Aumühle
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Die Aumühle an der Pleichach tritt erstmals im Jahr 1355 urkundlich in Erscheinung, auf Grund ihrer Lage weit vor den Bastionen und dem Glacis wird sie allerdings nur selten erwähnt. Vormals als Aubmühle bezeichnet, trägt sie seit 1616 den Namen Aumühle.
Mühle
Die Aumühle, von der Pleichach angetrieben, gehörte zu den ältesten Mühlen in der Würzburger Gemarkung. In einer Urkunde von 1355 verkauften die Nonnen vom Kloster Unterzell ihr Lehen- und Gültrecht [1] an zwei Dritteln der Aumühle an den Domdechanten Heinrich von Reinstein. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Mühle mehrmals den Besitzer oder Pächter. 1793 kauften der Bäckermeister Andreas Gabler und seine Ehefrau Margareta die Aumühle von den Erben Ebenhöch, bekam allerdings vom Stadtrat die Auflage, dass er einen Meister aus der Müllerzunft beschäftigen müsse.
Technik
Die Mühle verfügte über ein Gefälle von 2,3 m. Das mittelschlächtige Rad hatte einen Durchmesser von 3,09 m.
Ausflugslokal
1806 war auf Antrag von Gabler an die churpfalz-bayerische Regierung neben dem Mühlengebäude der stattliche neue Bau des Ausflugslokals errichtet worden. In ihm befanden sich neben einer Bäckerei mehrere Gasträume und ein eleganter Tanzsaal. Die „Aumühle“ wurde zu einem beliebten Ausflugslokal der Biedermeierzeit und zum Lieblingsaufenthaltsort des Großherzogs Ferdinand von Würzburg.
Im März 1830 verkaufte Gabler den ganzen Besitz an Georg Breiting und seine Ehefrau Agnes. Nach dreizehn Jahren kauften die Geschwister der Frau Breiting die Gartenwirtschaft.
Weitere Entwicklung
Nachdem die Mühle bereits 1910 ihren Betrieb eingestellt hatte, zog 1911 eine Möbelfabrik in die Gebäude ein; im Ersten Weltkrieg ging dann auch die Gartenwirtschaft ein. 1920 erwarb der Druckereibesitzer Konrad Triltsch das Anwesen. 1945 wurden die Baulichkeiten zerstört. Inzwischen ist das Areal von Verkehrswegen überbaut. Mehrere Straßennamen erinnern aber noch an die ehemalige Mühle (Aumühlweg, Innere und Äußere Aumühlstraße).
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Franz Seberich: Pleichach und Kürnach und ihre Mühlen im Stadtbereich. Die Mainlande 5. Jahrgang 1954
- Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 34
- Werner Dettelbacher: Zu Gast im alten Würzburg. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1993, S. 164 f., ISBN: 3-88034-743-3
- Mainfränkisches Museum Würzburg (Hrsg.): Ansichten aus dem alten Würzburg 1545 - 1945, Teil III. Bearbeitet von Hanswernfried Muth, Würzburg 2000