Frauenland
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Das Frauenland ist der bevölkerungsreichste Stadtbezirk von Würzburg und umfasst die Stadtteile Frauenland, Mönchberg, Gartenstadt Keesburg und Hubland.
Geographische Lage
Der 7,74 Quadratkilometer [1] große Stadtbezirk (Höhe: 185 - 300 m ü. NN) grenzt im Westen am Stadtring Süd und der Bahntrasse an den Stadtbezirk Sanderau. Im Osten erstreckt sich das Frauenland im Bereich des Campus Hubland Süd und Campus Hubland Nord bis an die Gemarkung der Gemeinde Gerbrunn. Nördlich grenzt das Frauenland an das Gewerbegebiet Aumühle, südlich geht es über in die Weinlage Abtsleite und grenzt an den Markt Randersacker.
Bevölkerung
Mit 19.913 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2023) ist das Frauenland einwohnermäßig der größte Stadtbezirk Würzburgs. [1] Mit einer Bevölkerungsdichte von 2.573 Einwohnern pro Quadratkilometer ist der Stadtbezirk sehr dünn besiedelt, was vor allem an der größtenteils lockeren Bebauung mit Einfamilienhäusern und Villen liegt und deutlich an den mit Gartenanlagen geplanten Wohnvierteln wie der Gartenstadt Keesburg, der Kriegersiedlung Galgenberg oder auch der Kolonie Heimgarten sichtbar wird. [2]
Namensherkunft und Geschichte
Der Name des Stadtbezirks beruht auf der Tatsache, dass ein großer Teil des Landes, auf dem später das Frauenland entstand, bis zur Säkularisation 1803 den Frauenklöstern gehörte, die hier ihren Besitz an Wein- und Krautgärten hatten, während die Männerklöster ihre Ernten auf dem Mönchberg einbrachten. Bis zur Säkularisation 1803 gab es in Würzburg elf Manns- und acht Frauenklöster. Anfang des 19. Jahrhunderts war dieses Gebiet bis auf eine Wagenfabrik und die Gartenwirtschaft Letzter Hieb noch frei von Bebauung.
Ab 1880 schuf der Verschönerungsverein Würzburg e.V. zwischen Rottendorfer Straße und Seinsheimstraße östlich der Bahnlinie und südlich des Wasserreservoirs den Park Karolinenruhe, der wegen seiner stadtnahen Lage rege frequentiert war. Der Park musste größtenteils dem Stadtring Süd und Wohnbebauung weichen. 1898 wurde das Hauptgebäude für das Schullehrerseminar am Wittelsbacherplatz errichtet (gegenwärtig Philosophische Fakultät II der Universität).
Bis in die 1930er Jahre entstanden östlich der Bahntrasse weitere Wohnanlagen, Lehrerbildungsanstalten, das Blindeninstitut, die Klinik König-Ludwig-Haus, die Mariannhiller Mission, das Missionsärztliche Institut mit Klinik sowie mehrere Kirchen. Geprägt waren Teile der Bebauung durch die Architektur des Nationalsozialismus, so zum Beispiel die Berthold-Schule (heutige Goethe-Volksschule) und verschiedene Wohnhäuser.
Ab den 1970er Jahren wurde das Frauenland vor allem in östliche Richtung durch den Hubland-Campus (Campus Hubland Süd) der Julius-Maximilians-Universität erweitert. Beispiele: 1970 bis 1983 Mathematik I & II, 1970 bis 1974 Naturwissenschaftlicher Hörsaalbau, 1969 bis 1972 Zentrum Chemie, 1974 bis 1981 Universitätsbibliothek, 1974 bis 1978 Hubland-Mensa. Seitdem wurde und wird der Hubland-Campus kontinuierlich erweitert.
Gegenwärtig ist das Frauenland ein beliebtes Wohngebiet, was sich wiederum in den Immobilienpreisen widerspiegelt. Bei Studenten punktet der Stadtbezirk vor allem durch seine Lage zu den Einrichtungen der Universität.
Stadtteile
Frauenland
Dieser Stadtteil ist gleichnamig zum Stadtbezirk und flächenmäßig am größten. Hier dominiert vor allem die Wohnbebauung in verschiedenen Formen: Im älteren, innenstadtnahen Bereich des Stadtteils rund um dem Frauenlandplatz befinden sich vor allem mehrstöckige Mehrparteienhäuser, die in wenigen Straßenzügen eine typische Blockrandbebauung zeigen (z.B. Wohnanlage der Stadtgemeinde). Viele der Wohnblöcke sind im Besitz von Wohnungsbaugenossenschaften. Darüber hinaus ist der Stadtteil vor allem geprägt durch ein- und zweistöckige Einfamilienhäuser und Villen. An der Grenze zu den ehemaligen Leighton Barracks befindet sich des Weiteren die Kriegersiedlung Galgenberg, die zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg geplant und realisiert wurde.
