Forstbetrieb Arnstein
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Der Forstbetrieb Arnstein der Bayerischen Staatsforsten ist für die Bewirtschaftung der Staatswälder im Landkreis Würzburg zuständig.
Aufgaben
Die Bayerischen Staatsforsten sind eine Anstalt des öffentlichen Rechts im Eigentum des Freistaats Bayern. In dem zum 1. Juli 2005 gegründeten, dezentral organisierten Unternehmen bewirtschaften 41 Forstbetriebe mit 370 Forstrevieren den Staatswald vor Ort. Der Forstbetrieb Arnstein mit acht Forstrevieren betreut den Staatswald auf der waldarmen mainfränkischen Platte. Hier wachsen hauptsächlich Laubhölzer mit dem Schwerpunkt Buche und Eiche. Die hochwertigen Laubbäume des Forstbetriebes werden überwiegend von regionalen Säge- und Furnierwerken aufgenommen und zu den unterschiedlichsten Endprodukten weiterverarbeitet. Die betreuten Wälder haben große Bedeutung für den Naturschutz und für die Erholung. Große Teile der Bereiche um Würzburg sind als Bannwald, Naturwald, FFH-Gebiete oder Erholungswald ausgewiesen und sind von besonderer Bedeutung für Wasser- und Klimaschutz und für seltene Tier- und Pflanzenarten.
Projekte
Der Forstbetrieb Arnstein engagiert sich für folgende Naturschutz- und Denkmalprojekte:
- Naturwaldreservat Waldkugel
- Winterquartier für Fledermäuse am Büchelberg im Guttenberger Wald
- Streuobstwiese Irtenberger Wiese am Forsthaus Irtenberg
- Hirschkäferbiotop im Revier Güntersleben
- Pilzschutzgebiet im Irtenberger Wald nördlich des Blutsee-Moors.
- Jagdpavillon im Ochsengrund
Forstreviere
Von den acht Forstrevieren des Forstbetriebs Arnstein (Kirchberg 33, 97450 Arnstein, 09363 90650) liegen fünf im Landkreis Würzburg:
- Kleinrinderfeld (Pfarrer-Walter-Straße 6, 97271 Kleinrinderfeld, 09366 981590) : Staatswald rundum Kleinrinderfeld, Stalldorf, Bütthard, und Aub mit südlichem Guttenberger Wald, Hainsberg, Stöckachwald, Lindach, Teufelsschmiede.
- Waldbrunn (Pfarrer-Kempf-Straße 22, 97295 Waldbrunn, 09306 1306/983960): Staatswald rund um Waldbrunn, Altertheim, Kist, Roßbrunn, Mädelhofen und Holzkirchen mit Irtenberger Wald, Probstforst, Dornschlag, Grünert, Mühlart.
- Kist (Pfarrer-Kempf-Straße 22, 97295 Waldbrunn, 09306 1383): Staatswald zwischen Kist, Reichenberg, Höchberg und Zell a. Main mit nördlichem Guttenberger Wald, Forst, Margetshöchheimer Wald, Dürrwiese.
- Güntersleben (Tannenstraße 1, 97261 Güntersleben, 09365 9322): Staatswald rund um Güntersleben, d.h. für die Region Gramschatz, Rimpar, Oberdürrbach, Thüngersheim und Veitshöchheim mit Schenkentannenholz, Mühltannen, Edelmannswald, Gramschatzer Wald östlich des Ochsengrunds, Maidbronner Wald.
- Gramschatz (Stationsweg 1, 97222 Rimpar, 09363 9971336): Gramschatzer Wald westlich des Ochsengrunds.
Die Forstreviere der Staatsforsten sind nicht mit den Forstrevieren des Bereichs Forsten des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg zu verwechseln. Das Amt ist auch für die Privat- und Kommunalwälder zuständig, für deren Bewirtschaftung die Forstbetriebsgemeinschaft Würzburg w.V. zur Verfügung steht.
Geschichte
Die General-Forstadministration im Königreich Bayern wurde 1807 in München eingerichtet und war dem Finanzministerium unterstellt. 1810 bestanden im Großherzogtum Würzburg im heutigen Gebiet von Stadt und Landkreis Würzburg die „Forstämter und Wildmeistereyen“ Gramschatz (mit den Revieren Binsfeld, Dürrwiesen, Erbshausen, Gramschatz, Prosselsheim, Schwanfeld, Veitshöchheim und Würzburg), Guttenberg (mit den Revieren Guttenberg, Höchberg, Homburg, Irtenberg, Kleinrinderfeld, Neubrunn und Waldbrunn) und Ochsenfurt (mit den Revieren Acholtshausen, Baldersheim, Bütthardt, Gelchsheim, Röttingen, Stalldorf, und Sulzfeld am Main). [1] Durch Verordnung vom 14. Juli 1818 wurde die General-Forstadministration aufgelöst und die Verwaltung des Forstwesens den Finanz-Kammern der Kreisregierungen übertragen. Detaillierte Bestimmungen zur Forstverwaltung mit einer Einteilung der Forstämter und Forstreviere wurden am 22. Dezember 1821 erlassen. Im heutigen Landkreis Würzburg wurden unter dem übergeordneten Kreis-Forstbureau zwei Forstämter eingerichtet:
- Forstamt Heidingsfeld mit den Forstrevieren Stalldorf, Kleinrinderfeld, Waldbrunn, und Höchberg sowie dem provisorischen Jagdrevier Neubrunn.
