Prosselsheim
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Prosselsheim | |
Ortstyp | Gemeinde |
Verwaltungsgemeinschaft | Verwaltungsgemeinschaft Estenfeld |
Landkreis | Würzburg |
Regierungsbezirk | Unterfranken |
Freistaat | Bayern |
Land | Deutschland |
Kfz-Kennzeichen | WÜ |
Höhe | 270 m ü. NN |
Fläche | 20,03 km² |
Einwohner | 1.177 (Stand: 31. Dezember 2023) [1] |
Gemeindekennzahl | 09679174 |
Anschrift | Gemeinde Prosselsheim, Amtskellerei 6, 97279 Prosselsheim |
Telefon | 09886 - 220 |
gemeinde@prosselsheim.de | |
Webseite | www.prosselsheim.de |
1. Bürgermeister | Birgit Börger (CSU) |
Wappen | |
Prosselsheim ist eine Gemeinde im Landkreis Würzburg im Regierungsbezirk Unterfranken. Seit der Kreisgebietsreform gehört die ursprünglich zum Landkreis Kitzingen gehörende Gemeinde seit 1. Juli 1972 zum Landkreis Würzburg. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Estenfeld.
Geografie
Geografische Lage
Prosselsheim liegt mit Seligenstadt und Püssensheim auf der fruchtbaren Gäuhochfläche (270 m ü. NN) des Maindreiecks vor der Mainschleife bei Volkach. Von der circa 2.000 ha großen Gemeindefläche sind 200 ha Wald. Neben Prosselsheim gibt es auch eine Gemarkung Püssensheim.
Ortsteile
Prosselsheim als Hauptort, daneben Püssensheim (seit 1. Juli 1971) und Seligenstadt (mit Bahnhof).
Bevölkerung
Religionen
- Katholische Pfarrei St. Bartholomäus
- Bestattet werden die Verstorbenen des Ortes auf dem Friedhof Prosselsheim.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.130, 1987 dann 989 und im Jahr 2000 1.189 Einwohner gezählt. 2006 zählte Prosselsheim zu den geburtenstärksten Gemeinden Bayerns. 2009 hatte Prosselsheim 1.201 Einwohner.
Geschichte
Prosselsheim ist ein alter Siedlungsplatz der Linearbandkeramiker, die in der Jungsteinzeit (4500 v. Chr.) hier wohnten. Prosselsheim wurde 752 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als König Pippin der Jüngere dem 1. Würzburger Bischof Burkard den zehnten Teil der Erträge des Prosselsheimer Königsgut schenkte. [2] 1992 feierte der Ort seine 1250 Jahrfeier 10 Jahre zu früh.
Im Jahr 903 kam Prosselsheim nach der sogenannten Babenberger Fehde durch König Ludwig IV. das Kind ganz an Würzburg.
Bis etwa um 1500 stand in einem See am Mühlbach ein mehrtürmiges Wasserschloss, in dem Ministerialen von Brozzoldesheim, die Ritter von Grumbach, von Seinsheim, vom Verstenberg, von Seckendorf, von Elma, von Rosenberg und andere wohnten. In Merians Topographia Franconiae aus dem Jahr 1648 wird es als „Würtzburgisch Städtlein und Ampt“ unter dem Namen Prosoltzheim bezeichnet. Balthasar Neumann plante 1753 die Amtskellerei, die anstelle des aus Fachwerk errichteten Vorgängerbaus über dem alten Weinkeller zwischen 1754-56 von den Baumeistern Gottfried Günther und Johann Michael Zongerlein errichtet wurde. Der letzte Schlossturm (Malefitzturm) wurde zu dieser Zeit gesprengt.
Die ehemalige Amtskellerei wird heute als Rathaus genutzt. Unter dem Rathaus befindet sich ein großer Gewölbekeller, der gegenwärtig im Dezember für die Nikolaus-Fete genutzt wird.
Politik
Bürgermeister
- ► Siehe Bürgermeister Prosselsheim
Wappen
Blasonierung
In Silber ein schräg liegendes rotes Messer, darunter rechts ein blaues Schildchen mit silbernem Schrägbalken, der mit drei blauen Ringen belegt ist.
