wuerzburg.de
- ↑ Fritz Mägerlein: Rund um Uffenheim (Uffenheimer Land). S. 175