Straßenbahnlinie 6

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Geplanter Verlauf der Hublandlinie und Haltestellen (Stand: Oktober 2022)

Die Linie 6 ist eine geplante Straßenbahnlinie. Sie soll die Universität am Hubland sowie den neu entstehenden Stadtteil Hubland auf dem Gebiet der ehemaligen Leighton Barracks anbinden. Rund 83 Millionen Euro soll der Bau der Hublandlinie (Trasse) kosten, [1] mit Einbeziehung der notwendigen Fahrzeuganschaffungen betragen die Kosten laut WVV circa 120 Millionen Euro. [2]

Planung

Am 22. Juni 2009 wurde beschlossen, dass die Linie an der Residenz entlang verläuft und bis 2017 fertiggestellt werden soll. Die Linienführung war als „Variante 2c“ eine von drei möglichen Varianten für die neue Trasse. Die Varianten wurden im März 2009 dem Stadtrat erstmals vorgelegt. Im August 2010 gab die UNESCO grünes Licht für den Ausbau [3], so dass keine Gefahr besteht, dass die Residenz ihren Weltkulturerbe-Status verliert.

Da die Linie ursprünglich bis zur Landesgartenschau 2018, für die sich die Stadt beworben hatte, am Hubland fertiggestellt sein sollte, war eine Fertigstellung bis Ende 2015 angedacht. Im Februar 2010 erhielt die Stadt den Zuschlag für die Landesgartenschau 2018, so dass nun ein Datum existierte, zu dem die Linie sicher fertiggestellt sein sollte.

Am 28. Juni 2011 stellte der Stadtrat die Weichen für die weitere Planung: Mehrheitlich wurde der Beschluss zur Planfeststellung gefasst („Baurecht beantragt“). Das Planfeststellungsverfahren ist somit die nächste Hürde der Linie 6. [1] Im Juli 2012 gab der Geschäftsführer der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) im Umwelt- und Planungsausschuss des Stadtrates bekannt, dass die neue Linie förderfähig ist und somit 60 Prozent der Kosten durch Fördergelder gedeckt wären. [4]

Bereits Anfang 2013 zeichnete sich ab, dass die Umsetzung bis 2018 eher unwahrscheinlich ist. Am 18. Juni gab die Stadt bekannt, dass eine Realisierung der Straßenbahnlinie 6 bis 2018 aufgrund von 450 Einwendungen und damit verbunden einem deutlich längeren Planfeststellungsverfahren nicht möglich sei. Kritiker warfen dem Stadtrat außerdem vor, durch seine Entscheidungen die Entwicklung behindert zu haben. [5] Zwei Tage später wurde bekannt, dass die neue Linie auch bis 2019 nicht fertig wird. [2] Der Termin der Fertigstellung ist somit offen.

2017 bekam die Finanzierungsfrage Klarheit: Der Bund sicherte 60 Prozent Förderung zu, der Freistaat 20 Prozent. Voraussetzung für die Förderung ist bis heute die sogenannte „standardisierte Bewertung“: Die Stadt muss vorweisen können, dass der volkswirtschaftliche Nutzen der neuen Straßenbahnlinie höher sein wird als deren Kosten. Im Dezember 2017 wurde die zweite Auslage des Planfeststellungsverfahrens angekündigt und fünf Erörterungstermine vom 11. bis 15. Dezember 2017 im Tagungszentrum Festung Marienberg festgelegt.

In seiner letzten Sitzung im Jahr 2018 stellte der Stadtrat die Weichen zur Finanzierung der neuen Straßenbahnlinie. [6] Mit Entscheidung vom 1. August 2022 hat der 22. Senat des Bayerischen Verwaltungsgerichtshof die noch anhängige Klage von Anliegern gegen den Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Unterfranken vom 10. Dezember 2020 abgewiesen. Eine Revision wurde nicht zugelassen.

Am 30. September 2022 meldete die Regierung von Unterfranken, dass der 22. Senat des Bayerischen Verwaltungsgerichtshof mit Entscheidung vom 1. August 2022 die noch anhängige Klage von Anliegern gegen den Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Unterfranken vom 10. Dezember 2020 abgewiesen hat. Eine Revision wurde nicht zugelassen. [7] Die Kläger befürchteten unter anderem Lärm, Erschütterungen und weitere Nachteile für sich als Anlieger. Das Gericht wies dies als unbegründet zurück. Demnach könne die vier Kilometer lange Trasse gebaut werden. Die Umsetzung der Planung ist damit nur noch abhängig von der Finanzierbarkeit. [8]

Im September 2023 veröffentlichte die WVV auf ihrer Webseite ein kurzes, unscheinbares Update veröffentlichte: „Der tatsächliche Bau kann frühestens Mitte 2026 beginnen. Die Durchführung der Baumaßnahme dauert mindestens 2 bis 3 Jahre (abhängig von anderen Baumaßnahmen in der Stadt). Als Grund nannte das Kommunalunternehmen, dass die „standardisierte Bewertung“ und die EU-weite Ausschreibung der Planungsleistungen weiter andauern würden. [9]