Wappendeutung
Der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1573 bis 1617) verlieh dem Ort 1586 ein Gerichtssiegel mit der Heiligen Margareta und dem Wappenschild der Echter von Mespelbrunn, darin ein Schrägbalken belegt mit drei Ringen. Die Kirche von Prosselsheim kommt durch das Messer, das Attribut des Heiligen Bartholomäus zum Ausdruck. Die Farben Silber und Rot weisen auf die Zugehörigkeit zum Hochstift Würzburg hin, das um 1303 in Prosselsheim belegt ist. Sie sind zugleich die Farben Frankens. Seit 1970 führt die Gemeinde Prosselsheim dieses Wappen, gestaltet von Karl Haas aus Kronach.
Sehenswertes
- Katholische Pfarrkirche Kirche St. Bartholomäus mit Bibelgarten
- Amtskellerei, 1753 geplant durch Balthasar Neumann, heute Rathaus
- ► Siehe auch Baudenkmäler in Prosselsheim
Vereine
- Bund Naturschutz in Bayern e.V. Ortsgruppe Kürnach-Estenfeld-Prosselsheim
- Freiwillige Feuerwehr Prosselsheim
- Jugendraum „Milchhäusle" Prosselsheim
- Krieger- und Soldatenkameradschaft Prosselsheim e.V.
- TSV Prosselsheim 1965 e.V.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ehemalige Gastronomie
Unternehmen
- Batteriengroßhandel, Inh. Werner Maierhöfer
- RE-Handelsvertretung, Inh. Emil Röding, Vertrieb von wärmetechnischen Produkten, Wärmepumpen, Solartechnik, Biomasseheizanlagen, Flächenheizungen, Kontrollierte Wohnungslüftung
- Stiftung Juliusspital (Landwirtschaft) in Seligenstadt
- KWS (Saatzucht) in Seligenstadt
Energieverorgung
- Fränkisches Überlandwerk (seit 2000: N-ERGIE)
Öffentliche Einrichtungen
Verkehr
Prosselsheim befindet sich genau am Schnittpunkt der Staatsstraße 2260 (Kürnach - Volkach), Kreisstraße WÜ 3 (Richtung Oberpleichfeld) und Staatsstraße 2270 (Richtung Dettelbach und Püssensheim). Der Bahnhof Seligenstadt liegt an der Bahnstrecke Würzburg-Bamberg, der Bahnhof Prosselsheim an der Mainschleifenbahn), die wiederum in Seligenstadt endet.
ÖPNV
Nächste Bushaltestellen: | Prosselsheim/Amtskeller, Prosselsheim/Püssensheimer Straße | |
Nächste Bahnstation: | Seligenstadt |
Mainschleifenbahn
Mainschleifenbahn: Im Jahr 2003 wurde Prosselsheim durch die Wiedereröffnung einer bereits stillgelegten alten Bahnstreckenlinie, der Mainschleifenbahn, um eine reizvolle Attraktion bereichert. Die „Mainschleifenbahn“ zwischen Seligenstadt und Volkach/Main ist eine der letzten erhaltenen Nebenbahnen aus der Zeit der königlich-bayerischen Staatsbahn die es in Unterfranken noch gibt. Als technik-, wirtschafts- und kulturgeschichtliche Einheit verbindet sie die Volkacher Mainschleife mit Würzburg, dem kulturellen Zentrum Unterfrankens.
Fahrradwege
Siehe auch
- Amtskellerei
- Baudenkmäler in Prosselsheim
- Bürgermeister Prosselsheim
- Kommunale Allianz Würzburger Norden
- Landkreis Würzburg
- Lieblingsplätze im Landkreis Würzburg
- Schloss Prosselsheim
- Straßenverzeichnis von Prosselsheim
- Verwaltungsgemeinschaft Estenfeld
Quellen und Literatur
- Christine Demel: 1250 Jahre Prosselsheim mit Seligenstadt und Püssensheim. Selbstverlag Gemeinde Prosselsheim 1992
Pressespiegel
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zahlen & Fakten des Landkreises Würzburg auf www.landkreis-wuerzburg.de
- ↑ Heinrich Wagner: Die Zehnschenkung Pippins für Würzburg (751/2). In: 1250 Jahre Bistum Würzburg, Seite 35-38, Würzburg 1992.