Mühltannen
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Die Mühltannen sind ein Waldgebiet im Würzburger Stadtteil Oberdürrbach.
Lage
Das Waldgebiet Mühltannen mit einer Fläche von etwa 130 Hektar liegt nördlich von Oberdürrbach. Im Norden und Westen reicht das Waldgebiet bis zur Stadtgrenze nach Veitshöchheim. Im Westen verläuft die Kreisstraße WÜ 3 von Gadheim nach Süden. Vor dem Gewerbegebiet Schleehof zweigt die Kreisstraße WÜs 21 nach Osten ab und durchquert das Waldgebiet im Süden Richtung Schafhof. Der östliche Waldrand verläuft vom nördlichsten Punkt des Stadtgebiets Würzburg nach Süden zum Kreuzberg. Mitten durch das Waldgebiet schlängelt sich der Dürrbach.
Namensgebung
Die Endung „-tannen“ zeigt einen Nadelwald an. Woher der Wortstamm „Mühl“ kommt ist unklar, da es am Dürrbach (= dürren Bach) nie Mühlen gab. Eusemann schlägt als klassische Deutung für „Mehle und Mühläcker“ eine Gerichtsstätte vor, [1] abgeleitet von althochdeutschen „mahal“ für Gericht oder Gerichtssitzung. [2] Die Mühltannen wären somit ein Wald, in dem Gericht gehalten wurde.
Die Straße An den Mühltannen ist nach dem Waldgebiet benannt.
Geschichte
Die Mühltannen befanden sich früher im Besitz des Juliusspitals. [3] Im Jahr 1819 wurden von der „königl. jul. spitäl. Rentamts-Administration“ Tannen versteigert [4] später meist Kiefern. [5] Die Nadelwälder sind „für den Keuper bezeichnend und bestehen fast gänzlich aus der Föhre (Pinus sylvestris, vom Volke Tanne genannt).“ [6] Heute ist das Gebiet Staatswald und wird vom Forstbetrieb Arnstein der Bayerischen Staatsforsten bewirtschaftet.
Schutzstatus
Die Mühltannen gehören zum Bannwald in der Region Würzburg, der im Süden durch das Schenkentannenholz südlich des Schafhofs, im Westen durch das Gebrannte Hölzlein und im Nordwesten durch den Gadheimer Wald fortgesetzt wird.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Bernd Eusemann: „Mainfränkische Ortsnamen erzählen Geschichte(n)“, Echter Verlag, (2013)
- ↑ Wilhelm Braune: „Althochdeutsches Lesebuch“, Max Niemeyer, Halle (1888), S. 209
- ↑ Mühltannen in der Uraufnahme im BayernAtlas
- ↑ Intelligenzblatt für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern (3. April 1919) Beylage S. 867
- ↑ Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs Bayern (31. Januar 1839) S. 380
- ↑ August Schenk: „Flora der Umgebung von Würzburg“ (1848) S. XXIX