Seit Mai 2024 ist die „standardisierte Bewertung“ abgeschlossen und kommt zu dem klaren Ergebnis, dass der Nutzen der Linie 6 die Kosten übersteigt. [10] Im November 2024 stand der aktuelle Baubeginn der Linie 6 allerdings auf der Kippe. Grund: Die Stadtratsmitglieder von CSU und Freier Wählergemeinschaft wollten die für 2025 vorgesehenen 600.000 Euro für die Planungen 6 streichen und ins Jahr 2026 verschieben, da beide Stadtratsfraktionen inzwischen die Finanzierung des bis zu 95 Prozent geförderten Projekts in Frage stellen. Das Fatale dabei: Die Bundesförderung würde 2025 auslaufen, der Bau der Linie 6 stünde damit allgemein auf der Kippe. Es war jedoch fraglich, ob die konservativen Stadträte mit ihrem Antrag eine Mehrheit finden werden, denn sogar Oberbürgermeister Christian Schuchardt hatte sich für die 600.000 Euro für die Auftragsvergabe im Jahr 2025 ausgesprochen. Sollten die Mittel für die Auftragsvergabe fließen, soll im Sommer 2025 der Förderantrag von Stadt und WVV beim Bund eingehen, damit 2026 letztendlich mit dem Bau der Straßenbahn-Linie 6 zum Hubland begonnen werden kann. [11]

Oberbürgermeister Christian Schuchardt verdeutlichte die Notwendigkeit der Planungsmittel, um Architekten mit der Planung der städtebaulichen Teile der neuen Straßenbahntrasse zu beauftragen. Diese Planung ist Voraussetzung, dass die Bauherrin WVV 2025 staatliche Fördermittel beantragt. Mit einem pragmatischen Kompromissvorschlag erreichte Oberbürgermeister Christian Schuchardt einen einstimmigen Beschluss für die Weiterführung der Pläne der Linie 6 ins Hubland. Statt 600.000 Euro kommen 2025 nur 400.000 Euro für Architektenleistungen in den Haushalt. Die übrigen 200.000 Euro gibt es dann 2026 zusätzlich. [12]

Geplante Fahrstrecke / Haltestellen

Mit der Linie 6 sollen sowohl der Stadtbezirk Frauenland mit derzeit nahezu 20.000 Einwohnern als auch die beiden großen Campi am Hubland der Universität Würzburg an die Innenstadt und den Hauptbahnhof angebunden werden. Genauso das neue Wohngebiet im Stadtteil Hubland, das bisher nur mit der Buslinie 29 am ÖPNV angebunden ist. So wird die künftige Linie 6 vom Hauptbahnhof auf dem kurzen bestehenden Abschnitt bis zum Barbarossaplatz fahren. Von dort führt die neue Strecke zum Mainfranken Theater, am Residenzplatz entlang zum Südbahnhof und weiter bis zum Campus Wittelsbacherplatz. Von dort geht der Streckenverlauf weiter bergauf zum Campus Hubland Süd, ehe die Linie 6 zum Campus Hubland Nord abknickt und entlang des Landesgartenschaugeländes von 2018 bis zur Schleife am Bellevue führt.

Barbarossaplatz - Mainfranken Theater / Residenz - Balthasar-Neumann-Promenade - Ottostraße - Südbahnhof / Zeppelinstraße - Frauenlandplatz - Wittelsbacherplatz - Holzbühlweg - über Drachenwiese - Campus Hubland Süd / Zentralbibliothek - Campus Hubland Nord, Hubland, Eschenallee, Endstation Washington Street. Hier soll eventuell auch ein Park & Ride-Parkplatz entstehen.

Kosten

83 Millionen Euro sind für den Bau der neuen Straba-Linie veranschlagt. Die zuvor angepeilten Kosten von 65 Millionen Euro wurden revidiert, nachdem zusätzliche Nebenkosten und Erschwernisse beim Bau mit einberechnet wurden. [1] 60 Prozent der Kosten sollen durch Fördergelder gedeckt werden. [4] Hinzu kommen die Anschaffungskosten für neue Straßenbahn-Züge, so dass insgesamt mit Kosten von 120 Millionen Euro gerechnet wird. [2]

Siehe auch

Quellen

  • Starkes Zeichen für die Strabalinie 6, Presseartikel der Stadt Würzburg zur Finanzierung vom 14. Dezember 2018

Weblinks

Einzelnachweise


Würzburger Straßenbahn
Würzburger Straßenbahnlinien: Linie 1, Linie 2, Linie 3, Linie 4, Linie 5, Linie 6 (geplant)
Übersichtsseiten: Straßenbahn, Geschichte der Straßenbahn
Haltestellen mit drei oder mehr Linien: Sanderring, Neubaustraße, Rathaus, Dom, Juliuspromenade, Hauptbahnhof West
Siehe auch: Buslinien
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