Neidhard von Thüngen
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Neidhard von Thüngen (* 1. Mai 1545 wahrscheinlich in Wüstensachsen; † 26. Dezember 1598 in Würzburg) war Domherr und Universitätsrektor in Würzburg und von 1591 bis zu seinem Tode 1598 Fürstbischof in Bamberg.
Familiäre Zusammenhänge
Neidhardt stammt aus der fränkischen reichsfreien Adelsfamilie derer von Thüngen.
Leben und Wirken
Ab 21. Februar 1553 war er Domizellar am Würzburger Kiliansdom. Nach seiner theologischen Ausbildung in Köln, Freiburg, Löwen und Ingolstadt wurde er 1571 Domscholaster und 1574 Domdekan in Würzburg, wo er 1574 die Propsteien der Stifte Neumünster und ab 1591 des Adeligen Säkularkanonikerstiftes St. Burkard erhielt. Neidhard war Mitarbeiter von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn und wirkte beim Aufbau des Juliusspitales mit. 1583 wurde Neidhard zum Dompropst gewählt.
Rektor der Universität Würzburg
Von 1584 bis 1585 war er Rektor der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Fürstbischof in Bamberg
Er wurde 1591 zum Bischof im Hochstift Bamberg gewählt. Er war eine treibende Kraft der Gegenreformation, deren Bemühungen unter seinem Nachfolger Johann Philipp von Gebsattel allerdings zusammenbrachen. Unter seiner Regentschaft begannen ab 1595 im Hochstift Bamberg die Hexenprozesse.
Siehe auch
- Domherr
- Adel in Würzburg und Umgebung
- Rektoren der Universität Würzburg
- Thüngen (Adelsgeschlecht)
- Adeliges Säkularkanonikerstift St. Burkard.
- Katholische Akademie Domschule
Quellen und Literatur
- Alfred Wendehorst: Die Benediktinerabtei und das Adelige Säkularkanonikerstift St. Burkard in Würzburg / im Auftrag des Max-Planck-Instituts für Geschichte, Berlin; New York: de Gruyter, 2001 (Germania sacra ; N.F. 40: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz: Das Bistum Würzburg; 6) ISBN: 3-11-017075-2) (Online-Version)
- Heinzjürgen N. Reuschling: Die Regierung des Hochstifts Würzburg 1495-1642. Echter Verlag, Würzburg 1984, S. 291, ISBN: 3-429-00804-2
- August Amrhein: Reihenfolge der Mitglieder des adeligen Domstiftes zu Würzburg, St. Kilians-Brüder genannt, von seiner Gründung bis zur Säkularisation 742 - 1803. Archiv des Historischen Vereins für Unterfranken und Aschaffenburg, 33. Band, Würzburg 1889/1890, Nr. 1278, II, S. 218 ff.