Kloster Paradies

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Kloster Paradies

Das Kloster Paradies in Heidingsfeld beherbergte seit dem 13. Jahrhundert unterschiedliche Frauen-Ordensgemeinschaften.

Kloster St. Ägidien

Das Benediktinerinnenkloster St. Ägidien wurde von der Heiligen Hadeloga von Kitzingen, Tochter Karl Martells, im 8. Jahrhundert gegründet. Dort war sie auch deren erste Äbtissin. Um 1237 verliessen die Nonnen das Frauenkloster St. Ägidien außerhalb von Heidingsfeld, da es zu eng und unbequem geworden war und zogen in die Stadt.

Kloster Sancta Maria in Paradiso

Geschichte

1237 entstand auf dem Areal des zum Kloster St. Ägidien gehörenden Hofes Puggar und einem angrenzenden Apfelgarten die neue Klosteranlage. Bischof Hermann von Lobdeburg gab dem Benediktinerinnenkloster den Namen „Sancta Maria in Paradiso“. 1338 vereinigt Bischof Otto II. von Wolfskeel die Klause St. Lorenz mit dem Kloster. Durch die Reformation wurde das Kloster zunehmend entvölkert und der Staat erwarb etliche der Ländereien. Da und dort erinnern noch die Namen einzelner Waldparzellen an die ehemaligen Besitzerinnen: Nonnenberg (südlich der Lehmgrubensiedlung), Nonnenrain (südwestlich von Reichenberg) und Paradies (nordöstlich von Kleinrinderfeld). Im Jahr 1676 wurde das Kloster aufgelöst und die Besitztümer wurden dem Hochstift Würzburg zugeschlagen.

Äbtissinnen (Auszug)

  • 1489-1512: Barbara Fuchs OSB

Forstamt Heidingsfeld

1779 wurde das einstige Kloster in die bischöfliche Amtskellerei umgewandelt und wurde nach der Säkularisation als Königliches Forstamt genutzt. Kronprinz Ludwig, der spätere König Ludwig I., war während eines längeren Aufenthalts von 1816 bis 1825 in Würzburg [1] bei dem damaligen Forstmeister Constantin Freiherr von Gebsattel [2] immer mal wieder zu Besuch. Er soll von Würzburg kommend durch ein kleines Tor an der Stadtmauer geritten sein. Seitdem wird das Tor "Ludwigs Pförtchen" genannt. Das Forstamt Heidingsfeld wurde im Jahre 1853 aufgelöst. [3] Das Anwesen wurde der Ordengründerin Antonia Werr angeboten, die jedoch auf Anraten ihres Rechtsbeistandes Maximilian von Pelkhoven ablehnte. [4]

Kloster der Armen Schulschwestern zu Unserer Lieben Frau

1854 erwarben der Würzburger Professor Martin Theodor Contzen und der Heidingsfelder Pfarrer Karl Theodor Werking das Grundstück. 1855 übernahmen die Armen Schulschwestern das Areal und errichteten neue Gebäude. Nach der Zerstörung von Kloster und Kirche im Jahre 1945 wurde das Haus 1963 neu erstellt und als Seniorenheim ausgestattet. 2002 erfolgte eine Gebäudesanierung und 2005 die Renovierung der Hauskapelle Heiligstes Herz Jesu und Mariens. An der Außenmauer dieser Kapelle in der Klosterstraße 23 befindet sich eine von Lothar Forster im Jahre 1990 geschaffene rote Sandsteinskulptur, auf der die Ordensgründerin Karolina Gerhardinger zusammen mit einer größeren Anzahl von Schulkindern dargestellt ist.

Siehe auch

Widmung

Die Heidingsfelder Klosterstraße wurde nach dem Kloster Paradies benannt.

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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