Haltepunkt Erlabrunn

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Haltepunkt Erlabrunn  

Lage: Thüngersheim, Staustufe, Bundesstraße 27
OpenRailwayMap
Kursbuchstrecke: Würzburg-Aschaffenburg (KBS 800) (km 10,01)
Eröffnung: 24. November 1900
Stilllegung: 3. Juni 1973
Geographische Höhe: 168 m

Der ehemalige Haltepunkt Erlabrunn (oft auch Bahnhof Erlabrunn genannt) war ein Durchgangsstation am Streckenkilometer 10,1 der Ludwigs-West-Bahn (KBS 800) von Würzburg nach Aschaffenburg.

Lage

Blick auf den Haltepunkt Erlabrunn (1931)

Der Haltepunkt lag rechtsmainisch in der Gemarkung Thüngersheim und war für Bürger aus Erlabrunn nur über den Fußgängersteg an der Staustufe Erlabrunn erreichbar. Bürger aus dem Thüngersheimer Ortsteil Staustufe hingegen konnten das Verkehrsangebot unmittelbar nutzen.

Geschichte

Haltepunkt Erlabrunn (1900)

Der Haltepunkt Erlabrunn war - wie auch die benachbarten Stationen Zell und Thüngersheim - bei der Inbetriebnahme der Bahnstrecke Würzburg-Aschaffenburg im Jahr 1854 noch nicht vorhanden. Am 24. November 1900 wurde die Station Erlabrunn für die Abfertigung von Personen, Reisegepäck, Kleinvieh und Hunden eröffnet. [1] Im Stationsverzeichnis von 1906 ist „Erlabrunn in Unterfranken“ gelistet. [2] Zu dieser Zeit konnte der Haltepunkt von Erlabrunn aus nur mit der Mainfähre Erlabrunn erreicht werden (bis 1961). Nach dem Bau der Staustufe Erlabrunn 1935 konnte der Main auch über den für Fußgänger zugänglichen Wehrsteg überquert werden.

Die Straße von Würzburg führte seit dem Bau der Ludwigs-West-Bahn über den beschrankten Bahnübergang (Streckenkilometer 10,02) am spätereren Haltepunkt Erlabrunn und dann entlang der Flurlage „Seligmacher” (heute Ortsteil Staustufe) zum einem weiteren beschrankten Bahnübergang (Posten 6) nach Thüngersheim. Anfang der 1930er Jahre wurde die Hauptstraße entlang der Bahnstrecke, wie sie heute verläuft, gebaut. Straßenbau und Baumaschinen sind in der Aufnahme von 1931 zu sehen. Durch die Industrieansiedlung und den Abbau von Sand und Kies durch August Christoph, Karl Goldstein und Otto Benkert entstanden oft lange Wartezeiten für die Kipper, vor allem an der Schranke bei Posten 6, die bis zum Bau der Brücke Süd in Betrieb war.

Ausstattung

Der Haltepunkt lag unmittelbar an dem beschrankten Bahnübergang. Das kombinierte eingeschossige Stations- und Bahnwärtergebäude aus Holz lag auf der südlichen Seite (Fahrtrichtung Würzburg). Auf der gegenüberliegenden Seite lag ein unbefestigter Außenbahnsteig. Die Übergangsstelle über die Gleise bildete der Bahnübergang.

Stilllegung und Abriss

Aufgrund seiner Lage auf der gegenüberliegenden Mainseite und der damit verbundenen Entfernung zum Ort wurden die Fahrgastzahlen immer geringer und die Bedienung mit haltenden Zügen eingestellt. Auf Anordnung der Bundesbahndirektion Nürnberg wurde der Haltepunkt am 3. Juni 1973 stillgelegt und zurückgebaut. [3] Das Haus am Posten 6, in dem der Bahnbedienstete Josef Schübel wohnte, wurde ebenso abgerissen, wie das Haus des Erlabrunner Stationsvorstehers Eduard Eckert, der neben der B27 wohnte und von 1940 bis 1945 und 1950 bis 1967 dort tätig war. 1973 wurde die Brücke Süd über die Gleise und die Bundesstraße 27 gebaut, die bei Streckenkilometer 10,66 genau zwischen den beiden Bahnübergängen lag, die dann geschlossen wurden. Die Ruine des Stations- und Schrankenwärtergebäudes stand noch bis 2015[2]

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Reinhard Leibold: Der Erlabrünner Bahnhof aus der Sicht eines Thüngersheimers.

Einzelnachweise

  1. Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen, Bd 40, 1900, S. 1400
  2. 2,0 2,1 Haltestelle Erlabrunn auf bahnrelikte.net
  3. Gemeinde Erlabrunn: 800 Jahre Erlabrunn, 2009, Druck und Medienservice Göhl, Reichenberg, S. 203

Kartenausschnitt

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