Daneben befinden sich hier zahlreiche Bildungseinrichtungen, darunter das Matthias-Grünewald-Gymnasium, das Dag-Hammarskjöld-Gymnasium ehemals Mozart-Schönborn-Gymnasium, die Franz-Oberthür-Schule, die David-Schuster-Realschule und die Goethe-Kepler-Grundschule. Außerdem die Zweigstelle der Universität für Soziologie, Politische Wissenschaft, Pädagogik und Sonderpädagogik am Wittelsbacherplatz, im Volksmund „PH“, unter Studenten „Wittel“ genannt. Am Hubland befinden sich einige weitere Gebäudekomplexe der Universität, u.a. die Universitätsbibliothek und das Rechenzentrum.
Im Bereich der Unterführung Zeppelinstraße befinden sich legale Graffiti-Wände für Sprayer („hall of fame“).
Im Stadtteil Frauenland gibt es zwei christliche Kirchen: Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau (katholisch) und die Martin-Luther-Kirche (evang.-luth.).
Gartenstadt Keesburg
Der kleine Stadtteil Gartenstadt Keesburg ist eine gewachsene Gartenstadt oberhalb der Kernstadt. Es handelt sich hauptsächlich um Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser mit Gärten. Diese wurden ab 1928 errichtet - anfangs noch als Hindenburg-Siedlung. In den 1930er Jahren folgten unter Hubert Groß weitere Wohnstätten.
Im Stadtteil Gartenstadt Keesburg ist außerdem die Volkssternwarte Würzburg angesiedelt, auf dem Grund des Kepler-Schulhauses der Goethe-Kepler-Grundschule. Des weiteren befindet sich hier die Freie Waldorfschule Würzburg Würzburg. Stadtteilkirchen sind die Auferstehungskirche (evangelisch) und St. Alfons (katholisch).
Mönchberg
Auf dem Mönchberg befindet sich der Gesamtkomplex aus Herz-Jesu-Kirche, dem langgestreckten Seminarflügel und dem Missionsärztlichen Institut mit seiner wichtigen Tropenmedizinischen Abteilung. Das Gebäude ist weithin sichtbar. Außerdem befindet sich hier die Deutsche Bundesbank Filiale Würzburg, sowie die Mönchbergschule, die eine Grund- und Volksschule ist und sich durch die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund auszeichnet, für welche sie spezielle Klassen und Angebote aufweist. Den Stadtteil prägt außerdem das ehemalige US-Hospital in der Mariannhillstraße, das in Form des Mönchberg-Parks eine Umnutzung zu einer modernen Wohnanlage erfuhr.
Im nördlichen Bereich ist der Stadtteil durch eine sehr heterogene Wohnbebauung geprägt, die sich bis zur Bahnstrecke Würzburg-Nürnberg erstreckt. Hier gibt es sowohl Hochhäuser, als auch kleine Einfamilienhäuser. In der dort verlaufenden Barbarastraße befindet sich die Kirche St. Barbara (kath.), nördlich davon die Siedlungskolonie Heimgarten. Im Nordosten reicht die Wohnbebauung bis an den Grünzug Lehnleite.
Hubland
Die US-Streitkräfte unterhielten hier ein großes Areal, die Leighton Barracks. Im Zuge der Umstrukturierung der Streitkräfte in Europa wurde die Kaserne geräumt und an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) übergeben. Heute wird das Gelände teilweise als Campus Hubland Nord von der Universität genutzt. Außerdem entwickelt sich auf dieser Fläche der Stadtteil Hubland mit mehreren Quartieren.
Sehenswertes
Kirchen
- Unsere Liebe Frau , 1936 unter dem Architekten Albert Boßlet erbaut, 1945 zerstört und 1948 wieder aufgebaut
- Martin-Luther-Kirche, nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete Notkirche
- Herz-Jesu-Kirche der Kongregation Mariannhiller Missionare
- St. Barbara, Pfarrkirche seit 1927, 1945 zerstört und 1946 wieder aufgebaut
- St. Alfons, Pfarr- und Klosterkirche des Redemptoristenklosters.
