Gramschatzer Wald
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Der Gramschatzer Wald ist ein 4.239 Hektar großes Waldgebiet nördlich von Würzburg. Es handelt sich um eine vollständig zusammenhängende, über 99% mit Wald bestockte Fläche. Der Gramschatzer Wald zählt damit neben dem Irtenberger und Guttenberger Wald in der sonst waldarmen, naturräumlichen Haupteinheit Mainfränkische Platte (D56) zu den großen Waldkomplexen im Nahbereich von Würzburg. Der Gramschatzer Wald ist teilweise gemeindefreies Gebiet.
Lage
Geschichte
Kaiser Heinrich II. schenkte den Forst 1015 dem Würzburger Bischof. Seit dem 15. Jahrhundert weiß man von Forstmeistern, die den Wald betreuten. Unter ihnen nahmen die Herren von Grumbach seit 1409 die Vormachtstellung ein. Rimpar wurde zum Verwaltungsmittelpunkt des Gramschatzer Waldes bis zum Jahr 1569, als die Familie nach dem Grumbachschen Händel den Wald und 1593 Schloss Grumbach (Rimpar) an den Bischof verkaufen musste. Seit dieser Zeit verwalten staatliche und gemeindliche Forstbetriebe den Wald.
Namensgeber
Der Gramschatzer Wald leitet seinen Namen vom Ort Gramschatz ab, der 772 erstmals genannt wird und heute ein Ortsteil der Marktgemeinde Rimpar ist.
Schutzstatus
Der Gramschatzer Wald ist als FFH-Gebiet mit der Nummer 6025-371 ausgewiesen und gehört zum Bannwald in der Region Würzburg. Das Gebiet erstreckt sich im Nordosten des Landkreis Würzburg bis hin zum Stadtwald Arnstein im Landkreis Main-Spessart. Das insgesamt über 4.200 ha große Schutzgebiet besteht fast nur aus Wald. Die wenigen Offenlandbereiche sind Wiesentäler wie der Ochsengrund oder die Brandwiese. Der überwiegende Teil des Gebietes befindet sich in öffentlicher Hand. Rund 60% der Fläche gehören dem Freistaat Bayern und etwa 33% sind Körperschaftswald und gehören der Stadt Arnstein sowie den Gemeinden Rimpar, Hausen b. Würzburg, Unterpleichfeld und Güntersleben.
Naherholung
Der Wald wird u.a. als Naherholungsgebiet genutzt. Neben Wanderwegen bietet er das Waldhaus Einsiedel (Gastronomie), ein Walderlebniszentrum mit Walderlebnispfad und den Kletterwald Einsiedel.
Verkehr
Die wichtigste den Wald durchquerende Straße ist die Staatsstraße 2294, welche in Nord-Süd-Richtung verläuft. Die Kreisstraße WÜ 9 durchquert in Ost-West-Richtung. Außerdem gibt es den Autobahnzubringer WÜ 4, der zur Anschlussstelle Gramschatzer Wald führt. Verschiedene Wanderwege durchqueren den Wald und sind entsprechend ausgeschildert. Fahrradfahrer nutzen vor allem die vom Autoverkehr kaum noch befahrene Verbindungsstraße zwischen Güntersleben und Gramschatz. Es gibt durch den Landkreis Würzburg ausgewiesene Fahrradwege. Der Gramschatzer Wald wird ferner von einigen Buslinien durchquert.
Sonstiges
- Aus der Waldfläche ragt der 109 Meter hohe Fernmeldeturm Gramschatzer Wald.
- In der Nähe des Fernmeldeturms befindet sich die Brandholzkapelle.
- Im südwestlichen Ausläufer des Waldes befindet sich die Erdaushubdeponie Markt Rimpar.
Siehe auch
- Baudenkmäler im Gramschatzer Wald
- Brandholzkapelle (Gramschatzer Wald)
- Brandwiese (Gramschatzer Wald)
- Fernmeldeturm Gramschatzer Wald
- Gemeindefreie Gebiete
- Kaltenbrunn
- Ochsenhäusle
- Schutzgebiete in Stadt und Landkreis Würzburg
- Waldhaus Einsiedel
- Hohenrother Waldkapelle (Gramschatzer Wald)
Weblinks
- Managementplan für das FFH-Gebiet Gramschatzer Wald auf www.lfu-bayern.de
- Informationen und Bilder auf der Internetseite des Walderlebniszentrums