- Forstamt Rimpar mit den Forstrevieren Laudenbach, Binsfeld, Gramschatz, Dürrwies, und Veitshöchheim (provisorisch) sowie den Jagdrevieren Würzburg, Rottendorf, Sulzfeld und Prosselsheim.
Infolge des Forstgesetzes vom 28. März 1852 bezüglich der Gemeinde- und Stiftungswaldungen im Regierungsbezirke von Unterfranken und Aschaffenburg wurde das Forstamt Würzburg mit Wirkung vom 1. Juli 1853 neu organisiert und in die Aerarial-Reviere Binsfeld, Gramschatz, Höchberg, Irtenberg, Rimpar, Stalldorf, Waldbrunn und Zellingen sowie die Communal-Reviere Marktsteft und Neubrunn aufgeteilt. [2] Das Forstamt Heidingsfeld wurde aufgelöst. Das königliche Forstamt Würzburg, welches früher seinen Sitz in Veitshöchheim hatte, zog im April 1855 nach Würzburg in die Sandergasse (später Sanderstraße 33). [3] Am 19. Februar 1885 wurde die Forstverwaltung abermals neu organisiert und bestand aus fünf Forstämtern, die von Forstmeistern geleitet wurden (Für die mit einem Stern (*) markierten Stellen standen Dienstwohnungen zur Verfügung):
- Forstamt Binsfeld mit Forstmeister in Binsfeld*, Forstamts-Assessor in Gramschatz* und Förster in Güntersleben*.
- Forstamt Höchberg mit Forstmeister in Höchberg*, Forstamts-Assessor in Kleinrinderfeld*, Förster in Guttenberg* und Förster in Irtenberg*.
- Forstamt Rimpar mit Forstmeister in Rimpar*.
- Forstamt Stalldorf mit Forstmeister in Stalldorf*.
- Forstamt Waldbrunn mit Forstmeister in Waldbrunn* und Forstamts-Assessor in Neubrunn*.
Mit Wirkung vom 1. Juli 1891 wurde der Försterbezirk Irtenberg vom Forstamt Höchberg abgetrennt und dem Forstamt Waldbrunn zugeschlagen. [4] Die übergeordnete Kreisforstkammer Würzburg der Regierung von Unterfranken befand sich ab 1886 in der Stephansgasse 2, nach dem Zweiten Weltkrieg am Rennweg 1, bevor um 1960 die letzte Station als Bayerisches Forstamt Würzburg in der Simon-Breu-Straße 21 bezogen wurde.
Siehe auch
Quellen und Weblinks
- Forstbetrieb Arnstein bei baysf.de
- Karte des Forstbetrieb Arnstein bei baysf.de
- Zeitschrift für das Forst- und Jagdwesen: „Die Forstverwaltung Bayerns.“ Verlag Hennings und Hopf, Erfurt (1845) Bd. 5, Heft 2&3, S. 1
- Zeitschrift für das Forst- und Jagdwesen: „Die Forsteinrichtung im Kgl. Bayr. Forstamte Heidingsfeld in Unterfranken, insbesondere die Umwandlung des Mittelwald- in Hochwaldbetrieb.“ a.a.O., S. 161
- Zeitschrift für das Forst- und Jagdwesen: „Die Forsteinrichtung in den Staatswaldungen des königl. bayerisch. Forstamtes Rimpar in Unterfranken“ Verlag Hennings und Hopf, Erfurt (1846) Bd. 7, Heft 2, S. 41
- Regierungs- und Intelligenz-Blatt für das Königreich Baiern: „Königl. Allerhöchste Verordnung: Die Forstbezirks=Eintheilung und die äußere Forstdienst=Einrichtung in den Königl. Staats=Waldungen betreffend.“ Nr. 5 (5. Januar 1822)
- Gesetz- und Verordnungsblatt für den Freistaat Bayern: „Uebersicht der neuen Forstbezirks-Eintheilung und der Dienstesposten für die pragmatischen Forstbeamten.“ Nr. 6 (28. Februar 1885) S. 56 ff.
- Finanz-Ministerialblatt für das Königreich Bayern: „Verzeichniß der Forstdienstestellen.“ (20. März 1893) S. 39 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Addreß-Kalender vom Großherzogthume Würzburg (1810), S. 104 ff. Die Auflistung unterscheidet nicht zwischen Forst- und Jagdrevieren.
- ↑ Regierungsblatt für das Königreich Bayern: „Königlich Allerhöchste Verordnung, die Organisation der Staatsforst-Verwaltung betr.“ Nr. 43 (5. August 1853) S. 989 f.
- ↑ Würzburger Abendblatt: „Tagesneuigkeiten“ (13. April 1855)
- ↑ Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern, No. 21 (9. Juni 1891) S. 173