- Auferstehungskirche, 1962 eingeweihte Stadtteilkirche
- ► siehe auch Kirchen im Frauenland
Brunnen
- ► siehe Brunnen im Frauenland
Sonstiges
- Volkssternwarte Würzburg
- Planetenweg, 2011 eröffneter Wanderweg an der Keesburg mit Informationen zu den Planeten
- Hall of fame, eine Unterführung in der Zeppelinstraße mit legalen Graffiti-Wänden. Hier sind besonders gelungene Graffitis zu sehen.
Einrichtungen
- Deutsche Bundesbank Filiale Würzburg (Mönchbergstr. 20)
- Bezirksverwaltung (Silcherstr. 5)
- Landratsamt Würzburg (Zeppelinstr. 15)
Vereine und Gruppen
- 1. JFG Mainfranken Würzburg 2003 e. V. (Fußball U13-U19)
- Alumni Grünewald e.V.
- Hockey- und Tennisclub Würzburg e.V.
- Interessengemeinschaft Trautenauer Straße
- Jugendrotkreuz Würzburg
- Kreisjugendring Würzburg
- Markt-Treff Keesburg (Werbegemeinschaft)
- Post SV Sieboldshöhe e.V.
- Sfzg Würzburg Landratsamt (Turnverein)
- Siedlervereinigung Würzburg Sieboldshöhe 1952 e.V.
- VDK OV Frauenland
- Volkssternwarte Würzburg e.V.
Sportstätten
- Universitäts-Sportzentrum am Hubland
- Basketballplatz Zeppelinstraße / Ecke Erthalstraße
- Bolzplatz am Oberen Neubergweg (Gartenstadt Keesburg)
- Wolfgang-Adami-Bad (Schwimmbad)
Kindertagesbetreuung
- Kath. Kinderkrippe St. Alfons
- Studentische Kinderkrippe Am Hubland
- Studentische Kinderkrippe Am Galgenberg
- Krabbelstube Martin-Luther-Kirche
- Krabbelstube St. Barbara
- Krabbelstube Unsere Liebe Frau I und II
- Krabbelstube Auferstehungskirche
- Waldorfkindergarten
- Kath. Kindergarten Unsere Liebe Frau
- Katholische Kindertagesstätte St. Barbara
- Kath. Kindergarten St. Alfons
- Kindertagesstätte "Sternschnuppe"
- Schülerhort an der Goetheschule
- Hort an der Freien Waldorfschule
Verkehr
- Mit dem Südlichen Stadtring grenzt eine der am stärksten befahrenen Straßen Würzburgs an den Stadtbezirk.
ÖPNV
- Gegenwärtig wird der Stadtbezirk ausschließlich durch Buslinien erschlossen. Im Frauenland fahren die Linien 6,7,10,14,16,28, 29, 34,114,214 und 560 (114, 214 nur während des Semesters).
- Künftig soll die geplante Straßenbahnlinie 6 durch das Frauenland führen.
Nächste Bahnstation: | Würzburg Süd |
Bildergalerie
Die Volkssternwarte Würzburg (2009)
Stadtteil Gartenstadt Keesburg
Wohnsiedlung Heimgarten
Wohnsiedlung Kriegersiedlung Galgenberg
Unterwegs in Würzburg (Video)
„Unterwegs in Würzburg im Stadtteil Frauenland - Teil 2“ von wuerzburg-fotos.de (14. Januar 2018)
(Mit dem Start des Videos stimmen Sie der Weiterleitung und Übermittlung von Daten an YouTube zu.)
„Unterwegs in Würzburg im Stadtteil Frauenland“ von wuerzburg-fotos.de (28. Februar 2019)
(Mit dem Start des Videos stimmen Sie der Weiterleitung und Übermittlung von Daten an YouTube zu.)
Siehe auch
Literatur
- Erwin Schmollinger: Geschichte und Chronik der Keesburg und ihrer Umgebung. Würzburg, 2013, Eigenverlag. (erhältlich bei Papierwaren Schmollinger, ausleihbar in der Universitätsbibliothek und Stadtbücherei Würzburg)
- Roland Flade: Würzburgs neuer Stadtteil Hubland. Seine Geschichte vom 18. bis zum 21. Jahrhundert. Verlag Ferdinand Schöningh (Schriften des Stadtarchivs Würzburg, Heft 20, hrsg. von Ulrich Wagner), Würzburg 2014, 223 S., 100 Abbildungen, ISBN: 978-3-87717-854-6.
Einzelnachweise
Kartenausschnitt
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Frauenland (Würzburg) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |