Martin-Luther-Kirche

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Martin-Luther-Kirche mit Ausblick auf Würzburg
Außenansicht der Martin-Luther-Kirche

Die Martin-Luther-Kirche im Stadtbezirk Frauenland stellt mit ihrer schlichten Holzkonstruktion eine architektonische Besonderheit unter den Kirchen Würzburgs dar. Sie ist eine der berühmten 48 Notkirchen, die nach einem Entwurf von Professor Otto Bartning (1883-1959) kurz nach dem Zweiten Weltkrieg überall in Deutschland erbaut wurden. Mit Hilfe dieser einfachen, serienmäßig hergestellten und somit kostengünstigen Montagekirchen sollte der akute Mangel an evangelischen Kirchen überbrückt werden.

Namensgeber

Namensgeber ist Dr. Martin Luther (* 10. November 1483 in Eisleben; † 18. Februar 1546 ebenda), der theologische Urheber der Reformation.

Geschichte

Begonnen hat die Kirchengeschichte im 1937 erbauten Pfarrhaus in der Zeppelinstraße 21a. In diesem Haus feierte der damalige Dekan Georg Merz am 25. März 1945 den ersten Gottesdienst nach dem Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945. Weitere Gottesdienste fanden in der benachbarten Lehrerbildungsanstalt und im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg statt. Ende November 1946 wurde an der Stelle des heutigen Kindergartens eine Notkirche in Gestalt einer alten Wehrmachtsbaracke errichtet.

Ermöglicht wurde der Bau der Martin-Luther-Kirche durch eine Spende der Amerikanischen Sektion des Lutherischen Weltbundes. Der Grundstein für die neue Kirche wurde am 12. Dezember 1948 durch den damaligen Landesbischof Hans Meiser gelegt. Die Einweihung der Kirche wurde am 6. Juni 1949 durch den Ansbacher Kreisdekan Heinrich Koch vorgenommen. Im Jahr 1959 erhielt die Martin-Luther-Kirche eine Orgel. An der Stelle der ersten Notkirche in der Zeppelinstraße 21a wurden der Kindergarten und das Gemeindehaus gebaut und von Dekan Wilhelm Schwinn eingeweiht.

Nach einer Anhörung der Gemeinde errichtete der Landeskirchenrat am 9. Oktober 1962 die Pfarrei Würzburg-Martin-Luther-Kirche, zu der bis 1968 auch die Sieboldshöhe und Gerbrunn gehörten. Pfarrer Hans Ahrens wechselte von der Muttergemeinde St. Stephan zur Tochtergemeinde und wurde erster Pfarrer der Martin-Luther-Kirche.

1978 wurde unter der Leitung des Architekten Hermann Schönewolf, der zugleich Kirchenvorsteher war, an die Kirche der Martin-Luther-Saal angebaut.

Kirchturm

Der freistehende Kirchturm wurde nach den Plänen des Architekten Olaf Andreas Gulbransson erbaut und ergänzt die Kirche seit 1961. Den Abschluss des Turms bildet eine filigrane Bronzeplastik in Kreuzform.

Geläut

Das vierstimmige Geläut stammt von der Glockengießerei Karl Czudnochowsky aus Erding/Obb. und wurde am 9. September 1962 duch Pfarrer Ahrens geweiht.

Innenraum

Innenraum der Martin-Luther-Kirche

In den folgenden Jahren wurde der Innenraum der ursprünglich als Provisorium geplanten Kirche umgestaltet und ergänzt. Ein farbiges Fensterband, das in 13 Einzelbildern die christliche Heilsgeschichte wiedergibt und von dem Münchner Künstler Gerd Jähnke geschaffen wurde, ziert seit 1966 das Gotteshaus. Das schlichte Holzkreuz wurde in den 1970er Jahren durch ein vergoldetes Kreuz ersetzt. Die fünf rubinroten Steine in der Mitte symbolisieren die Wundmale Christi. Kanzel und Taufstein sind bildhauerisch gestaltet. Mit der „Schönen Pforte“ besitzt die Martin-Luther-Kirche seit 1970 eine vom Würzburger Kunstschmied Rudolf Engert künstlerisch gestaltete Bronzetür, die alle Besucher herzlich willkommen heißt.

Orgel

Die ersten dokumentierten Schritte der Kirchenmusik in der Martin-Luther-Kirche fanden 1959 statt, als eine gebrauchte Orgel der Fa. Holländer aus Feuchtwangen, die vorher in der Johannisnotkirche stand, auf der Empore aufgestellt wurde. Die heutige Orgel von 1982 stammt aus der Werkstatt von Otto Hoffmann in Ostheim vor der Rhön.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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