Katholische Akademie Domschule
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Die Katholische Akademie Domschule e.V. hat ihren Sitz im Burkardushaus Am Bruderhof 1 neben dem Würzburger Dom.
Ältere Geschichte bis 1600
Mit ihrem Namen und ihrer Tätigkeit knüpft die Akademie an die traditionsreiche, im 8. Jahrhundert von Bischof Burkard gestiftete [1] Würzburger Domschule an, die vom frühen Mittelalter bis zur Säkularisation 1803 der Ausbildung des Klerus gedient hatte und im Spätmittelalter eine der bedeutendsten Kathedralschulen im Heiligen Römischen Reich darstellte. An die alte Domschule erinnert heute noch im Domkreuzgang ein Relief eines Domschulmagisters aus der Riemenschneiderzeit und das Renaissanceportal der Domschule mit der Inschrift „RELIGIONIS ET REI PUBLICAE SEMINARIUM“ („Pflanzstätte der Religion und des Gemeinwesens“).
Mit der Gründung des Pädagogiums unter Friedrich von Wirsberg, dem Jesuiten-Gymnasium und der Neugründung der Universität unter Julius Echter veränderte sich das Wesen der Domschule. Sie ging nicht unter, sondern blieb mit anderem Aufgabenbereich erhalten.
Domscholaster bis Ende des 16. Jahrhunderts
- Nandolf, um 750
- Gundheri, um 750-780
- Abo, um 790
- Ruathelmus 829
- Berner, 850
- Tiso, nach 850
- Demarlandus Franco, um 900
- Stephan von Novara (951-970)
- Hengrunius, (970-980)
- Gerbotus, nach 980
- Pernolfus, um 1031
- David der Schotte, (1108-1120)
- Gotzelinus, 1131-1140/1144
- Heinrich von Bergen, (1144-1159)
- Johannes Gallicus, (1163-1176)
- Gottfried II. (1179-1190)
- Heinrich IV. von Heßberg (1195-1202)
- Albert, (1203-1209)
- Everardus, (1213-1215)
- Boppo von Trimberg, (1215-1220)
- Degenhard von Hüningen, (1220-1243)
- Arnold Camerarius, (1246-12484)
- Walther von Tannenberg, (1248-1249)
- Burkard von Ebersberg, (1250-1260)
- Berthold II. von Sternberg (1260-1274)
- Konrad von Thurne (1262-1266))
- Rudolph von Hürnheim, (1275-1288)
- Albert von Löwenstein, (1290-1297)
- Wolfram von Grumbach (1298-1310)
- Albert von Wilnau, (1310-1325)
- Rudolph von Rotenstein, (1328-1337)
- Albert von Ebersberg, (1338-1353)
- Heinrich von Reinstein, gen. von Trimberg (1366-1376)
- Konrad von Reinstein jun., (1381-1400)
- Friedrich von Wertheim, (1400-1417)
- Heinrich von Gräfendorf (1417-1420)
- Johann von Malkoz, (bis 1439)
- Rudolf II. von Scherenberg (1450-1457)
- Arnold von Brenden, (1466-1484)
- Wilhelm von Grumbach d. Ä., (1484-1493)
- Georg von Lichtenstein, (1498-1508)
- Konrad II. von Thüngen, (1508-1519)
- Johann von Guttenberg, (1519-1522)
- Wipert von Grumbach (bis 1525)
- Martin Truchseß von Pommersfelden, (1526-1531)
- Eucharius von Thüngen, (1531-1540)
- Martin von Uissigheim (1540-1546)
- Heinrich von Würtzburg (1546-1555)
- Michael von Lichtenstein (1555-1564)
- Johann Egenolph von Knöringen, (1564-1569)
- Julius Echter von Mespelbrunn, (1569-1571)
- Neidhard von Thüngen, (1571-1574)
- Wilhelm Schutzpar (1574-1591)
- Johann Richard von Frankenstein (1648-1650)
Neuere Geschichte ab 1950
Die Katholische Akademie Domschule nahm im Dezember 1950 als Akademie für Erwachsenenbildung ihre Arbeit auf. Ihr Ziel als Einrichtung der Katholischen Aktion, einer Gruppierung zur Förderung des Laienapostolates war „eine religiöse, moralische und soziale Bildung ... für jene, die in der modernen Gesellschaft ein wirkliches Apostolat ausüben wollen“ (so der erste Leiter, Dr. Anton Maxsein).
Träger
Die Domschule ist eine Einrichtung der Diözese Würzburg.
Bereiche
- Bildungshaus mit vielfältigen kirchlich-theologischen Bildungsveranstaltungen für Erwachsene.
- Bildungswerk der Diözese für Pfarreien, Pfarreiengemeinschaften und weitere interessierte Einrichtungen im gesamten Gebiet des Bistums. Insbesondere zu den Bereichen Glaubensvertiefung und Lebensgestaltung.
- Anbieter von Seminaren zur Ehevorbereitung innerhalb der Diözese für alle, die kirchlich heiraten wollen.
- Bundesweiter Anbieter theologischer Fernkurse im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz.
Leiter der Akademie nach dem Zweiten Weltkrieg
- Dr. Anton Maxsein (1951-1951)
- Prof. Dr. Fritz Hofmann (1951-1999)
- Josef Pretscher (1972-1999); Günter Koch (1977-1999)
- Dr. Helmut Gabel (2000-2002)
- Dr. Jürgen Thomassen (2000-2009)
- Dr. Rainer Dvorak (seit 2009)
Siehe auch
- Karl Schlemmer
- Johann Spiesshaimer
- Erwachsenenbildung
- Bistum Würzburg
- Burkardushaus
- Dietmar Kretz
- Armin Kretzer
- Schulen in Würzburg
Literatur
- Günter Koch und Josef Pretscher (Hrsg.): Würzburgs Domschule in alter und neuer Zeit. Echter Verlag, Würzburg 1990. ISBN: 3-429-01308-9 (Stadtbücherei Würzburg Dnm Wür)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Heinz Michler: Bildung wird in Würzburg großgeschrieben. Von der Lateinschule bis zum modernen Schul- und Bildungswesen: Schwerpunkte einer Entwicklung, in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. v. Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 298-309; S. 298