Wohnanlage der Stadtgemeinde
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Die Wohnanlage der Stadtgemeinde (auch: Städtischer Wohnhausblock am König-Ludwig-Haus) ist eine große Wohnanlage der Architekten Heinz Moll und Christoph Miller aus dem Jahr 1929. Die Anlage im Stadtbezirk Frauenland wurde in typischer Blockrandbebauung ausgeführt und umfasst drei begrünte Innenhöfe. Aufgrund der Hanglage wurde die Wohnanlage nach Norden hin abgestuft und so geschickt dem Gefälle angepasst. Die Gebäude sind ein gutes Beispiel für einen harmonischen Einklang zwischen Denkmalschutz und zeitgemäßer Wohnnutzung.
Lage
Angrenzend befinden sich im Norden die Erthalstraße (Hausnummern 34, 36, 38), im Süden die Gegenbaurstraße (Hausnummern 1, 3, 5), im Westen die Jakob-Riedinger-Straße (Hausnummern 2, 4, 6, 8, 10) und im Osten die Brettreichstraße (Hausnummern 1, 3, 5, 7, 9).
Hintergrund
Die Wohnanlage wurde ursprünglich von der Stadt Würzburg („Stadtgemeinde“) geplant und realisiert. Ziel war es, die Wohnungsnot in der Stadt zu lindern und die Entwicklung des Stadtteils Frauenland voranzutreiben.
Bebauung
Es handelt sich um drei- und viergeschossige, abgestufte (abgetreppte) Walmdachbauten um drei Innenhöfe, ausgeführt in dem für die Entstehungszeit typischen Heimatstil. Die große, sehr gepflegte Wohnanlage setzt sich wiederum aus 18 Hausabschnitten zusammen: Erthalstraße 34, 36, 38; Brettreichstraße 1-9 ungerade; Jakob-Riedinger-Straße 2-10 gerade und Gegenbaurstraße 1, 3, 5.
Sehr markant für den großen Wohnblock der Architekten Heinz Moll und Christoph Miller aus dem Jahr 1929 sind die rechteckigen Sprossenfenster und die rundbogigen Durchgänge zum mittleren Hof. Über den Torbögen befinden sich aus Muschelkalk Figuren auf Konsolen: An der Brettreichstraße sind es vier Skulpturen (Mann mit Kind, Frau mit Spiegel, Mann mit Werkzeug, Greis mit Gehstock), an der Jakob-Riedinger-Straße eine Skulptur (Maria mit Kind, mit einem Kranz aus zwölf Sternen). Im Süden befinden sich an der Fassade Erker, über den Eingängen ist figürlicher Reliefschmuck aus Muschelkalk.
Die Innenhöfe sind begrünt und bieten neben gepflegten Rasenflächen teilweise auch Spielmöglichkeiten für Kinder (z.B. Sandkasten). Mit Ausnahme der nördlichen Hausabschnitte bieten die Wohnungen zum Hof hin nachträglich angebrachte Balkone. Auch die Dachgauben der beiden südlichen Blöcke sind neuerem Datums. Die ganze Wohnanlage ist mit Ausnahme der Nordseite mit einer Bruchsteinmauer und kleinen Vorgärten eingefasst.
Nahversorgung
Ähnlich wie beim Zellerauer Dencklerblock sind im nördlichen Gebäudetrakt zur Erthalstraße hin einige Einzelhandelsbetriebe (Haushaltswaren Peter Steinhardt, Copier-Shop Englert, Weber Smart Back-Shop) und die heute griechische Gaststätte Erthalhof untergebracht. In den mittleren Torbögen zur Brettreichstraße hin befinden sich ein Friseursalon und eine Schuhmacherwerkstatt.
Heutige Situation
Die Häuser befinden sich in Privatbesitz und wurden zuletzt umfangreich saniert.
Bildergalerie
Trivia
- Eine ähnliche Blockrandbebauung mit begrünten Innenhöfen zeigt sich beim Dencklerblock im Stadtbezirk Zellerau.
- Zur „Feststellung der Zugangsverhältnisse an dem Häuserblock Brettreich - Erthal - Jakob-Riedinger-Straße“ hielten 1931 die 5. Kompanie und 3. Kompanie der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg eine Übung am nördlichen Teil dieser Wohnanlage ab. [1]
Siehe auch
Literatur
- Jan Speth: Gemeinnütziger Wohnungsbau in Würzburg. Würzburg, 2014, S. 65-67.
Quellen
- Hans Steidle, Christine Weisner: Würzburg. Streifzüge durch 13 Jahrhunderte Stadtgeschichte. Würzburg, 1999. S. 201
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-124
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Chronik des Löschzuges Sanderau